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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht mein Fall

Cooper
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Schon das Cover mit der verlassenen Tankstelle im Nebel und der streunenden Katze vermitteln bei dem Roman " Cooper" den Eindruck, den auch der Inhalt fortführt. Eine junge scheinbar glückliche Familie ...

Schon das Cover mit der verlassenen Tankstelle im Nebel und der streunenden Katze vermitteln bei dem Roman " Cooper" den Eindruck, den auch der Inhalt fortführt. Eine junge scheinbar glückliche Familie will ihr Glück noch ein Stück vergrößern und erwirbt ein kleines Ferienhaus auf dem Land. Dies ist der Auslöser für die kommenden Ereignisse, die sich insbesondere die Mutter stellen muss. Eberhard Rathgeb nutzt den " Allwissenden- Erzähler" um die Spannung und böse Vorahnung aufrecht zu erhalten. Eine teils poetische Sprache mit vielen Bildern und Metaphern veranschaulicht die inneren Zustände der Familienmitglieder. Die Identifikations- und Handlungsebene bleiben minimalistisch. Eher ist der Roman eine philosophische Betrachtung zu den Erwartungen und Ängsten im Leben. Insgesamt sicher eine hochwertige Leistung des Autors, aber leider nicht mein Ding.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bleibt leider an der Oberfläche

Hardwired - verführt
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"Hard wired" von Meredith Wild ist eine moderne Geschichte um die junge Start-up Unternehmerin Erica, die eine folgenschwere Begegnung mit dem reichen, charismatischen Blake hat. Durch ihn wird sie nicht ...

"Hard wired" von Meredith Wild ist eine moderne Geschichte um die junge Start-up Unternehmerin Erica, die eine folgenschwere Begegnung mit dem reichen, charismatischen Blake hat. Durch ihn wird sie nicht nur in eine Geschäftswelt eingeführt, die mit allen Wassern gewaschen ist, sondern auch in ein Sexleben, dass sie in dieser Form nicht kannte. Die Bindung zu Blake ist stark, hängt jedoch trotzdem an einem seidenen Faden. Wild schafft es gut, die unterschiedlichen Charaktere lebendig werden zu lassen und der Handlung einen gewissen Schwung zu geben. Insgesamt bleiben aber die durchaus gehaltvollen Themen, die in ihrer Geschichte schlummern an der Oberfläche. Sicher wäre dem Leser hier etwas mehr Tiefgang zuzumuten gewesen. So bleibt " Hard wired" leider an der Oberfläche, wo doch gerade die Liebesgeschichte unter die Haut gehen sollte. Es bleibt zu hoffen, das Wild ihr absolut vorhandenes Schreibtalent in der Fortsetzung noch besser nutzt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Glaube und Wahn in Schweden

Der Prediger von Fjällbacka
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Im hochsommerlichen Schweden werden neue und alte Leichen gefunden. Kommissar Patrik Hedström wird aus seinem Urlaub zurück zitiert um diesen kniffligen Fall zu bearbeiten. Eigentlich wollte er sich um ...


Im hochsommerlichen Schweden werden neue und alte Leichen gefunden. Kommissar Patrik Hedström wird aus seinem Urlaub zurück zitiert um diesen kniffligen Fall zu bearbeiten. Eigentlich wollte er sich um seine hochschwangere Frau Erica kümmern, die aufgrund der dramatischen Ereignisse nun zurückstecken muss. Insgesamt entwickeln sich die Ermittlungen spannend, wie man es von Schweden- Krimis gewöhnt ist. Immer dichter spinnt sich das Netz um eine große Familie des Ortes. Wie dicht liegen hier Religion und Wahn beieinander? Dies ist der zweite Fall um die Protagonisten Patrik und Erica. Auch wenn man den ersten Fall nicht kennt, findet man einen guten Einstieg, aber die diversen Nebenschauplätze um die Charaktere sind nach meinem Geschmack etwas zu überladen. Weniger wäre für mich hier mehr gewesen, um den Spannungsbogen zu halten. Ericas Rolle ist mir in diesem zweiten Teil einfach zu blass und überflüssig. Ansonsten ein spannender Krimi, der verzwickte Wendungen nimmt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Sommer am Kanal

Mein wunderbares Gartencafé
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Carole Matthews nimmt uns in ihrem Roman "Mein wunderbares Gartencafe" mit in die wunderbare englische Kanallandschaft. Fay betreibt hier ein Gartencafe und kümmert sich um alles, außer um sich selbst. ...

Carole Matthews nimmt uns in ihrem Roman "Mein wunderbares Gartencafe" mit in die wunderbare englische Kanallandschaft. Fay betreibt hier ein Gartencafe und kümmert sich um alles, außer um sich selbst. Im Laufe der Geschichte allerdings muss sie ihr Leben grundsätzlich und sehr weitgreifend in Frage stellen und gewinnt einige, wenn auch nicht immer einfache, Erkenntnisse. Was zu Beginn des Romans noch im gemächlichen Tempo des Kanals in Fahrt gerät entwickelt sich im letzten Drittel des Romans zu einer stürmischen Ozeanfahrt, um in Matthews Bildern zu bleiben. Die Autorin besticht durch einen schönen Schreibstil, der sich gefällig ließt, aber herausragend sind auf jeden Fall die tollen Charaktere der Handlung. Am Ende sind mir Fays Leute richtig ans Herz gewachsen, und es fällt mir schwer, sie zu verabschieden. Vielleicht ist die Handlung an einigen Stellen etwas vorhersehbar, aber damit kann ich gut Leben. Ich würde eine Fortsetzung sofort lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zu duster um mich zu begeistern

Der kalte Saphir
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Düblin beschreibt in seinem Roman "Der kalte Saphir" die Recherche der Musikjournalistin Jule Sommer zu einem in der Neujahrsnacht 1981/82 um die Band Klarstein. Dazu trifft sie den ehemaligen Tontechniker, ...

Düblin beschreibt in seinem Roman "Der kalte Saphir" die Recherche der Musikjournalistin Jule Sommer zu einem in der Neujahrsnacht 1981/82 um die Band Klarstein. Dazu trifft sie den ehemaligen Tontechniker, der ihr verspricht, erstmalig die ganze Wahrheit zu erzählen. Der Roman besteht aus Interviewsequenzen und Rückblicken, die wohlsortiert sind, so dass man der Chronologie der Ereignisse als Leser gut folgen kann. Schnell wird deutlich, dass Düblin sichnicht allein auf den Mordfall beschränkt, sondern ein intensives Bild des Zeitgeistes, Der Band Klarstein und vor allem der Bandmitglieder und ihren Beziehungen entwirft. Er arbeitet die Charaktere seiner Protagonisten sehr fein heraus und läßt doch dabei einiges offen. Sein Schreibstil ist flüssig und abwechslungsreich, immer wieder mit poetischen Einschüben, die zu dem beschriebenen Künstlermilieu passen. Wer einen Krimi erwartet, wird trotz der Rahmenhandlung, enttäuscht sein, da sich Düblin Zeit läßt, die Geschichte zu entwerfen und der Leser, genau wie die ambitionierte Journalistin, Geduld mitbringen muss. Insgesamt fand ich den Roman durchaus interessant und zeitweise auch sehr spannend, bin aber durch die düstere und kaputte Atmosphäre der Geschichte doch froh gewesen, als ich ihn nach der letzten Seite wieder weglegen konnte.