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Veröffentlicht am 08.06.2020

Genial atmosphärisch

Der kleine Bruder
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Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (6. April 2010)
ISBN-13: 978-3442470310
Preis: 9,95 €
auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Genial atmosphärisch

ACHTUNG: Meine Rezension ...

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (6. April 2010)
ISBN-13: 978-3442470310
Preis: 9,95 €
auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Genial atmosphärisch

ACHTUNG: Meine Rezension kann SPOILER zu anderen Bänden dieser Reihe enthalten.

Inhalt:
Frank Lehmann wurde aus der Bundeswehr entlassen, seine WG vom Gesundheitsamt aufgelöst. Kurzerhand fährt Frank zu seinem Bruder Manni nach Berlin. Doch Manni, der hier Freddie genannt wird, ist verschwunden. Frank macht sich auf die Suche nach seinem Bruder, den er offensichtlich nicht so gut kennt, wie er glaubte, und muss sich dabei mit Hausbesetzern, Punks, (Möchtegern-) Künstlern und allerlei Frauen herumschlagen.

Meine Meinung:
Als drittes Buch dieser Reihe veröffentlicht, ist „Der kleine Bruder“ inhaltlich gesehen aber der zweite. Er schließt quasi direkt an „Neue Vahr Süd“ an und erzählt Franks erste Tage in Berlin, die total turbulent sind. Man muss den Vorgänger aber nicht unbedingt gelesen habe, um der Handlung folgen zu können. Ich empfehle es aber trotzdem, denn der ist genauso genial.

Wir schreiben das Jahr 1980, die Szene der Hausbesetzer und Punks ist groß, die Atmosphäre in dem geteilten Berlin etwas ganz Besonderes. Und genau diese Atmosphäre trifft Sven Regener punktgenau. Ich habe das damals selbst genau so erlebt.

Fazit:
Eine total gelungene Fortsetzung von „Neue Vahr Süd“. Wer die Zeit selbst erlebt hat, wird vieles wiedererkennen. Für alle anderen ist es ein toller Einblick in eine ganz besondere Stadt in einer ganz besonderen Zeit.

★★★★★

Veröffentlicht am 07.06.2020

Lässt mich ziemlich deprimiert zurück

Zwölf Leben
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Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Mai 2014)
ISBN-13: 978-3423280280
Originaltitel: The Twelve Tribes of Hattie
Übersetzung: Susanne Höbel
Preis: 19,99 €
auch als Taschenbuch, ...

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Mai 2014)
ISBN-13: 978-3423280280
Originaltitel: The Twelve Tribes of Hattie
Übersetzung: Susanne Höbel
Preis: 19,99 €
auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Lässt mich ziemlich deprimiert zurück

Inhalt:
Die fünfzehnjährige farbige Hattie verlässt Anfang der 1920er Jahre mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern ihre Heimat in Georgia, um in Philadelphia ein besseres, sichereres Leben zu beginnen. Kurz darauf ist sie bereits verheiratet und hat Zwillinge geboren. Es sollen noch 9 weitere Kinder folgen. Hatties Leben an der Seite ihres Mannes August ist alles andere als glücklich …

Meine Meinung:
Das Buch beginnt großartig mit einer wirklich herzzerreißenden Geschichte um Hatties Zwillingsbabys. Dieses erste Kapitel hat mich ziemlich mitgenommen und zutiefst berührt. Auch fand ich Hattie hier noch recht sympathisch und patent. Leider sollte sich dies im weiteren Verlauf des Romans ändern.

Die einzelnen Kapitel beleuchten jeweils ein Kind von Hattie, mit Ausnahme des ersten, wo über beide Zwillinge zusammen erzählt wird. Dabei vermisste ich die Verbindung zwischen den einzelnen Personen. In den einzelnen Geschichten kommt jeweils fast nur das eine Kind vor, aber kein anderes der Geschwister oder Eltern, höchstens mal am Rande. Es sind einfach relativ voneinander unabhängige Erzählungen. Teilweise wird aus der Babyzeit der Kinder erzählt - hier spielt dann auch Hattie eine größere Rolle. Teilweise geht es um die Jugend- oder auch spätere Erwachsenenzeit. Kaum eines der Kinder hat später noch eine enge Beziehung zu den Geschwistern oder zu Hattie, die ganze Familie wirkt wie voneinander losgelöst. Mir erschien das ziemlich seltsam.

Die einzelnen Geschichten sind leider auch so kurz, dass man zu der jeweiligen Person keine Nähe aufbauen kann und eben auch nur ein kleiner Ausschnitt aus deren Leben zur Sprache kommt, der später im Roman überhaupt keine Rolle mehr spielt.

Mir war das alles viel zu distanziert erzählt und auch zu deprimierend, was da passiert. So konnte ich das Buch leider nicht wirklich genießen.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 04.06.2020

War jetzt nicht gerade der Burner

Mädelsabend
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Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: KiWi-Taschenbuch (13. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3462054149
Preis: 12,00 €
auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

War jetzt nicht gerade der Burner

Inhalt:
Die ...

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: KiWi-Taschenbuch (13. Februar 2020)
ISBN-13: 978-3462054149
Preis: 12,00 €
auch als Hardcover, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

War jetzt nicht gerade der Burner

Inhalt:
Die junge Ärztin Sara ringt mit der Entscheidung, für ein Stipendium nach Cambridge zu gehen. Doch was wird aus ihrem Lebensgefährten und dem gemeinsamen Kind?

Ihre Oma Ruth blickt auf 65 Ehejahre zurück, die nicht immer einfach waren.

Meine Meinung:
Ich kenne Anne Gesthuysen bisher weder als Autorin noch als Moderatorin. Daher ging ich ganz unbefangen an diesen Roman heran. Zwischendurch musste ich mich immer wieder überzeugen, dass es sich wirklich um einen Roman handelt und nicht um eine Biografie, denn über weite Strecken werden die Ereignisse im Leben der Ruth van Rennings ziemlich trocken heruntergespult, angereichert mit zeitgenössischen Details. Das war zwar nicht ganz uninteressant, aber auch nicht wirklich spannend. Dass Männer früher das Sagen hatten und die Frauen ihnen zu gehorchen, war nun für mich nichts Neues. Mir tat Ruth einfach leid.

Ihre Enkeltochter Sara zieht ihr Leben ganz anders auf, aber auch damit verdiente sie sich nicht unbedingt Pluspunkte bei mir. Ehrlich gesagt, war sie mir nicht sonderlich sympathisch, und viele ihrer Handlungsweisen konnte ich nicht nachvollziehen.

Das Buch war also leider kein Highlight für mich, aber man kann es lesen, auch wenn es sich ein bisschen in die Länge zieht.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 02.06.2020

Fesselndes Familiendrama

Die verlorene Frau
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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (11. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3453272897
Originaltitel: The Lost Child
Übersetzung: Carola Fischer
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Fesselndes ...

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (11. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3453272897
Originaltitel: The Lost Child
Übersetzung: Carola Fischer
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Fesselndes Familiendrama

Inhalt:
In einer stürmischen Nacht 1960 kommen die Eltern der dreizehnjährigen Rebecca ums Leben. Es scheint, als hätte der gewalttätige Vater zuerst seine Frau misshandelt und dann sich selbst erschossen. Rebecca leidet zeitlebens unter den Erinnerungen an dieses schreckliche Ereignis.

54 Jahre später kommt Rebeccas Enkelin auf die Welt. Das Kind ist schwer krank und braucht dringend Medikamente. Doch Jessie, Rebeccas Tochter, hat Wahnvorstellungen und flieht mit dem Neugeborenen aus der Klinik. Eine hektische Suche nach den beiden beginnt. Um Jessie und ihr Baby zu finden, führt der Weg auch weit in die Vergangenheit.

Meine Meinung:
Emily Gunnis versteht es, fesselnd und atmosphärisch zu erzählen. Von Anfang an konnte sie mich in den Bann dieses Familiendramas ziehen und mich auch bis zum Ende dort halten. Bereits mit dem spannenden Prolog kam bei mir das Kopfkino in Gang. Die Orte und Figuren erwachten zum Leben. Ich hatte von allen eine klare Vorstellung, da sie gut ausgebaut und tiefgründig angelegt sind.

Die vielen Zeitsprünge und Perspektivwechsel mit vielen Personen aus zunächst undurchsichtigen Familienverhältnissen machten mir anfangs noch zu schaffen, aber bald konnte ich alle Beteiligten richtig einordnen. Gerade durch diese Vielzahl ergibt sich ein rundes und vollständiges Bild einer furchtbaren Geschichte, die mich stark berührt hat. Allerdings fand ich die Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden, ziemlich vorhersehbar. Trotzdem hat mich Emily Gunnis sehr gut unterhalten. Außerdem liefert die Autorin sehr viele Informationen zum Beispiel zur psychiatrischen Behandlung in der Mitte des vorigen Jahrhunderts oder zum Scheidungsrecht zu dieser Zeit. So erfährt man wirklich haarsträubende Dinge.

ACHTUNG TRIGGERWARNUNG (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):

ESOHCYSP ELATRAPTSOP, SBTP, SBERK, DIZIUS

★★★★☆

Veröffentlicht am 31.05.2020

Gemischte Gefühle

Lola
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Broschiert: 391 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag (10. März 2019)
ISBN-13: 978-3518469453
Originaltitel: Lola
Übersetzung: Sven Koch und Andrea Stumpf
Preis: 14,95 €
auch als E-Book erhältlich

Gemischte ...

Broschiert: 391 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag (10. März 2019)
ISBN-13: 978-3518469453
Originaltitel: Lola
Übersetzung: Sven Koch und Andrea Stumpf
Preis: 14,95 €
auch als E-Book erhältlich

Gemischte Gefühle

Inhalt:
Lola ist 26 und die Chefin einer kleinen Gang in L.A., aber alle halten ihren Freund Garcia für den Boss. Keiner nimmt die Frau ernst. Lola zeigt es allen …

Meine Meinung:
Eigentlich hat mir dieser Roman gut gefallen. Die Autorin spart nicht an Gesellschaftskritik. Es geht um Drogen, Korruption, Vorurteile und dergleichen, was das Leben vieler Menschen in den USA und speziell in Los Angeles ausmacht.

Dabei ist Lola eine sehr ambivalente Persönlichkeit. Einerseits hat sie eine schlimme Kindheit hinter sich und für sich die Konsequenzen daraus gezogen. Sie weiß, was richtig und was falsch ist, und tut manchmal trotzdem das Falsche, einfach weil sie es muss. Und dabei ist sie dann sehr kaltblütig. Uneingeschränkte Sympathie konnte ich ihr nicht entgegenbringen, aber interessant fand ich diese Figur auf jeden Fall, wie auch so manch andere.

Leider wollte aber für meinen Geschmack nicht genug Spannung aufkommen. Es wird zu viel Nebensächliches erzählt. So zeiht sich die Handlung stellenweise wie Kaugummi.

Insgesamt aber doch ein lesbares Buch, dessen Fortsetzung „American Heroin“ auf Englisch bereits erschienen ist.

★★★☆☆