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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2025

Der Name ist Programm...

Liebe ist gewaltig
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Eher zufällig bin ich auf „Liebe ist gewaltig“ gestoßen. Ein Titel, der sofort hängen bleibt und neugierig macht. Der Klappentext tat sein Übriges, also zog das Buch kurzerhand in meine Tasche und mit ...

Eher zufällig bin ich auf „Liebe ist gewaltig“ gestoßen. Ein Titel, der sofort hängen bleibt und neugierig macht. Der Klappentext tat sein Übriges, also zog das Buch kurzerhand in meine Tasche und mit mir nach Hause ◡̈Gleich vorweg: Der Name ist Programm.

Claudia Schumacher schreibt mit einer Direktheit, die mitten ins Mark trifft. Der Stil ist ungeschönt, roh und gleichzeitig feinfühlig genug, um die enorme Verletzlichkeit der Protagonistin Juli greifbar zu machen. Man möchte meinen, Liebe (besonders die einer Familie) sei bedingungslos und ehrlich. Doch Juli muss erfahren, dass es auch das Gegenteil davon gibt. Sie erzählt eine Geschichte, in der Gewalt und Narzissmus die Familie beherrschen und schließlich alles zerstören.

Juli verändert sich im Laufe der Erzählung: Sie wächst, ringt mit sich, bricht auf, aber die Narben bleiben. Interessant war für mich, dass meine Verbundenheit zu ihr schwankte. Mal war mir Juli nah, mal fremd, was jedoch keineswegs störte. Diese Ambivalenz spiegelte ihre eigene innere Zerrissenheit wider.

Die letzten hundert Seiten waren schließlich eine echte Achterbahnfahrt. Das Tempo nimmt zwischendurch ab, nur um dann umso vehementer wieder Fahrt aufzunehmen. Ich sah das Unheil kommen und hatte mir doch etwas anderes für Juli gewünscht.

Fazit: „Liebe ist gewaltig“ ist ein intensiver, erschütternder und zugleich zutiefst menschlicher Roman, der lange nachhallt. Ein Buch, das wehtut, aber gerade deshalb so wichtig ist.

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Veröffentlicht am 03.12.2025

Ein Satz mit x...

Hero
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Von Hero von Katie Buckley hatte ich mir einen berührenden Roman über Selbstbestimmung und Liebe erhofft, schließlich geht es um Themen, die mich persönlich ansprechen und gerade für meine Altersgruppe ...

Von Hero von Katie Buckley hatte ich mir einen berührenden Roman über Selbstbestimmung und Liebe erhofft, schließlich geht es um Themen, die mich persönlich ansprechen und gerade für meine Altersgruppe eine große Rolle spielen. Umso frustrierender war es bereits, dass mir der Einstieg ins Buch merklich schwerfiel. Ein Lesefluss wollte einfach nicht entstehen. Der Schreibstil wirkte auf mich eher schwerfällig als flüssig und besonders das völlige Fehlen wörtlicher Rede sowie die ständigen Sprünge haben mich immer wieder aus dem Geschehen gerissen. Das war leider eine große Enttäuschung.

Auch mit der Protagonistin Hero konnte ich nicht warm werden. Eine echte Verbindung ist für mich nicht entstanden, wodurch es mir schwerfiel, ihre Entwicklung nachzuvollziehen oder mich in ihre Gefühlswelt hineinzuversetzen. Gerade bei einem Roman, der so stark von persönlicher Orientierung und Zukunftsentscheidungen lebt, ist das ein entscheidender Punkt für mich. Unter dem Strich blieb leider zu viel Distanz.
Dabei finde ich die Grundthematik des Buches eigentlich sehr spannend. Die Fragen nach Lebenswegen, Selbstbestimmung und Zukunftsentscheidungen sind absolut relevant und hätten großes Potenzial gehabt, mich emotional abzuholen.

Insgesamt konnte mich Hero leider nicht überzeugen. Zwei Sterne vergebe ich dennoch: einen für die wichtige Thematik, die im Kern des Romans steckt und einen für das ausdrucksstarke Cover, das sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.

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Veröffentlicht am 29.08.2025

Liebe, Selbstfindung und toxische Beziehungen

Bittersüß
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Bittersüß von Hattie Williams ist ein Buch, das starke Gefühle in mir geweckt hat. Es geht um Charlie, eine junge Frau Anfang 20, die ihre Mutter früh verloren hat und seitdem mit Traurigkeit und vielen ...

Bittersüß von Hattie Williams ist ein Buch, das starke Gefühle in mir geweckt hat. Es geht um Charlie, eine junge Frau Anfang 20, die ihre Mutter früh verloren hat und seitdem mit Traurigkeit und vielen negativen Gedanken kämpft. Charlie ist auf der Suche nach Liebe und Bestätigung und rutscht dabei in eine schwierige Beziehung mit einem bekannten Autor. Und obwohl Charlie weiß, dass diese Beziehung nicht gut für sie ist, dominiert der starke Wunsch in ihr, geliebt zu werden.

Das Buch beschreibt sehr eindrucksvoll, wie sich eine toxische Beziehung entwickelt und wie schwer es ist, sich davon zu lösen. Die Selbstzweifel und inneren Kämpfe, die sie durchlebt, waren für mich gut nachzuvollziehen und haben mich oft sehr berührt. Ich habe regelrecht mit Charlie mitgefühlt, aber manchmal wollte ich sie auch am liebsten schütteln.

Charlies Freunde, Eddy und Ophelia, spielen eine wichtige Rolle. Sie sind die einzigen, die ihr wirklich helfen und sie unterstützen. Diese Freundschaft hat mich unheimlich bewegt. Es war schön zu beobachten, wie die beiden Charlie in dieser Zeit beistehen.

Der Schreibstil von Hattie Williams hat mich wunderbar mitgerissen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe es zwischenzeitlich wirklich bedauert, dass ich keine Zeit hatte, es am Stück durchzulesen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Ein kleiner Kritikpunkt sind die (für meinen Geschmack) zu langen Kapitel.

Insgesamt habe ich Bittersüß als ein sehr intensives und emotionales Buch wahrgenommen. Es geht um Liebe, Selbstfindung und die schwierigen Dinge, die man in Beziehungen durchlebt. Das Buch regt zum Nachdenken an und berührt auf einer tiefen Ebene.

Wer Geschichten mag, die die Echtheit von Gefühlen und Beziehungen zeigen, wird Bittersüß lieben.

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Veröffentlicht am 04.08.2025

Ein brilliantes Buch!

Bestie
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Joana June hat mit Bestie ein literarisch beeindruckendes Werk geschaffen, das sprachlich auf höchstem Niveau erzählt ist und tief unter die Haut geht. Man erkennt deutlich, dass Joana fundierte Kenntnisse ...

Joana June hat mit Bestie ein literarisch beeindruckendes Werk geschaffen, das sprachlich auf höchstem Niveau erzählt ist und tief unter die Haut geht. Man erkennt deutlich, dass Joana fundierte Kenntnisse im professionellen Schreiben hat.

Die Beziehung zwischen Anouk und Lilly ist das Zentrum des Romans. Ihre Freundschaft ist geprägt von Spannungen und unausgesprochenen Gefühlen. Dass ihre Kommunikation trotz aller Offenbarungen oft nur an der Oberfläche bleibt, war frustrierend, wirkte aber gleichzeitig authentisch. Die beiden tragen schwer an ihrer Vergangenheit, was die langsame Annäherung zwischen ihnen glaubwürdig macht, auch wenn es nicht immer befriedigend ist. Mir hat das (vollkommene) Gefühl der Heilung gefehlt. Gerade weil ich als Leserin so viel über ihre inneren Kämpfe erfahren habe, bleibt am Ende „nur“ das Gefühl zurück, nicht alles verstanden oder gesehen zu haben.

Ansonsten haben mir die Wegbegleiter von Lilly und Anouk gefallen, die dabei geholfen haben, einfach sie selbst zu sein, ohne Filter und Fassaden. Ich denke dabei vor allen an Soho, Jamal und Kate. Grendel, der als symbolträchtige Figur fungierte, war zwar gut ausgearbeitet, wirkte für meinen Geschmack im letzten Drittel jedoch etwas überflüssig.

Was das Buch ebenfalls auszeichnet, ist der Blick auf das Leben mit Instagram. Joana June gelingt es ausgesprochen gut, die Ambivalenz sozialer Medien einzufangen. Ich habe selten ein Buch gelesen, das dieses Thema so präzise auf den Punkt bringt.

Das Ende des Romans hat mich mit keinem klaren Gefühl zurückgelassen. Und das ist wahrscheinlich gewollt. Ein Happy End hätte nach all dem Schmerz nicht gepasst. Und dennoch bleibt ein Gefühl der Unzufriedenheit. Gleichzeitig eröffnet es Raum für Hoffnung, Veränderung und Interpretation. Trotz aller Kritik ist Bestie für mich ein stilistisch brillantes Buch (:

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Veröffentlicht am 16.07.2025

Der beste Thriller, den ich je gelesen habe?

Wenn sie wüsste
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Ich habe endlich DAS Buch gelesen, das den größten Hype der letzten zwei Jahre erfahren hat. Und ich war neugierig! Ist der Hype berechtigt? Fakt ist: Es war der beste Thriller, den ich seit langer Zeit ...

Ich habe endlich DAS Buch gelesen, das den größten Hype der letzten zwei Jahre erfahren hat. Und ich war neugierig! Ist der Hype berechtigt? Fakt ist: Es war der beste Thriller, den ich seit langer Zeit gelesen habe, auch wenn ich mir einige der Wendungen im Laufe der Geschichte zusammenreimen konnte. Nichtsdestotrotz haben mich die verschiedenen Ereignisse wunderbar unterhalten und wahnsinnig gefesselt.

War es der beste Thriller, den ich gelesen habe? Jein. Die Handlung hat mich schon sehr in den Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Auch die Charakterzüge der Protagonisten wurden gut dargestellt. Das Ende war allerdings etwas ernüchternd. War es wirklich so einfach? Der Cliffhanger wurde clever eingebaut und ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Millie weitergeht. An Band 2 werde ich also ohnehin nicht vorbeikommen.

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