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Veröffentlicht am 04.01.2020

Schönes Kinderbuch mit liebenswerten Illustrationen

Käthe. Der Gorilla-Garten [1]
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Klappentext:
Käthe und ihre Eltern haben bisher auf Omas Apfelhof in Pommeranzen gelebt, dem schönsten Ort auf der Welt, wie Käthe findet. Nun muss Käthe aber mit ihren Eltern vom Land in die große Stadt ...

Klappentext:
Käthe und ihre Eltern haben bisher auf Omas Apfelhof in Pommeranzen gelebt, dem schönsten Ort auf der Welt, wie Käthe findet. Nun muss Käthe aber mit ihren Eltern vom Land in die große Stadt ziehen. Das wird kein Zuckerschlecken!
Doch Käthes fröhliche, aufgeschlossene und gelassene Art und ihre Vertrautheit mit Tieren helfen ihr, auch in der Stadt ihren Platz zu finden. Dabei sorgt sie mit ihrem entspannten Gemüt und ihrer besonderen Auffassungsgabe für einige Missverständnisse und lustige Verstrickungen. An ihrer Seite ist dabei immer Großstadtjunge Theo, der durch Käthe einen anderen Blick auf die Welt bekommt. Gemeinsam gehen sie in Parks und Hinterhöfen auf Entdeckungstour und erobern die bunten und grünen Orte der Stadt.

Fazit:

Zuerst einmal fällt das lustige bunte Cover auf, das dazu animiert, dieses Buch in die Hand zu nehmen. Die kindgerechten Illustrationen ziehen sich durch das gesamte Buch und es sind immer wieder viele schöne Details zu entdecken.

Käthe ist ein lustiges und aufgewecktes Mädchen, und muss vom Land in die Großstadt ziehen, da die Eltern dort arbeiten wollen. In kurzen Geschichten können wir nun die Veränderungen in Käthes Leben miterleben. Käthe vergleicht natürlich ihr bisheriges Leben mit dem neuen Leben in der hektischen Stadt. Sie findet dort viele neue Dinge, die sie so noch nie gesehen hat und erzählt davon. Auch wenn Käthe ihre bisherigen freunde und ihre alte Umgebung vermisst, schafft sie es, schnell neue Freunde zu finden und sich die fremde Stadt Stück für Stück zu erobern.

Mir hat sehr gut gefallen, wie unbefangen und neugierig Käthe mit der neuen Situation umgeht. Sie hat ein großes Herz und geht offen auf alle neuen Situationen zu und bemerkt sogar den fremden Tieren an, was sie plagt. Sie kann mit ihrem neuen Freund Theo ein Niemandsland mitten in der Stadt entdecken und der Besitzerin des Gartens bei der Pflege helfen. Als in der schule ein Schulgarten angelegt werden soll ist Käthe natürlich Feuer und Flamme, da sie jetzt das geballte wissen ihrer Oma anwenden kann.

Besonders gelungen war für mich das tolle Frauenbild, welches in diesem Buch vermittelt wird. Während Käthe und ihr Papa eher verträumt durchs Leben gehen, hat die Mama das Steuer fest im Griff. Sie fährt selbstverständlich das Auto, während Papa sich abmüht, den weg auf der Karte zu finden und Mama ist auch für die Bohrmaschine zuständig, da sie die Planerin ist und Papa und Käthe für die Geduld zuständig sind. Auch die tollen Sinnsprüche der Oma konnten mich begeistern, da sehr viel Lebensweisheit in ihnen steckt. Mit den tollen Wortschöpfungen könnte die Zielgruppe eventuell noch Probleme haben, mich haben sie köstlich amüsiert.

Ein positives Kinderbuch, das den Kindern die Angst vor Umzügen und Veränderungen nehmen kann, da die liebenswerte Protagonistin dazu animiert, Neues erst einmal ohne Furcht zu betrachten und es anzunehmen.

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Veröffentlicht am 16.12.2019

Hanf – ein Segen oder Droge?

Die Hanf-Medizin
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Klappentext:

Neueste Forschung zeigt: Hanf hilft!

Die vielfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin Tanja Bagar teilt in ihrem ersten Buch ihre Faszination für sogenannte Cannabinoide: Das sind jene Stoffe, ...

Klappentext:

Neueste Forschung zeigt: Hanf hilft!

Die vielfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin Tanja Bagar teilt in ihrem ersten Buch ihre Faszination für sogenannte Cannabinoide: Das sind jene Stoffe, die für die medizinische Wirksamkeit der Kultpflanze Hanf verantwortlich sind. Sie können eine heilsame Wirkung auf den Menschen entfalten, da die gleichen Stoffe auch in unserem Nervensystem eine wesentliche Rolle spielen.
In der Hanfmedizin präsentiert sie neben den aktuellsten Forschungsergebnissen zahlreiche Behandlungs-Erfolgsgeschichten, die belegen, wie Hanf bei chronischen Schmerzen, Krebs, Rheuma oder Stress hilft.

Fazit:

Schon als ich den Klappentext gelesen habe, war klar, dass ich dieses Buch komplett lesen will. Ich stamme aus einer Generation, in der Hanf verteufelt wurde. Für mich stellt sich immer wieder die Frage, ob das so stimmt, da ich schon so viel Gutes über Hanf gehört habe.

Dr. Tanja Bagar erklärt am Anfang des Buches erst einmal den kulturgeschichtlichen Stellenwert von Hanf, um dann auch schnell auf die Dämonisierung und das Verbot einzugehen. Hanf wurde vor über hundert Jahren kriminalisiert um einem Mann eine politische Karriere zu ermöglichen. Aus Amerika schwappte diese Hysterie dann auch in viele andere Länder und es fällt schwer, diesen Krieg mit harten Fakten zu beenden, da in den Köpfen Hanf böse ist.

Durch dieses Buch wird erklärt, welche Chancen uns genommen wurden, die sinnvolle Medikation von Hanf zu unserem Wohlbefinden zu nutzen. Da Dr. Bagar eine Wissenschaftlerin von hohem Rang ist, erklärt sie medizinisch-detailliert die Wirkung von Hanf in unserm Körper. Wann kann Hanf helfen und wann kann er schaden? Außer den positiven Wirkungen hat Hanf auch schädliche Nebenwirkungen, vor denen Dr. Bagar ausdrücklich warnt. Ich kenne jetzt den Unterschied zwischen dem positiv wirkenden CBD-Öl und dem Rauchen von Hanf.

Auch wenn die detaillierten Ausführungen für Laien relativ schwer zu lesen und zu verstehen sind, sind sie meines Erachtens nach notwendig, um die gesamte Bandbreite der Wirksamkeit von Hanf zu verstehen. Für Menschen, die mehr Informationen über Hanf haben wollen, weil sie die medizinische Wirksamkeit überzeugt hat (oft auf illegalem Weg) oder sie damit liebäugeln, Hanfprodukte zur Linderung ihrer Leiden einzusetzen, sind diese detaillierten Ausführungen wichtig, um Ärzte von ihrem Ansinnen zu überzeugen. Leider gibt es immer noch zu wenige Ärzte, die sich mit Hanf auskennen, und so Chancen vertun, chronisch kranken Menschen zu helfen.

Für mich waren die Fallbeispiele, von denen ich mir mehr gewünscht hätte, und die Interviews von Ärzten, die Hanf einsetzen, besonders aufschlussreich.

Ich konnte viele neue Dinge über Hanf erfahren und empfehle das Buch an alle Menschen weiter, die Hanf medizinisch einsetzen wollen. Für Ärzte sollte es Pflichtlektüre während des Studiums sein, um die Augen zu öffnen und über die Tellerränder der Pharmaindustrie zu schauen.

Hanf ist natürlich kein Allheilmittel und sollte nur gezielt eingesetzt werden, allerdings wird es Zeit, Hanf endlich aus der Schmuddelecke zu holen und seine positiven Wirkungen, auf Mensch und Umwelt, noch genauer zu erforschen. Dieses Buch ist auch notwendig, um die Kriminalisierung von Hanf neu zu überdenken und um eine offenere Diskussion zu seinen Einsatzmöglichkeiten in Gang zu setzen.

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Veröffentlicht am 07.12.2019

Was der Krieg aus Menschen macht

Die Engelkette
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Klappentext:

Der Zweite Weltkrieg begann mit dem deutschen Angriff auf Polen am 1. September 1939. Zwei Jahre später überfiel das nationalsozialistische Regime auch die Sowjetunion; der Feldzug trug den ...

Klappentext:

Der Zweite Weltkrieg begann mit dem deutschen Angriff auf Polen am 1. September 1939. Zwei Jahre später überfiel das nationalsozialistische Regime auch die Sowjetunion; der Feldzug trug den Decknamen „Unternehmen Barbarossa“.
Im gleichen Jahr wurde Willy Sievers zum Kriegsdienst einberufen und dem Nachrichtengefechtsstab der Heeres¬gruppe Nord/Heeresgruppe Kurland zugeteilt. Seine später auf der Grundlage von Tagebuchnotizen niedergeschriebenen Schilderungen, die hier zum ersten Mal veröffentlicht werden, gehen weit über gängige Kriegsberichte hinaus. Sie zeigen den Alltag hinter der Front ebenso wie die Grausamkeiten eines Krieges, an dessen Sinn viele nicht-nationalsozialistische Soldaten zwar längst zweifeln, dessen unbarmherzigen Regeln sie aber bis zum Ende unterworfen bleiben. Allem Elend zum Trotz sieht der Verfasser sich rückblickend von einer höheren Macht beschützt, die scheinbare Zufälle wie zu einer „Engelkette“ aneinanderfügt.

Fazit:

Willi Sievers wird trotz seiner Handverletzung einberufen, er soll als Schreiber und technischer Zeichner eingesetzt werden. Anfangs scheint die Front sehr weit weg und Willi in Sicherheit. Doch anhand seiner Pläne zu den Truppenbewegungen wird ihm schnell klar, dass sich die Deutschen im Rückzug befinden. Bald ist auch seine Truppe vom Krieg eingeholt und so erlebt Willi Feuergefechte, Panzerangriffe und bei der Rettung eines Kameraden erlebt er die Kampftechnik der Partisanen und verliert sein Bein. Nun beginnt der Kampf um sein Leben, der aussichtslos erscheint, da die Versorgung mit jedem Tag schlechter wird. Für Willi beginnt eine Odyssee durch verschiedene Lazarette und dann muss auch die Flucht in den Westen überlebt werden. Ob und wie Willi dies schaffen kann, das müsst ihr selbst lesen, es lohnt sich.

Diese wahre Geschichte geht unter die Haut, da sie die Geschehen an der Front mit deutlichen Worten beschreibt und den Leser mitten in das Geschehen hineinzieht. Ich konnte mit Willi hoffen und bangen und freute mich über jeden Engel der an seiner Seite stand. Ich konnte das Grauen dieses Krieges hautnah miterleben und kann jetzt noch besser nachvollziehen, wie diese Generation geschädigt wurde, nur um den Größenwahn eines Mannes zu befriedigen. Doch auch schöne Szenen kommen in dieser Geschichte vor, so konnte ich mich mit Willi über Menschen freuen, die ihr Herz und ihre Gerechtigkeit noch besaßen und den Mut hatten zu helfen. Das waren Streiflichter der Hoffnung am Rande der Trümmerfelder mit den vielen Toten.

Das Buch ist so spannend geschrieben, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte und immer mitfieberte. Es ist ein wichtiger Zeitzeugenbericht und eine Mahnung an uns alle, um uns immer vor Augen zu halten, was Kriege aus Menschen machen und wie sie sich auch auf die nachfolgenden Generationen auswirken. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.11.2019

Ein Kampf für die Gerechtigkeit

Wenzel und die wilden Räuber
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Klappentext:
In einer dunklen Gewitternacht fasst Wenzel einen unglaublichen Entschluss: Er flieht aus dem Kloster und wird ein echter Raubritter. Zusammen mit seinen Freunden Ulle, Anne, Jakob, Elsbeth ...

Klappentext:
In einer dunklen Gewitternacht fasst Wenzel einen unglaublichen Entschluss: Er flieht aus dem Kloster und wird ein echter Raubritter. Zusammen mit seinen Freunden Ulle, Anne, Jakob, Elsbeth und Fritsche gründet er die Räuberbande. Wild und frei wie Robin Hood sind sie – und genauso gerecht: Sie nehmen den Reichen und geben den Armen. Das will ihr großer Widersacher, Graf Fuchs von Kaltental, mit allen Mitteln verhindern. Ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt …

Fazit:

Das bunte Cover verlockt dazu, dieses Buch erst einmal in die Hand zu nehmen und sich damit zu beschäftigen. Als ich den Klappentext gelesen hatte, dachte ich zuerst: Robin Hood gibt es doch schon, mal sehen wie diese Geschichte sich vom Original unterscheidet.

Wenzel lebt in einem Kloster unter unwürdigen Bedingungen und so ist es klar, dass er abhaut. Er hat ein schlechtes Gewissen, weil er den kleinen und zarten Ulle zurücklassen muss. Doch auch Ulle flieht aus dem Kloster und so beschließen die zwei Jungen eine Räuberbande zu gründen. Als sie Anne aus dem reißenden Fluss retten, sind sie schon drei kleine Räuber. Als Annes Bruder Jakob noch dazukommt, wird schnell der erste Überfall geplant. Dieser Überfall endet anders als gedacht und nun muss sich die Bande auch noch mit Prinzessin Elsbeth abgeben und herumärgern. Als letztes Mitglied kommt noch Fritsche zur Räuberbande. Die sechs Kinder erleben jetzt ein Abenteuer nach dem anderen und lernen die Ungerechtigkeit dieser Zeit kennen. So fällt bald der Entschluss, von der Beute immer nur so viel zu behalten, wie sie benötigen und den Rest an die Armen abzugeben.

Die Kinder lernen sehr schnell, die Stärken der anderen zielgerichtet und sicher einzusetzen, damit sie davon profitieren können. So wachsen sie über sich hinaus und es geht ihnen relativ gut. Die Traurigkeit ist dennoch an ihrer Seite, da Anne und Jakob ihre Mutter verloren haben und nun auf ein Lebenszeichen ihres Vaters hoffen. Da die anderen Kinder mit ihnen fühlen, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach dem verschollenen Vater. Die Suche gestaltet sich schwieriger als gedacht, da Graf Fuchs von Kaltental schon auf der Suche nach den Kindern ist. Ob sie den Vater finden und ob der Graf für seine schlimmen Taten die Strafe bekommt? Wie dies Abenteuer wohl für die Kinder endet? Das müsst ihr leider selbst lesen, da ich schon genug verraten habe.

Auch wenn es Robin Hood schon gibt, kann diese Geschichte punkten, da sie aus Kindersicht die Themen Gerechtigkeit, Freundschaft und Zusammenhalt beleuchtet. Der Schreibstil lädt mit seinen kurzen Sätzen dazu ein vorzulesen und etwas ältere Kinder können die Geschichte schon selbst lesen. Mit viel Witz und Charme werden die Abenteuer der Kinder erzählt und die Spannung bewegt sich auf kindgerechtem Niveau. Abgerundet wird die Handlung durch die tollen Illustrationen, die zum Entdecken einladen und teilweise zum Lachen animieren. Toll gemacht.

Dieses Buch vermittelt wichtige Werte und lässt sich toll vorlesen oder selbst lesen. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Plötzlich aus dem Nest geworfen

Herr Schlau-Schlau wird erwachsen
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Klappentext:

Hannes ist fassungslos: Seine Eltern setzen ihn einfach so vor die Tür. Nach 35 Jahren unter einem Dach. Dabei hat er doch nie gestört. Im Gegenteil: Er zahlt pünktlich seinen Mietanteil, ...

Klappentext:

Hannes ist fassungslos: Seine Eltern setzen ihn einfach so vor die Tür. Nach 35 Jahren unter einem Dach. Dabei hat er doch nie gestört. Im Gegenteil: Er zahlt pünktlich seinen Mietanteil, wäscht seine Unterhosen selbst und hat nur ein Mal eine Frau mit nach Hause gebracht.
Zwischen seinen viertausend Büchern, dem trockenen Rotwein aus Apulien und einem Sofa voller Kindheitserinnerungen war seine Welt bisher übersichtlich und in Ordnung.

So unsanft aus dem Nest gestoßen versucht er, voller Selbstmitleid, die abgetragenen Mauern seines Lebens an anderer Stelle wieder aufzubauen. Doch schon am ersten Abend in seiner neuen Wohnung klingelt es an der Tür. Mit einem Begrüßungstropfen und einer Kiste Weinbrandbohnen in den Händen stellt sich sein Nachbar aus dem Erdgeschoss vor. Außerdem hat er ein völlig anderes Lebenskonzept im Gepäck.

Fazit:

Was machen die Eltern von Hannes nur mit ihrem 35-jährigen Sohn? Von jetzt auf sofort soll er die elterliche Wohnung verlassen und auf eigenen Beinen stehen? Über solch eine Notlage hat Hannes nicht mal aus seinen 4000 Büchern etwas erfahren. Er war doch immer nett zu seinen Eltern und hat sogar seine Unterhosen selbst gewaschen. Nun liegt seine heile Welt in Scherben. Was tun?

Hannes beißt zähneknirschend in den sauren Apfel und sucht sich eine neue Bleibe. Hauptsache die Wohnung hat genügend Platz für seine 4000 Bücher. Ob es in Hannes Leben auch noch Platz für Menschen gibt?

Als Hannes am ersten Abend in der neuen Wohnung noch den alten Zeiten nachtrauert, steht sein neuer Nachbar Hugo-Peter vor der Tür, um ihn zu begrüßen. Nach einem Begrüßungstropfen geht es los, denn Hugo-Peter genannt Hupe hat das Herz am rechten Fleck. Hannes kann es kaum fassen, was Hupe in kürzester Zeit so auf die Beine stellen kann. Ob Hannes jetzt noch Zeit für seine Trauer hat, oder ob sich eine tiefschürfende Männerfreundschaft ankündigt? Das müsst ihr leider selbst lesen, ich will euch die Spannung nicht versauen. Ich kann euch versprechen, dass es lustig wird und es wird gemenschelt.

Auch wenn Hannes anfangs noch im Selbstmitleid badet, so muss er lernen, sich dem wahren Leben zu stellen. Er gibt alte Gewohnheiten auf und hat sogar den Mut neue Wege zu beschreiten. Sein geliebtes Pankow lernt er plötzlich von einer neuen Seite kennen und es kann kaum wundern, dass aus Hannes dann Herr Schlau-Schlau wird. Doch auch Hannes muss erkennen, dass sein Leben gelebt werden sollte. Wie ihm dies gelingt? Das lest bitte selbst.

Kaum mit der Lektüre begonnen, konnte ich sie kaum aus der Hand legen, da mir die Geschichte so gut gefallen hat. Hupe begeisterte mich mit seiner Gradlinigkeit und der Berliner Schnauze. Mit ihm erlebt Hannes so manches Abenteuer in dem Berliner Viertel. Mit Hannes hatte ich am Anfang so manche Probleme, denn was soll ich von einem Mann halten, der schon erwachsen zur Welt kam und sein Leben in festgefahrenen Gleisen fristet. Er hat sich zum Glück auf positive Art weiterentwickelt und ich habe die Veränderungen voller Freude miterlebt. Die Protagonisten wurden authentisch und liebenswert aufgebaut, auch die in den Nebenrollen. So konnte ich mich in sie hineinversetzen und sie verstehen. Locker und teilweise nebenbei fließen Themen wie Freundschaft, Veränderung, Selbstvertrauen und Selbstverwirklichung in die Handlung ein. Mit Hupe und Hannes prallen völlig verschiedenen Charaktere aufeinander und wie sie damit umgehen macht sie noch sympathischer.

Ich habe oft geschmunzelt und die Lektüre versüßte mir den grauen November.

Von mir eine absolute Leseempfehlung.