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Veröffentlicht am 11.04.2021

Cupcakes, Regenbögen und eine große Familienpizza

Blitzeinschlag im TerriTorium
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"Habe ich schon gesagt, dass man sich an Backrezepten festhalten kann, wenn sich um einen herum die Welt ändert? Warum kann Liebe nicht wie ein Backrezept sein? Zutaten rein, gut durchrühren, am Ende kommt ...

"Habe ich schon gesagt, dass man sich an Backrezepten festhalten kann, wenn sich um einen herum die Welt ändert? Warum kann Liebe nicht wie ein Backrezept sein? Zutaten rein, gut durchrühren, am Ende kommt was Süßes raus."
-S.87

Meine Gedanken:

Bisher kenne ich nur Jugendbücher für ältere Jugendliche, die das Thema Queerness beinhalten. Daher finde ich es gut, dass Christine Werner dieses Thema in ein Buch verpackt, welches auch an eine noch jüngere Zielgruppe gerichtet ist. Dabei bleibt sie innerhalb der Geschichte immer noch realitätsnah. Immerhin gibt es immer noch Personen, die Queerness ablehnen, was im Buch auch vorkommt. Dass es immer noch solche Menschen gibt, ist natürlich mega schade. Des Weiteren stehen auch Patchwork- und Regenbogenfamilien im Vordergrund, was ich so bedeutsam finde, denn die Gesellschaft hat sich mittlerweile so pluralisiert, dass sich vielfältige Formen des Zusammenlebens etabliert haben. Umso wichtiger ist es dementsprechend solche Familienformen in Büchern aufzunehmen, denn diese sind genauso normal wie die typischen Bilderbuchfamilien. Bestimmt freut sich auch der eine oder andere, sein Familienmodell in einem Buch wiederzufinden.

Die Protagonistin Theresa Emmanuelle Rosa Rohrbrach-Ibrahim, oder auch einfach nur Terri, mochte ich eigentlich sehr gerne. Sie hat eine positive Einstellung, sprüht nur so vor Energie und ist auch wissensdurstig. Außerdem liebt sie es zu backen, am liebsten Cupcakes. Bereits mit dieser Eigenschaft konnte sie bei mir punkten. Allerdings gab es ein paar Momente, in denen sie für ihr Alter zu kindisch reagiert hat oder overdramatic war. Ich fand es teilweise auch echt anstrengend, dass sie bei gefühlt jeder Gelegenheit andeutet, dass sie Star Wars liebt. Irgendwann wurde es einfach zu viel und daher zu gezwungen. Ich hätte es auch verstanden, wenn sie es ein paar Male weniger aufgegriffen hätte. Nichtsdestotrotz ist Terri im Großen und Ganzen ein sympathisches Mädchen.

Als sie von Sema, der Partnerin ihres Vaters, zum ersten Mal von den Liebesblitzen hört, die für den Zustand ihrer Mutter und ihrer besten Freundin verantwortlich sein könnten, fängt sie sofort an, diese genauer zu erforschen. Mithilfe von verschiedenen Informationsquellen versucht sie der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei hält sie ihre Ergebnisse in einem Notizbuch fest. Ich hatte viel Spaß Terri bei ihrer Forschung zu begleiten und musste oft schmunzeln.

Mir hat die Art und Weise gefallen, wie die Autorin die Geschichte erzählt hat. Zu Beginn jeden Kapitels finden wir einen Ausschnitt von Terris Gedanken, die uns näher zu der Protagonistin bringen. Das Buch wird auch durchgehend aus der Terris Perspektive erzählt, wodurch alles nochmals humorvoller und unterhaltsamer gewirkt hat. Insgesamt herrscht im Buch eine locker leichte Atmosphäre zum Wohlfühlen, die einfach nur gute Laune macht. Der Schreibstil passt auch perfekt zur Zielgruppe.

Fazit:

Nicht nur das Cover versprüht gute Laune, sondern auch der Inhalt. Mit Leichtigkeit schreibt Christine Werner über das Verliebtsein, Freundschaft und Familie, vergisst aber nicht die Geschichte mit Cupcakes und einer großen Familienpizza zu verfeinern. Ich kann dieses Buch allen Kindern ab 11 Jahren nur wärmstens empfehlen. Allerdings bin ich mir sicher, dass Leute außerhalb der Zielgruppe ebenfalls ihre Freude an diesem Buch haben werden. Von mit gibt es 4 von 5 Cupcakes!

Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/04/11/cupcakes-regenbogen-und-eine-grose-familienpizza-blitzeinschlag-im-territorium/

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Wie viele Leben braucht das Glück

Sechs Leben
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"Weißt du, was Louison sagt? Sie sagt, dass Leute, die dauernd Computerspiele machen, Angsthasen sind, die sich vor dem echten Leben fürchten."
-S.75

Meine Gedanken:

Stellt euch vor, ihr hättet mehr ...

"Weißt du, was Louison sagt? Sie sagt, dass Leute, die dauernd Computerspiele machen, Angsthasen sind, die sich vor dem echten Leben fürchten."
-S.75

Meine Gedanken:

Stellt euch vor, ihr hättet mehr als nur ein Leben. In der Welt, in der der Protagonist Gabriel lebt, gibt es Menschen, die mehr als nur ein Leben haben. Diese nennt man Multis, während die Menschen mit nur einem Leben als Monos bezeichnet werden. Am 15. Geburtstag erhält man das Testergebnis aus dem Staatslabor, welches einen darüber informiert, wie viele Leben man hat. Es ist bereits sehr selten, mehr als nur ein Leben zu besitzen. Immerhin verfügen statistisch gesehen 91% der Menschen nur ein einziges Leben. Da grenzen sechs fast an ein Wunder. Gabriel ist natürlich vollkommen aus dem Häuschen, denn das heißt schließlich, dass er riskante Dinge tun kann ohne zu sterben, oder? Er stürzt sich ohne zu Überlegen direkt in unnötige Risiken und verliert dabei vielleicht das ein oder andere Leben.

Ich finde das Thema mit den Bonusleben wirklich sehr spannend. Das Buch zeigt, wie verschieden Menschen mit ihren Bonusleben umgehen. Während die einen lebensgefährliche Aufgaben übernehmen, um der Menschheit zu helfen, so stürzen sich andere in waghalsige Abenteuer. Gabriel gehört eher zu der letzteren Sorte. Er handelt impulsiv und vor allem naiv. Man muss aber auch anmerken, dass er erst 15 ist. Sähe seine Entscheidung anders aus, wenn die Testergebnisse erst ab dem 18.Lebensjahr bekanntgegeben werden? Zudem entstehen auch soziale Spannungen zwischen Monos und Multis. Es gibt Multis, die sich mit ihren Bonusleben für etwas Besseres halten. Von dieser Einstellung sind die Menschen mit nur einem Leben natürlich sehr genervt.

Mehr als nur ein Leben? Das klingt doch voll gut, würden jetzt die meisten spontan sagen. Ich finde es gelungen, dass das Buch auch die Schattenseiten eines Multis bespricht. Es ist nicht unvorstellbar, dass solche Menschen von Anderen missbraucht werden. Auf den ersten Blick würde es einem ja auch nicht in den Sinn kommen, dass es Nachteile geben könnte, wenn man mehr als ein Leben hat. Daher die zentrale Frage des Buches: Fluch oder Segen?

Was ich auch noch sehr spannend fand, waren die verpflichtenden Gruppengespräche für Multis bei der Schulpsychologin. Da dem Schulleiter immer der aktuelle Status bezüglich der Anzahl der Leben bekannt gegeben werden muss, kann man sich nicht vor diesen Sitzungen drücken. Hier bekommen die SchülerInnen die Möglichkeit über ihre Gefühle als Multi zu reden. Es entstehen immer wieder sehr interessante Diskussionen, die ich gespannt verfolgt habe. Gabriel erhält auch Ansätze, wie er sein Leben führen möchte bzw. was in seinem Leben wirklich zählen sollte.

Beim Abendessen unterhält sich Gabriel oft mit seiner Familie über seine Bonusleben. Bei diesen Gesprächen kommt auch die Meinung seiner 12-jährigen Schwester Louison zum Ausdruck, die oft nicht mit der von Gabriel übereinstimmen. Ihre Bemerkungen waren echt einleuchtend , weshalb ich davon ausgegangen bin, dass sie später noch eine etwas größere Rolle spielen wird. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass die Nebencharaktere zu sehr im Hintergrund standen. Sie waren einfach irgendwie da und wirkten nicht so greifbar, was womöglich am schnellen Tempo der Geschichte liegen könnte. Ich hätte gerne mehr von ihnen gelesen, vor allem von Tely.

Fazit:

Véronique Petit hat mit „Sechs Leben“ eine raffinierte Geschichte zu Papier gebracht, welche sich auf eine einzigartige Weise mit der Frage „Was zählt im Leben?“ auseinandersetzt. Es regt definitiv zum Nachdenken an, lässt einen aber auch zugleich mit fiebern. Eine gelungene Mischung für ein Jugendbuch! Von mir gibt es 4 von 5 Cupcakes!

Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/04/08/wie-viele-leben-braucht-das-gluck-sechs-leben/

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Die dunkle Seite der Krone

The Second Princess. Vulkanherz
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"Aber", fuhr sie fort, "ich fand immer, dass die Sterne viel aufregender sind als der Mond."
[...] "Wieso?", fragte ich erneut.
"Weil sie silbern leuchten und die Schönheit desjenigen reflektieren, der ...

"Aber", fuhr sie fort, "ich fand immer, dass die Sterne viel aufregender sind als der Mond."
[...] "Wieso?", fragte ich erneut.
"Weil sie silbern leuchten und die Schönheit desjenigen reflektieren, der sie ansieht"

-S.100f

Meine Gedanken:

Wenn ihr mich kennt, dann wisst ihr, dass ich mega gerne Romantasy-Bücher lesen. Aus diesem Grund konnte ich auch zu „The Second Princess – Vulkanherz“ nicht nein sagen, zumal der Klappentext schon vielversprechend klang.

Was ich dem Buch hoch anrechne, ist, dass die Spannung nicht all zu lange auf sich warten lässt. Das unerwartete Ereignis hat nicht Saphina aus der Bahn geworfen, sondern auch mich vom Hocker gehauen. Das Mysteriöse ist, dass niemand sich davon beirren lässt außer Saphina, was bereits sehr merkwürdig ist. Auch als LeserIn entgeht einem nicht, dass an der Sache irgendetwas faul ist. Allerdings kann die jüngste Prinzessin sich damit nicht so intensiv auseinandersetzen, wie sie möchte, sondern muss ihr bisheriges Leben auf einmal komplett umkrempeln. Ich war sehr gespannt, was auf die Protagonistin jetzt zukommen würde. Jedoch hat die Spannung danach ein wenig nachgelassen. Vor Saphina wird für lange Zeit noch so einiges noch verheimlicht und ich hatte das Gefühl, dass dadurch die Spannung auf unnatürliche Weise aufrecht erhalten wurde. Es wirkte auf mich etwas erzwungen. Das hat sich aber zum Glück gelegt, denn danach ging es eigentlich erst so richtig los. Ich habe sogar schon damit gerechnet, dass das Buch mit einem fetten Cliffhanger enden wird und ich ewig auf den zweiten Band warten muss, aber keine Sorge, das Buch ist ein Einzelband und somit in sich abgeschlossen.

Saphina und ich sind sehr verschieden. So gab es Situationen, in denen ich sicherlich anders gehandelt hätte als sie, aber das heißt nicht, dass ich sie nicht mochte. Es gab ein paar Entscheidungen, die ich als nicht angemessen empfunden habe gegenüber den anderen, aber im Großen und Ganzem war sie mir eigentlich recht sympathisch. Jedoch muss ich zugeben, dass ich faszinierter von Dante war, weil er ein wirklich sehr interessanter und vor allem gut geschriebener Charakter ist. Zu Beginn wurde man noch nicht so richtig schlau aus ihm und er hat immer einen mysteriösen Eindruck gemacht. Ich mochte es, dass man ihn nicht wirklich durchschauen konnte. Saphina fand diese Tatsache zwar nicht so berauschend, aber wäre ich in ihren Schuhen, hätte mich das auch frustriert. Da ich aber nur die Leserin bin, habe ich dem bezüglich natürlich eine andere Einstellung XD

Das unerwartete Ereignis führte dazu, dass Dante und Saphina auf einmal zusammen arbeiten müssen, was sich als nicht ganz so einfach gestaltet, zumal die beiden sich noch nicht richtig kennen. Jedoch schaffen es die beiden, auch nach einem holprigen Start, an dem beide ein bisschen Mitschuld tragen, sich Schritt für Schritt auf einander zu verlassen und Vertrauen aufzubauen. Ich mag es, wenn man mitverfolgen kann, wie sich sowas zwischen den Charakteren langsam entwickelt und immer stärker wird!

Am Ende hat es mich gewundert, dass die Mutter eine untergeordnetere Rolle gespielt hat, als erwartet. Immerhin war sie in dem Ganzen auch involviert, wenn auch nur in einem gewissen Grad und nicht direkt. Sie stand jedoch für meinen Geschmack etwas zu sehr im Hintergrund.

Zudem war mir die Auflösung des unerwarteten Ereignis doch ein bisschen zu einfach. Zumindest wurde die Erklärung in ein paar kurzen Sätzen abgeschlossen und es gab es keine große Erklärung. Das hat mich tatsächlich ein wenig enttäuscht, was daran liegt, dass ich mit eine spektakuläreren Auflösung gerechnet habe. Vielleicht hatte ich aber auch zu hohe Erwartungen.

Fazit:

Ich habe „The Second Princess – Vulkanherz“ ganz gerne lesen, nur gab es doch ein paar Sachen, die meiner Meinung nach zu kurz kamen. Daher war es für mich eher ein Buch für zwischendurch. Nichtsdestotrotz sollte jeder Romantasy-Liebhaber mal einen Blick in dieses Buch werfen. Von mir gibt es 3 von 5 Cupcakes!

Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/03/30/die-dunkle-seite-der-krone-the-second-princess-vulkanherz/

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Der zweite Band der Kanada-Reihe von Kira Mohn

Free like the Wind
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"Als wir im Jasper National Park waren … ich hatte dort so oft das Gefühl, dass ich … anders atme. Dass jeder Schritt auf einem Weg, den ich noch nie gegangen bin, etwas Besonderes ist. Als würde sich ...

"Als wir im Jasper National Park waren … ich hatte dort so oft das Gefühl, dass ich … anders atme. Dass jeder Schritt auf einem Weg, den ich noch nie gegangen bin, etwas Besonderes ist. Als würde sich etwas in mir vergrößern, allein dadurch, dass ich an einem Ort bin, an dem ich noch nie war."

-S.339



Meine Gedanken:

Mir hat bereits der erste Teil „Wild like a River“ der Kanada-Reihe so gut gefallen, sodass ich logischerweise auch unbedingt den zweiten Band lesen wollte. Die Protagonisten Rae und Cayden hat man schon kurz im ersten Band kennengelernt, aber nur sehr flüchtig. Während Rae mir auf Anhieb sympathisch war, hatte ich das Gefühl, dass Cayden hinter seiner Fassade einiges verbirgt und genau dies wollte ich herausfinden!

Auch wenn Havens und Jacksons Geschichte schon eine gewisse Tiefe beinhaltet, so würde ich sagen, dass Raes und Caydens Geschichte doch nochmals schwerer auf der Seele liegt. Man kann schon aus der Inhaltsangabe entnehmen, dass sowohl Rae als auch Cayden mit etwas zu kämpfen haben, das ihr Leben momentan belastet.

Für einige mag es nicht so verständlich sein, aber ich habe mich sehr gefreut zu lesen, dass Rae vietnamesische Wurzeln hat. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich selbst Vietnamesin bin und bisher in noch fast keinem Buch, welches ich bisher gelesen habe, eine vietnamesische Figur aufgetaucht ist. Wenn dies doch der Fall war, dann war diese ein Nebencharakter. Deshalb bedeutet es mir irgendwie sehr viel, als ich erfahren habe, dass Rae vietnamesischer Herkunft ist.

Man merkt sofort, dass Rae eher bedrückt und vor allem ziellos durch das Leben geht und nicht wirklich sie selbst ist bzw. sein kann. Was sie davon abhält, erfährt man natürlich im Laufe der Handlung, aber das Päckchen, das sie auf ihren Schultern trägt, ist keinesfalls leicht. Bereits zu Beginn kann man entnehmen, dass es etwas ist, dass ihre Familie ein wenig auseinander gebracht hat und vor allem das Verhältnis zwischen Rae und ihrer Mutter belastet. Auch ich musste es erstmals verdauen, als ich es gelesen habe, was für ein Ereignis die Ursache dafür ist.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man von Cayden in „Wild like a River“ nicht den sympathischsten Eindruck hatte, aber mich haben vor allem seine tiefgründigen Bemerkungen gegenüber Jackson, die vielleicht sogar als Ratschläge gedeutet werden könnten, sehr neugierig auf ihn gemacht. Wie ich oben schon erwähnt habe, war ich mir sicher, dass er etwas hinter seinem Auftreten verbergen möchte. Es kann gar nicht an einem vorbeigehen, dass Cayden ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater hat. Je mehr von ihm preisgegeben wird, desto besser versteht man sein arrogantes und distanziertes Verhalten.

Eine Wanderung war definitiv das, was die Protagonisten gebraucht haben. Nur sie und die Natur. Keine Erwartungen, keine Last. Dass ausgerechnet Rae und Cayden zusammen aufbrechen, ist zunächst ungewöhnlich, vor allem weil sie am Anfang nicht das beste Verhältnis haben. Dafür wirkte die langsame Annäherung der beiden auf mich sehr authentisch – auf eine Art und Weise auch ruhig, die mir sehr gefallen hat. Die Reise ermöglicht es ihnen den Gegenüber besser kennenzulernen, Gedanken zu teilen, die sie bisher nicht ausgesprochen haben und dadurch ein gewisses Vertrauen aufzubauen. Daher war ich auch so überrascht, dass ihr Ausflug nur eine Woche gedauert hat. Das kam mir tatsächlich nämlich nicht so kurz vor.

Während man im ersten Band bereits zu Beginn der Geschichte die Natur des Jasper National Parks bewundern konnte, so steht im zweiten Band die Wandertour erst ein wenig später an. Auch hier kann ich nur wieder davon schwärmen, wie atemberaubend der Schauplatz ist und dass der wunderbar flüssige Schreibstil der Autorin die Atmosphäre des Nationalparks einfach perfekt eingefangen hat. Leider war ich bisher noch nie selbst in Kanada, aber dieses Buch hat mein Fernweh auf jeden Fall noch stärker gemacht, als es sowieso schon ist, falls das überhaupt geht.

Fazit:

Kira Mohn konnte mich auch mit dem zweiten Band ihrer Kanada-Reihe vollends überzeugen. Neben der eindrucksvollen Atmosphäre Kanadas, konnten mich auch die Charaktere mitreißen, die diese Geschichte zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Von mir gibt es 5 von 5 Cupcakes!



Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/03/21/der-zweite-band-der-kanada-reihe-free-like-the-wind/

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Viel Potenzial, welches nicht ganz ausgeschöpft wurde

The Music of What Happens
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"Mom redet immer davon, dass in der Welt so viel Scheiße abgeht und dass es meine Entscheidung ist, wie ich damit umgehe. Der sicherste Weg unglücklich zu werden, ist, mit finsterem Blick durchs Leben ...

"Mom redet immer davon, dass in der Welt so viel Scheiße abgeht und dass es meine Entscheidung ist, wie ich damit umgehe. Der sicherste Weg unglücklich zu werden, ist, mit finsterem Blick durchs Leben zu gehen, sagt sie und da hat sie recht. Man muss in der Dunkelheit immer nach Licht und Farbe Ausschau halten, denn sie sind immer da, auch wenn es einem manchmal schwerfällt, sie zu erkennen."
- S.53

Meine Gedanken:

Zunächst muss ich sagen, dass mir der Titel des Buches wirklich sehr gut gefällt. Er bekommt gegen Ende des Buches auch eine größere Bedeutung, die ich als wirklich schön empfand. Allerdings konnte mich die Geschichte um Jordan und Max nicht ganz so überzeugen, wie erhofft.

Die Grundidee des Buches fand ich super, weshalb ich mich auch sehr auf das Lesen gefreut habe. Jedoch habe ich schon lange nicht mehr so lange gebraucht ein Buch zu beenden. Ich musste mich teilweise regelrecht zwingen, dieses Buch wieder in die Hand zu nehmen, nachdem ich es seit Wochen nicht mehr angefasst habe. Das lag daran, dass mich die Geschichte nicht wirklich in ihren Bann ziehen konnte, was womöglich mit der fehlenden Spannung, die mich ans Buch fesseln sollte, und mit dem fehlenden Funken zwischen Jordan und Max zusammenhängt. Zusammen waren die beiden schon recht süß, aber das erhoffte Knistern habe ich leider nicht gespürt. Zudem hatte ich das Gefühl, dass sie sich nicht genug Zeit gegeben haben, sich richtig kennenzulernen und anzunähern. Mir hat irgendwie die Entwicklung gefehlt. Zu Beginn waren sie nur Kollegen, danach schon Freunde und auf einmal ein Paar? Habe ich irgendetwas verpasst?

Der Schreibstil hat mir an manchen Stellen auch so einige Probleme bereitet, insbesondere im Bezug auf die wörtliche Rede. Oft wurde die nämlich benutzt ohne jeglichen Hinweis zu geben, wer überhaupt spricht. Normalerweise könnte man es sich irgendwie zusammenreimen, aber das hat hier leider nicht immer geklappt. Dies hat mein Leseerlebnis etwas eingedämmt.

Jordan und Max sind beide interessante Charaktere. Ich mochte es, dass sie vollkommen verschieden sind. Jordan hat eher eine ruhigere Personalität und schreibt Gedichte, während Max gerne Sport treibt und mit seinen Freunden am liebsten Videospiele spielt. Ich habe während des Lesens gemerkt, dass die zwei sich doch ein kleines Stückchen weiterentwickelt haben. Jordan hat gelernt, seine Umwelt bewusster wahrzunehmen. Max hingegen traut sich Schritt für Schritt hinter seiner Mauer hervor, die er mit seinem unbeschwerten Grinsen aktiviert.

Die Protagonisten haben allerdings auch mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und an dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, dass auf diese etwas ausführlicher eingegangen worden wäre. Gegen Ende des Buches wurde diese nämlich auf einmal alle kurz behandelt, so in etwas wie das Abhaken einer To-Do Liste. Hier muss ich aber auch noch anmerken, dass einige ernste Themen angeschnitten werden, was ich sehr wichtig finde, vor allem für Jugendliche, die vielleicht mir Ähnlichem zu kämpfen haben. Am Anfang wird deshalb auch auf eine Triggerwarnung hingewiesen. Wer eine lockere Liebesgeschichte sucht, sollte aus diesem Grund lieber zu einer anderen Lektüre greifen.

Mir gefällt es sehr, dass der Verlag Jordans Gedichte nochmals in der englischen Verfassung, auf den letzten Seiten hinzugefügt hat. Ich bin ja ein großer Fan von Poesie und daher wollte ich auch unbedingt wissen, wie Jordans Gedichte im Original aussehen. Manchmal ist es ja so, dass sich die Magie der Gedichte nicht hundertprozentig mit der deutschen Übersetzung einfangen lässt. Daher hat es mich umso mehr gefreut, als ich im Anschluss von Jordans und Max‘ Geschichte die englische Version der Gedichte lesen konnte.

Fazit:

„The Music of what happens“ ist ein Buch mit sehr viel Potenzial, welches für meinen Geschmack nicht vollständig ausgeschöpft wurde. Auch die Liebesgeschichte konnte mich nicht ganz überzeugen, weshalb ich unter anderem so lange gebraucht habe, dieses Buch zu beenden. Jedoch bin ich der Meinung, dass es sich gut als Buch für zwischendurch eignet (es sei denn man ist auf der Suche nach etwas Leichtem) und dass es wichtige Anliegen vermittelt. Von mir gibt es 3 von 5 Cupcakes!

Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/02/28/the-music-of-what-happens-rezension/

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