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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2024

Unterwegs zwischen Vergangenheit und Neubeginn

Alles auf Anfang
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Thilo Wagner hat in sehr kurzer Zeit alles verloren: die Firma, die Ersparnisse, das Haus, die Freunde, den Glauben und letztlich die Gesundheit und sich selbst. Als er ganz am Ende ist und nichts mehr ...

Thilo Wagner hat in sehr kurzer Zeit alles verloren: die Firma, die Ersparnisse, das Haus, die Freunde, den Glauben und letztlich die Gesundheit und sich selbst. Als er ganz am Ende ist und nichts mehr geht, geht er los und läuft den Jakobsweg von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela. Im Buch nimmt der Autor uns mit auf diesen Weg, schildert Begegnungen und Gespräche, Eindrücke von unterwegs, Gedanken und Gefühle… So ist das Buch ein ganz persönliches Erzählen, ein ehrlicher Blick auf Vergangenes und ein Ringen um die Zukunft. Und immer wieder stellt der Autor auch dem Lesen Fragen, gibt Impulse und ermutigt zum Nachdenken über das eigene Leben.

Ich habe schon ganz verschiedene Bücher und Bericht über den Jakobsweg gelesen und jedes Buch war anders. In „Alles auf Anfang“ findet man keine hilfreichen Tipps zum Camino, keine Hinweise zur Streckenplanung, zu guten Herbergen, zu Sehenswürdigkeiten. Aber man bekommt einen ehrlichen Bericht in Tagebuchform, bei dem man das Gefühl hat an der Seite des Autor mit unterwegs zu sein. Das Buch lässt sich gut lesen, macht nachdenklich, ermutigt und es zeigt wie Gott zu uns Menschen spricht und dass er uns liebt ohne, dass wir dafür etwas leisten müssen. Gern empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Drei Schwestern kämpfen für ihre Zukunft

Wenn wir unseren Träumen folgen
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In „Wenn wir unseren Träumen folgen“ entführt die Autorin Ane Mulligan nach Georgia in den kleinen Ort Sweetgum. Wir begleiten Janessa und ihre Schwestern, erfahren von deren Träumen und erleben den harten, ...

In „Wenn wir unseren Träumen folgen“ entführt die Autorin Ane Mulligan nach Georgia in den kleinen Ort Sweetgum. Wir begleiten Janessa und ihre Schwestern, erfahren von deren Träumen und erleben den harten, arbeitsreichen Alltag mit. Die Familie führt das Hotel und alle müssen mit anpacken um die Arbeit zu schaffen. Der Ort wird von der Spinnerei und dessen hartherzigen Besitzer Mr. Spencer dominiert. Alle Bewohner sind von seinen Jobs abhängig und erdulden deshalb viel. Als ein Brand in den Arbeiterunterkünften ausbricht und alle aus der Familie Taylor zur Hilfe eilen, geschieht ein Unglück, dass das Leben der Schwestern erschüttert und verändert. Nun müssen Janessa und ihre Schwestern noch mehr arbeiten und um Ihr Überleben und das des Hotels kämpfen. Für ihre eigenen Träume ist da kein Platz…

Mit „Wenn wir unseren Träumen folgen“ habe ich eine neue Autorin für mich entdeckt. Der Roman beginnt mit einen Unglück und so war ich sofort mittendrin in der Geschichte. Janessa, die Mittlere der drei Taylor-Schwestern, erzählt in der Ich-Form vom harten, arbeitsreichen Leben ihrer Familie und vom dem, was in der Spinnerei und im Ort geschieht. Sie erzählt aber auch von ihrer Liebe zu Tommy und von ihren Träumen. Doch dann kommt alles ganz anders. Die Schwestern müssen sich nach dem Unglück, dass die Familie trifft, von ihren Träumen verabschieden und sich neu orientieren. Durch Not und Widrigkeiten raufen sie sich zusammen, entwickeln innere Stärke und ihr Glaube und Vertrauen zu Gott wird größer…
Ich habe Janessa und ihre Schwestern gern begleitet, habe mit ihnen gehofft und gebangt, geweint und gelacht. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und beschreibt sehr gut den Alltag und das Leben in der damaligen Zeit. Wer einen interessanten, historischen Roman über starke Frauen sucht, dem sei das Buch empfohlen.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Zart, aber wundervoll - Hochsensibilität feiern

Mit Feinsinn und Hochgefühl
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Bist du empfindsam? Spürst du Stimmungen und Gefühle tiefer als andere? Hast du dich schon mal mit Hochsensibilität beschäftigt? Dann ist das Buch „Mit Feinsinn und Hochgefühl“ genau richtig für dich:

„Du ...

Bist du empfindsam? Spürst du Stimmungen und Gefühle tiefer als andere? Hast du dich schon mal mit Hochsensibilität beschäftigt? Dann ist das Buch „Mit Feinsinn und Hochgefühl“ genau richtig für dich:

„Du darfst deine Hochsensibilität feiern,
…. weil deine Andersartigkeit etwas Einzigartiges und Wunderbares ist.
…. weil Gott dich als Meisterwerk gemacht und gedacht hat – mit dieser ganz besonderen Gabe.
…. weil du als Hochsensible absolut facettenreich, bunt und interessant bist. Und weil dir ein riesiger Schatz an Sinnes- und Gefühlswahrnehmungen zur Verfügung steht, der anderen in diesem Ausmaß oft verborgen bleibt.
…. weil in deiner Feinfühligkeit eine größere Stärke liegt, als du bisher glaubst.“
(Klappentext innen)

In dem Buch kommen Christina Herr und viele weitere Frauen zu Wort. Sie thematisieren die verschiedenen Aspekte der Hochsensibilität, teilen Erfahrungen und Beispiele aus ihrem Leben. Nach der Einführung mit grundsätzlichen Gedanken und Fakten, ist das Buch in drei Bereiche unterteilt:
- Du bist ein Meisterwerk und keine Mimose – Die hochsensible Identität
- Von feinen Sinnen und hoher Wahrnehmung – Die körperlichen Aspekte von Hochsensibilität
- Von Hochgefühl und zarter Stärke – Die seelischen Aspekte von Hochsensibilität

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es lässt sich gut lesen, ist informativ, vielfältig und hilfreich. Die Gestaltung des Innenteils ist ansprechend. So sind wichtige Stellen farblich hinterlegt, es gibt Fragebögen, Tipps und Übungen. Das Buch kann man sehr gut komplett durchlesen, aber auch immer wieder als „Nachschlagewerk“ nutzen. Ich werde sicher immer wieder darin blättern.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Ein alter Leuchtturm verbindet zwei ungleiche Frauen

Leuchtturm der vergessenen Wünsche
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Lockwood: Rosie lebt seit Jahrzehnten in einem kleinen Cottage an der Küste und kümmert sich um den Leuchtturm. Doch jetzt ist ihr sicheres Leben in Gefahr, denn der Bürgermeister will aus dem Turm ein ...

Lockwood: Rosie lebt seit Jahrzehnten in einem kleinen Cottage an der Küste und kümmert sich um den Leuchtturm. Doch jetzt ist ihr sicheres Leben in Gefahr, denn der Bürgermeister will aus dem Turm ein Bed & Breakfast machen. Als die junge June vor dem Grundstück einen Motorradunfall hat, bietet Rosie ihr das Leuchtturmzimmer an und hofft damit alle Umbaupläne zu boykottieren. June kommt das Angebot gerade recht, denn sie ist auf der Flucht vor den Ansprüchen ihrer Familie und vor Klatschreportern….

In dem Roman „Leuchtturm der vergessenen Wünsche“ begleitet der Leser zwei sehr unterschiedliche Frauen. Rosie hat sich in ihrem einsamen Leben am Leuchtturm eingerichtet und kämpft mit allen Mitteln gegen Veränderung. Dabei ist sie stur und stößt regelmäßig auch die Menschen vor den Kopf, die sie liebt. June ist jung und wild und liebt es mit Graffitis ihre künstlerische Begabung auszuleben. Während Rosie um den alten Leuchtturm kämpft und June an ihrer Bewerbungsmappe für die Kunsthochschule arbeitet, kommen beide Frauen sich näher, reiben sich aneinander und arbeiten gemeinsam, streiten, gehen auseinander und suchen sich doch… und letztlich erkennen beide was wichtig und richtig ist für ihr Leben.

„Der Schmerz, den du jetzt empfindest, muss nicht der Schmerz der Zukunft sein.“

Mir hat der Roman sehr gut gefallen und schnell war ich mittendrin in der Geschichte. Die Autorin versteht es Personen und Situationen bildhaft zu beschreiben, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Da abwechselnd aus Rosies und Junes Perspektive erzählt wird, lernt man beide Hauptprotagonisten gut kennen. Anfangs waren mir die Zwei und ihr jeweiliges Verhalten fremd, aber das hat sich bald geändert und ich habe die beiden Frauen gern begleitet und mich über ihre Entwicklung im Laufe des Romans gefreut.
Gern empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Erinnerungen an eine Kindheit auf dem Land

Mühlensommer
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Maria ist mit ihren Teeny-Töchtern auf dem Weg zu einem Wochenende in den Bergen als ein Anruf der Mutter sie erreicht: der Vater hatte bei Waldarbeiten einen Unfall, die Mutter muss zu ihm ins Krankenhaus ...

Maria ist mit ihren Teeny-Töchtern auf dem Weg zu einem Wochenende in den Bergen als ein Anruf der Mutter sie erreicht: der Vater hatte bei Waldarbeiten einen Unfall, die Mutter muss zu ihm ins Krankenhaus und auf dem Hof müssen die Tiere versorgt werden. Außerdem ist da noch die demente Großmutter…. Maria macht sich sofort auf den Weg und muss nicht nur sogleich kräftig anpacken, sondern wird auch von Erinnerungen überrollt, Erinnerungen an eine Kindheit zwischen Stall und Wiese, Schule und Kirche, eine Kindheit voller Arbeit und Herausforderungen, aber auch voll Freiheit. Damals immer an ihrer Seite war ihr großer Bruder Thomas, doch diese tiefe Bindung ist nicht mehr da… oder?

Der Klappentext hat mich auf den Roman „Mühlensommer“ neugierig gemacht. Die Autorin Martina Bogdahn schildert darin sehr viele Erlebnisse aus ihrer Kindheit, die sie auf einem Hof mit Schweinestall und Hopfenanbau verbracht hat. Da mussten die Kinder schon früh mit anpacken, hatten aber andererseits auch viele Freiheiten. Beim Lesen taucht man tief ein in die Vergangenheit, die ehrlich und ungeschönt, teilweise auch humorvoll erzählt wird. Irritierend fand ich beim Lesen den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, der plötzlich passiert und nicht gekennzeichnet ist, ebenso wie das Fehlen von Kapiteln. Beschreibungen vom Tiergeburten und Schweineschlachten sind sicher realistisch, aber nichts für „zarte Gemüter“. Und letztlich kam mir der im Klappentext angedeutete Konflikt zwischen Maria und ihrem Bruder Thomas zu kurz, bzw. löste er sich zu schnell auf.

Fazit:
„Mühlensommer“ zeichnet ein realistisches, ungeschöntes Bild einer Kindheit auf dem Bauernhof. Das Buch ist interessant, konnte mich aber nicht wirklich überzeugen. So vergebe ich 3 Sterne.

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