Felicitas Mayall schreibt, wie ich es mag. Da macht auch der achte Fall keinen Unterschied.
Laura Gottberg ist mir als Protagonistin schon seit dem ersten Buch ans Herz gewachsen, genau wie Angelo Guerrini.
Für Freunde von kurzweiligen Krimis ist daher die ganze Reihe zu empfehlen.

Der Roman spielt immer wieder mit dem "Schwarz - weiß" -Thema : was (wer?) ist "gut", wer ist "böse".
Wem kann man vertrauen, wem nicht. Die jungen Leute hasten immer wieder neuen Hinweisen hinterher, um ihrem eigenen Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Dabei schrecken sie allerdings vor nichts zurück.
Daher hat die Geschichte einiges an unvorhersehbaren Überraschungen zu bieten.
Nichts ist tatsächlich so, wie es scheint.

Es klang so interessant und dann sollte es um Zeitreise gehen. Also genau meine Kragenweite, dachte ich.
Habe mich immens getäuscht.
Wenn ein Buch mich nicht zu Anfang packt, lege ich es beiseite, habe immer genug Auswahl.
Wenn es nicht geschrieben wäre, könnte man behaupten, hier hört sich jemand gerne reden. Viel Text, wenig Aussage, immer wieder mal mit Semikolon. Allein das ist für mich oft ein Hinweis auf unnötiges Beiwerk.
Da die ersten 3 Seiten schon gähnend langweilig waren, ich das aber nicht glauben wollte, habe ich noch mehrere Seiten zufällig aufgeblättert und reingelesen. Leider war nichts zu finden, was mein Interesse wecken konnte.
Cover, Titel und Klappentext sind die einzigen Pluspunkte.

Ein wenig zu lang war mir die ganze Sache, da der Klappentext etwas irreführend ist, gehe ich doch kurz auf den Inhalt ein.
Es gibt 2 verschiedenen Zeitstränge, einer in 1763 wo die Lotterie eingeführt werden soll. Dort geht es um Sabotage und Intrigen dabei, ein wenig historischer Roman. Erst fast am Ende erfährt man, wie das mit dem zweiten Zeitstrang im 21.Jahrhundert zusammenhängt.
In der heutigen Zeit tauchen 4 Protagonisten auf, denen ein Los von einem mysteriösen Mönch angeboten wird. Erst wenn alle Lose vergeben sind, findet die Ziehung statt. Der Gewinn soll von unermesslichem Wert sein.
Es ist nicht so, wie uns der Klappentext weiß machen will, dass sie ihre Seele verkaufen sollen. Ganz im Gegenteil sollen sie ihr komplettes Vermögen dafür opfern. Doch die meisten von ihnen haben sowieso nicht viel zu verlieren...
Die Idee gefiel mir gut, allerdings ist mir zu viel Unwichtiges darunter, was beim Weglassen noch mehr Spannung gebracht hätte. Positiv sind die recht überraschenden Wendungen (von denen man manche erahnt). Auch die Charaktere entwickeln sich. Daher finde ich es alles in allem doch lesenswert.

Empfehlenswert wie alle Bücher von Kathy Reichs und ihrer Protagonistin Tempe Brennan.
Ich liebe grundsätzlich Krimis, die mit einer Prise Humor gewürzt sind und komme bei Reichs stets auf meine Kosten.
Nicht nur Tempe ist ein interessanter Charakter, auch andere Figuren sind sehr speziell.
Wendungen, Überraschungen, die wechselnden Verdächtigen und unidentifizierte Tote garantieren eine abwechslungsreiche Fahrt zum Lesevergnügen.