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Veröffentlicht am 19.03.2017

Back to the roots

Projekt Rahanna
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Die Insel Bornholm wird überfallartig von einer Horde fanatischer Wikinger-Anhänger besetzt. Sie wollen die Herrschaft an sich reißen und die Insel nach ihren Vorstellungen vom Einklang des Lebens mit ...

Die Insel Bornholm wird überfallartig von einer Horde fanatischer Wikinger-Anhänger besetzt. Sie wollen die Herrschaft an sich reißen und die Insel nach ihren Vorstellungen vom Einklang des Lebens mit der Natur bewohnen. Passend herrscht zum Zeitpunkt der Invasion ein heftiger Sommersturm, der den Einfall gottgegeben unterstützt. Die Wikinger danken zumindest Odin wolle sie auf diesem Wege unterstützen. Die zwei Polizisten Ole Rasmussen und Stig Papuga versuchen nun auf eigene Faust die Insel wieder in die gewohnt geregelten Bahnen zu führen und versuchen gegen die Übermacht anzukämpfen...


Ich habe das Buch gelesen mit der Vorgabe es handele sich um einen grotesken Kriminalroman. Damit hat "Projekt Rahanna" aber nun gar nichts zu tun. Mehr ist es eine niemals endende Kritik an der heutigen Gesellschaft mit ihrem Konsumwahn, der Massentier-haltung und den aus den Fugen geratenem Einklang von Natur und Menschheit. Das Buch konnte mich dabei aber leider überhaupt nicht überzeugen. Der Autor Uli Wohlers erzählt diese Fiktion der einfallenden Wikinger in einer sehr derben Sprache und er springt in vielen kurzen Kapiteln zwischen den beteiligten Personen hin und her. Dies hat bei mir dazu geführt, dass ich überhaupt keinen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Die Beschreibung der Charaktere erfolgte lediglich an der Oberfläche, so dass sich mir die handelnden Personen nicht einprägten und mich ihre Handlungen und Schicksale nicht berührten. Kaum verwunderlich baute sich daher für mich keine Spannung auf und so wurden die 260 Seiten des Buches doch noch zur kleinen Herausforderung. Der Grundgedanke des Buches ist sicherlich interessant, aber die Umsetzung war mir zu oberflächlich und derb. Um die Welt zu verändern bedarf es heutzutage sicherlich schon spektakulärer Aktionen, aber überfallartig auf eine Insel einzufallen und die teilweise brutalen Szenen auf einer GoPro einzufangen, um der Menschheit zu zeigen es funktioniert, war mir ein wenig zu dünn.


Da mich "Projekt Rahanna" leider nicht überzeugen konnte gebe ich für die gute Grundidee zwei von fünf Sternen, weiterempfehlen kann ich das Buch aber leider nicht.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Der Wolf von Solkers

Des Teufels Mörder
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Mit Hilfe einer schlauen List lotst die findige und bezaubernde Ella den Privatdetektiv Everd Edinger aus Frankfurt in ihre kleine Heimat-gemeinde Solkers. Dort sind die Bewohner in großer Sorge wegen ...

Mit Hilfe einer schlauen List lotst die findige und bezaubernde Ella den Privatdetektiv Everd Edinger aus Frankfurt in ihre kleine Heimat-gemeinde Solkers. Dort sind die Bewohner in großer Sorge wegen des Verschwindens eines der Ihrigen, Jakob, der Knecht vom Bürgermeister. Mit vereinten Kräften haben alle schon nach ihm gesucht, aber er scheint spurlos verschwunden zu sein. Gleichzeitig verbreitet sich das Gerücht um einen riesigen Wolf, der in dem Gebiet sein Unwesen treiben soll. Ist Jakob dem Untier zum Opfer gefallen? Kaum hat Everd die Ermittlungen aufgenommen geschehen die nächsten mysteriösen Unfälle...


Bastian Ludwig entführt den Leser in "Des Teufels Mörder" in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ich konnte aufgrund der sehr bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibweise gut in die damalige Zeit eintauchen. Der Autor erzählt die spannende Geschichte eines vermissten Knechts und würzt diese mit einigen mystischen und unheimlichen Elementen. Die Spannung wird mit Aufnahme der Suche nach Jakob gut aufgebaut und mit viel Tempo und Action angereichert über die gesamte Länge des Buches aufrechtgehalten, um dann in einem fulminanten Finale zu enden. Die Hauptprotago-nisten Everd und Ella konnten bei mir zwar schnell Sympathiepunkte sammeln, aber aus meiner Sicht blieben die Charaktere der Personen zu sehr an der Oberfläche. So fehlte dem historischen Kriminalroman am Ende ein wenig die Tiefe.


Nichts desto trotz hat mir das Buch "Des Teufels Mörder" gut gefallen, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Das Rätsel der Vergangenheit

Tod in den Karawanken
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Kommissar Simon Rosner befindet sich noch immer in einer Entzugsklinik und er hat bisher den Kampf gegen den Alkohol erfolgreich geführt. Er wird von seinem Schulfreund gebeten, sich um das Verschwinden ...

Kommissar Simon Rosner befindet sich noch immer in einer Entzugsklinik und er hat bisher den Kampf gegen den Alkohol erfolgreich geführt. Er wird von seinem Schulfreund gebeten, sich um das Verschwinden der dreizehnjährigen Tochter Lena zu kümmern. Sie wollte zur getrennt lebenden Mutter Lilo fahren, ist aber niemals dort angekommen. Die Mutter hingegen macht einen recht gleich-gültigen Eindruck und vermutet einen pubertären Streich hinter dem Verschwinden ihrer Tochter. Rosner beginnt mit den Ermittlungen und stößt bald auf die gemeinsame Vergangenheit mit den beiden Eltern der Vermissten. Es scheint noch ein ungeklärtes Geheimnis von damals zu geben, was den Schatten über die aktuelle Situation wirft. Die spannende Suche nach der Wahrheit beginnt...


Ich habe nun schon mehrere Bücher von Andrea Nagele gelesen und war immer von Ihrer atmosphärischen und tiefgehenden Schreibweise beeindruckt. "Tod in den Karawanken" steht den vorherigen Büchern in nichts nach. Auch hier gelingt es der Autorin sehr interessante Charaktere zu schaffen, die dem Buch ihren Stempel aufsetzen. Andrea Nagele ermöglicht dem Leser einen Einblick in die Psyche und die Gedanken der handelnden Personen und es fällt nicht leicht zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Die Spannung wird hier nicht durch ein Verbrechen aufgebaut, sondern durch den Umgang der Personen untereinander und mit ihrer Vergangenheit. Durch plötzliche Wendungen und neue Einblicke in die Geschehnisse der damaligen Zeit bildet sich nach und nach ein Netz, welches die Beteiligten eng miteinander verbindet. Die sehr clever inszenierte Geschichte endet in einem außergewöhnlichen aber für mich völlig schlüssigem Finale. Spekulationen bezüglich der Zusammenhänge können jederzeit angestellt werden und erhöhen den Unterhaltungswert des fesselnden Kriminalromans.


Für mich war "Tod in den Karawanken" ein außergewöhnlicher und fesselnder Kriminalroman, der mir einige spannende Stunden beschert hat. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Leif goes on

Die Schwangerschaft des Max Leif
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Nachdem der Hypochonder Max Leif seine vermuteten sieben Tode überwunden hat und glücklich mit Maja zusammenlebt fährt er seinen neuen quietschgelben Porsche aus, um ihn seinem Kumpel zu präsentieren. ...

Nachdem der Hypochonder Max Leif seine vermuteten sieben Tode überwunden hat und glücklich mit Maja zusammenlebt fährt er seinen neuen quietschgelben Porsche aus, um ihn seinem Kumpel zu präsentieren. Dabei gerät er plötzlich und völlig unvorhergesehen in eine Situation, die ihm alles abverlangt. Eine Frau entbindet auf dem Weg ins Krankenhaus vor Max ihr Kind und er erlebt dieses Ereignis in seiner Eigenart als Hypochonder mit allen Bedenken bezüglich Gesundheit und Schmerzen der werdenden Mutter. Er ist nur froh nie wieder mit einer Schwangerschaft zu tun zu haben, nichts ahnend, dass Maja ihn kurz darauf mit der Botschaft überrascht bald Vater zu werden. Max Leben bekommt nun eine völlig neue Richtung und er begegnet der neuen Situation auf seiner ganz eigenen und unvergleichlichen Art.


"Die sieben Tode von Max Leif" konnte mich im letzten Jahr völlig begeistern und ich sehnte die Fortsetzung des Romans herbei. Trotz der hohen Erwartungshaltung meinerseits wurde ich durch "Die Schwangerschaft des Max Leif" zu keiner Zeit enttäuscht. Ganz im Gegenteil ich war nach den schnell verschlungenen 352 Seiten traurig, dass es schon wieder vorbei war. Juliane Käppler hat schon in ihrem ersten Roman um den sympathischen Hypochonder unglaublich interessante und liebenswerte Charakter geschaffen, die sich alle im zweiten Buch wieder die Ehre geben. Da sei die lebens-frohe und -erfahrene Putzkraft Jekatarina genannt, die mit ihrem osteuropäischen Slang für viele Lacher sorgt und Max mit ihren Lebensweisheiten stets wieder in die richtige Spur lenkt, oder seine vertrauensvolle Ärztin Frau Dr. Bärbeißer, die mit dem stets Unheil vermutenden Max hervorragend umgehen kann und ihm stets auf eine nette Art die Stirn bieten kann. Die Autorin erzählt die Geschichte um Max in ihrem temporeichen und lebendigen Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist und stets für beste Unterhaltung sorgt. Schnell hat man, wenn bisher noch nicht geschehen, die Charaktere ins Herz geschlossen und verfolgt das Geschehen ohne das Buch noch aus der Hand legen zu können.


Für mich ist "Die Schwangerschaft des Max Leif" ein völlig unbeschwertes Buch, welches sich hervorragend für ein paar lustige und entspannte Lesestunden eignet. Ich kann es nur jedem ans Herz legen, dieses Buch zu lesen und bewerte es selbstverständlich mit aus meiner Sicht voll und ganz verdienten fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Fesselnder schwedischer Thriller

Der Mörder und das Mädchen
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Cornelia Göransson hat nur noch ein Ziel, sie will mit ihrem Kind Astrid ihren gewalttätigen Mann und Vater ihres Kindes Hans Göransson verlassen. Jede Nacht wird für Sie zur Überwindung und sie kann vor ...

Cornelia Göransson hat nur noch ein Ziel, sie will mit ihrem Kind Astrid ihren gewalttätigen Mann und Vater ihres Kindes Hans Göransson verlassen. Jede Nacht wird für Sie zur Überwindung und sie kann vor Angst kein Auge zu tun. Doch der Tag naht, an dem sie in eine neue Wohnung ziehen kann, um dies Kapitel ihres Lebens hinter sich zu lassen. Doch so einfach, wie sich das Ganze vorstellt, wird es nicht. An dem Morgen, wo sie ihn verlassen will, findet sie ihn ermordet in seinem Schlafzimmer vor. Nach dem ersten Schrecken stellt sich bei Cornelia auch Erleichterung ein, da ihr nun aufgrund des Vermögens ihres Mannes ein unbeschwertes Leben bevorsteht. Leider deutet dies und einige weitere Hinweise darauf hin, dass Cornelia mit dem Tod ihres Mannes zu tun hat. Wird ihr Leben nun eine erneute Wendung nehmen? Oder ist sie wirklich für den Mord verantwortlich?

In "Der Mörder und das Mädchen" baut die Autorin Sofie Sarenbrant ein sehr clever konzipierte Geschichte um eine Frau auf, die aus ihrem bisherigen Leben fliehen will. Mit ihrer temporeichen und lebendigen Sprache und den interessant charakterisierten Protagonisten ist es ihr gelungen, mich schnell an das Buch zu fesseln. Sie erzählt die Geschichte in vielen kurzen Kapiteln, die jeweils mit einem Perspektiv-wechsel verbunden sind. Dies macht die Protagonisten mit ihren Gefühlen und Gedanken erlebbarer und gibt dem Buch ein zusätzliches Tempo. Immer mehr vernetzen sich die einzelnen Personen zu einem spannenden Konstrukt. Die Spannung wird mit der Angst von Cornelia Göransson aufgebaut und über den Tod ihres Mannes und neuen Wendungen und Informationen auf hohem Niveau gehalten, um dann in einem für mich überraschenden Finale zu enden. Es gibt immer wieder Gelegenheit eigene Überlegungen bezüglich des Täters und dem Hintergrund der Taten anzustellen, wobei es Sofie Sarenbrant aber gelingt, den Leser ein ums andere mal in eine Sackgasse zu manövrieren.

Insgesamt konnte mich das Debut der schwedischen Autorin begeistern, so dass ich "Das Mädchen und der Mörder" gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.