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Veröffentlicht am 05.02.2019

Ich bin hellauf begeistert - 400 Seiten Witz, Magie und eine spannende Geschichte

Nevermoor 1. Fluch und Wunder
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Da liegt ein Buch seit ca. einem Jahr im Regal der Buchhandlung und sagt nix. Ich weiß gar nicht, wieso es bisher an mir vorbeigezogen ist – denn es fällt zweifelsohne voll in mein Beuteschema. Die Lektüre ...

Da liegt ein Buch seit ca. einem Jahr im Regal der Buchhandlung und sagt nix. Ich weiß gar nicht, wieso es bisher an mir vorbeigezogen ist – denn es fällt zweifelsohne voll in mein Beuteschema. Die Lektüre dieses Schmuckstücks solltet Ihr übrigens auch in Erwägung ziehen – denn für dieses Buch würde ich unser Bewertungsschema am liebsten kurzfristig mal eben erweitern.

Eigentlich ist ganz gut, dass Nevermoor erst letzte Woche bei uns eingezogen ist. Denn Band 2 soll am 18. März 2019 im Handel erhältlich sein, so habe ich eine relativ kurze Wartezeit.

Protagonistin ist also Morrigan Crow – ich finde ja den Namen schon großartig. Wer die Reihe um Nicholas Flamel gelesen hat, dem ist Morrigan als Krähengöttin ein Begriff. Morrigan ist verflucht und all jenen ist es vorherbestimmt am Abend ihres elften Geburtstags zu sterben. Das hört sich ja schon ganz schön traurig an. Ich kann Euch aber versichern, dass das eher schräg bis zeitweise sogar lustig ist. Ich will hier gar nicht zu sehr ins Detail gehen – aber die Autorin versteht es mit Wortwitz umzugehen.

Wie Phoenix aus der Asche taucht quasi kurz vor Ihrem Ableben Jupiter North auf und nimmt sie mit nach Nevermoor ins Hotel Deucalion. Dieses Setting liebe ich – in so einem Hotel möchte ich auch mal wohnen. Denn das Hotel ist wahrhaft magisch. Ihr Zimmer gleicht bei ihrem Einzug einem kargen Stübchen und verändert sich mit der Zeit immer mehr und passt sich ihrer Stimmung und ihren Bedürfnissen an. Ich glaube manchmal spielt es einfach auch nur verrückt. So findet sie eines Abends eine Hängematte vor, am anderen Abend ein pompöses Himmelbett.

Besonders gut gefällt mir auch der Rauchersalon, in welchem variierende Dämpfe aus den Wänden quellen (z.B. dunkelgrüner Salbeidampf – zur Förderung des Philosophierens). „Normale Menschen“ sucht man im Deucalion natürlich auch vergebens. Dabei wirken die Darstellungen und Erklärungen aber nicht überladen, sondern sind gerade genau passend. Morrigan lebt dort förmlich auf – war ihr Leben doch bislang dadurch geprägt, dass sie als Verfluchte für alle negativen Sachen in ihrer Heimatstadt verantwortlich gemacht wurde. Zudem gibt es im Hotel auch noch die ein oder andere Besonderheit und einige Geheimnisse zu entdecken.

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Hatte ich schon davon berichtet, dass dieser Zustand der Glückseligkeit im wahrsten Sinne des Wortes natürlich auch von einer Gefahr überschattet ist? So wie es sich für eine ordentliche Story gehört – denn sonst wäre es ja irgendwann langweilig. Morrigan muss nicht nur um ihre Daseinsberechtigung in Nevermoor fürchten. Sie hat einige ziemlich schwere Prüfungen zu bestehen um nicht des Landes verwiesen zu werden. Und eigentlich hat sie gar keine Ahnung was sie machen soll. Glücklicherweise findet sie in Hawthorne einen Freund, der mit ihr durch Dick und Dünn geht und übrigens auch immer offen ist für irgendwelche Streiche.

Ich liebe ja gute Jugend-Fantasy und ich glaube diese Reihe muss den Vergleich mit Harry Potter nicht fürchten. Das World Building finde ich ebenso grandios. Wie es weitergeht und wie sich diese Welt noch entwickelt bleibt natürlich abzuwarten. Aber der Auftakt dieser Reihe begeistert mich genau so, wie es damals „Die Kammer des Schreckens“ geschafft hat.

Die Altersempfehlung ist ab 10 Jahren. Mein Bücherwurm in Ausbildung wird in ein paar Wochen 10, aber an dieses Buch wollte sie sich noch nicht heranwagen. Es sieht mit immerhin 428 Seiten für das Alter ja erstmal auch schon relativ gewaltig aus. Thematisch wäre es absolut passend, gar keine Frage. Wenn also ein Kind sich nicht vor etwas umfangreicheren Büchern scheut – das ist genau das Richtige. Ich selbst habe 2 Tage gebraucht, da es mich wirklich mitgenommen und begeistert hat. Dieses Buch ist also unbedingt auch für Erwachsene zu empfehlen. Ich habe auch schon von ganz vielen anderen begeisterten (erwachsenen) Lesern gehört.

Der Schreibstil – witzig, kurzweilig und mitreißend. Mehr muss ich da gar nicht sagen – es macht einfach Spass das Buch zu lesen.

Das Cover – wunderschön und magisch. Mich stört einzig, dass es einen losen Schutzumschlag hat. Die nehme ich immer beim Lesen ab, damit auch wirklich nichts dran kommt. Aber das ist klagen auf extrem hohem Niveau.

Fazit: Eines der Bücher, welches mit absolut und ohne Einschränkung mitgerissen hat. Ich bin absolut begeistert und kann es einfach nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Debütroman mit relativ starken Schwächen

Die Insel der letzten Geheimnisse
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Auf diese Neuerscheinung habe ich mich echt gefreut. Ich gehöre ja bekennendermaßen zu den damals begeisterten Lesern der V.C. Andrews – Familientragödien (die übrigens immer noch brav in meinem Bücherregal ...

Auf diese Neuerscheinung habe ich mich echt gefreut. Ich gehöre ja bekennendermaßen zu den damals begeisterten Lesern der V.C. Andrews – Familientragödien (die übrigens immer noch brav in meinem Bücherregal stehen).

Als ich begonnen habe zu lesen, war ich erstmal etwas verwirrt. Die Gedankengänge der Protagonistin Thérèse hatten fast depressive Züge – das war für mich schon mal kein gelungener Einstieg. Dann kommt jedoch – in kursiver Schrift abgesetzt – eine weitere Person ins Spiel. Es hat für meinen Geschmack zu lange gedauert, bis der Charakter zuzuordnen war. Davon abgesehen hat dieser Charakter auch ein psychisches Problem. Dann muss ich leider sagen – passiert erstmal fast nichts. Zumindest nichts interessantes.

Also fasse ich mal meinen Einstieg ins Buch wie folgt zusammen: 2 Charaktere – beide für mich nur mäßig sympathisch und mit größeren psychischen Problemen behaftet – dazu ein erstmal nicht zu durchschauender Aufbau. Ich muss sagen meine Begeisterung hielt sich bis Seite 100 extrem in Grenzen. Doch dann – endlich – ein Todesfall. Das erzeugte dann auch mal so etwas ähnliches wie Spannung bei mir. Zumindest wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht. Dann wurde auch schon der Grundstock für eine potentiell interessante Geschichte gelegt – diesen Mittelteil fand ich eigentlich recht vielversprechend. Eigentlich….

Gestern Abend habe ich das Buch dann beendet und ernsthaft überlegt nur 2 Punkte zu vergeben. Der Schluß klärt zwar alles auf, aber hat mir überhaupt nicht gefallen. Es gibt eine Auflösung und damit ist die Geschichte auch abgeschlossen, aber die Entwicklung, die plötzlich auftauchenden Personen und die Erklärung ….. es kommt mir auf die letzten Meter etwas hingezwungen vor.

Dann noch einmal zu den Charakteren – ich fand alle ziemlich bis absolut unsympathisch – mir hat keiner auch nur ansatzweise gefallen. Die Protagonistin erscheint mir fast unglaubwürdig mit ihren konfusen Gedanken. Ich fand auch irgendwann ihre inneren Monologe etwas nervig und letztendlich verzichtbar. Hier passt das Cover (welches ja irgendwie schon eine gewisse Schönheit implizieren soll) überhaupt nicht zu den Charakteren – die haben (fast) alle echte Probleme mit sich selbst. Der erwähnte „Kursiv“-Charakter tut für mich leider nichts für die Handlung – diese anfängliche Verwirrung hätte man sich auch sparen können.

Wahrscheinlich fragst Du Dich jetzt, wieso gibts denn trotzdem 3 Punkte? Wie schon gesagt- ich habe da etwas mit mir gerungen. Aber der Mittelteil hat mich ganz gut unterhalten und es ist der Debütroman dieser Autorin (wie man im Einband nachlesen kann). Wäre es jetzt der 5. Roman eines bereits länger aktiven Schriftstellers, würde ich tatsächlich die 2-er Kelle ziehen und den Joachim Llambi machen.

Fazit: Schwieriges Buch – geniesst in der Bewertung den Debütroman-Bonus. Für mal eben als düstere Lektüre für Liebhaber entsprechender Geschichten vermutlich geeignet. Für mich war es relativ enttäuschend.

Ich bedanke mich herzlich beim Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Beurteilung wurde hiervon natürlich nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Höllisch gut!

Luzifer junior (Band 4) - Der Teufel ist los
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Herzlichen Dank an den Löwe-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Luzie und seine Freunde wollen nach Frankreich reisen um dort nach Luzifer suchen, der noch immer auf der Flucht nach der feindlichen Übernahme ...

Herzlichen Dank an den Löwe-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Luzie und seine Freunde wollen nach Frankreich reisen um dort nach Luzifer suchen, der noch immer auf der Flucht nach der feindlichen Übernahme in der Hölle ist. Bei den Reisevorbereitungen sind die Freunde Luzie glücklicherweise behilflich, der es bislang absolut ausreichend fand seine Unterhosen und T-Shirts einmal wöchentlich zu wechseln. In der Hölle sieht man das eben etwas anders (da trägt man übrigens erst gar keine Unterhosen).

(Heute Vormittag saß ich übrigens im Büro, als es plötzlich vor dem Haus laut wurde. Ein „Städtischer“ mit Micky-Mäusen auf den Ohren pustete mit einem umgehängten Laubpuster die zahlreichen Blätter vom Gehweg.

Mein 1. Gedanke: klasse, dann brauche ich den Mist schon mal nicht mehr fegen.

Mein 2. Gedanke: in welcher Abteilung wird er nochmal landen, mit dem Gebläse auf Innenohr gerichtet?

Ich weiß noch nicht einmal, ob es in diesem Band vorkommt, aber ich musste doch etwas lachen.)

Zurück zum Buch: Die Kinder reisen nach Frankreich und Luzie lernt auf dem Weg und in Paris selbst wieder so einiges aus der Menschenwelt. Eines unserer Highlights waren die Szenen rund ums Trinkgeld. Zwischendurch ist das Buch – anders als die Vorgänger – mal etwas ruhiger. Man muss in der Mitte etwas länger lesen, um wieder auf einen Lacher zu stoßen. Das tut dem Buch aber keinen Abbruch und ist mir vielleicht aufgefallen, da wir uns die Bände 1-4 unmittelbar hintereinander zu Gemüte geführt haben.

Irgenwann bemerken die Kinder auf ihrer Reise einen unbekannten Verfolger, der aber offenbar nicht gefährlich ist. Schlußendlich löst sich dieses und noch ein anderes großes Rätsel auf. Das Ende ist toll und entschädigt für die etwas „entspanntere Gangart“ zwischendurch.

Auch hier vergeben wir sehr gern wieder die volle Punktzahl und freuen uns auf die bereits angekündigte Fortsetzung!

Veröffentlicht am 29.01.2019

Ein leises, feines Abenteuer mit interessanten Wendungen

Die vergessene Burg
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Herzlichen Dank der Randomhouse Verlagsgruppe (Diana Verlag ) für das Rezensionsexemplar.

Dieses Buch ist der erste historische Roman seit längerer Zeit mal wieder und ich bin begeistert. Die Autorin ...

Herzlichen Dank der Randomhouse Verlagsgruppe (Diana Verlag ) für das Rezensionsexemplar.

Dieses Buch ist der erste historische Roman seit längerer Zeit mal wieder und ich bin begeistert. Die Autorin schaffte es innerhalb kürzester Zeit mich in die Welt Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts zu führen und mich in die Protagonistin Paula hinein zu versetzen. Paula lebt als Gesellschafterin einer Verwandten ein sehr behütetes Leben, dessen enge Grenzen sie nie überwinden konnte. Für moderne Frauen unvorstellbar, aber damals fügte man sich eben. Innerlich hadert sie mit ihrem tristlosen Dasein, bringt aber nicht den Mut auf, es in Frage zu stellen oder gar zu ändern. Ein Brief bringt den Stein ins Rollen und führt sie nach Bonn und in ihre eigene Vergangenheit. Paula befindet sich plötzlich mitten in ihrem eigenen Abenteuer – sie beschließt den vor ihr bislang verheimlichten Rätseln auf den Grund zu gehen. Dieser eine Brief hat ihr Leben völlig verändert, denn nichts ist mehr so wie es schien und sie wird gezwungen ihre Erinnerungen und sämtliche Erzählungen in Frage zu stellen.

Der Leser wird wunderbar mitgenommen – nicht nur auf ihren Entdeckungsreisen in und um Bonn, sondern auch bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Zunächst zaghaft, aber dann mit größeren Schritten entdeckt Paula ihr neues, modernes Ich. Es ist sehr schön zu verfolgen, wie das Selbstbewußtsein der jungen Frau wächst. Ohne zuviel verraten zu wollen, ein junger, aufstrebender Fotograf kreuzt auch irgendwann ihren Weg.

Mitten im Buch hatte ich eine kurze Durststrecke, da war die anfängliche Spannung leider kurzfristig abhanden gekommen. Ein wenig zuviel des Guten waren für mich die sich wiederholenden Schilderungen des An-/Umkleidens – das Wort „Krinoline“ ging mir 2 Tage nicht mehr aus dem Kopf. Sehr schnell nahm die Handlung jedoch wieder an Fahrt auf und überraschte immer wieder mit Wendungen und Ereignissen. Sehr erfrischend fand ich im Übrigen ihren Onkel Rudy (dessen Existenz ihr übrigens bis zu dem Brief gänzlich unbekannt war), eine interessant aufgebaute Persönlichkeit. Selbst das Ende wartet nochmals mit einer für mich sehr überraschenden Kehrtwendung auf, die ich niemals annähernd erwartet hätte. Dieses Buch ist wirklich toll, es erzählt sehr gekonnt ein eher leises aber dennoch sehr interessantes Abenteuer. Die Autorin hat einen Schreibstil, der mich persönlich sehr gut gefällt – es ist sehr angenehm zu lesen.

Man merkt dem Buch darüber hinaus an, dass sehr viel Recherchearbeit geleistet wurde, denn es macht insgesamt einen authentischen Eindruck. Im Nachwort hat die Autorin noch erwähnt, das die Schilderungen bis auf eine Ausnahme der Realität entsprechen – dieses Nachwort darf man allerdings bitte erst nach Beendigung des Buches lesen, denn dort wird der Spoiler schlecht hin erwähnt.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Etwas langatmig - daher kommt wenig Spannung auf

Monsternanny - Eine ungeheuerliche Überraschung
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Vielen Dank an den Hanser Verlag für das Rezensionsexemplar.

Meiner Tochter gefällt das Buch halbwegs gut, denn wir hatten beide ein paar lustige Momente hinter dem Titel und Klappentext erwartet. Dafür ...

Vielen Dank an den Hanser Verlag für das Rezensionsexemplar.

Meiner Tochter gefällt das Buch halbwegs gut, denn wir hatten beide ein paar lustige Momente hinter dem Titel und Klappentext erwartet. Dafür ist es dann und wann etwas spannend. Leider fällt diese Spannung aber immer wieder ab. So haben wir auch recht lange für dieses Buch gebraucht. Meine Tochter ist 9 und liest viel und gerne - dieses Buch hätte sie allerdings nicht allein für sich gelesen, denn es ist überwiegend sehr langatmig geschrieben.

Insgesamt sind mir dabei immer mal wieder Satzkreationen aufgefallen, die ich als ungünstig empfand und die den Lesefluß ein bißchen störten. Ich halte zudem sehr viele Textstellen schlicht und ergreifend für überflüssig - weil das Buch ohne auch wunderbar funktionieren würde. Es dauert schon relativ lang, bis überhaupt mal die Monsternanny (auf die ja natürlich jedes Kind beim Lesen wartet) ins Spiel kommt.

Gegen Ende wurde es dann nochmal ein bißchen spannender, aber nicht genug um uns vollends zu packen - da ist leider schon zuviel Begeisterung vorher auf der Strecke geblieben. Mich hat ebenso gestört, dass während des ganzen Buches eine recht düstere Grundstimmung herrscht, es kommen eigentlich im Nachhinein betrachtet kaum fröhliche oder gar lustige Momente vor. Die Grundidee halte ich für hervorragend - auch vom Bademantel hatte ich mir mehr erhofft. Daher können wir hier leider nur 3 Punkte vergeben.