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Veröffentlicht am 27.01.2022

Ambitionierter Jungautor

Strahlemann
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Frank McCourt "Natürlich hatte ich eine unglückliche Kindheit, eine glückliche lohnt sich ja kaum".

Vermutlich kann die halbe Republik über ihre unglückliche Kindheit schreiben (40 Millionen Bücher warten ...

Frank McCourt "Natürlich hatte ich eine unglückliche Kindheit, eine glückliche lohnt sich ja kaum".

Vermutlich kann die halbe Republik über ihre unglückliche Kindheit schreiben (40 Millionen Bücher warten auf uns - die Leserschaft). Fritz Schaefer hat damit angefangen (Hape Kerkeling zählt nicht, der ist ja schon älter): Der jetzt 25jährige Moderator von 1live, WDR; erzählt von seiner Kindheit und seinem jungen Leben. Schräge Klassenkamerad:innen, die Lukasse und Melittas, die Maikes, die Horror-Zwillinge, und ein mobbender, fetter Mathelehrer (sind die alle so schräg in NRW?). Ein Opa, der ihn anstiftet, seiner lieben Oma Horror-Schreie zu entlocken mit zersäbelten Tauben, Würmer, Eiswürfel usw. Das Ganze soll auch noch lustig sein. Also dem Opa hätte ich was erzählt, aber meine Opis waren immer nett zu meinen Omis. Der einzige Lichtblick seiner Jugend scheint seine alleinerziehende Mutter gewesen zu sein, die wirklich sehr aufgeschlossen ist (nur Jungchen hatte 'etwas Probleme' mit ihrer aufgeschlossenen Art). Martha, die Schwester mit einer körperlichen Beeinträchtigung, ist ebenfalls ganz gut drauf, das kenne ich auch von meinen vielen Freud:innen mit Behinderungen.

Fritz Schaefer, die Stimme von 1live (WDR) sagt mir nichts (in Südeutschland wird nicht so oft WDR gehört), er sagt, er stammt aus dem geilsten Ort der Welt, Dorsten. Kenne ich nicht, also kann der Ort auch nicht so geil sein (das war jetzt lustig von mir gemeint, an dieser Stelle müsste ich ein 'twinker twinker emoticon' einsetzen). Ansonsten habe ich mich etwas mühsam durch das Büchlein (237 Seiten) gelesen. Lustig fand ich es nicht. Ich fand die beschriebenen Jungmenschen hochgradig gestört. Schreiben kann der Fritz. Strukturieren muss er noch lernen. Ich wusste oft nicht in welcher Altersphase von ihm ich mich gerade befinde. Vielleicht versucht er es in ein paar Jahren wieder und schreibt über das verrückte Leben beim WDR.

Fritz Schaefer, Strahlemann, Ullstein Verlag 2022

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Schicksal einer jungen Jüdin

Ein Licht der Hoffnung
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Berlin, 1941: Margarete (jüdisch) ist nichts weiter als eine Hausklavin bei der SS - Familie Huber, reich und mächtig. Der Vater und die beiden Söhne haben bedeutende Positionen innerhalb des NS - Systems ...

Berlin, 1941: Margarete (jüdisch) ist nichts weiter als eine Hausklavin bei der SS - Familie Huber, reich und mächtig. Der Vater und die beiden Söhne haben bedeutende Positionen innerhalb des NS - Systems inne, die Mutter ist eine gute deutsche Mutter und geistige Mitläuferin und die Tochter Annegret ein gemeines und verwöhntes Wesen. Doch bei einer Bombardierung Berlins zerstören die Fliegerbomber die Hubersche Villa. Die Eltern und die Tochter sterben. Das nützt Margarete geschickt für einen Identitätswechsel aus - sie nimmt die Kennkarte der toten Annegret an sich und entledigt sich ihres gelben Sterns. Dazu flieht sie nach Leipzig zu einer angeheirateten Tante, arbeitet in der dortigen Universitätsbibliothek, doch sieht sich zur weiteren Deckung ihrer neuen Identität gezwungen nach Paris zu flüchten. Dort trifft sie auf Wilm, den jüngeren Sohn der Huber. Das beträchtliche Vermögen der Huber spielt nun eine entscheidende Rolle. Es folgen nun Verwicklungen und Verwirrungen, verwoben mit der historischen Situation.

Das Buch hätte Potential für eine aufregende Geschichte, nämlich so wie es auch ein paar Mal tatsächlich abgelaufen ist: Idenitätswechsel und die verzweifelte Suche nach dem Überleben. Die Umsetzung des eigentlich interessanten Sujets hat leider nicht geklappt. Die Charaktere bleiben ziemlich flach und leblos. Der historische Hintergrund stimmt (NaziZeit Deutschland, besetztes Frankreich), doch Spannung bleibt aus, selbst Liebesszenen können einem nicht mitreißen.

Das eBook ist bei Bookouture erschienen. Marion Kummerow hat einige Bücher geschrieben, die in der NaziZeit spielen.

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