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Veröffentlicht am 16.03.2023

Spannende Einblicke in das Leben eines Perlenfischers

Das Haus der Perlen – Schimmern der Hoffnung
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Marie taucht in die Welt der Perlen ab und darf mit ihrem Bruder Carl bei einem bekannten Juwelier in München Erfahrungen sammeln. Es handelt sich um den ersten Band einer Trilogie.


Ich habe bereits ...

Marie taucht in die Welt der Perlen ab und darf mit ihrem Bruder Carl bei einem bekannten Juwelier in München Erfahrungen sammeln. Es handelt sich um den ersten Band einer Trilogie.


Ich habe bereits einige Bücher vom Autorenpaar Charlotte Jacobi gelesen und war meistens begeistert. Auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht. In gewohnter Leichtigkeit werden historisch recherchierte Fakten in einer fiktiven Geschichte verpackt, die nicht nur Wissen aus der damaligen Zeit (wir befinden uns Ende 19. Jahrhundert) vermittelt, sondern auch viele zwischenmenschliche Beziehungen beleuchtet.


Ich hatte mich bisher noch nie mit Perlenfischern beschäftigt und fand es daher sehr interessant zu erfahren, welche Arbeit hinter den Schmuckstücken steckt.


Wie immer wird im Nachwort erläutert, welche Teile der Geschichte historisch belegt sind. Ich bin immer schon während des Lesens gespannt, welche Charaktere denn tatsächlich gelebt haben und welche Schauplätze es noch immer gibt.


Ich freue mich bereits auf die Fortsetzung, die schon im Juni erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Eine tragische Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg

Als Großmutter im Regen tanzte
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Im Regen tanzen, das hat Junis Großmutter Tekla immer voller Freude getan. Das letzte Mal kurz bevor sie danach aus der Wiese nicht mehr aufgestanden ist. Nachdem nun auch Junis Mutter verstorben ist, ...

Im Regen tanzen, das hat Junis Großmutter Tekla immer voller Freude getan. Das letzte Mal kurz bevor sie danach aus der Wiese nicht mehr aufgestanden ist. Nachdem nun auch Junis Mutter verstorben ist, macht sie im geerbten Haus eine Entdeckung, die sie bis in den zweiten Weltkrieg zurück forschen lässt. Sollen die Familienverhältnisse etwa ganz anders sein als sie dachte?

Erzählt wird aus der Sicht von Juni unterbrochen von Sequenzen aus Teklas Leben aus jungen Jahren. Von Anfang an war mir klar, dass ich dieses Buch mag. Der Erzählstil ist sehr angenehm und man fühlt sich irgendwie wohl beim Lesen, obwohl die erzählte Geschichte so gar keine zum Wohlfühlen ist. Das Buch wirkt gut recherchiert. Wie man am Ende im Nachwort erfährt, hat sich die Autorin von einer norwegischen Frau, die sich in einen deutschen Soldaten verliebt hat, inspirieren lassen. Die Geschichte aber ist fiktiv. Bei manchen Szenen braucht man schon starke Nerven, denn die Erlebnisse von Tekla im Krieg sind leider ganz furchtbar. Ich möchte hier aber nicht ins Detail gehen um nichts vorwegzunehmen.

Ich finde das Buch lebt auch von seiner Spannung, denn es dauert bis das Familiengeheimnis gelüftet wird.

Ich habe gesehen dass es zumindest von der norwegischen Originalfassung einen zweiten Teil geben soll. Ich weiß zwar nicht, in welcher Form und wovon das Buch dann handeln wird, aber ich bin schon sehr gespannt. Die Autorin hat mich auf jeden Fall überzeugt.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Tiefgründig

Flamingo
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4 Sterne von 5 - obwohl es eigentlich 5 verdient. Den ersten Stern hat das Buch auf den ersten Seiten verloren, denn ich habe tatsächlich überlegt, es sofort wieder zur Seite zu legen. Hätte ich vorab ...

4 Sterne von 5 - obwohl es eigentlich 5 verdient. Den ersten Stern hat das Buch auf den ersten Seiten verloren, denn ich habe tatsächlich überlegt, es sofort wieder zur Seite zu legen. Hätte ich vorab eine Leseprobe gelesen, hätte ich dem Buch wohl keine Chance gegeben. Kurze, abgehackt klingende Sätze, die nicht zu mir gesprochen haben, haben mich wirklich abgeschreckt. Aber ich breche selten Bücher ab und so durfte ich erfahren, dass ich geschätzt ab dem dritten Kapitel in einem durchaus interessanten und auch spannenden Buch gefangen war.

Abwechselnd wird aus der Sicht von Daniel und von Rae in der dritten Form erzählt. Eine Erzählform, die ich grundsätzlich gewöhnungsbedürftig finde und die es mir am Anfang auch so schwer gemacht hat, sollte sich als die perfekte Erzählweise für diese Geschichte herausstellen. Daniel lebt auf der Straße nachdem ihn seine Freundin verlassen und der Vermieter gekündigt hat. Rae erkauft sich die Gesellschaft von Fremden über eine Plattform. Daniel reimt und speibt wenn er sich unwohl fühlt. Rae findet es peinlich, wenn ihre Mutter singt. Beide Erzählungen sind vollkommen losgelöst voneinander - vorerst.

Aber worum geht es eigentlich in dem Buch? Schwierig zu sagen. Beide erzählen einfach ihre Geschichte, geprägt durch die Vergangenheit, ihre Kindheit, ihre Erinnerungen und auch durch Lügen. Teilweise ist es wirr, für mitten im Leben stehende Menschen auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar, was hier geschieht. Für mich war das definitiv, dass Daniel auf der Straße lebt, nachdem er sein Hab und Gut gespendet hat. Aber dann erfährt man immer mehr über ihn und über seine Vergangenheit und plötzlich macht es irgendwie Sinn, dass die menschliche Psyche solche Dinge geschehen lässt. Es zeigt, dass es unterschiedliche Dinge oder Menschen braucht, um glücklich zu sein.

Das Buch hat mich oft zum Nachdenken gebracht, hauptsächlich über die Bedürfnisse von Menschen, über die Psyche und über Einsamkeit und Verluste. Für mich war es ein Buch, das tiefer geht, als man auf den ersten Blick vermutet.

Das Ende - nun ja - war sehr offen und auch wieder nicht. Was genau passiert, wird nicht verraten. Ich würde nicht sagen, dass es Interpretationsspielraum gibt, denn den gibt es eigentlich nicht. Es war einfach aus und man weiß nicht, was dann geschah. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Ich rechne nicht damit, dass eine Fortsetzung der Grund dafür ist. Ein zweiter Band würde für mich nicht passen. Ich habe mich für mich jedenfalls für die positive Möglichkeit entschieden, und das macht mich glücklich.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Sehr interessant

#DerApotheker für alle Fälle
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Einschlafprobleme, Durchfall oder Schmerzen: #DerApotheker hat bestimmt das richtige ohne dabei auf Pseudomedizin zurück zu greifen.

Der Leser begleitet den Apotheker durch eine Nachtschicht (Notdienst) ...

Einschlafprobleme, Durchfall oder Schmerzen: #DerApotheker hat bestimmt das richtige ohne dabei auf Pseudomedizin zurück zu greifen.

Der Leser begleitet den Apotheker durch eine Nachtschicht (Notdienst) und den darauffolgenden Samstag und nimmt dabei an den Beratungsgesprächen teil. Diese sind durchaus interessant und ich habe das ein oder andere über Pharmazie gelernt. Stellenweise waren es mir dann doch zu viele pharmazeutische Begriffe, die zwar erklärt werden, aber zumindest für mich im Rahmen eines solchen Buches (kein Nachschlagewerk, kein klassisches Sachbuch) nicht komplett verarbeitet werden können. Diesen Anspruch hatte ich aber auch nicht bzw. nach Beginn des Buches habe ich ziemlich beschlossen, diese Passagen zu lesen aber mich nicht intensiv damit zu beschäftigen.

Der Apotheker macht deutlich, was er von Alternativmedizin, die nicht mehr als einen Placeboeffekt bewirkt, hält. Das hatte ich schnell verstanden und man hätte eventuell dann nicht mehr ständig daraufhinweisen müssen. Aber das dürfte eben das große Anliegen des Autors sein (ist ja auch verständlich).

Abgesehen von den oben geschilderten pharmazeutischen Begriffen und Erklärungen liest sich das Buch sehr flott und man bekommt einen guten Eindruck wie einerseits der Arbeitsalltags eines Apothekers aussieht und andererseits erfährt man viel über die korrekte Anwendung und die Wirkung von Medikamenten. Natürlich kann in so einem Buch nicht jeder Art von Symptom und Medikament behandelt werden. So waren in diesem Band nicht unbedingt die Medikamente enthalten, die mich betreffen. Das macht aber nichts, denn wer weiß schon, was kommt. Und man hat genug erfahren, was für alle Arten von Medizin anwendbar ist.

Ich habe das erste Buch nicht gelesen, daher kann ich nicht beurteilen, ob es zu vielen Wiederholungen oder ähnlichem kommt. Bei Gelegenheit würde ich aber das erste Buch auch noch gerne lesen.

Ich bin eigentlich der typische Romanleser, das war also eine eher neue Erfahrung für mich. Mir hat die Mischung zwischen Erzählung und Sachbuch sehr gut gefallen - auf lockere Art und Weise wird Wissen vermittelt.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

So wahr!

Ohne mich
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Liebe, Freundschaft, Erwachsenwerden - Themen, die alle auf ihre eigene Art und Weise betreffen - werden in diesem Buch thematisiert ohne so richtig behandelt zu werden. Die Erzählerin, die Protagonistin, ...

Liebe, Freundschaft, Erwachsenwerden - Themen, die alle auf ihre eigene Art und Weise betreffen - werden in diesem Buch thematisiert ohne so richtig behandelt zu werden. Die Erzählerin, die Protagonistin, deren Namen die Leser tatsächlich nie erfahren, erzählt aus ihrem Leben als junge Anwaltsanwärterin in ihren 20ern.

Beginnend bei der Trennung von ihrem Ehemann (er wird auch der Ehemann genannt) erzählt sie rasant was sie erlebt, was sie beschäftigt, was sie denkt. Es gibt keine Dialoge, nur solche von denen sie erzählt. Die Seiten fliegen nur so dahin - einerseits weil das Buch nicht sonderlich dick ist, andererseits weil die Erzählart für mich ein gewisses Tempo vorgibt. Mal werden ganz kurze Sätze gebildet oder nur einzelne Worte geschrieben, mal sehr lange Sätze, die meistens etwas abgehackt klingen (zumindest in meinem Kopf). Bei diesem Buch habe ich mir unbewusst alles laut im Kopf vorgelesen, weil das für mich einfach so gepasst hat. Manche Worte werden in Großbuchstaben geschrieben, um wohl deutlich zu machen, dass die Erzählerin hier lauter wird. Das war nicht immer ganz nachvollziehbar für mich. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob ich diesen Stil mag, dann wieder fand ich ihn super.

Die Erzählerin führt ein turbulentes Leben, dass trotzdem langweilig und einsam ist. Sie macht ihre Ausbildung, feiert Parties, hat Freunde, die kommen und gehen. Man könnte meinen, dass sie ihr Leben nicht im Griff hat. Den Gedanken hatte ich oft: sie hat ihr Leben nicht im Griff und sie ist richtig unsympathisch. Aber dann, wenn ich so drüber nachgedacht habe, habe ich doch vieles verstanden und in der ein oder anderen Sache habe ich mich auch wiedererkannt.

Nachdem ich das Buch beendet hatte (und auch schon währenddessen), gab es so einiges zum Grübeln für mich. Es ist ein Buch, das beschäftigt. Und ich glaube, dass fast jeder eine Stelle finden wird, die ihn beschäftigt und nachdenklich macht. Es steckt so viel Wahrheit in dieser Erzählung, die oberflächlich betrachtet nur die Gedanken einer Frau wiedergibt.

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