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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2019

Absolut lesenswert!

GIER - Wie weit würdest du gehen?
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Inhalt
Der neuste Roman von Marc Elsberg befasst sich mit der Situation einer drohenden Wirtschaftskrise. Der Unterschied zwischen Arm und Reich wird immer größer. Zum Glück hat der Nobelpreisträger Herbert ...

Inhalt


Der neuste Roman von Marc Elsberg befasst sich mit der Situation einer drohenden Wirtschaftskrise. Der Unterschied zwischen Arm und Reich wird immer größer. Zum Glück hat der Nobelpreisträger Herbert Thompson hat eine Formel entdeckt, die für eine Umverteilung des Wohlstands und für mehr Gerechtigkeit sorgen würde, was jedoch nicht bei jedem auf Zustimmung trifft. Und so werden er und Will Cantor, mit dem er eigentlich eine Rede auf dem Krisengipfel in Berlin halten sollte, kurz vor ihrem öffentlichen Auftritt ermordet.
Als der zufällige Zeuge Jan Wutte aber kurz nach der Tat von der Polizei gesehen wird, wie er von der Unfallstelle flieht, wird er kurzerhand nicht nur von der Polizei verdächtigt und verfolgt. Denn auch die wahren Täter haben es auf ihn abgesehen und wollen ihn aus dem Weg räumen.
Und so beginnt eine scheinbar nie enden wollende Flucht vor den unzähligen Verfolgern, dabei will Jan doch nur sein normales Leben zurück...


Meinung


Auch mit seinem neuen Roman hat Marc Elsberg wieder ein Meisterwerk geschaffen. Das Buch behandelt ein sehr aktuelles Thema in Zeiten der Ungerechtigkeit und der steigenden Mietpreise.
Die vielen parallel verlaufenden Handlungsstränge sind aufwendig miteinander verknüpft und sorgen beim Lesen für Abwechslung. Vor allem, wenn sich mehrere der Figuren an einem Schauplatz befinden, hat man durch die einzelnen Blickwinkel eine gute Übersicht über die Handlung.
Auch der Sprachstil hat mir mal wieder sehr gefallen. Die häufige Verwendung kurzer, prägnanter Sätze sorgt für Spannung und wirkt teils gehetzt, was Jans Flucht sehr passend unterstreicht. Die verwendeten Aufzählungen fassen die Gesamtsituation zusammen, ersparen einem ewig lange Umschreibungen und lassen somit mehr Platz für die eigentliche Handlung.
Bemerkenswert war auch die viele Arbeit, die hinter der Recherche für diesen Roman stecken muss. Es wird nämlich eine mathematische Formel vorgestellt, die es ermöglichen soll, für eine bessere Verteilung des Wohlstands in der Gesellschaft zu sorgen. Diese Formel existiert wirklich und Marc Elsberg hat es geschafft, ein so komplexes Thema mittels Schaubildern und Beispielen für den Leser verständlich zu vermitteln.


Fazit


Dieses Buch ist auf jeden Fall ein "Must read" für das Jahr 2019. Es befasst sich mit einem Thema, wie es aktueller kaum sein könnte und regt zum Nachdenken und Diskutieren an. Auch der Sprachstil ist überzeugend und mal was anderes, was eine willkommene Abwechslung darstellt.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Ein gelungener zweiter Teil

Bob und wie er die Welt sieht
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Inhalt
Nachdem es im ersten Band darum ging, wie James Bowen und Bob zueinander fanden und wie er sich auf die neue Situation einstellte, geht es nun mehr um die Veränderungen, die es in seinem Leben gab, ...

Inhalt


Nachdem es im ersten Band darum ging, wie James Bowen und Bob zueinander fanden und wie er sich auf die neue Situation einstellte, geht es nun mehr um die Veränderungen, die es in seinem Leben gab, seitdem bei ihm lebt.
James berichtet ausführlich von den Ereignissen in seinem Leben und gibt einen Einblick in das Leben eines Menschen, der sein Geld auf der Straße verdient.


Meinung


James berichtet aus der Ich-Perspektive von seinem Leben mit Bob. Dabei wird sehr ausführlich erzählt, sodass man dem Text gut folgen und sich alles sehr gut vorstellen kann.

Die einzelnen Kapitel sind jeweils einem Erlebnis gewidmet. Sie beleuchten das Leben des "Big Issue" Verkäufers wie ein Spotlight, da es immer nur um einen kurzen Abschnitt geht. Durch das Einbringen vieler Gedanken, Gefühle und Erinnerungen wird das Ganze aber gut ausgefüllt mit Informationen. Man kann sich gut in die Situationen hineinversetzen und erfährt nach und nach, wie es dazu kam, dass James auf der Straße landete. Gleichzeitig berichtet das Buch aber auch von seinem Weg aus der Drogenabhängigkeit und in ein geregelteres Leben, wobei Bob eine sehr große Rolle spielt.

Anders als im ersten Teil wird hier genauer beschrieben, wie es dazu kam, dass James sein erstes Buch veröffentlichte. Und obwohl natürlich schon bekannt ist, dass dies der Fall ist, fand ich es sehr interessant zu erfahren, wie man z.B. auf ihn aufmerksam wurde und wie sich sein Leben dadurch veränderte. Zum Ende hin wurde der Fokus vermehrt auf die Veröffentlichung des Buches gelegt, was der Geschichte eine gewisse Abwechslung verlieh.


Fazit


Für alle Bob-Fans ist das Buch auf jeden Fall ein Muss. Aber auch allen anderen würde ich es persönlich empfehlen, es sich durchzulesen. Denn die Geschichte der beiden gibt Mut und Hoffnung und vielleicht befindet man sich irgendwann selbst einmal in der Lage, seinen Lebensunterhalt auf der Straße verdienen zu müssen. Es kann jeden treffen, umd James ist ein Beispiel dafür, dass man auch dieser Situation noch etwas Gutes abgewinnen kann.