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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2025

Zeit für große Abenteuer

Nanami – Schwimm dich mutig
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Die kleine Sandbank-Robbe Nanami blickt sehnsüchtig auf das Meer und träumt von Abenteuern, während ihre Geschwister durch das Seegras tummeln und ihre Eltern Fische jagen. Als sie einen glitzernden Reisestein ...

Die kleine Sandbank-Robbe Nanami blickt sehnsüchtig auf das Meer und träumt von Abenteuern, während ihre Geschwister durch das Seegras tummeln und ihre Eltern Fische jagen. Als sie einen glitzernden Reisestein findet und die Möwe Carl seine Unterstützung anbietet, traut sich Nanami in ein großes Abenteuer aufzubrechen und die sieben Weltmeere des Mutes zu erkunden.

Die wunderschönen Illustrationen von Matthias Derenbach sind sehr niedlich und atmosphärisch. Das Meer leuchtet intensiv, verändert seine Farbe und spielt mit dem hereinfallendem Licht, denn auch das Meer zeigt sich von ganz vielen Seiten: ob stürmisch, ruhig, finster bei Nacht, eiskalt oder warm, in dunklen Tiefen oder mit zauberhaften Korallenriffen. Variierende Blickwinkel von der Wasseroberfläche oder mitten im Meer - es gibt faszinierende Einblicke und Kinder lernen unterschiedliche Meeresbewohner in ihrem Zuhause kennen. Jeder von ihnen ist freundlich zu Nanami und hilft ihr, sodass die kleine Robbe immer mutiger und selbstsicherer wird und viele Freunde findet, die alle einen Namen haben.
Der Reisestein glitzert durch eine besondere Beschichtung tatsächlich und übt eine magische Faszination aus, die Kinder begeistert. Mit diesem Glücksbringer kann Nanami alles schaffen. Auf manchen Seiten glitzern auch die Sterne und das Eis und verleihen dem Buch etwas Einzigartiges.

Die stimmungsvollen Beschreibungen und wertschätzenden Gespräche harmonieren sehr mit den ganzseitigen Illustrationen und kreieren eine angenehme Atmosphäre, die ich sehr mochte. In dieser Gefühlslage, zusammen mit der Spannung, wie es weitergeht, fällt es leicht, die kleinen Mutmacher und Lebenslektionen aufzunehmen, die das Meer Nanami lehrt. Kinder lernen, wie befreiend es sein kann, sich seinen Ängsten zu stellen, was mutig sein genau bedeutet und wie schön und vielseitig das Meer ist.

Ein wunderschön gestaltetes Bilderbuch zum Vorlesen mit wertvollen Botschaften und Glitzermomenten für die ganze Familie.

Veröffentlicht am 16.09.2025

Tolle Reime und atmosphärische Illustrationen

Flapp lernt fliegen
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In «Flapp lernt fliegen - Mut kommt manchmal über Nacht» geht es um eine kleine Fledermaus namens Flapp. Flapp würde gern fliegen können, aber traut sich nicht. Eine freundliche Motte beschließt Flapp ...

In «Flapp lernt fliegen - Mut kommt manchmal über Nacht» geht es um eine kleine Fledermaus namens Flapp. Flapp würde gern fliegen können, aber traut sich nicht. Eine freundliche Motte beschließt Flapp dabei zu helfen, das Fliegen zu lernen und als es brenzlig wird, ist es an Flapp, der kleinen Motte zu helfen.

Sehr begeistert bin ich vor allem von den grandiosen Illustrationen von Sarah Warburton, die von Beginn an eine stimmungsvolle Atmosphäre erschaffen und in den Dschungel entführen, wo neben Fledermäusen auch Krokodile leben. Ob tropische Abendstimmung oder vom Mond erhellt - die Nacht präsentiert sich vielseitig und jede Doppelseite bietet Abwechslung.

Besonders toll für jüngere Kinder ab 4 Jahren, weil es nicht unbedingt den Text braucht (der zudem nur aus kurzen Reimen besteht) um zu verstehen, worum es in dem Buch geht. Die Bilder sprechen für sich. Obwohl die Reime aus dem Englischen übersetzt wurden, sind sie wohlklingend und lassen sich wunderbar vorlesen. So macht das Vorlesen Spaß.

Die mitreißende Geschichte ist einfach aufgebaut und vermittelt, dass es Übung und Geduld braucht, um Dinge zu lernen und mit welcher Herangehensweise es gelingen kann. Mit der Kraft der Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Selbstvertrauen schafft Flapp etwas, dass ihm eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten erlaubt.

Flapp sieht in allen Variationen einfach fantastisch illustriert aus. Knuffig mit seinen großen Kulleraugen, kopfvoran hängend und von seinen Flügeln umschlungen. Auch wenn das Cover in Neonblau dem nicht ganz gerecht wird - einmal reingeschaut und begeistert. Dieser Mutausbruch ist perfekt für alle, die Tiergeschichten und stimmungsvolle Bilderbücher mögen. Denn es ist einfach eine schöne Geschichte, die zeigt, was man zusammen erreichen kann und eine liebevolle Hommage an ganz außergewöhnliche Geschöpfe der Nacht.

Veröffentlicht am 16.09.2025

Düster und spannend

Der Trailer
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In dem packenden Auftakt der neuen Thriller-Trilogie von Linus Geschke geht es um den Vermisstenfall Lisa Martin. Sie verschwand 2011 bei einem Trip in Belgien und wurde zuletzt in Camp Donkerbloem in ...

In dem packenden Auftakt der neuen Thriller-Trilogie von Linus Geschke geht es um den Vermisstenfall Lisa Martin. Sie verschwand 2011 bei einem Trip in Belgien und wurde zuletzt in Camp Donkerbloem in den Ardennen gesehen. Die Hamburger Kommissarin Frieda Stahnke setzt mit ihrer Teilnahme an einem True-Crime-Podcast eine Kettenreaktion in Gang, denn der verurteilte Stalker Wout Meertens hört den Podcast und ein Fremder, der bereit ist, zu töten. Der Kölner Wout war zu Lisas Verschwinden im Camp Donkerbloem und weiß mehr darüber, aber er will nicht mit der Polizei sprechen. Wout ist ein anstößiger Charakter und meist umgeben von dem kraftstrotzenden Türken Tayfun. Ausgerechnet der redet ihm ins Gewissen und so kommen Frieda und Wout irgendwann zusammen, obwohl sie sehr unterschiedliche Gründe haben, um herauszufinden, was mit Lisa Martin geschah.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, wobei mir Wout am meisten im Gedächtnis geblieben ist. Es ist ein widersprüchlicher Mensch, der nicht aus seiner Haut kann, aber sich glücklich schätzten darf, weil er Freunde hat, die ihm beistehen. Mir hat gefallen, dass die Charaktere es einem nicht zu leicht machen, sie zu mögen. Die Atmosphäre ist düster, obwohl Camp Donkerbloem ein ganz normaler Campingplatz ist, der allerdings ein Geheimnis hat. Der Schreibstil ist flüssig und man bleibt dran, weil man wissen will, wie es endet.
Insgesamt ein spannender Thriller, der vor allem realistisch wirkt und zum Ende den Nervenkitzel erhöht. Der Twist hat mich überrascht. Die Auflösung musste ich erstmal durchdenken - hier war aber die Danksagung des Autors hilfreich, es besser nachzuvollziehen. Spannender Thriller, der schon mal vorgelegt hat für die kommenden zwei Fortsetzungen.

Veröffentlicht am 16.09.2025

Emotional aufwühlend

Ihr werdet sie nicht finden
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Jonas durchlebt das Schlimmste: seine Tochter Isabell verschwindet spurlos. Er verdächtigt jemanden und begeht einen schrecklichen Fehler. Sieben Jahre später treffen Jonas, mittlerweile Ex-Polizist, und ...

Jonas durchlebt das Schlimmste: seine Tochter Isabell verschwindet spurlos. Er verdächtigt jemanden und begeht einen schrecklichen Fehler. Sieben Jahre später treffen Jonas, mittlerweile Ex-Polizist, und die Privatdetektivin Franka aufeinander. Franka wurde engagiert um die 22-jährige Silvia zu finden. Sie war nicht nur die Freundin von Isabelle, sondern auch die Tochter von Bernd Vollstedt, der bei den Ermittlungen eine Rolle gespielt hat. Franka und Jonas versuchen neue Beweise vorzulegen, damit der Fall der verschwundenen Isabell Waider wieder aufgenommen wird.

Ich habe das Hörbuch gehört und kann es wegen der starken Ausdruckskraft von Charles Rettinghaus empfehlen. Er geht so leidenschaftlich in seiner Rolle als Sprecher auf, dass man mitfühlt und mitfiebert, wenn Jonas von Wut und Verzweiflung gepackt wird. Die Handlung erinnert mich an eine Mischung aus Krimi und Drama, die mich leider nicht durchweg packen konnte. Allerdings waren die Charaktere authentisch aufgebaut, die Rückblicke spannend in Szene gesetzt und es war emotional aufwühlend, was Jonas alles durchstehen musste. Wer einen soliden Spannungsroman sucht, würde ich in diesem Fall das Hörbuch empfehlen, weil Sprecher Charles Rettinghaus alles gibt und es zu einem Hörerlebnis macht.

Veröffentlicht am 07.09.2025

Gefährliche Suche nach der Wahrheit

Whisperwicks – Die Suche nach den Flüsterflammen
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Der elfjährige Benjamiah lebt in einem verschlafenem Dörfchen und ist ein wissbegieriger Leser wissenschaftlicher Bücher, der am liebsten seiner Großmutter im »Es war einmal« Buchladen hilft. Ausgerecht ...

Der elfjährige Benjamiah lebt in einem verschlafenem Dörfchen und ist ein wissbegieriger Leser wissenschaftlicher Bücher, der am liebsten seiner Großmutter im »Es war einmal« Buchladen hilft. Ausgerecht er, für den Magie und Wunder nicht existieren, erlebt ein fantastisches Abenteuer in einer fremden Welt. Glücklicherweise wird er in Winkelwald von dem freundlichen Hansel als Gast aufgenommen und ist von dessen Schicksal um seinen vermissten Sohn berührt. Gemeinsam mit seiner Tochter Elizabella macht sich Benjamiah auf die Suche nach den vier Flüsterflammen, um das Verschwinden ihres Zwillingsbruders Edwin aufzuklären.

Die Parallelwelt Winkelwald ist mysteriös und ganz schön düster - die Atmosphäre unheimlich und melancholisch. Die finstere Mythologie des dunklen Zeitalters fesselt Benjamiah, der in einem Buch darüber liest, um die Welt und die grausame Herrschaft der Witwe zu verstehen. Es gibt riesige Straßenlabyrinthe, die sich nicht kartografisch darstellen lassen. Menschen kehren nicht nach Hause zurück, weil sie sich verlaufen haben. Sich ohne Hilfe zurechtzufinden, ist unmöglich. Mechanische Pferde an Kutschen gespannt, navigieren die Menschen, die es sich leisten können, durch die Stadt, während die Gehängten Männer sich frei bewegen können, um die Einhaltung der Gesetze sicherzustellen. Farben sind kostbar und selten in dieser Welt. Ein interessanter Weltenbau für Fantasyfans, der neue Ideen einbringt und gleichzeitig Fragen aufwirft.

Benjamiah ist selbstlos und mutig, als er Elizabell ein Versprechen gibt und sich in große Gefahren stürzt, während ungewiss ist, ob er jemals wieder nach Hause kommen wird. Doch er gibt die Hoffnung nicht auf, einen Weg aus Winkelwald in seine Welt zu finden, wobei sein Glaube an Logik und Vernunft auf die Probe gestellt wird. Elizabella lässt sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen. Ihre Verbissenheit, ihr großer Mut und ihre bedingungslose Liebe sind beachtlich und glaubhaft dargestellt. „Edwin war nicht bloß ihr Zwillingsbruder - er war auch ihr bester Freund.“
Es geht außerdem um familiären Zusammenhalt, der auch durch die drohende Scheidung von Benjamiahs Eltern und seine Ängste davor thematisiert wird. Auch Freundschaft, Selbstfindung und Vertrauen verleihen der Geschichte und den Protagonisten mehr Tiefe. Die Dynamik zwischen Benjamiah und Elizabella wandelt sich im Verlauf. Widerwillig nimmt Elizabella Hilfe an, doch die beiden ergänzen und helfen sich. Erwähnenswert sind auch die vereinzelten ganzseitigen Schwarz-Weiß-Illustrationen, die eindrucksvoll die Vielseitigkeit der Suche zeigen, die die Kinder an ganz unterschiedliche Orte führt.

Die Suche ist spannend und flüssig geschrieben und birgt Rätsel, Gefahren und große Herausforderungen, während sie gleichbleibenden Mustern folgt, denen sich die Kinder, mithilfe der magischen Seelenpuppen und einem magischen Gegenstand, allein stellen müssen. Ich hätte mir lediglich gewünscht, dass die Story etwas dichter erzählt wird. Außerdem schwingt immer mal wieder Humor durch - davon hätte ich mir mehr gewünscht.
Es gibt keinen Cliffhanger, was mir gefällt, denn die Handlung ist abgeschlossen, obwohl eine Fortsetzung geplant ist. Und die überraschenden Wendungen hat sich Autor Jordan Lees in seinem Debüt für den emotionalen Schluss aufgespart, die nochmal ein ganz anders Licht auf das Buch werfen, was mir besonders gefallen hat.

Eine abenteuerlich magisches Debüt für Kinder ab 11 Jahren und Erwachsene, die es originell, düster, emotional und spannend mögen. Für mich reicht das Debüt an Cornelia Funke oder Philip Pullman nicht heran, aber es ist eine lesenswerte Fantasygeschichte, die spannend unterhält und mitreißt.

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