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Veröffentlicht am 15.01.2018

Irenes zweites Abenteuer

Die maskierte Stadt
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"Die maskierte Stadt" von Genevieve Cogman ist der zweite Teil einer Reihe um die Bibliothekarin Irene Winters. Die Bibliothek ist ein Gebäude/ ein Ort / eine Welt. Sie befindet sich zwischen verschiedenen ...

"Die maskierte Stadt" von Genevieve Cogman ist der zweite Teil einer Reihe um die Bibliothekarin Irene Winters. Die Bibliothek ist ein Gebäude/ ein Ort / eine Welt. Sie befindet sich zwischen verschiedenen Welten in verschiedenen Zeiten, mit verschiedenem Maß an Magie, Technik, usw. In manchen Welten herrscht ein Übermaß an Chaos (Vorherrschaft der Elfen) oder an Ordnung (Vorherrschaft der Drachen) oder irgendetwas neutrales dazwischen. Die Bibliothek ist ebenfalls neutral und versucht mäßigend auf beide Kräfte zu wirken, zeigt aber deutlich, dass den Drachen eher zu vertrauen ist - den Elfen aber auf keinen Fall. Um die verschiedenen Welten im Gleichgewicht zu halten und gleichzeitig die eigene Kraft und Macht und das Leben der normalen Menschen in den Welten zu sichern schickt die Bibliothek ihre Bibliothekare auf Außenmission in die verschiedenen Welten. Diese sind langwierig und perfekt ausgebildete Agenten, sie beherrschen viele Kampftechniken und Sprachen, besonders aber die Sprache, in der man nicht lügen kann, dafür Personen beeinflussen und Gegenstände nach der eigenen Pfeife tanzen lassen kann. Die Bibliothekare leben sich in der jeweiligen Welt ein und bauen eine sichere Tarnidentität auf. Eine solche Bibliothekarin und Agentin ist Irene Winters, die in einer Art Steampunk-London ihre Identität aufgebaut hat und den Drachen-Lehrling Kai zum Bibliotheksagenten ausbilden soll - ein absolutes Novum. Noch nie gab es andere Bibliothekare als normale Menschen. Sie erfüllen Aufträge für die Bibliothek und versuchen Machenschaften der Elfen aufzudecken, als Kai aus heiterem Himmel entführt wird. Schnell ist klar: Er wurde von Elfen entführt und in eine andere Welt verschleppt um einen Krieg zwischen Elfen und Drachen anzuzetteln. Nur mithilfe von weniger radikalen Elfen gelingt es Irene, Kai und seinen Entführern in die chaosverseuchte, weil von Elfen kontrollierte Welt, ein Venedig zur Zeit der Dogen, zu folgen - ja, eigenlich sind Abkommen mit Elfen streng verboten, aber es ist eindeutig Gefahr im Verzug. Sie schlägt sich wacker, lernt viel Neues über Elfen und gerät in große Gefahren. Wie die Geschichte ausgeht möchte ich hier natürlich nicht verraten - lest selbst, es ist sehr spannend!

Ich habe die Reihe mit diesem Teil, also Teil 2 begonnen, hatte aber kaum Schwierigkeiten mich in die andersartige Welt und Irenes Arbeit einzufühlen. Es wird am Anfang schon einiges vorab erklärt, was das Verhältnis zwischen Drachen und Elfen betrifft, das erleichtert die Sache.

Die Sprache und der Erzählstil waren sehr angenehm. Man kann gut folgen, trotzdem wird angenehm ausgeschmückt und es wird auch auf die Gefühlswelt der Personen eingegangen, man kann sich gut einfühlen. Es ist insgesamt auch sehr spannend, aber die Gefahren und abenteuerlichen Situationen folgen nicht Schlag auf Schlag, so kann man das Gelesene gut verdauen und versteht alles, was bei manchen spannenden Geschichten am Ende nicht mehr so ganz der Fall ist. Hier aber schon!

Das Ende kam mir etwas plötzlich, und damit meine ich nicht das Ende der Handlung, sondern das Ende des Buches. Es bleiben viele Fragen offen und nach dem Showdown folgen nur noch ein paar mickerige Seiten, keine Erholung, keine Erklärung, überhaupt einfach nur ein paar Sätze Überleitung zum nächsten Teil. Man merkt hier stark, dass das Ganze als Reihe angelegt ist.

Trotzdem hat die Geschichte für mich 5 Sterne verdient, denn sie ist sehr spannend, neuartig kreativ und für mich auch in sich stimmig, an Gefahren, Logik, Auflösung, ...
Eine klare Leseempfehlung!
Ich bin nun auch ein Fan geworden und werde nun noch den ersten Teil lesen (das ist ohne Probleme möglich, es wurde noch nicht viel verraten) und danach auch alle anderen Teile, die da noch kommen mögen (hoffentlich sind es viele!).

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  • Charaktere
  • Fantasie
  • Geschichte
Veröffentlicht am 08.01.2018

Der ewige Kampf zwischen Chaos und Ordnung

Das Spielhaus
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"Das Spielhaus" von Claire North ist eine Folge von drei Novellen, die eben das im Titel genannte Spielhaus als Rahmenhandlung haben. Es ist ein Haus, das an jedem Ort, in jeder Epoche und zu jeder Zeit ...

"Das Spielhaus" von Claire North ist eine Folge von drei Novellen, die eben das im Titel genannte Spielhaus als Rahmenhandlung haben. Es ist ein Haus, das an jedem Ort, in jeder Epoche und zu jeder Zeit auftauchen kann, für alle Arten von taktischen und logischen Spielen, nur Glückspiel hat hier nichts verloren. Wer sich als großer Denker und Taktiker erweist bekommt die Chance, in die oberen Gemächer aufzusteigen und größere, bedeutendere Spiele zu spielen, bei denen die Einsätze auch weit größer sind.
In den ersten beiden Novellen dürfen wir Spieler der oberen Gemächer begleiten und beobachten. In der ersten Novelle Thene, die in Venedig, zu Beginn des 17. Jahrhunderts ihr erstes großes Spiel spielt, in der zweiten Remy bei einem seiner vielen großen Spiele der oberen Gemächer. Diese beiden Spiele und Spieler zeichnen sich durch Überlegung, Taktik und sparsamen Einsatz ihrer Ressourcen und Figuren (echte Menschen in der echten Welt) aus. Die dritte Novelle bildet gleichzeitig das große Finale und den Abschluss der Rahmenhandlung. In dieser wird erbittert gekämpft, Gesellschaften, Unternehmen zerstört und Menschenleben nur so hingemetzelt. Diese letzte Novelle gleicht mit ihrem actionreichen Zerstörungswahr eher einem Actionthriller als einer Fantasyerzählung. Ich will das Ende hier natürlich nicht verraten, nur so viel sagen: Ich hatte mir etwas anderes erhofft, aber das kann ich auch zur ganzen dritten Novelle sagen.

Sprachlich und Erzählerisch ist das Buch als ganzes ein wahres Kunstwerk. In jeder einzelnen Novelle werden die Erzählart, die Formulierungen und die Sprache an das jeweilige Zeitalter und die Epoche angepasst, selbst die Schrift der Kapitelüberschriften richtet sich danach. Mit hat das Buch sprachlich und erzählerisch sehr sehr gut gefallen.

Der traditionelle Novellen-Aufbau wird gut umgesetzt, es gibt eine Rahmengeschichte (Anfang und letzer Teil) und dazwischen zwei Teilgeschichten (über Thene und Remy). Das wird konsequent umgesetzt, das Spielhaus und damit der Rahmen werden zu Beginn jeder Geschichte noch einmal erklärt.

Die ersten beiden Novellen sind inhaltlich spannend, logisch und die Opfer werden auf ein Minimum reduziert. Sie hätten für sich 5 Sterne verdient. Von der Hektik und Gleichgültigkeit, mit der in der letzten Novelle die Zerstörung wütet, war ich sehr entsetzt. Auch das Ende hat mich nicht überzeugt, ich hätte mir mehr erhofft. Hierfür würde ich eher 3 Sterne geben. Sprachlich und erzählerisch hat mich das Buch aber so begeistert, dass es sich für mich insgesamt noch auf 4 Sterne rettet.

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  • Geschichte
Veröffentlicht am 03.01.2018

Geburtstag mit unangenehmer Überraschung

Teestunde mit Todesfall
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"Teestunde mit Todesfall" von Robin Stevens ist ein wirklich spannender Krimi nach alter Cosy-Krimi-Manier. Ein altes Herrenhaus im England der 30er Jahre, eine muntere Teegesellschaft, ein Mord im Haus ...

"Teestunde mit Todesfall" von Robin Stevens ist ein wirklich spannender Krimi nach alter Cosy-Krimi-Manier. Ein altes Herrenhaus im England der 30er Jahre, eine muntere Teegesellschaft, ein Mord im Haus und ein Unwetter, durch das kein fremder hinein kommt, auch nicht die Polizei. Nur jemand aus der Hausgemeinschaft kann der Mörder sein und der einzige böse Mensch unter den Anwesenden ist der Tote. Ein wirklich spannender Fall, den das Detektivduo Daisy und Hazel da aufklären müssen. Fast jeder der Anwesenden hätte ein Motiv, denn der Tote war der Liebhaber von Daisys Mutter und wollte die Familie wohl um einige reiche Erbstücke erleichtern...
Nach und nach versuchen die Mädchen die Verdächtigen auszuschließen und es sieht immer düsterer für Daisys Familie aus.
Die Lösung des Ganzen werde ich hier natürlich nicht verraten, doch es sei so viel gesagt:
Ich hatte, Krimi-erprobt wie ich bin, wirklich viele verschiedene und auch waghalsige Theorien, doch die Auflösung war auch für mich völlig überraschend. Trotzdem war sie nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern einwandfrei logisch.
Am Ende können die cleveren Detektivinnen die Polizei davor bewahren, den falschen zu verhaften und bekommen echte Detektiv-Marken!
Insgesamt ein wirklich spannendes Abenteuer, nicht nur für junge Leser!

Veröffentlicht am 03.01.2018

Spannung bis zum Schluss!

Das mordsmäßig merkwürdige Verschwinden der Lily Cooper
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Selina lebt schon seit ihrer Geburt in Indien, doch nun soll sie aus heiterem Himmel zu ihren Verwandten nach Oxford ziehen und dort zur Schule gehen. Das ist für sie erst mal ein Schock, aber es ist nicht ...

Selina lebt schon seit ihrer Geburt in Indien, doch nun soll sie aus heiterem Himmel zu ihren Verwandten nach Oxford ziehen und dort zur Schule gehen. Das ist für sie erst mal ein Schock, aber es ist nicht ganz so schlimm, weil sie ihre Cousine schon in den Ferien besucht hat und die beiden sich sehr gut verstehen.
Doch schon als sie am Flughafen ankommt, beginnt das Chaos: Niemand kommt um sie abzuholen. Als eine freundliche Frau sie mitnimmt (sie zögert lange, ob sie wirklich mitfahren soll), kommt sie wohlbehalten am Haus ihrer Tante und ihres Onkels an - und wird erst einmal von einer Schar Polizeiautos empfangen und von Polizisten ins Haus geführt. Die Verwirrung klärt sich schnell: Ihre Cousine Lily ist verschwunden!
Alle Erwachsenen sind sich sicher: Lily ist ausgebüxt, das hat sie vor einiger Zeit schon einmal gemacht. Doch noch nie war sie über Nacht weg. Und als der Junge von Gegenüber, Lilys bester Freund Eric, ihr erzählt, dass Lily einem großen Geheimnis auf der Spur war, von dem sie nicht einmal ihm erzählen wollte, steht für die beiden fest: Lily ist nicht freiwillig verschwunden, sie wurde entführt.
Die beiden setzen alles daran sie zu finden, während sie versuchen, für Erics kleine Schwestern eine heile Welt aufrecht zu erhalten. Als sie Lilys geheimes Notizbuch finden, können sie anfangen, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, doch dazu müssen sie erst Lilys Geheimschriften entschlüsseln! Nach und nach verschwinden auch immer mehr Haustiere, alleine in ihrer Nachbarschaft zwei Hunde und eine Katze.
Das Ende der Geschichte werde ich hier natürlich nicht verraten!
Insgesamt ein sehr spannendes Kinder-/Jugendbuch, mit überraschenden Wendungen und einem Ausgang, den man nicht leicht vorausahnen kann. Das Buch ist auch sehr gut geschrieben und aufgebaut, man ist von Anfang an mitten im Geschehen und kann sich gut in die Hauptperson hineinversetzen.
Mir hat "Das mordsmäßig merkwürdige Verschwinden der Lily Cooper" sehr gut gefallen! Ich kann es wärmstens weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 03.01.2018

Spannung und Fantasie im Theater

Siena - Das Theater um William Shakespeare
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Siena ist ein Pinselohrschwein und kann mit ihren Pinselöhrchen sich und ihre Freunde in ferne Welten und vergangene Zeiten malen.
In diesem Buch sind Siena und ihre Freunde, die Fledermaus Nero und der ...

Siena ist ein Pinselohrschwein und kann mit ihren Pinselöhrchen sich und ihre Freunde in ferne Welten und vergangene Zeiten malen.
In diesem Buch sind Siena und ihre Freunde, die Fledermaus Nero und der Gorilla Argento, gerade dabei Theater zu spielen und kommen auf die Idee, in die Zeit William Shakespeares zurückzureisen und den berühmten Barden und sein Globe-Theater selbst kennenzulernen.
Doch im London der Vergangenheit gibt es nicht nur freundliche Menschen, das müssen die Freunde schnell feststellen. Trotzdem lernen sie neue Freunde kennen, holen Elfen aus einem Zauberwald zur Hilfe (mit Sienas Pinselohren natürlich!) und lernen sogar Queen Elizabeth I. persönlich kennen!
Das ist ein wahrhaft spannendes, aber auch lehrreiches Abenteuer für die Freunde und für ihre kleinen Leser.


Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich hoffe, dass ich mal einen Vorlesenachmittag in unserer Pfarrbücherei damit machen kann. Und auch meine Mama, die Grundschullehrerin ist, hat schon Interesse bekundet. Bestimmt wird es allen Kindern sehr gut gefallen.