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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2017

Witzig, spritzig - Das Leben schreibt die besten Geschichten!

"Nee, wir haben nur freilaufende Eier!"
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Nach Entschuldigung, sind Sie die Wurst? ist dem Autorenteam wieder ein höchst amüsantes Buch gelungen. Das Rezept ist schlicht, denn es handelt sich um im web zusammengetragene "belauschte" Gespräche. ...

Nach Entschuldigung, sind Sie die Wurst? ist dem Autorenteam wieder ein höchst amüsantes Buch gelungen. Das Rezept ist schlicht, denn es handelt sich um im web zusammengetragene "belauschte" Gespräche. Die Situationskomik ist dabei oft kaum zu überbieten. Es ist sicher 1,5 Jahre her, dass ich den ersten Band gelesen habe, weshalb sich bei mir keine Langeweile einstellen konnte.

Bei mir sind Bücher dieser Art (also mit Anekdoten bzw. kurzen Geschichtchen) sog. Klobücher - was nicht heißt, dass sie dort tatsächlich landen. Es sind einfach Bücher, die ich parallel neben Romanen lesen kann. Immer mal die ein oder andere Seite in kurzen Pausen.

Auch dieses Buch finde ich gut strukturiert angelegt mit seinen Kapiteln, die schon erahnen lassen, was auf einen zukommt. Hier einige Beispiele:

Wirre Worte
Schlechte Ideen
Kleine Leuchten
Klare Ansagen

Zu jedem Kapitel gibt es eine kurze, erklärende Einleitung. Die einzelnen "Storys" sind dann nochmal betitelt, meist auf zweideutige, originelle Weise. Dazu gibt es noch die Angabe an welchem Ort und bei welcher Gelegenheit das Gespräch aufgeschnappt wurde.

Interessant fand ich auch das letzte Kapitel, unter dem Storys aufgeführt wurden, die gleich mehrfach geschildert wurden, nur an unterschiedlichen Orten mit tlw. abweichenden Protagonisten. Die Autoren wagen an dieser Stelle offen den Zweifel, dass nicht jede Story wirklich so erlebt wurde wie geschildert. Trotz dieses großen Fragezeichens finde ich die Situationen allesamt ausgesprochen komisch und ich hatte meine helle Freude auch an diesem Folgeband.

Hier ein kurzes Beispiel für das, was den Leser so erwartet (und weil es so schön zu WLD passt):

video killed more than the radio star

Aachen, In der Fußgängerzone.

Im Woolworth steht ein kleiner Junge (ca. vier) am Bücherregal. Seine Mutter ruft ihm zu:
"Kevin, komm von die Bücher weg.... wir lesen nicht!"

Veröffentlicht am 23.06.2017

Macht vieles klarer

Psychopathen
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Man kann nur daraus lernen...

Inhalt:

Wer ist ein Psychopath? Psychopathen gelten landläufig als schwer gestörte Menschen. Die Psychopathy Checklist, kurz PCL, ist heute ein gängiges Instrument zur Einschätzung ...

Man kann nur daraus lernen...

Inhalt:

Wer ist ein Psychopath? Psychopathen gelten landläufig als schwer gestörte Menschen. Die Psychopathy Checklist, kurz PCL, ist heute ein gängiges Instrument zur Einschätzung von solchen Persönlichkeiten. Wer mehr als 75 Prozent der Merkmale auf dieser Liste besitzt, gilt als Psychopath. Es ist nicht überraschend, dass sich die größte Dichte an Psychopathen in den Hochsicherheitstrakten findet. Kevin Dutton hat einige von ihnen kennengelernt. Aber auch viele "normale" Menschen haben das eine oder andere Merkmal von dieser Liste. Und dienen der Gesellschaft, indem sie besondere Aufgaben besonders gut erfüllen. Das verwundert nicht, wenn man erfährt, welche Eigenschaften dazugehören: Kaltblütigkeit, Durchsetzungsstärke, Konzentrationsfähigkeit, Furchtlosigkeit, rasche Auffassungsgabe, Energie, Charisma.

So ging's mir:

Dieses Sachbuch bietet in angenehmem, leicht verständlichem Schreibstil viel Information zum Thema Psychopathen. Eine Reihe Beispiel-Fälle, die der Autor zum Teil persönlich befragte. Darunter sind beileibe nicht nur Massenmörder, sondern auch Militärangehörige, Chirurgen und nicht zuletzt auch Manager und Broker. In der Regel die erfolgreichsten unter ihrer Berufsgruppe, weil die besonderen Fähigkeiten der Psychopathen deren größtes Kapital ist. Es hängt lediglich davon ab, für welche Seite der Gesellschaft sich der Betroffene entscheidet.

Eindringlich beschreibt Kevin Dutton die Gefühle, die ihn manches Mal überkamen, wenn er einen Kandidaten sprach und ihm Fragen stellte. Die Ausstrahlung mancher Psychopathen scheint auch den Wissenschaftler nicht kalt zu lassen. Diese Stellen haben mich sehr beeindruckt, denn hier ging es nicht mehr um reine Tatsachen sondern um unterschwellige Reaktionen.

Schnell erkennt man während der Lektüre, dass es gar manche Wesens-Züge gibt, die einem aus dem Bekannten- oder Verwandten-Kreis seltsam vertraut erscheinen. Ebenso schnell wird dem Leser jedoch auch deutlich, dass es eben nicht ausreicht, nur 1 oder 2 Gemeinsamkeiten zu finden. Die kann nahezu jeder auf bestimmten Gebieten vorweisen.

Immer wieder ertappe ich mich seitdem bei Filmen oder auch Erzählungen dabei, dass ich denke "das ist doch sicher ein Psychopath!". Wobei mir der negative Unterton vollkommen abhanden gekommen ist. Das Buch hat es fertig gebracht, diesem Begriff die Bedrohlichkeit zu nehmen. Ja, ich kann mich seitdem sogar nicht einmal von einer gewissen Hochachtung für Psychopathen freisprechen. Ich beneide sie sogar in gewisser Weise um ihre Stärken. Insofern hat das Buch seinen Auftrag vollkommen erfüllt, denn was man kennt oder versteht, verliert seine Unheimlichkeit.

Fazit:

Eine tolle Idee! Das Buch ist sehr interessant und aufschlussreich und dabei wirklich recht leicht verständlich auch für absolute Laien. Ich kann es nur wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 23.06.2017

Besser als die Vorgänger

Unnützes Wissen 3
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Unnützes Wissen 3. Teil

Auch den 3. Teil des unnützen Wissens habe ich von meinem Sohn geschenkt bekommen. Leider wird es aber mit jedem Teil auch weniger spannend. Obwohl es in dieser Ausgabe von meinem ...

Unnützes Wissen 3. Teil

Auch den 3. Teil des unnützen Wissens habe ich von meinem Sohn geschenkt bekommen. Leider wird es aber mit jedem Teil auch weniger spannend. Obwohl es in dieser Ausgabe von meinem Empfinden her abwechslungsreicher gestaltet wurde.

Man erfährt wieder vielerlei was man z. T. bereits wusste - oder eben nicht - oder gar nicht wissen wollte. Jedenfalls viel, was man sofort auch wieder vergisst und vieles, was nicht mal komisch ist. Es gehen irgendwann einfach die aufsehenerregenden "Informationen" aus.

Von Schreibstil kann man hier nicht sprechen, denn es handelt sich lediglich um eine Auflistung teils skurriler Fakten. Was soll man also mehr dazu schreiben? Hoffentlich entdeckt mein Sohn nicht noch Band 4, denn 1374 Fakten können sich ganz schön ziehen!

Veröffentlicht am 23.06.2017

amüsantes Klobuch

Unnützes Wissen
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Was es alles gibt....

Ich bekam dieses Buch geschenkt und es ist von der Art her ein ideales Klobuch! Völlig egal, welche Seite der Gast aufschlägt, er findet immer was zum Schmunzeln.

Es handelt sich, ...

Was es alles gibt....

Ich bekam dieses Buch geschenkt und es ist von der Art her ein ideales Klobuch! Völlig egal, welche Seite der Gast aufschlägt, er findet immer was zum Schmunzeln.

Es handelt sich, genauer betrachtet, lediglich um eine Auflistung unterschiedlichster Erstaunlichkeiten aus sämtlichen Bereichen der Wissenschaft und des Lebens. Keinesfalls ein Buch, das man am Stück lesen sollte, denn wie gesagt: Nur eine Liste!

Für jemanden, der eine kleine, kurze Entspannung zwischendurch sucht, ist es gut geeignet. Auch für Wartezimmer bietet es sich hervorragend an.

Veröffentlicht am 23.06.2017

Amüsant und hintergründig

Das Känguru-Manifest (Die Känguru-Werke 2)
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Ich habe das Känguru-Manifest als Klobuch eingesetzt, wegen seiner überschaubaren Kapitel, die eigentlich als in sich geschlossene kurze Geschichten gelesen werden können. Teils waren sie wirklich erfrischend ...

Ich habe das Känguru-Manifest als Klobuch eingesetzt, wegen seiner überschaubaren Kapitel, die eigentlich als in sich geschlossene kurze Geschichten gelesen werden können. Teils waren sie wirklich erfrischend frech und böse, mit einer guten Portion politischem Engagement und Satire gewürzt. Teils waren sie mir aber auch einfach etwas albern.

Das Känguru lebt beim Autor Marc-Uwe Kling und man ist sich nie ganz sicher, ob es ihn mehr nervt oder er doch eher an ihm hängt. Das Beuteltier ist süchtig nach Weinbrandbohnen und überzeugter Kommunist. Es gründet ein Asoziales Netzwerk und startet Antiterror-Anschläge mit seinen Anhängern, die mehr als einmal daneben und am Ziel vorbei gehen.

Lieblingsfeind in diesem Buch ist der gegenüber eingezogene Pinguin. Die beiden machen sich gegenseitig das Leben schwer und der feinere Sinn dessen leuchtete mir ehrlich gesagt nicht so ganz ein. Vermutlich soll es nur etwas frisches Leben in die Wohnumwelt bringen.

Insgesamt ist das Känguru schon ein Schnorrer vor dem Herren. Es lässt sich von Wohnungsbesitzer Kling aushalten, hat keine Lust zu arbeiten (auch nicht zu Hause) und obendrein noch einen ausgesprochen großen Appetit. Die Storys sind oft herrlich absurd, manchmal jedoch erschreckend realistisch.

Wer gern Satire liest oder hört, der ist hier bestens aufgehoben! Wenn ihm der Humor des Marc-Uwe Kling liegt, der wirklich nicht jedermanns Sache ist.