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MelaK

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2019

Skurril und irrwitzig

Willkommen in Night Vale
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Jackie betreibt ein Pfandhaus in Night Vale. Es spielt dabei keine Rolle, was gebracht wird und wie viel Jackie bietet. Sie ist gerade neunzehn geworden, betreibt dieses Pfandhaus vielleicht schon seit ...

Jackie betreibt ein Pfandhaus in Night Vale. Es spielt dabei keine Rolle, was gebracht wird und wie viel Jackie bietet. Sie ist gerade neunzehn geworden, betreibt dieses Pfandhaus vielleicht schon seit Jahrzehnten und wird immer gerade neunzehn geworden sein.
Diane lebt mit ihrem 15- jährigen Sohn Josh, einem Formwandler, in einem sprechenden Haus. Sie arbeitet in einem Büro, Kontakt zu Kollegen pflegt sie kaum. Auch die Beziehung zu ihrem Sohn ist schwierig.
Gefühle, Entwicklungen sind nicht vorgesehen in Night Vale. Jeder hat seinen Platz, hinterfragt nichts, funktioniert. Alles wird überwacht, kontrolliert und reglementiert. Das vielleicht einzige Gefühl ist die Angst vor Veränderung, vor Gefahren von außen. Night Vale ist einzigartig, doch irgendwie gewöhnlich, und von der Außenwelt abgeschottet.
Eine Veränderung tritt ein, als ein fremder Mann zu Jackie ins Pfandhaus kommt und ihr einen Zettel mit der Aufschrift „KING CITY“ verpfändet. Sie versucht sich später des Zettels zu entledigen, aber sie kann ihn nicht mehr loswerden. So beschließt sie, den Mann, der in die Wüste verschwunden ist, zu suchen bzw. mehr über ihn zu erfahren.
Auch Dianes Gefühlswelt verändert sich. Zwei Kollegen fehlen unentschuldigt und nur einer taucht nach Tagen wieder auf. Den anderen hat es nach Aussage der Chefin und der Kollegen nie gegeben. Als dann noch ihre Mutter ganz gegen ihre Gewohnheit um ein dringendes Gespräch bittet, brechen bei Diane die Dämme.
Joseph Fink und Jeffrey Cranor haben mit Willkommen in Night Vale eine Fantasiegeschichte geschrieben, die vor Wortwitz, Doppeldeutigkeit, Skurrilität und Irrwitz nur so sprüht. In ganzen Kapiteln und einzelnen Sätzen gibt es fortwährend überraschende Wendungen, so dass der Sinn phasenweise völlig verloren geht.
Ich finde es spannend, mit Sprache zu spielen, und das beherrschen die beiden Herren meisterhaft.
In Podcasts, Gedichten und Kurzgeschichten finde ich das super. In einem fast 400 Seiten starken Roman ist für mich der Punkt des Erträglichen überschritten. Das soll die Leistung der Autoren aber nicht schmälern.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Gründlich recherchiert, hochinteressant, aber ohne Spannung

Stieg Larssons Erbe
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Stieg Larsson wurde durch seine Millennium-Trilogie weltberühmt. Dass er aber neben dem Schreiben dieser Thriller auch ein sehr engagierter Journalist war, ist wohl den wenigsten bekannt. Dabei kämpfte ...

Stieg Larsson wurde durch seine Millennium-Trilogie weltberühmt. Dass er aber neben dem Schreiben dieser Thriller auch ein sehr engagierter Journalist war, ist wohl den wenigsten bekannt. Dabei kämpfte er vor allem gegen den sich ausbreitenden Rechtsextremismus. Im Zuge dessen, beschäftigte er sich auch mit dem Mord an Olof Palme. Die Recherchen zu diesem bis heute nicht geklärten Verbrechen, nahmen immer mehr seiner Zeit in Anspruch und wurden seine Mission. Über Jahre sammelte er Informationen, verfolgte Spuren, tauschte sich mit Kollegen und Freunden in Briefen über Theorien und Hintergründe aus und verfügt bald über umfangreiche Fakten. Diese Briefe, die in diesem Buch abgedruckt sind, fand ich hochinteressant, geben sie doch einen Einblick in das, was Stieg Larsson umtrieb und bewegte.
Nach dem Tod Stieg Larssons werden seine privaten Unterlagen archiviert und geraten in Vergessenheit. Jan Stocklassa findet diese Unterlagen und arbeitet sich intensiv und äußerst akribisch durch dieses Archiv.
So entstand ein Werk, das vollgepackt ist mit persönlicher Korrespondenz von Stieg Larsson, durch eigene Nachforschungen des Autors aufgearbeiteten und zusammengepuzzelten Einzelteilen aus verschiedensten Theorien, seltsamer, ungeklärter Vorkommnisse u.v.m.
Es entsteht der Einblick in ein Netzwerk, der die Lösung in greifbare Nähe rücken lässt und doch nur eine von mehreren möglichen bleibt.

Der Autor hat über acht Jahre recherchiert und man merkt, wieviel Zeit und Herzblut er in dieses Buch gesteckt hat, mit dem Ziel, die Schwierigkeit einer Lösung des Mordes an Olof Palme zu verdeutlichen.
Die vielen Fakten, Namen und Informationen haben dem Buch aber jegliche Spannung genommen und es zum Teil recht langatmig werden lassen.
Ein hochinteressantes, wenn auch anstrengendes Buch und in keiner Weise ein spannender Thriller, wie vorab angekündigt.

Darum von mir leider nur 3 Sterne

Veröffentlicht am 28.12.2018

Gründlich recherchiert, hochinteressant, aber ohne Spannung

Stieg Larssons Erbe
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Stieg Larsson wurde durch seine Millennium-Trilogie weltberühmt. Dass er aber neben dem Schreiben dieser Thriller auch ein sehr engagierter Journalist war, ist wohl den wenigsten bekannt. Dabei kämpfte ...

Stieg Larsson wurde durch seine Millennium-Trilogie weltberühmt. Dass er aber neben dem Schreiben dieser Thriller auch ein sehr engagierter Journalist war, ist wohl den wenigsten bekannt. Dabei kämpfte er vor allem gegen den sich ausbreitenden Rechtsextremismus. Im Zuge dessen, beschäftigte er sich auch mit dem Mord an Olof Palme. Die Recherchen zu diesem bis heute nicht geklärten Verbrechen, nahmen immer mehr seiner Zeit in Anspruch und wurden seine Mission. Über Jahre sammelte er Informationen, verfolgte Spuren, tauschte sich mit Kollegen und Freunden in Briefen über Theorien und Hintergründe aus und verfügt bald über umfangreiche Fakten. Diese Briefe, die in diesem Buch abgedruckt sind, fand ich hochinteressant, geben sie doch einen Einblick in das, was Stieg Larsson umtrieb und bewegte.
Nach dem Tod Stieg Larssons werden seine privaten Unterlagen archiviert und geraten in Vergessenheit. Jan Stocklassa findet diese Unterlagen und arbeitet sich intensiv und äußerst akribisch durch dieses Archiv.
So entstand ein Werk, das vollgepackt ist mit persönlicher Korrespondenz von Stieg Larsson, durch eigene Nachforschungen des Autors aufgearbeiteten und zusammengepuzzelten Einzelteilen aus verschiedensten Theorien, seltsamer, ungeklärter Vorkommnisse u.v.m.
Es entsteht der Einblick in ein Netzwerk, der die Lösung in greifbare Nähe rücken lässt und doch nur eine von mehreren möglichen bleibt.

Der Autor hat über acht Jahre recherchiert und man merkt, wieviel Zeit und Herzblut er in dieses Buch gesteckt hat, mit dem Ziel, die Schwierigkeit einer Lösung des Mordes an Olof Palme zu verdeutlichen.
Die vielen Fakten, Namen und Informationen haben dem Buch aber jegliche Spannung genommen und es zum Teil recht langatmig werden lassen.
Ein hochinteressantes, wenn auch anstrengendes Buch und in keiner Weise ein spannender Thriller, wie vorab angekündigt.

Darum von mir leider nur 3 Sterne

Veröffentlicht am 04.03.2018

Ichwahn, primäre Ursache für alle sozialen Konflikte

Ichwahn
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MelaKafer vor 24 Minuten


Herr Professor Dr. Niemz stellt in seinem Buch die Behauptung auf, dass der Ichwahn die primäre Ursache aller sozialen Konflikte ist und Abgrenzung gegen unsere Natur.
Dabei ...



MelaKafer vor 24 Minuten


Herr Professor Dr. Niemz stellt in seinem Buch die Behauptung auf, dass der Ichwahn die primäre Ursache aller sozialen Konflikte ist und Abgrenzung gegen unsere Natur.
Dabei unterscheidet er im ersten Kapitel vier verschiedene Arten von Ichwahn, den zwischenmenschlichen, den wissenschaftlichen, den politischen und den religiösen Ichwahn.
Ausführlich geht er in den nächsten Kapiteln auf biologische, physikalische, neurowissenschaftliche und philosophische Erkenntnisse ein, die untermauern sollen, dass die Auffassung vom Ich als einem Individuum falsch sind und das größte Hindernis für Frieden.
Ich kann Herrn Prof. Niemz soweit folgen, dass der Ichwahn ein großes Problem unserer Zeit ist und das Rücksichtslosigkeit und das Trachten nach dem eigenen Vorteil in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens überhand nehmen und für die Probleme unserer Zeit ursächlich sind. Ich habe aber ein Problem damit, wenn man verschränkte Teilchen als Erklärung heranzieht, warum wir keine Individuen sein sollen, und was hat die Relativitätstheorie mit den Problemen, die der Ichwahn in der Jetztzeit verursacht, zu tun. Ich halte diese Argumente für extrem weit hergeholt und nicht hilfreich. Zudem bereitet mir das Abtriften in die Metaphysik Magenschmerzen.
Dieses Buch ist voll von interessanten, wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen, die der Autor auch sehr anschaulich erklärt.
Nur die Verknüpfung ist für mich nicht so recht nachvollziehbar.

Veröffentlicht am 15.12.2017

Drei Liebesgeschichten im wunderbaren, winterlichen Prag

Wintersterne
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Drei Frauen lernen sich in einer Hotelbar in Prag kennen. Da haben wir die talentierte, ambitionierte Fotografin Megan, Die verliebte Sophie, die sich auf gemeinsame Tage mit ihrem Verlobten freut ...


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Drei Frauen lernen sich in einer Hotelbar in Prag kennen. Da haben wir die talentierte, ambitionierte Fotografin Megan, Die verliebte Sophie, die sich auf gemeinsame Tage mit ihrem Verlobten freut und die etwa 50-jährige Megan, die nach einer gescheiterten Ehe mit ihrem neuen Partner romantische Tage in Prag verbringen möchte. Völlig unterschiedliche Lebensgeschichten, unterschiedliche Lebensphilosophien und Träume....
Die Geschichte las sich sehr leicht und einfach, da die Sprache unkompliziert und die Handlung überschaubar war. Besonders schön fand ich die sehr gelungenen Beschreibungen von Prag. Man merkt sofort, dass die Autorin diese Stadt liebt und das reißt einen mit.. Ich hab die Stadt in den detaillierten Beschreibungen wiedererkannt am liebsten wäre in den nächsten Zug gestiegen, um ein paar wunderbare Tage im winterlichen Prag zu verbringen.
Leider konnte mich aber die Geschichte phasenweise nicht so recht mitreißen. Sie hatte, vor allem im Mittelteil ihre Längen, etwas mehr Spannung hätte diesem Roman sehr gut getan.
Nichtsdestotrotz ist es eine leichte, entspannende Kost für gemütliche Winterabende.