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Veröffentlicht am 17.04.2023

Ein neuer Fall für John Benthien

Schwarze Dünen
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Das Cover verspricht Urlaub an einem grauen, verregneten Tag und die Möwe darf wie bei jedem Ohlandt-Krimi nicht fehlen. Doch mit Urlaub hat das Buch wahrscheinlich nicht viel zu tun. Es müssen zwei Kriminalfälle ...

Das Cover verspricht Urlaub an einem grauen, verregneten Tag und die Möwe darf wie bei jedem Ohlandt-Krimi nicht fehlen. Doch mit Urlaub hat das Buch wahrscheinlich nicht viel zu tun. Es müssen zwei Kriminalfälle gelöst werden und dies übernimmt leitend die frischgebackene Staatsanwältin Sanna Harmsdorf in Flensburg. Es geht um einen Flugzeugabsturz über Sylt und einen Cold Case von 1985. Natürlich ist das alte Ermittlerteam um John Benthien wieder mit dabei. Eine Kombination, welche nicht immer funktioniert. Jeder bringt seine Geheimnisse und Päckchen mit, was es im Team nicht immer einfacher macht.

Für Leser, die nur dieses Buch kennen wird es ein wenig schwierig. Im Buch wird sich durchaus auf alte Sachen bezogen, wo ich von ausgehe, dass sie in den vorangegangen Büchern der Reihe vorkamen. Es ist zu verstehen, aber mit dem Input der restlichen Büchern ist es wahrscheinlich wesentlich einfacher. Leider hat für mich das Buch an Spannung irgendwann verloren, liegt es an den verwirrenden nordischen Namen und Bezeichnungen oder vielleicht an der Handlung an sich, ein wenig könnten auch die technischen Details mit reinspielen, welche aber bei einem Flugzeugabsturz durchaus Erwähnung finden müssen. Klar man fiebert weiter mit wer der Täter ist, warum jener sich so verhält wie er sich verhält und wo kommt eigentlich das ganze Geld her, aber leider ist es für mich nicht der beste Krimi, den ich gelesen habe. Die Umgebung, in der wir uns befinden, finde ich super dargestellt. Ein wenig mehr Strand und Wellen hätten nicht geschadet um vielleicht doch noch ein wenig Urlaub aufkommen zu lassen, aber alles in allem weiß man, wo man ist und kann es sich doch recht gut vorstellen. Auch der erfrischende Schreibstil mit dem Einbau von Zeitungsartikeln hat mir gefallen. Den aktuellen Bezug zu klimarelevanten Thematiken und der Coronapandemie fand ich sehr gut. Das lockert alles ein wenig auf. Ich kann das Buch aber dennoch irgendwie nur schwierig einordnen. Ein Grund, warum es auch so sein kann ist, dass nach Nina Ohlandts Tod die Reihe durch Jan F. Wielpütz fortgesetzt wurde. Die Stile sind doch ein wenig anders und man merkt einen anderen Autor.

Im Groben und Ganzen ist es aber glaub ich ein Buch, was man sehr gut zwischendurch mal lesen kann, mit vielen Irrungen und Wirrungen, was den Fall definitiv auch wieder Spannung verleiht.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Wie Jack die Literaturszene manipulierte

Austrian Psycho Jack Unterweger
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Das Buch lässt mich mit einem sehr gemischten Gefühl zurück. Das Nachwort hat es ein wenig rausgerissen, sonst wäre meine Beurteilung leider schlechter ausgefallen. Aber erst einmal zum Anfang.

Das Buch ...

Das Buch lässt mich mit einem sehr gemischten Gefühl zurück. Das Nachwort hat es ein wenig rausgerissen, sonst wäre meine Beurteilung leider schlechter ausgefallen. Aber erst einmal zum Anfang.

Das Buch wird aus der Sicht einer Person erzählt, die Jack Unterweger als Schriftsteller im Gefängnis kennenlernt und an seine literarischen Fähigkeiten glaubt.

Der erste Abschnitt ist sehr sehr einseitig erzählt. Man bekommt das Gefühl, dass der Verfasser entweder stark in Jack Unterweger und seine Kunst verliebt ist oder sehr stark manipuliert wurde. Die Frage "Wie gelang es ihm, die Menschen für sich zu vereinnahmen? Sie regelrecht zu verführen?" ist hier lebhaft zu erkennen, eine Antwort darauf, eher schwieriger herauszulesen. Der erste Abschnitt beschäftigt sich allgemein mit der Literatur von Jack. Es wird hier auch viel aus den Werken von Unterweger zitiert. Der Abschnitt ist sehr schwer zu lesen und verwirrend geschrieben.

Im zweiten und dritten Abschnitt geht es dann mehr um die Morde und Prozesse, um Unterweger. Hier fehlen mir persönlich ein paar Hintergründe, gerade zu seiner Psyche. Das Lesen wird hier allerdings wesentlich angenehmer und auch der eigentliche Erzähler wird langsam nachdenklich.

Ich stehe dem Buch sehr gespalten gegenüber. Man erfährt leider sehr sehr wenig über die eigentlichen Taten von Jack Unterweger. Das Buch befasst sich wirklich mit dem Schriftsteller. Vielleicht hatte ich da ein wenig die falschen Erwartungen, aber das hat mein Lesevergnügen auch etwas gemindert. Dennoch war es sehr interessant zu sehen, wie er auf Menschen gewirkt hat und wie verfallen diese ihm doch waren.

Für mich ein Sachbuch was wahrscheinlich nicht jeden anspricht und auch definitiv nichts über die Fälle um ihn herum beleuchtet.

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