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Veröffentlicht am 07.10.2025

Töchter unterwegs in Schlesien

Die Verlorene
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Dies war mein erster Roman von Miriam Georg. Und vermutlich nicht mein letzter denn ich mochte ihren Schreibstil. Wenngleich ich auch nicht vollumfänglich überzeugt von den Figuren und dem Plot bin.

Bei ...

Dies war mein erster Roman von Miriam Georg. Und vermutlich nicht mein letzter denn ich mochte ihren Schreibstil. Wenngleich ich auch nicht vollumfänglich überzeugt von den Figuren und dem Plot bin.

Bei historischen Romanen ist es für mich immer wieder besonders reizvoll über Orte zu erfahren, über die ich noch nichts weiß. Und obwohl ich schon viele Romane gelesen habe, die im zweiten Weltkrieg spielen, hatte ich bisher noch nicht viel über Schlesien erfahren. Und so dreht sich in "Die Verlorene" alles um einen großen Gutshof und vor allem um die Frauen der dort lebenden Familie. Der zweite Handlungsstrang findet 2019 statt und lässt die Nachfahren über das Schicksal der Familie grübeln und schließlich vor Ort nach Hinweisen und Zeitzeugen suchen. Die Idee fand ich ganz prinzipiell sehr gut und spannend und etwas mysteriös blieb es für mich auch lange Zeit. Aber so ganz konnte mich Miriam Georg leider nicht abholen. Vielleicht lag es an den teilweiser etwas verschrobenen und eigensinnigen Figuren - was mir aber in der Regel nichts ausmacht. Oder daran, dass mein zuvor beendeter historischer Roman mein Jahreshighlight war? Schwer zu sagen.

Aber auch wenn mich der Roman nicht restlos überzeugt hat, so möchte ich trotzdem noch etwas anderes von der Autorin lesen und freue mich auch schon darauf.

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Veröffentlicht am 27.08.2025

Mitreißend und überraschend

Variation – Für immer oder nie
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Liebesromane lese ich am liebsten, wenn sie mich überraschen und unvorhergesehene Wendungen passieren. Zum Glück gibt es Autorinnen wir Rebecca Yarros, die es schaffen, genau auf diese Art Geschichten ...

Liebesromane lese ich am liebsten, wenn sie mich überraschen und unvorhergesehene Wendungen passieren. Zum Glück gibt es Autorinnen wir Rebecca Yarros, die es schaffen, genau auf diese Art Geschichten zu erzählen. Dazu kann sie Emotionen gekonnt rüberbringen und ihre Figuren wirken dadurch auch sehr echt und gut greifbar.

In ihrem neuesten Roman erholt sich die erfolgreiche Ballerina Alessandra Rousseau im schmucken Familienfrrienhaus in Cape Cod von einer Verletzung. Dort trifft sie auf ihren besten Freund aus Jugendzeiten: Rettungsschwimmer Hudson Ellis, der ihr einst das Leben rettete. Der sie aber auch in ihrer schwersten Zeit, als ihre Schwester gestorben war, im Stich ließ. Nun möchte Hudsons Nichte Juniper herausfinden, wer ihre biologischen Eltern sind und bittet dafür Allie (und Hudson) um Hilfe. Darüber hinaus will sie ebenfalls Ballerina werden und erhofft sich von Allie die nötige Unterstützung, ihre Mutter Caroline vom Ballett zu überzeugen. Mit ein paar Tricks und etwas Mühe überzeugt sie Allie und Hudson davon, ihr zu helfen und die beiden beginnen daraufhin eine Fake-Beziehung, ohne über das zu sprechen, was zehn Jahre zuvor passiert war - zu sehr stecken beide in ihren Gefühlen und Erinnerungen von damals fest.

Besonders gut gefallen hat mir an Rebecca Yarros neuestem Roman, wie die Figuren gezeichnet sind. Sie haben Höhen und Tiefen, sind authentisch und man versteht durch die Brille der Vergangenheit ihre Handlungen und Emotionen immer besser. Schon ist auch, dass die beiden keine alltäglichen Berufe haben, denn auch das fließt gut und unterhaltsam in die Handlung ein. Und es macht beide natürlich zu absolut perfekt durchtrainierten und muskulösen Liebhabern. Trotz des ganzen perfekten Settings, gibt es immer wieder Überraschungen, die ich nicht vorhergesehen habe und die mich gut unterhalten haben, so dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin, was sicherlich auch Yarros wunderbarem Schreibstil zu verdanken ist.
Mein größter Kritikpunkt ist, dass die Geschichte um Juniper Ind das Fake Dating zu Beginn etwas konstruiert wirkt. Nach einigen Seiten wird das besser, auch weil man die beharrliche Juniper besser kennenlernt und im Verlaufe des Romans Allie und Hudson und ihre Verbindung besser einzuschätzen versteht.

Ein schöner Second-Chance-Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Tiefgründige Charaktere und überraschende Handlungstwists wissen gut zu unterhalten.

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Veröffentlicht am 05.06.2025

Interessante Idee, Umsetzung nicht gelungen

Das Ministerium der Zeit
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"Das Ministerium der Zeit" von Kaliane Bradley klingt von der Beschreibung her wirklich interessant, denn es geht um Zeitreisen und Menschen, die man aus verschiedenen Zeiten ins 21. Jahrhundert geholt ...

"Das Ministerium der Zeit" von Kaliane Bradley klingt von der Beschreibung her wirklich interessant, denn es geht um Zeitreisen und Menschen, die man aus verschiedenen Zeiten ins 21. Jahrhundert geholt hat. Eine junge Frau bekommt nun einen neuen Job bei einem geheimnisvollen Ministerium und soll fortan den 1847 verstorbenen Polarforscher Commander Graham Gore behilflich sein, um sich in London des 21. Jahrhunderts zurecht zu finden.

Soweit so gut. Den Anfang, wie die zeitgereiften "Expats" ankommen und betreut werden, fand ich recht unterhaltsam. Denn man wird unweigerlich mit Themen konfrontiert, die man aus heutiger Perspektive ganz anders betrachtet, bspw. die Emanzipation der Frau. Für den viktorianischen Graham Gore ist das zunächst ziemlich unverständlich und er findet es auch merkwürdig als "viktorianisch" bezeichnet zu werden. Das war recht unterhaltsam und taucht auch immer wieder in anderer Form in der Geschichte auf. Allerdings wird es nun immer verwirrender. Die Protagonistin tut Dinge, die immer weniger nachvollziehbar sind. Einige Handlungsstränge werden aufgegriffen und plötzlich wieder fallen gelassen ohne am Ende aufgelöst zu werden. Manche Wörter oder Wendungen fand ich darüber hinaus erst holprig zu lesen, was sicher auch an besonderen Wortkreationen der Autorin lag und Dinge aus der Zukunft bezeichnete. Auf Deutsch war es aber teilweisebetwas unverständlich. Das Ende war darüber hinaus für mich auch nicht wirklich nachvollziehbar.

Ein enttäuschender Roman, der eine tolle Idee für den Plot hat, aber in der Ausführung meiner Ansicht nach noch gut redigiert hätte werden sollen. Dann wäre es vermutlich ein guter Roman geworden.

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Veröffentlicht am 05.06.2025

Sehr hilfreiche Erklärungen und Tipps bei ADHS/ Neurodivergenz

Dein ADHS-Wohlfühl-Guide
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Das Buch hat gleich schon durch das bunte Cover meine Aufmerksamkeit erregt. Und da es in meiner Familie verschiedene neurodiveegente Ausprägungen gibt, habe ich mir gute und hilfreiche Tipps von diesem ...

Das Buch hat gleich schon durch das bunte Cover meine Aufmerksamkeit erregt. Und da es in meiner Familie verschiedene neurodiveegente Ausprägungen gibt, habe ich mir gute und hilfreiche Tipps von diesem Buch versprochen. Und ich wurde nicht enttäuscht, so viel sei schon mal verraten.

Das Buch beginnt mit der Erzählung der Autorin, wie es ihr in ihrem eigenen Leben mit ADHS (und anderen neurodivergenten Ausprägungen) erging und wie erst die Diagnose ADHS im Erwachsenenalter zu einem nachhaltigen Verstehen sowie der Verbesserung ihrer Lebenssituation beitragen konnte. Darüber hinaus erläutert sie ausführlich grundlegende Erkennungsmerkmale von ADHS und beschreibt auch Überschneidungen zu anderen Neurodivergenzen. Einiges war mir schon bekannt und wurde für mein Empfinden sehr wertschätzend und treffend sowie verständlich beschrieben.

Daran anschließend finden sich zahlreiche Hilfestellungen, Überlegungen und Vorgehensweisen, um mit den Besonderheiten von ADHS umzugehen. Sicher ist nicht für jeden alles überhaupt notwendig. Aber mir gefällt hier die Fülle an Ideen und Tipps, aus denen ich mir gezielt das herausgreifen kann, was ich persönlich benötige.
Toll an dem Buch finde ich auch die Gestaltung, die farbenfroh und abwechslungsreich ist und dadurch gerade für ein ADHS-Gehirn ideal ist, um bei der Stange zu bleiben. Für mich war der Inhalt selbst aber zum Großteil bereits so interessant, dass ich immer weiterlesen wollte, und das Layout eine untergeordnete Rolle gespielt hat.

Ein sehr hilfreicher Ratgeber für alle, die sich Ideen und Tipps für den Umgang mit ADHS wünschen und die Grundlagen hierüber verstehen wollen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und in manchen Punkten wirklich weiterhelfen können.


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Veröffentlicht am 05.06.2025

Ein überraschender Liebesroman mit viel Witz und psychologischer Tiefe

Just for the Summer
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Abby Jimenez war mir schon länger ein Begriff und die Cover ihrer Bücher haben mich wirklich neugierig gemacht, sodass ich "Just for the summer" einfach perfekt für die nun ersten Sommertage fand.

Der ...

Abby Jimenez war mir schon länger ein Begriff und die Cover ihrer Bücher haben mich wirklich neugierig gemacht, sodass ich "Just for the summer" einfach perfekt für die nun ersten Sommertage fand.

Der Klappentext verspricht eine turbulente Liebesgeschichte, die für mich perfekt zu einem Sommerroman passt. Der Aufhänger, dass sowohl Emma als auch Justin bisher nicht an den/die Richtige/n geraten sind, die jeweils Verflossenen aber schon, bringt die beiden in Kontakt miteinander, da sie das selbe "Schicksal" teilen. Das finde ich wirklich überzeugend und gut gemacht. Und bis hierhin wirkt das Ganze zunächst wie ein ganz normaler Liebesroman. Nun zeigt sich aber bald, dass es weit darüber hinausgeht und vor allem die psychische Vergangenheit der beiden Protagonisten eine Grüße Rolle spielt. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, finde aber dass Abby Jimenez das äußerst gelungen konstruiert hat. Es ist glaubwürdig, wirkt wie aus dem Leben gegriffen und echt. Das hat mich wirklich beeindruckt und positiv überrascht. Überraschend waren auch viele Kleinigkeiten, mit denen ich so gar nicht gerechnet habe, die aber die Geschichte gut vorwärts bringen und realistisch gestaltet sind. Dazu ist Abby Jimenez Schreibstil sehr angenehm zu lesen und humorvoll (ich sage nur toilet king!).

"Just for the summer " wird sicherlich nicht mein letztes Buch von Abby Jimenez bleiben. Dazu gefällt mir ihr Stil und ihr Humor sowie ihr Können einfach zu gut!

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