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Veröffentlicht am 12.11.2016

Geschichten die das Herz berühren

Von Männern, die keine Frauen haben
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Bei Haruki Murakamis Werk "Von Männern, die keine Frauen haben" handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung, bei welchem sich die Kurzgeschichten, wie der Titel schon sagt, um Männer handelt die keine ...

Bei Haruki Murakamis Werk "Von Männern, die keine Frauen haben" handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung, bei welchem sich die Kurzgeschichten, wie der Titel schon sagt, um Männer handelt die keine Frauen haben. Einsame Männer, verlassene Männer, verletzte Männer. Die sieben Geschichten heißen folgendermaßen:
Drive my car, Yesterday, Das eigenständige Organ, Scheherazade, Kinos Bar, Samsa in Love und Von Männern die keine Frauen haben.

Das ist mein erstes Buch das ich von dem hochgelobten, japanischem Autor Haruki Murakami gelesen habe und obwohl er mich mit seinen Geschichten sehr sprachlos zurückgelassen hat, weiß ich eines doch sehr genau - ich möchte mehr von ihm lesen! Ich glaube das Besondere an seinem Schreibstil ist vor allem die Ruhe, die darin liegt. Diese wiederum entsteht durch die einfache Sprache, die wenigen Worte mit denen er so viel ausdrückt.

Eigentlich bin ich kein Fan von Kurzgeschichten, da ich mich sehr gerne in die Charaktere einer Geschichte hineinversetze und das ist nicht einfach, wenn man nur kurz Zeit hat diesen Charakter kennenzuleren. Bei Murakami hingegen - ich war total beeindruckt - schienen die wenigen Seiten vollkommen auszureichen. In jeder der Geschichten habe ich schnell Zugang zu den Protagonisten gefunden und mich mit ihnen verbunden gefühlt. Besonders mit Kino von "Kinos Bar" habe ich sehr mitgefühlt und schließlich sogar geweint.

Gerade habe ich einen Blick auf das Inhaltsverzeichnis geworfen um herauszufinden welche Geschichte mich am meisten berührt wird. Schnell habe ich bemerkt, dass es mir unmöglich ist eine Lieblingsgeschichte aus den sieben, die der Band enthält, auszuwählen. Oder mehrere. Denn dann müsste ich fünf Geschichten wählen, wobei die zwei die übrig bleiben auch nur knapp überholt wurden. Denn jede der Geschichten ist auf ihre Weise schön und berührend. Beim Lesen hatte ich ein richtig schönes Gefühl, ein Gefühl das mir wieder zeigte warum ich lese. Weil ich berührte werden möchte und Murakami hat das mit seinen Geschichten über einsame Männer auf jeden Fall geschafft!

FAZIT:
Murakami berührte mit seinen Geschichten mein Herz und das Lesen fühlte sich für mich wirklich unglaublich schön an. Ich kann dieses Buch deshalb nur wärmstens weiterempfehlen, nicht nur an Murakami-Fans, sondern auch an all diejenigen die es noch werden wollen.

Veröffentlicht am 27.10.2016

Marshmallow & Willensstärke

Der Marshmallow-Effekt
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Der Psychologe Walter Mischel schreibt in seinem Buch "Der Marshmallow-Effekt" darüber wie Willensstärke unsere Persönlichkeit prägt. Darin bezieht er sich vor allem auf ein sehr bekanntes Experiment, ...

Der Psychologe Walter Mischel schreibt in seinem Buch "Der Marshmallow-Effekt" darüber wie Willensstärke unsere Persönlichkeit prägt. Darin bezieht er sich vor allem auf ein sehr bekanntes Experiment, das er durchgeführt hat - das Marshmallow Experiment. Dabei ging es darum, dass Kinder entscheiden mussten ob sie lieber ein Marshmallow (oder eine andere Süßigkeit die sie gerne mochten) jetzt essen wollten oder bereit waren eine Zeit lang zu warten um dafür dann zwei Marshmallows (bzw. zwei Stück der gewählten Süßigkeit) zu bekommen.

In der Schule habe ich schon einmal vom Marshmallow-Experiment gehört, allerdings besprachen wir dort nicht die weitläufigen Auswirkungen dieses Experiments und welche interessanten Schlüsse die Psychologen daraus gezogen haben. In diesem Buch wird das von Walter Mischel genau erläutert und dabei bespricht er natürlich nicht 400 Seiten lang sein bekanntes Experiment sondern vor allem was wir Leser aus den gewonnenen Erkenntnissen lernen können und wie wir durch Willensstärke unsere Persönlichkeit, ja sogar unseren ganzen Lebensweg, beeinflussen können.

Ich muss zwar zugeben, dass das Buch manchmal seine Längen hatte - besonders wenn Mischel zum x-ten Mal erwähnte dass die Kinder die länger gewartet haben, einen höheren Bildungstand erreicht haben usw. - aber trotzdem las ich das Buch mit viel Interesse und war begeistert wie viele unterschiedliche Bereiche der Autor darin ansprach. Besonders eine Message von ihm, blieb mir gut im Gedächtnis: es sind nicht die Gene die unser Leben bestimmen sondern wir selbst. Das hat er in zahlreichen Beispielen und Erklärungen deutlich gemacht und auch gezeigt, wie wir Menschen die Möglichkeit haben uns nicht von unserer Persönlichkeit leiten lassen sondern diese selbst zu definieren.

Eine Befürchtung von mir war, dass das Buch sehr wissenschaftlich geschrieben ist. Bis auf den Aufbau, der mich sehr an eine wissenschaftliche Arbeit erinnert, aufgrund der Quellenangaben, des Sachregisters sowie auch den Kapiteln die darauf hinweisen wie das Buch aufgebaut ist, las es sich allerdings wie einen Roman. Sehr flüssig, sehr entspannt. Einige Fachwörter kommen vor, aber diese stellten keine Herausforderung da, da diese vom Autor immer gleich gut erklärt wurden. Das fand ich klasse! Außerdem kann ich sagen, dass das Buch durchaus seinen Sinn erfüllt hat - es hat mich beraten und informiert. Bis auf einige Längen, hat es mir also gut gefallen!

FAZIT:
Walter Mischel schreibt in seinem Buch nicht nur über sein berühmtes Marshmallow-Experiment, sondern auch darüber wie wir selbst unsere Persönlichkeit definieren und damit unser Leben beeinflussen können. Das Lesen hat mir gut gefallen und bis auf einige Längen fand ich es sehr spannend!

Veröffentlicht am 22.10.2016

Sehr empfehlenswert!

Mehr Feminismus!
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In dem neusten Werk von Chimamanda Ngozi Adichie findet man vier Geschichten die auf der einen Seite über Feminismus, Geschlechterrollen sowie die Rolle der afrikanischen Frauen. Im ersten Kapitel fordert ...

In dem neusten Werk von Chimamanda Ngozi Adichie findet man vier Geschichten die auf der einen Seite über Feminismus, Geschlechterrollen sowie die Rolle der afrikanischen Frauen. Im ersten Kapitel fordert sie wehement dazu auf, dass wir mehr Feminismus brauchen und versucht dabei dem Begriff "Feminismus" etwas von seiner Negativität zu nehmen, mit welcher er leider oft verbunden wird. Sie schreibt auch privat von ihren eigenen Erfahrungen mit Feminismus, beziehungsweise über Momente in denen über Feminismus oder eine Feministin gesprochen wurde. Darauf folgen vier, bisher unveröffentlichte kurze Geschichten.

Ich habe von Chimamanda Ngozi Adichie bis jetzt schon sehr viel Gutes gehört. Leider habe ich aber noch nie etwas von ihr gelesen, aber als ich dann erfuhr dass sie ein Buch mit dem Titel "Mehr Feminismus!" herausbrachte, wusste ich: das will ich lesen. Da ich ihre anderen Werke nicht kenne kann ich keinen Vergleich ziehen, aber ich glaube ich habe mir wirklich das Richtige "erste Adichie-Buch" ausgesucht, denn sie konnte mich mit ihren wahren Worten nicht nur in ihren Bann ziehen sondern absolut begeistern.

Ich kann auch gar nicht sagen welche Geschichte mir am besten gefallen hat, da jede Einzelne auf etwas ganz anderes abzielt und seine Wichtigkeit hat. Mich haben alle vier sehr bewegt und ich finde es klasse das die Autorin so viel Privates in das Buch einfließen lässt. Allein schon für die Einleitung muss ich das Buch loben. Darin hat mich besonders begeistert, dass Adichie das Problem der falschen Vorstellung von Feminismus anspricht. Sowie die Negativität die oft mit Feminismus oder einer/einem Feministin/en in Verbindung gebracht wird. Sie versucht diese Vorurteile und Stereotype zu wiederlegen und das gelingt ihr, finde ich auch sehr gut.

Besonders schön fand ich auch, dass die Autorin so einfach schreibt. Das macht auf der einen Seite das Lesen viel einfacher und angenehmer und hatte zugleich den Effekt als würde man mit der Autorin in einem netten Café sitzen und über das Thema sprechen. Dadurch fühlte ich mich den Worten auch gleich viel verbundener und ich habe mir diese auch sehr zu Herzen genommen.

FAZIT:
In diesen rund 100 Seiten stecken sehr viele Gedanken, Gefühle und Aufforderungen die ich mir als Leser sehr zu Herzen genommen haben. Für mich hat die Autorin auch gezeigt, dass Feminismus etwas ist das uns alle betrifft. Denn wir brauchen wirklich MEHR FEMINISMUS. Ein großartiges Buch!

Veröffentlicht am 30.09.2016

Eine verrückte, liebevolle Geschichte die man nicht oft genug lesen kann!

Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek
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Der kleine Bobby hat es Zuhause nicht leicht. Seine Mutter ist fort, sein Vater ist streng und dessen Freundin hat ihn nicht gerade ins Herz geschlossen. Kein Wunder das er bald viel mehr Zeit mit seiner ...

Der kleine Bobby hat es Zuhause nicht leicht. Seine Mutter ist fort, sein Vater ist streng und dessen Freundin hat ihn nicht gerade ins Herz geschlossen. Kein Wunder das er bald viel mehr Zeit mit seiner neuen Freundin Rosa und deren Mutter Val verbringt, als Zuhause zu sein. Doch das ist dem Vater gar nicht recht und er verbietet seinem Sohn sie zu besuchen. Kurzerhand beschließt Val den Bücherbus, den sie wöchentlich putzt, zu stehlen und mit Bobby und Rosa eine Reise quer durch England zu machen.

Der Klappentext klang so verrückt, dass das Buch sofort meine Aufmerksamkeit erregt hat. Tatsächlich hat es David Whitehouse sogar geschafft, dass die Geschichte selbst noch viel verrückter wird als im Klappentext schon angepriesen. Es ist eine chaotische Reise, voller Freude, Lachen und Bücher. Mich konnte das Buch deshalb in seiner Herzlichkeit, die mich durchwegs zum Lächeln brachte, absolut überzeugen und total begeistern. Allein die Idee, drei so unterschiedliche Freunde, auf eine Reise zu schicken und dabei herauszufinden wie das richtige Leben tatsächlich aussieht, fand ich absolut himmlisch.

Dabei bleibt es auch durchwegs spannend, da die Reise natürlich einige Komplikationen mit sich bringt. Auch ohne die Tatsache das Val den Bücherbus gestohlen hat und deshalb nach ihr und den beiden Kindern gefahndet wird. Dauernd entwickelt sich der Roman in eine andere Richtung und er schlägt immere wieder neue Wege ein. Das fand ich sehr unterhaltsam, da es nie langweilig wurde und man durch die unterschiedlichen Situationen auch die Charaktere immer besser kennenlernen durfte. Ich könnte gar nicht sagen, welche der drei Personen ich am liebsten mag. Auch kann ich kaum beschreiben, wie schön ich all die Botschaften fand, die der Autor in seine Geschichte eingebaut hat. Davon konnte ich einiges mit in mein Leben nehmen.

David Whitehouse Schreibstil ist einfach fantastisch. Er zeigt, dass man keine komplizierten Wörter braucht um eine wundervolle Geschichte entstehen zu lassen. Man merkt nämlich in jeder Zeile, das er mit Freude und Herz schreibt. So kam es auch ganz oft vor, dass ich das Gefühl hatte gemeinsam mit Val, Bobby und Rosa im Bücherbus zu reisen. Ich war keine Leserin die von außen einen Blick hineinwarf - ich war mittendrin und erlebte alles hautnah mit. All die kunterbunten Gefühle die Bobby auf der Reise durchlebt. Wirklich wunderschön!

FAZIT:
Eine verrückte, liebevolle Geschichte die man mehr als einmal lesen möchte. In mir hat sie nicht nur das Reisefieber geweckt, sondern mir auch vor Augen geführt wie wichtig wahre Freunde und tolle Bücher sind, und das diese beiden Dinge jeden ein Leben lang begleiten werden. Ein sehr empfehlenswertes Buch!

Veröffentlicht am 24.09.2016

Spannend bis zum Schluss!

Red Rising - Tag der Entscheidung
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Das Buch beginnt damit, dass Darrow, ehemaliger Minenarbeiter und erfolgreicher Rebell gegen die Goldenen - welche die unteren Schichten unterdrücken - sich in der Gefangenschaft des Schakals befindet. ...

Das Buch beginnt damit, dass Darrow, ehemaliger Minenarbeiter und erfolgreicher Rebell gegen die Goldenen - welche die unteren Schichten unterdrücken - sich in der Gefangenschaft des Schakals befindet. Es dauert ein ganzes Jahr bis er sich schließlich aus seiner Zelle befreien kann, doch während er hinter Gittern saß hat sich die Welt draußen verändert und Darrow allein muss entscheiden wie seine Reise und sein Kampf gegen die mächtige Obersicht, die Goldenen, weitergeht.

Ich halte meine Inhaltsangabe diesmal sehr kurz, da der dritte Teil der Red Rising-Trilogie einfach viel zu umfassend wäre um näher auf das Geschehene einzugehen und außerdem möchte ich euch nicht zu viel verraten. Denn mit "Tag der Entscheidung" hat Pierce Brown ein Buch geschrieben, bei welchem es sich auf jeden Fall lohnt es zu lesen und all das selbst zu erleben. Es war nämlich genauso spannend wie seine beiden Vorgängerbände, welche mich bis zum Schluss in ihren Bann gezogen und jedesmal vollständig überzeugt haben.

Grund für meine Begeisterung über das Buch ist zum einen der fantastische Plot. Man kennt es aus zahlreichen Büchern, dass sich Unterdrückte erheben um gegen das System anzukämpfen. Doch "Klischee" und "schon dagewesen" sind Wörter die man mit der Trilogie nicht verbinden kann. Pierce Brown bedient sich vielleicht einem bekannten Modell, modelliert das im Laufe der Geschichte aber komplett um. Er bringt verschiedene spannende Elemente ein, wie etwa Götter, komplexe Kastensysteme und Rangordnungen. Dazu, was mir besonders gut gefallen hat, baut er die Kriegsführung gegen die Oberschicht sehr militärisch und strategisch auf. Daher fühlt man sich beim Lesen wie Teil eines großen Ganzen und nicht (wie in vielen Jugendbüchern) wie kleine Rebellen die gegen die Unterdrücker hetzen. Man merkt das man die Kraft hat etwas zu verändern, das diese Veränderung jedoch große Opfer mit sich bringen könnte. Alles in diesem Roman fühlt sich groß, schwerwiegend und wichtig an. Ein Gefühl, das Pierce Brown seinen Lesen vermittelt und sie dadurch noch mehr Teil der Geschichte sein lässt.

Doch neben dem Plot überzeugt der amerikanische Autor mit seinem tollen Figuren. Auf der einen Seite Darrow, welcher im letzten Teil wieder über sich hinauswachsen muss und das Wohl aller über sein eigenes und das seiner Freunde stellen muss. Während er anfangs noch ein einfacher Minenarbeiter war, ist er jetzt ein heroischer Führer im Kampf gegen seine Feinde, für die Gerechtigkeit. Dazu treffen wir im letzten Band auch bekannte Charaktere wieder, wie etwa den Schakal oder Cassius. Auch mit seinem Schreibstil kann der Autor punkten. Er schafft es den Leser mitzureißen, zu überzeugen und zu bewegen. Man kann gar nicht anders als sich auf die Geschichte einzulassen, sich in ihr zu verfangen und dann nicht mehr von der Red Rising-Trilogie loszukommen.

FAZIT:
Pierce Brown hätte das Finale nicht besser schreiben können! Spannend bis zum Schluss, verfolgt man so die Geschichte des Minenarbeiters Darrow der für Gerichtigkeit kämpft und die Flamme der Hoffnung in sich trägt. Absolut lesenswert und ein Buch, dass auf jeden Fall fünf Sterne verdient.