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Lumielle

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2018

Anfangs noch lustig, später leider sehr enttäuschend

Er ist wieder da
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Bevor ich das Buch gelesen habe, hatte ich sehr viel davon erwartet und jetzt im Nachhinein denke ich, dass das vielleicht falsch war von mir.
Humor und Satire war noch nie ein Genre, das mich in Gestalt ...

Bevor ich das Buch gelesen habe, hatte ich sehr viel davon erwartet und jetzt im Nachhinein denke ich, dass das vielleicht falsch war von mir.
Humor und Satire war noch nie ein Genre, das mich in Gestalt eines Buches wirklich begeistern konnte, zumindest wenn es das einzige war.
Auch denke ich, dass das Buch besonders für Leser geeignet ist, die sich sehr viel mit Politik und natürlich auch mit Hitler beschäftigt haben, zum Beispiel wenn man, wie der Autor, Geschichte und Politik studiert hat. Ich hatte hier kein besonderes Studium, lediglich Nachrichten, Unterrichtsstunden und ein Seminar (und eine Seminararbeit) über Hitler.
Ich denke aber, dass es dem Großteil der Leser ebenfalls so gehen wird und da eine Rezension sowieso regelmäßig subjektiv ist, bewerte ich das Buch trotzdem, obwohl ich wohl von Anfang an mit einer schlechteren Bewertung hätte rechnen müssen.

Die ersten paar Kapitel, in denen Hitler sich den vielen Veränderungen gegenüber sieht, haben mir noch ganz gut gefallen und mir auch einige Lacher entlockt. Insbesondere die Interaktionen mit anderen waren lustig.

Bald wird Hitler als Comedian entdeckt und dann ließ das Buch langsam immer mehr nach.
Die Interaktionen mit anderen waren anfangs immer noch lustig, aber später hat sich auch das gelegt.

Besonders gestört hat mich, dass Hitler scheinbar nicht verstanden hat, dass ihn alle nur für einen Hitler-Comedian halten. Und wenn er es vielleicht doch gemerkt hat, dann hat er anscheinend keinen Grund gesehen, das irgendwie zu ändern.
Dabei hatte ich eigentlich gerade das von dem Buch erwartet. Und das ständige hin und her, weil ihn alle nur für einen Comedian halten und er aber alles ernst meint, was auch noch zu vielen, am Anfang noch lustigen, Missverständnissen geführt hat, hat mich irgendwann nur noch genervt.

Hitler analysiert natürlich die heutige Zeit. Die Medien, die Gesellschaft und natürlich vor allem die Politik.
Das war teilweise ganz lustig, vor allem, als er den Fernseher entdeckte und uns einmal mehr vor Augen geführt wird, was für Sendungen eigentlich bei uns laufen...
Natürlich übt er einige Kritik an der Politik und manchmal musste man schon etwas schlucken, wenn man merkt, dass man ihm tatsächlich zustimmt. Aber klar, hätte er nichts von Politik verstanden, wäre es wohl nie zur Machtergreifung gekommen.

Was mir vor allem am Anfang auch gut gefallen hat, war der Schreibstil den der Autor gewählt hat. Ich habe einige Stellen aus "Mein Kampf" gelesen und wie Hitlers Gedanken formuliert waren, hat mich wirklich sehr daran erinnert.

Obwohl es auch seine guten Stellen hatte, fand ich den Großteil des Buches langweilig, weil ich einfach viel mehr Handlung erwartet hatte. Obwohl der Schreibstil passend war, hat er das Lesen nicht gerade vereinfacht und wenn mal wieder ein riesiger Politik-Absatz kam, hab ich mich öfter dabei erwischt, die Seiten nur zu überfliegen. Als ich dann auch gemerkt habe, dass Hitler wohl nie erkennen wird, dass er nur als Comedian gesehen wird, hat mich das Buch eigentlich gar nicht mehr interessiert und ich musste die letzten 150 Seiten recht am Stück lesen, weil ich wusste, dass ich das Buch sonst wahrscheinlich gar nicht mehr beenden würde.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Definitiv ein Jahreshighlight

Scythe – Die Hüter des Todes
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Inhalt:

In einer Welt in der alle Krankheiten besiegt wurden und man auch nach einem Sprung aus dem 100. Stock eines Hochhauses wieder zusammengeflickt werden kann, müssen Menschen natürlich dennoch irgendwie ...

Inhalt:

In einer Welt in der alle Krankheiten besiegt wurden und man auch nach einem Sprung aus dem 100. Stock eines Hochhauses wieder zusammengeflickt werden kann, müssen Menschen natürlich dennoch irgendwie sterben. Diese Aufgabe übernehmen sog. Scythes, die Menschen zufällig auswählen und töten. Ein solcher Scythe hat unsere beiden Hauptcharaktere Citra und Rowan als Lehrlinge ausgewählt und weist sie nun in seine Arbeit ein.

Meine Meinung:

Ich hab das Buch zu Weihnachten bekommen und da ich den Klappentext und auch die Idee des Buchs total interessant fand, musste ich es einfach so bald wie möglich lesen. Und ich wurde wirklich nicht enttäuscht.

Scythe ist, was ich gar nicht erwartet hatte, sehr gesellschaftskritisch und regt unheimlich zum Nachdenken an. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal während dem Lesen regelmäßig das Buch abgesetzt habe, einfach um über das Gelesene nachzudenken.
Gleichzeitig gibt es aber auch immer mal wieder humorvolle Stellen, die das Buch wieder etwas auflockern, was eine wirklich tolle Mischung war.

Citra und Rowan waren mir sehr sympathisch und ich mochte, wie sie sich im Laufe des Buches entwickelt haben.
Neben den Beiden lernt man noch einige Scythes näher kennen und da fande ich es besonders interessant, wie unterschiedlich jeder von ihnen mit seiner Aufgabe zurechtkam und damit umging. Auch gab es kein komplett unverständliches Verhalten. Man konnte zumindest immer irgendwie verstehen, was der Grund für das Denken und Handeln der Charaktere ist.

Der Schreibstil ist nicht wahnsinnig temporeich, was dem Buch meiner Meinung nach aber überhaut nicht geschadet hat. Ich fand es durchgehend sehr spannend und wollte es auch aufgrund der zahlreichen, zumindest für mich teilweise unerwarteten, Wendungen immer kaum aus der Hand legen.

Fazit:

Eine wunderbar durchdachte, gesellschaftskritische und spannende Dystopie, die mich komplett begeistert hat.
Der nächste Band wird sicher auch bald bei mir einziehen und mich hoffentlich ähnlich begeistern können.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Aufeinandertreffen zweier Welten

Save Me
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Nachdem ich Monas Again-Reihe so geliebt habe, musste ich unbedingt auch ihre neue Reihe lesen. Als ich dann gehört hab, dass Thalia die Bücher dieses Mal schon recht bald hatte, musste ich mir Save Me ...

Nachdem ich Monas Again-Reihe so geliebt habe, musste ich unbedingt auch ihre neue Reihe lesen. Als ich dann gehört hab, dass Thalia die Bücher dieses Mal schon recht bald hatte, musste ich mir Save Me auch gleich holen.


Inhalt:

Die Hauptcharaktere sind Ruby und James, die beide in ihrem letzten Schuljahr am Maxton Hall College sind. Es liegen jedoch Welten zwischen ihnen, denn während Ruby ein Stipendium für das Maxton Hall College bekommen hat und nun hart für ihren Traum – ein Studium in Oxford – arbeitet, kommt James aus einer reichen Familie und nimmt die Schule nicht ganz so ernst.

Meine Meinung:

Monas Schreibstil ist wie immer sehr flüssig und bringt mich jedes Mal wieder dazu, ihre Bücher auf wenige Tage zu beenden.

Ruby war mir von Anfang an richtig sympathisch, da wir beide Listen lieben und sie ebenfalls ein Bullet Journal führt.
Mit James war das ein bisschen anders, da er teilweise doch sehr arrogant ist und immer mal wieder irgendwas macht, weswegen ich ihn am liebsten schütteln würde. Allerdings kann man sein Verhalten doch recht gut verstehen.
Die Liebesgeschichte der beiden geht langsam voran, was bei einer Trilogie auch zu erwarten war. Alles andere hätte aber auch gar nicht gepasst, schließlich kommen die beiden einfach aus anderen Welten.
Die Probleme, die sich den beiden in den Weg stellen, sind logisch und es hat mir gefallen, wie die beiden damit umgegangen sind. Allerdings war mir Ruby in dieser Hinsicht oft etwas zu naiv.

Auch die Handlung außerhalb der Liebesgeschichte, die ich in vielen anderen New Adult Büchern vermisse, hat mir wieder super gefallen.
Denn neben den beiden gibt es auch einige toll ausgearbeitete Nebencharaktere mit ihren eigenen Problemen, über die ich auch unbedingt mehr lesen will.

Obwohl es natürlich zu erwarten war, war das Ende richtig fies und ich bin einfach nur froh, dass wir nicht lange auf Save You warten müssen.

Fazit:

Nach der Again-Reihe und insbesondere Feel Again konnte mich Mona auch mit Save Me wieder begeistern und ich kann es kaum erwarten, dass Save You endlich in meinem Briefkasten liegt.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Ein neues Highlight

Nevernight - Die Prüfung
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Es gibt ja einen richtigen Hype um das Buch und nachdem ich ein großer Fan von Illuminae war, wollte ich Jay Kristoff alleine auch mal eine Chance geben.
Bereuen tu ich es nur in der Hinsicht, dass ich ...

Es gibt ja einen richtigen Hype um das Buch und nachdem ich ein großer Fan von Illuminae war, wollte ich Jay Kristoff alleine auch mal eine Chance geben.
Bereuen tu ich es nur in der Hinsicht, dass ich mir jetzt sofort Godsgrave bestellen musste, obwohl ich momentan eigentlich weniger Bücher kaufen wollte...

Das Buch konnte mich wirklich total begeistern.
Für die ersten 100 Seiten hab ich zwar etwas länger gebraucht, obwohl auch diese bereits gut waren. Danach konnte ich es aber kaum noch aus der Hand legen.

Ich hab Bücher, in denen Jugendliche eine "besondere" Schule besuchen, schon immer geliebt (Harry Potter, Vampire Academy, Mythos Academy, Shadow Falls usw.) Hier ist es aber noch einmal etwas anderes, weil es um keine "gute" Schule geht. Stattdessen werden die Schüler in Gift, Diebstahl und vielem mehr unterrichtet. Auch kann man hier keine normale Schüler - Lehrer Beziehung erwarten.
Das hat mich einfach total faszinierend und die Unterrichtsstunden gehören wohl zu meinen Lieblingsstellen.

Jay Kristoffs Welt war super komplex. Es war unglaublich zu lesen, über was er sich alles Gedanken gemacht hat. Zu diesem Zweck nutzt er auch viele Fußnoten, die vielleicht von einigen als störend empfunden werden können. Ich fand sie allerdings wirklich interessant und den Humor darin fantastisch.

Zunächst hatte ich die Sorge, nicht richtig mit den Charakteren zurecht zu kommen. Mia hab ich aber sofort ins Herz geschlossen. Sie ist ein toller Charakter, der zwar einen etwas anderen Weg einschlägt, als man es von den "normalen" Buchcharakteren gewohnt ist, aber dennoch für den Leser verständlich handelt. Sie ist zwar düsterer, aber keine eiskalte Killerin, wie ich es zunächst befürchtet hatte.
Aber auch die anderen Charaktere waren toll ausgearbeitet.

Ich bin wirklich unglaublich gespannt, wie es mit Mia weitergehen wird. Ich hab schon sehr viel Gutes über Godsgrave gehört und wenn es nur annähernd so gut ist wie Nevernight, hab ich wohl eine Lieblingsreihe mehr.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Großartige Fantasy

Der Name des Windes
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Der Name des Windes hat mich sehr an Harry Potter erinnert. Nicht weil es eine ähnliche Handlung gäbe oder etwas in der Art, sondern weil ich beim Lesen ein ähnliches Gefühl hatte. Die Atmosphäre in diesem ...

Der Name des Windes hat mich sehr an Harry Potter erinnert. Nicht weil es eine ähnliche Handlung gäbe oder etwas in der Art, sondern weil ich beim Lesen ein ähnliches Gefühl hatte. Die Atmosphäre in diesem Buch ist einfach unglaublich. Patrick Rothfuss baut eine Welt, die so komplex ist, dass man meinen könnte, sie existiere tatsächlich. Wie er die Welt beschreibt, allgemein, wie er so ziemlich alles beschreibt war der Wahnsinn :D Bei vielen Büchern markiere ich Zitate, besonders schön geschriebene Stellen... Hier hätte ich das halbe Buch mit Post its vollkleben können.
Aber nicht nur die Welt, auch die Charaktere sind wunderbar beschrieben. Obwohl es doch mehrere Nebencharaktere gibt, hatte ich nie ein Problem damit, sie auseinanderzuhalten.

Der Name des Windes ist keine typische Fantasygeschichte, die uns richtig in die Geschehnisse wirft, mit einem Held, den wir erst kennenlernen, kurz bevor er die Welt rettet. Das Buch beginnt damit, dass Kvothe einem Chronisten seine Geschichte erzählt. Und so hat sich das Ganze auch für mich angefühlt. Als würde ich es mir bequem machen und einer spannenden Geschichte lauschen. Zudem folgen wir Kvothe bereits als Kind. Und obwohl er extrem intelligent ist, hat er auch Fehler und ist teilweise, besonders was Frauen angeht, recht naiv, was ihn einfach sehr sympathisch macht.
Da wir seine ganze Lebensgeschichte zu hören bekommen, geht die Handlung aber recht langsam voran. Mich hat es überhaupt nicht gestört, da ich es geliebt habe in die Geschichte einzutauchen. Ich kann mir aber vorstellen, dass anderen teilweise die Spannung fehlen könnte.

Da das Buch aber vor allem durch die Atmosphäre so besonders für mich war, war es keines, das ich einfach mal so zwischendurch lesen konnte. Es kam dann auch viel dazwischen und ich hab ewig gebraucht um es zu beenden. Was mich aber überrascht hat war, dass ich nie wirklich aus der Geschichte draußen war. Auch wenn ich einmal tatsächlich wochenlang nicht dazugekommen bin, das Buch in die Hand zu nehmen, wusste ich beim nächsten Mal doch noch genau, was bisher alles passiert war. Und das liegt nicht an meinem gutem Gedächtnis, normalerweise ist das nämlich nicht so.