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Veröffentlicht am 22.06.2025

Wichtiger Ratgeber für alle, deren alte Eltern Unterstützung brauchen

Und plötzlich sind sie alt
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Früher oder später kommt jeder in die Situation, dass die eigenen Eltern abbauen und zunehmend auf Hilfe angewiesen sind. In der Situation tauchen viele Fragen auf: Was kommt da auf mich zu? Wie kann ich ...

Früher oder später kommt jeder in die Situation, dass die eigenen Eltern abbauen und zunehmend auf Hilfe angewiesen sind. In der Situation tauchen viele Fragen auf: Was kommt da auf mich zu? Wie kann ich meinen Eltern wertschätzend begegnen und sie angemessen begleiten? Worauf muss ich mich einstellen? Auf was sollte ich achten?
In dem im Juni im Francke-Verlag erschienenen Ratgeber „Und plötzlich sind sie alt“ setzt sich Dorothee Döring mit diesen und vielen weiteren Fragen auseinander. In acht übersichtlich gegliederten Kapiteln geht es um das 1.Wahrnehmen von körperlichen und geistigen Veränderungen (Dinge können nicht mehr erledigt werden, beginnende Demenz) und die damit einhergehenden Verluste, sowohl für Eltern als auch für erwachsene Kinder. Ausführlich werden Belastungen und Konflikte für betreuende Kinder geschildert. Ab Kapitel 5 gibt die Autorin wertvolle praktische Tipps für die letzte Phase im Leben der Eltern, welche wichtigen Dinge zu bedenken und zu regeln sind. So geht es zB. um den Umzug in eine Pflegeeinrichtung, um Verzeihen und Frieden schließen, aber auch um Bestattung und Haushaltsauflösung. In Kapitel 7 und 8 lenkt die Autorin den Blick auf das, was am Ende bleibt und wichtig ist… schöne Erinnerungen, aber auch die Versöhnung mit dem was war…. In den Kapitel liest man immer wieder kurze Erfahrungsberichte von Personen, die ihre Eltern gepflegt und im Sterben begleitet haben. Diese Fallbeispiele lassen das Gelesene lebendig werden.
Die Autorin Dorothee Döring schreibt feinfühlig und wertschätzend über die letzten gemeinsamen Jahre von Eltern und Kindern. Sie vermittelt Fachwissen, ergänzt durch einen reichen Erfahrungsschatz. So lässt das Buch sich angenehm lesen.

Meine Eltern sind über 80 und so kam der Ratgeber für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich las das Buch mit großem Interesse und habe viele Anregungen gefunden für Dinge, auf die ich in Zukunft achten möchte. Ebenso fand ich Wichtiges, was ich bald mit meinen Eltern, aber auch mit meinen Geschwistern besprechen sollte. Das Buch ist übersichtlich gegliedert, so dass es sich gut als Nachschlagewerk eignet. Es wird mich sicher in den nächste Jahren begleiten. Gern empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 18.06.2025

Schöne Sommergeschichte für Leseanfänger

Ein kleines Pony kommt groß raus
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Zum Beginn der Sommerferien ziehen Leni und Ella mit ihren Eltern zur Oma aufs Dorf. Die Schwestern sind traurig und vermissen das gewohnte Zuhause. Doch dann steht plötzlich ein Pony im Flur und damit ...

Zum Beginn der Sommerferien ziehen Leni und Ella mit ihren Eltern zur Oma aufs Dorf. Die Schwestern sind traurig und vermissen das gewohnte Zuhause. Doch dann steht plötzlich ein Pony im Flur und damit beginnt ein spannender Sommer. Als Leni und Ella das Pony zurückbringen, lernen sie Familie Sommer und ihre Tiere auf dem Gnadenhof kennen. Gemeinsam beschäftigen die Kinder Pony Krümel und bringen in Tricks bei und sie unternehmen Fahrten mit dem „Krümel-Express“… Als der Gnadenhof vor dem Aus steht versuchen die Kinder den Hof zu retten….

„Ein kleines Pony kommt groß raus“ ist eine schöne, abwechslungsreiche Geschichte für Erstleser. Die 10 Kapitel haben eine angenehme Länge, die Sprache ist kindgerecht und eignet sich gut zum Vor- und Selbstlesen. In den Kapiteln gibt es immer wieder größer gedruckte und mit der farbigen „Lese-Eule“ gekennzeichnete Sätze, die Leseanfänger einladen selbst zu lesen Die Handlung ist gut nachvollziehbar, die jungen Leser können sich gut mit den Kindern identifizieren und sind so schnell mittendrin im Geschehen. Die in der Geschichte vorkommenden Tiere sorgen immer wieder für lustige Situationen und lassen mich schmunzeln. Gut gefällt mir, dass zur jeweiligen Situation passende Bibelverse oder Geschichten eingeflochten sind und so Glaubensinhalte verständlich vermittelt werden.
Viele farbenfrohe und detailreiche Illustrationen verdeutlichen die Geschichte und laden zum Anschauen ein.
Mir gefällt das Konzept der Buchreihe „Lies mit mir!“ sehr gut, denn im Wechsel zwischen Zuhören und Selbstlesen wird die Lust an Büchern und am Lesen geweckt. Kinder ab der 2. Klasse können die Geschichte auch gut allein lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.06.2025

Warmherziger Roman voller Wunder

Der Garten der kleinen Wunder
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„Der Garten der kleinen Wunder“ ist ein leiser Roman voller Bilder von Blumen und fantasiereichen Tiere, voller Sommerzauber, Verständnis und Veränderung… Alles beginnt an einem Tag im Frühling als Toja, ...

„Der Garten der kleinen Wunder“ ist ein leiser Roman voller Bilder von Blumen und fantasiereichen Tiere, voller Sommerzauber, Verständnis und Veränderung… Alles beginnt an einem Tag im Frühling als Toja, die eigentlich Victoria heißt, am Gartenzaun die 14-jährige Vica entdeckt. Das Mädchen, dass ebenfalls Victoria heißt, erinnert sie an sich selbst als Kind… ein Mädchen, das sich oft falsch fühlt und das auf der Suche ist nach Stille und einem Ort, an dem sie so sein darf, wie sie ist. In dem alten, verwilderten Garten von Toja und Bär findet Vica nicht nur Verständnis, sondern auch ihren Platz, an dem sie sich entfalten und Kraft schöpfen kann… Und bald beginnt ein wunderbarer Sommer voller Veränderung, nicht nur für Vica, sondern auch für ihren Vater Florian und letztlich auch für Toja und Bär...

Es war mir ein Vergnügen diesen ruhigen Roman zu lesen. Die detaillierten, bildhaften Beschreibungen, die poetische Sprache malte farbenfrohe Bilder vor mein inneres Auge. In Toja und Vica habe ich mich selbst erkannt…Sie sind introvertierte Menschen, die die Stille lieben und die Ruhe brauchen, die aber in einer lauten, schnellen Welt oft Schwierigkeiten haben und nicht verstanden werden. Toja, fand als Jugendliche eher zufällig in Wille eine Frau, die tiefer blickte und ihr den Raum schenkte, den sie zu ihrer Entwicklung brauchte. Nun kann Toja für Vica diese Person sein, die sie versteht und bestärkt und ihr einen Ort der Stille schenkt.
Toja erzählt in der Ich-Form vom Heute, erinnert sich aber auch immer wieder an frühere Begebenheiten, an ihre Kindheit, die Stunden mit Wille und Bär… Durch ihre eigenen Erfahrungen kann Toja auch Vicas Vater gut erklären was in Vica vorgeht. So werden Beziehungen gestärkt, Freundschaft entsteht...

Der Roman nimmt den Leser mit in eine wunderbare Gartenzeit. Ich habe Toja und Vica, Bär und Florian gern begleitet, mich an ihren Erlebnissen erfreut. Das Buch hat mir entspannte Lesestunden geschenkt.

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Veröffentlicht am 12.06.2025

Zwei Frauen in schwierigen Zeiten…

Was wir für wahr gehalten haben
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Tennessee, 1969: Mattie Taylor hat nach den Tod ihres Zwillingsbruders Mark überstürzt und wütend die Heimat verlassen, doch nun holt sie ein Telegramm ihres Vaters zurück: die Mutter hat Krebs im Endstadium ...

Tennessee, 1969: Mattie Taylor hat nach den Tod ihres Zwillingsbruders Mark überstürzt und wütend die Heimat verlassen, doch nun holt sie ein Telegramm ihres Vaters zurück: die Mutter hat Krebs im Endstadium und braucht sie. Auf der heimischen Pferdefarm wird Mattie mit alten und neuen Gefühlen konfrontiert, die Atmosphäre ist angespannt, die Pflege der Mutter herausfordernd… und dann ist da noch eine kleine Truhe mit alten Briefen, die ein Geheimnis bergen…

Tennessee, 1942: als Avas Mann im Krieg getötet wird steht die junge Frau vor dem Nichts. Um nicht in Hoffnungslosigkeit und Trauer zu versinken, nimmt sie eine Stelle als Sekretärin im nahen Internierungslager an. Dort begegnet sie zufällig Gunther, einen jungen Medizinstudenten deutscher Herkunft. Als Ava ihn näher kennen lernt, merkt sie schnell, dass nicht alle Deutschen Feinde sind wie überall behauptet wird. Doch die leise Freundschaft zwischen Ava und Gunther ist nicht gern gesehen und bald muss Ava eine Entscheidung treffen, die ihr ganzes weiteres Leben beeinflusst….

Wow, was für eine emotionale Geschichte! Der neue Roman von Michelle Shocklee hat mich sofort gefesselt. Beide Zeitstränge erzählen jeweils in der Ich-Form aus Sicht der weiblichen Hauptprotagonisten. So lernt man Mattie und Ava sehr gut kennen, erfährt ihre Gedanken und Gefühle und Hoffnungen. Das Leben der zwei Frauen wird von Krieg überschattet, beide müssen mit Verlusten umgehen und Entscheidungen treffen. Der Zeitstrang, der 1942 beginnt, hat mich besonders berührt. Ava ist eine freundliche, fleißige, tapfere Frau, die sich den Herausforderungen stellt und auf ihr Herz hört. Ich bewundere ihren starken Glauben, ihre Hingabe, ihr Vertrauen… Berührt hat mich aber auch Gunthers Geschichte. Er, der nur in Frieden studieren wollte, wird von den Geschehnissen in der Welt überrollt und dennoch versucht er die Hoffnung nie zu verlieren…
Mit Mattie musste ich erst langsam „anfreunden“. Sie ist so voller Wut und Ablehnung und äußert immer wieder impulsiv und lautstark ihre Meinung. Doch je mehr ich las, je genauer ich Mattie kennen lernte, umso besser konnte ich nachvollziehen was sie bewegt… Und sie durchlebt im Laufe des Romans auch die größte Veränderung, kann ihre Meinung ändern, ihre Wut hinter sich lassen und Neues kann beginnen. Mit Nash hat sie dabei einen starken, treuen Freund an der Seite, der immer für sie da ist…

„Was wir für wahr gehalten haben“ ist ein emotionaler, tiefgreifender Roman über Verlust, Trauer, Wut, Vergebung und Neuanfänge. Der Roman lässt sich gut lesen, hat mich tief berührt und viele Emotionen geweckt. Gern empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 04.06.2025

Wunderschöner Irlandroman

Im Garten der Sehnsucht
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Im Garten der Sehnsucht ist ein ruhiger Roman. Der Leser begleitet Natalie auf einer Reise nach Irland, aber auch auf dem Weg aus der Trauer heraus in die Zukunft.
Mir hat das Buch schöne Lesestunden ...

Im Garten der Sehnsucht ist ein ruhiger Roman. Der Leser begleitet Natalie auf einer Reise nach Irland, aber auch auf dem Weg aus der Trauer heraus in die Zukunft.
Mir hat das Buch schöne Lesestunden geschenkt. Die Beschreibungen vom Cottagegarten am Meer, von Blumen und Pflanzen, aber auch von der schönen Natur an Irlands Westküste sind bildhaft und detailliert. Wie gern wäre ich mit Natalie dort bei Matty gewesen. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Besonders die stille Natalie, aber auch die lebhafte Matty und der zuverlässige Connor waren mir schnell sympathisch. Die Geschichte ist angenehm, ein tiefer Glaube zieht sich hindurch ohne aufdringlich zu sein.
Ich habe das Buch gern gelesen und empfehle es weiter.

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