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Veröffentlicht am 25.03.2024

Ein Wohlfühlroman mit Volltreffer ins Herz - Auftakt Isle of Mull Reihe

Ein schottischer Buchladen zum Verlieben
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Willkommen in Tobermory auf der malerischen Isle of Mull, wo bunte Häuschen am Hafen stehen, die Natur viel Abwechslung verspricht und hier jeder jeden kennt. Genau hier leben und arbeiten die besten Freundinnen ...

Willkommen in Tobermory auf der malerischen Isle of Mull, wo bunte Häuschen am Hafen stehen, die Natur viel Abwechslung verspricht und hier jeder jeden kennt. Genau hier leben und arbeiten die besten Freundinnen Hailey mit ihrem gemütlichen Café „Lizzys“, Lin mit ihrem hübsch gestalteten Blumenladen und Allison mit ihrem ansprechenden Buchladen „More than words“. Sie gehen durch dick und dünn und sind füreinander da.
In diese Idylle taucht plötzlich ein kleines Mädchen mit rotem Regenmantel auf, Anna, die Tochter des gutaussehenden Jamie Pearson, der nach etlichen Jahren wieder auf die Insel zurückgekehrt ist, um den Bauernhof seiner Eltern weiterzuführen. Trotz aller Skepsis und Warnungen spielen Allys Gefühle Achterbahn…

Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber definitiv nicht das Letzte. Ich hab das Buch verschlungen, es hat alles einfach so perfekt zueinander gepasst. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, als wenn ich mitten im Geschehen war, die ganzen bezaubernden Eindrücke der Insel spüren konnte. Es war dieses ganz spezielle Inselfeeling, ankommen und wohlfühlen.

Die Liebesgeschichte hat sich für mich absolut passend entwickelt. Es war kein Hauruck, kein überstürztes Handeln, sondern ein langsames, gefühlvolles Annähern, authentisch, es hat für mich einfach alles gepasst und geht eben auch ohne Spice, hat aber trotzdem viele Schmetterlinge im Bauch losgelöst.
Ich hab es geliebt, die Freundschaft der Frauen zu begleiten. Alle so grundverschieden, aber wenn es drauf ankommt, sind sie immer füreinander da, teilen sich Ängste, Sorgen, Probleme und Geheimnisse und sind auch für jeden Spaß zu haben. Man spürt ihre Hingabe für ihren Job, ihren Zusammenhalt.

Mit der kleinen Anna ist ein Sonnenschein aufgetaucht, die man einfach nur ins Herz schließen kann.
Aber auch viele andere Charaktere haben sich alle auf ihre ganz spezielle Weise in mein Herz geschlichen und zu dieser unvergesslichen, warmherzigen Geschichte beigetragen.

Themen wie Mobbing, Verlustängste, Eifersucht, Umweltbewusstsein, soziales Engagement werden in so großartiger Weise verarbeitet, das ich am Ende des Buches nur sagen kann: Wow, ein Wohlfühlroman der mitten ins Herz getroffen hat. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und kann das Buch jedem, der Liebesromane mit Tiefgang, Humor, wundervollen Menschen und einem schottischen Inselsetting liebt nur ans Herz legen.

5Sterne- voll verdient - für mich ein schönes Lesehighlight

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Veröffentlicht am 18.03.2024

eine wundervolle Lebensgeschichte voller Mut, Zuversicht und Zusammenhalt

Für immer, dein August (Mühlbach-Saga 2)
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Inhalt: August Schönborn hat den 1.Weltkrieg überlebt und darf aus dem britischen Internierungslager nach Deutschland zurückkehren. Charlottes Briefe haben ihm durch die schwere Zeit geholfen und aus Kindheitsfreunden ...

Inhalt: August Schönborn hat den 1.Weltkrieg überlebt und darf aus dem britischen Internierungslager nach Deutschland zurückkehren. Charlottes Briefe haben ihm durch die schwere Zeit geholfen und aus Kindheitsfreunden wird ein Liebespaar. Allerdings muss Lotte ihr geliebtes Bremen samt ihrer Familie für die Heimat ihres zukünftigen Gatten aufgeben – Mühlbach in der Pfalz, der Ort, an dem die Bewohner bereits ihre Mutter aufgrund ihres damaligen Fehltritts vergrault haben. Auch August wird die Rückkehr krummgenommen, wo doch so viele selbst Verluste zu beklagen haben. Eine harte Zeit kommt auf die beiden zu, nicht nur aufgrund der Eigenheiten der Bewohner, sondern auch Wirtschaftslage und ein weiterer Weltkrieg sorgen für viele Kämpfe, die ihre Liebe auf eine harte Probe stellen…

Die Autorin erzählt uns die Geschichte ihrer Großeltern und deren Kindern, vieles basiert auf wahrer Begebenheit, vereinzelt wurden Dinge abgeändert, aber was für eine unglaublich schöne und berührende Lebensgeschichte und für mich mit einem größeren Heimatgefühl verbunden.
Dieser 2.Teil hat mich vollends begeistert und hat mich mehrmals zum Weinen gebracht, weil einfach so viel Bewegung, so viel Herzschmerz, Angst und Leid damit verbunden ist.

Es wirkt, als wenn man seinen eigenen Großeltern gebannt zuhört und dabei völlig Zeit und Raum vergisst. In mehreren Zeitsprüngen erlebt man die weitere Entwicklung von Augusts und Charlottes Eltern, immer wechselnd zwischen Mühlbach und Bremen, erlebt den Werdegang von deren Kindern und den Enkeln. Angefangen von der Rückkehr aus dem 1.Weltkrieg bis zu den unendlichen Leiden und verheerenden Folgen des 2.Weltkriegs, den Verlust von liebgewonnenen Freunden, der Jagd auf alle, die sich dem Nationalsozialismus nicht beugen wollten und Menschen, die auf einmal zu Feinden und Verrätern werden.
Mehrmals liefen mir die Tränen, denn die Art, wie diese Geschichte erzählt wird, hat mich so mitgerissen, ebenso wie die Schicksale liebenswerter Menschen.

In dieser Geschichte geht es um viele Veränderungen und der Angst, sich selbst dabei zu verlieren. Nicht nur das Leben verändert sich, auch die Umstände und vieles davon ist geprägt durch äußere Einflüsse, Abschiede und der eigenen Entwicklung. Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn doch so viel im Umbruch steht und man auf manches keinen Einfluss hat.

Ich hab es genossen, in die Vergangenheit zu reisen und ein Stück eigene Heimat neu kennenzulernen und dabei so viele unglaublich tolle Charaktere kennenzulernen, die die Erzählung so bereichert haben.

Dank der Sprecherin Ulrike Kapfer durfte ich das Buch parallel als Hörbuch genießen und ich kann nur sagen, dass sie das großartig gemacht hat. Jede einzelne Person hat sie mit ihrer speziellen Art zum Leben erweckt, die Geschichte lebendig gemacht und trotz so mancher düsterer, Atmosphäre auch immer einen Hauch Liebe, Humor, Glück, Zufriedenheit, Zusammenhalt und Dankbarkeit rübergebracht.

Von mir eine absolute Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Ein Buch voller Hoffnung und Schönheit trotz dunkler Zeiten

Das Lied des Schmetterlings
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Wenn ein Buch endet, es aber noch leise wie eine Melodie weiterklingt, dann war es einfach perfekt.

Als ich das Buch weggelegt habe, musste ich erstmal tief einatmen und es wirken lassen. Hier waren Freude ...

Wenn ein Buch endet, es aber noch leise wie eine Melodie weiterklingt, dann war es einfach perfekt.

Als ich das Buch weggelegt habe, musste ich erstmal tief einatmen und es wirken lassen. Hier waren Freude und Traurigkeit so eng vermischt, während man die letzten Tränen wegwischt und das Buch am liebsten umarmen möchte.

Was für ein gefühlvoller, warmherziger und wunderschöner Roman, der trotz Zerreißprobe meines Herzens alles wundervoll gekittet hat.

In 2 Zeitebenen wird die Geschichte der talentierten, mutigen Violinistin Adele von Bron erzählt, die bei den Wiener Philharmonikern eine Berühmtheit geworden ist. Doch ihre Begegnung mit dem Kaufmannssohn Wladimir Nicolai bringt ihre Welt ins Wanken. Heimlich unterstützt sie ihn bei der Fluchthilfe jüdischer Familien, doch genau das wird ihr zum Verhängnis und sie wird zur Umerziehung nach Auschwitz gebracht…

In der Gegenwart versucht die Galeristin Sera James das Gemälde einer jungen Frau zu finden, das bei ihr nur in Kopie in der Galerie ausgestellt ist, sie aber schon seit ihrer Kindheit nicht loslässt. Ihre Spurensuche führt sie zur Familie Hanover bis nach Europa, wo sie die Geschichte dieser besonderen Frau auf dem Gemälde aufdeckt…

Basierend auf der wahren Geschichte des Mädchenorchesters Auschwitz erzählt die Autorin mit einer unglaublich fesselnden, mitreißenden und berührenden Art Adeles Geschichte an einem Ort, wo man kaum noch an Hoffnung und Schönheit glauben kann. Bei allem, was ihr widerfährt, was sie sieht und selbst erlebt, fragt sie sich oft, ob die Musik, die sie an diesem dunklen Ort spielen muss, richtig ist, wenn es doch einerseits so eng verbunden mit dem Tod, andererseits zur Erheiterung der Nazis dient. Sie spürt, wie ihr Glaube und ihr Vertrauen zu Gott wieder wächst, dass es tatsächlich Schönheit geben kann, wenn man aus den richtigen Beweggründen handelt.

Mit der Orchesterleiterin Omara findet sie eine Beschützerin und Freundin, die sie stets motiviert, Mut macht, in ihrem Glauben bestärkt und ihr dann ein Geschenk macht, das wie ein Segen des Himmels wirkt.

Die Handlungsstränge aus der Zeit des Lagers, der Entwicklung bis dahin und die Recherchen Seras laufen Stück für Stück zusammen, wirken aber durch die abwechselnde Erzählung nicht durchgehend düster, erdrückend und schwerfällig, denn es gibt auch viele heitere Momente, die richtig dosiert dem Leser helfen, das zu erkennen, was in der Geschichte steckt: Es gibt auch an den dunkelsten Orten Hoffnung, Schönheit und die Kraft der Liebe. Dabei spielen auch die sanft und gefühlvoll eingearbeiteten Liebesgeschichten eine besondere Rolle, ebenso wie die Bedeutung des Schmetterlings.

Ein Buch, das man fühlt, wenn man es liest. Es geht einem nahe, es berührt sämtliche emotionalen Gefühlsebenen. Eine Geschichte gegen das Vergessen der Verlorenen, in der auch Kunst und Musik ein Ausdruck des Glaubens in einer der dunkelsten Epoche unserer Geschichte sind. Wie ein Schmetterling, der sanft durch diese Erzählung flattert mit einer Melodie, die einfach unvergesslich bleiben wird.

Für mich ein absolutes Lese- und Jahreshighlight.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Ein ganz starkes Buch über Verlust, Hoffnung, Vergebung und tiefer Freundschaft

Ich verspreche, dich zu finden
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💫Ein mutiger Ritter, Prinzessin Adler und die Herausforderung eines Versprechens💫

Moseltal, 1940: Der 13jährige Dietmar und die 10jährige Brigitte ahnen nicht, dass ihr bisheriges unschuldiges, ruhiges ...

💫Ein mutiger Ritter, Prinzessin Adler und die Herausforderung eines Versprechens💫

Moseltal, 1940: Der 13jährige Dietmar und die 10jährige Brigitte ahnen nicht, dass ihr bisheriges unschuldiges, ruhiges Leben schon bald in einer Flucht enden wird. Aus ihrer Fantasiewelt voller Burgen, Ritter und Prinzessinnen müssen sie nicht nur mit ansehen, wie ihre Eltern von den Nazis verhaftet werden, sondern sich selbst in Sicherheit bringen. Durch die Wälder Belgiens auf dem Weg nach England, voller Angst, Hunger und Menschen, die sie ausliefern wollen. Jäh werden sie auseinandergerissen und Dietmar kann Brigitte nur noch versprechen, alles daran zu setzen, sie zu finden.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, denn parallel zu den Erlebnissen der beiden Kinder begleiten wir 2017 die erfolgreiche Londoner Journalistin Quenby Vaughn bei einem kniffligen Auftrag. Ein reicher Amerikaner bittet über seinen Anwalt Lucas Hough, eine seit über 70 Jahren vermisste Person ausfindig zu machen. Mitten in den Recherchen zu einem brisanten Spionagefall während des 2.Weltkriegs übernimmt sie diesen Fall, der sich aber schon bald als bislang größte Herausforderung abzeichnet und Verbindungen an die Oberfläche bringt, mit denen keiner gerechnet hat.
Ich hab schon viele Romane aus dieser Epoche gelesen, aber dieser hier hat nochmal eine ganz andere Note, die mich auf positive Weise herausgefordert hat. Denn sobald man in diese Geschichte eintaucht, hat man das Gefühl, in einem Netz voller Verwirrungen und Verstrickungen zu hängen, die schwer zu lösen sind. Die Autorin spielt so raffiniert mit dem Leser, bindet ihn geschickt ein, so dass man sich ständig dabei erwischt, selbst forschen und kombinieren zu wollen.

Es bauen sich immer mehr Handlungsstränge auf, die durch die wechselnden Perspektiven nach und nach ein Ganzes ergeben, dass so facettenreich, unglaublicher Tatsachen und Wendungen steckt, dass man zwischendurch immer wieder anhalten muss, um die Geschichte wirken zu lassen und emotional verarbeiten zu können. Diese Geschichte erzeugt so viel Gänsehautmomente, greift die ganze emotionale Bandbreite ab, wie ich es selten erlebt habe.

Es ist keine Zwischendurch-Erzählung, die man einfach mal schnell nebenbei weg liest. Durch die vielen verschiedenen Persönlichkeiten, die Szenenwechsel und Recherchen wird die Aufmerksamkeit ordentlich gefordert, was aber richtig Spaß macht und teilweise ganz schön knifflig ist. Doch je mehr man aufgedeckt bekommt, desto mehr kämpft man mit Überraschungseffekten, Taschentuchmomenten und auch so manchem Schockmoment.

Ich mag dieses Wechselspiel der Gefühle, während man nach und nach mehr Zugang zu den Persönlichkeiten erhält und den Wunsch hat, ein Teil der Geschichte zu sein, zu helfen, aufzuklären und zu hoffen, dass alles gut ausgeht. Die Entwicklung hat mich fasziniert und sehr berührt. Trotz der schon etwas düsteren Schilderungen und Machenschaften einiger wirkte es weder erdrückend noch ermüdend, da es etliche heitere, amüsante Augenblicke gab, die wieder etwas Leichtigkeit brachten. Wie eine sanfte Brise wird auch eine schöne Liebesgeschichte sehr gefühlvoll, gut dosiert mit eingebunden und hat es für meinen Geschmack schön abgerundet.

Bei aller Spannung, zahlreichen Twists und den emotionalen Achterbahnfahrten ist das Thema Glauben, Vertrauen zu Gott, Vergebung, Schuld, Verlust und Loslassen sanft und gut dosiert eingebaut, mit vielen leisen Zwischentönen, die einen oft innehalten und fühlen lassen.

Ein ganz starkes Buch mit viel Stoff zum Nachdenken und wirken lassen, unvergesslich, glaubensstärkend mit dem unbändigen Wunsch, ein Versprechen einzulösen, egal was man dafür auf sich nehmen muss und der Kraft einer ganz besonderen Freundschaft.

Lesenswert ist auch das Nachwort der Autorin, weil es Fragen zur Selbstreflektion enthält, die sehr nachdenklich stimmen.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Liebe kann man nicht erpressen - ein genialer christlicher Roman mit Crimefeeling

Ins Herz geprägt
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Inhalt: 1883 - Die erneute Begegnung zwischen dem ehemaligen Verlobten Broderick Cosgrove und Theresa Plane findet unter ziemlich ungünstigen Umständen statt. Mittlerweile mit Edward Greystone verlobt, ...

Inhalt: 1883 - Die erneute Begegnung zwischen dem ehemaligen Verlobten Broderick Cosgrove und Theresa Plane findet unter ziemlich ungünstigen Umständen statt. Mittlerweile mit Edward Greystone verlobt, versucht sie auf jede erdenkliche Art und Weise, die Familienehre zu retten und die Schulden ihres geliebten Großvaters, Colonel Plane, zu tilgen. Doch schon bald muss sie feststellen, dass ihr Großvater in weit mehr verwickelt ist als zunächst angenommen. Dabei gerät sie selbst unter Verdacht, in einen umfangreichen Geldfälscherring verwickelt zu sein und Broderick, der für den Secret Service arbeitet, steht zwischen den Fronten. Die Beweise sind erdrückend, aber Broderick glaubt nicht an ihre Schuld, wären da nicht skrupellose Kriminelle und Zweifel…

Was für ein raffinierter, cleverer Roman – Krimi vom Feinsten und obwohl man eine kleine Vorahnung hat, bleibt der Spannungsbogen bis zum Schluss auf hohem Niveau.

Das Cover war Auslöser für meine Leseentscheidung, noch bevor ich den Klappentext gelesen habe. Man weiß sofort, in welcher Epoche man sich befindet, die etwas düstere Atmosphäre wirkt vielversprechend und der Titel hat auch eine spezielle Bedeutung.

Mit Theresa erlebt man eine tapfere, junge Frau, die schon eine Menge erlebt hat und der nur noch ihr Großvater geblieben ist und trotz seiner kuriosen Geschäfte immer für sie da war. Mit Edward und Broderick hat man zwei grundverschiedene Kandidaten, die um die Liebe Theresas buhlen, was sich aber schwerer entpuppt als gedacht. Man spürt die gemischten Gefühle, die Enttäuschung aufgrund Brodericks damaligen Verschwinden und der Not, die sie dadurch erleben musste.

Seite um Seite wird man in die Handlung gezogen, mit so vielen Wendungen, Geschehnissen, Überraschungseffekten und Persönlichkeiten, die man überhaupt nicht einschätzen kann und die Dramatik dadurch noch erhöhen.

In dieser eh schon geladenen Atmosphäre und den vielen Verlusten, die Theresa verkraften muss, taucht immer wieder die Frage nach dem Warum auf. Theresa hat zu Beginn aufgrund all ihrer Erlebnisse ein sehr zwiegespaltenes Verhältnis zu Gott, fragt sich, was sie falsch macht, warum Gott ihr nicht beiseite steht und eingreift, wenn man schon am Boden liegt.

Die kleinen Zwiegespräche und Gedankengänge, Stoßgebete und die geerbte Bibel ihrer Mutter sind toll mit der Handlung verwoben, unaufdringlich, klein gestreut, aber helfen ihr, achtsamer zu sein, Vertrauen zu entwickeln, loszulassen und zu spüren, wie aktiv Gott in ihrem Leben schon arbeitet und was auch Selbstlosigkeit und die Kraft der Gebete für eine Möglichkeit sind, nicht so ängstlich und enttäuscht zu sein. Auch das Thema Vergebung und Gottes Güte wird auf besondere Art aufgegriffen.

Es hat mich begeistert, wie sich nach und nach dieser dunkle Schleier der Hoffnungslosigkeit, Angst, Verzweiflung in Verstehen, Bewusstsein, Verständnis und Hoffnung umwandelt und wie sich dies auf Theresa und ihre Entscheidungen auswirkt.

Ein ganz starker Roman, der gefühlvoll, dramatisch, emotional ist, stellenweise aber auch herrlich lustige Passagen bietet. Gleichzeitig stimmt er aber auch nachdenklich und regt den Leser auf verschiedene Weise an, sein Verhältnis zu Gott zu überprüfen und es noch mehr zu festigen. Dabei spielen auch Beispiele aus der Bibel und ein wunderschönes Lied eine große Rolle.

Für mich ein absolut lesenswerter Roman, mein erster Roman der Autorin, aber definitiv nicht mein letzter.

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