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Veröffentlicht am 29.12.2018

Gemütliche Hörstunden bei einer leckeren Tasse Tee

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Zum Inhalt
Alle Gegenstände, die Anthony Peardow findet, sammelt und archiviert er in seinem Haus.
Sein Plan ist es, eines Tages all diese verlorenen Dinge, ihren Besitzern zurückzugeben.
Jahre zuvor verlor ...

Zum Inhalt
Alle Gegenstände, die Anthony Peardow findet, sammelt und archiviert er in seinem Haus.
Sein Plan ist es, eines Tages all diese verlorenen Dinge, ihren Besitzern zurückzugeben.
Jahre zuvor verlor er selbst ein Medaillon seiner großen Liebe.
Die Zeit zwingt Mr. Peardow, seine Mission an seine Assistentin Laura weiterzugeben.
Doch die ahnt nichts von seinem Geheimnis. Gelingt es ihr, Anthony von seinem gebrochenen Versprechen zu erlösen?

Meinung
Die Idee, die im Kern dieser Handlung steckt, nämlich Geschichten zu verlorenen Gegenständen zu erzählen, fand ich wunderschön.
Es werden zwei Erzählstränge miteinander verwoben, die beide auf unterschiedliche Art und Weise interessant und unterhaltsam waren.
Zum einen versetzt uns Ruth Hogan ins Jahr 1974 und lässt uns am Schicksal von Eunice und dem Verleger Bommer teilhaben, zum anderen begleiten wir Laura dabei, wie sie Anthonys Erbe antritt und sich der Aufgabe stellt, die verlorenen Gegenstände ihren Besitzern zurückzugeben.
Der britische Humor ist in dieser Erzählung unverkennbar und es gab viele Momente in deinen ich einfach nur schmunzeln musste.
Doch auch die bildhafte Beschreibung der Autorin, die für eine besondere Atmosphäre in dieser Geschichte sorgte, konnte mich begeistern. So fiel es mir unglaublich leicht, mich in die Zeit und den Ort hineinzuversetzen.
Sehr interessant fand ich auch den Blick auf die Arbeit des Verlegers, welche mich immer wieder in ihren Bann zog.
Doch nicht nur unterhaltsame, sondern auch spannende und berührende Momente konnte die Geschichte bieten.
Sicherlich lag dies unter anderem an der Vielzahl der Charaktere, die allesamt sehr unterschiedlich sind und verschiedene Schickale erfüllen.
Während ich Eunice und Bommer sehr schnell ins Herz geschlossen habe, empfand ich, wie wahrscheinlich gewollt, Bommers Schwester Portia schier unerträglich.
Seltsamerweise hatte ich auch mit Laura als Protagonistin zunächst Schwierigkeiten, die sich aber im Laufe der Zeit auflösten.
Letztendlich war es aber „Sunshine“ die mich so richtig ins Herz traf und für viele erfrischende und erheiternde Momente sorgte.
Rufus Beck liest die ungekürzte Ausgabe vor und seine Stimme ist bis auf wenige Ausnahmen eine Wohltat.
Er kann die Atmosphäre stimmlich gut unterstützen, indem er heitere wie traurige Momente authentisch und gefühlvoll betont.

Fazit
„Mr. Peardows Sammlung der verlorenen Dinge“ hat mir gut gefallen und konnte mich in der Umsetzung der Handlungsidee und der Charaktere überzeugen.
Es ist eine leichte und interessante Geschichte, die für unterhaltsame und auch bewegende Augenblicke sorgt und die bei einer leckeren Tasse Tee für gemütliche Hörstunden sorgen kann.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Andrea Sawatzki passt perfekt zur Hauptfigur

Vox
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Inhaltsbeschreibung
Amerika im 21. Jahrhundert.
Die neue Regierung ordnet an, dass Frauen nur noch 100 Wörter am Tag sprechen dürfen.
Was anfangs wie ein Witz klingt, ist bittere Wahrheit.
Jean muss ihren ...

Inhaltsbeschreibung
Amerika im 21. Jahrhundert.
Die neue Regierung ordnet an, dass Frauen nur noch 100 Wörter am Tag sprechen dürfen.
Was anfangs wie ein Witz klingt, ist bittere Wahrheit.
Jean muss ihren Beruf als Wissenschaftlerin aufgeben.
Ihre Tochter darf in der Schule nicht mehr Lesen und Schreiben lernen.
Sie und alle anderen Mädchen werden ihrer Stimmrechte beraubt.
Doch Jean will sich ihre Stimme zurückerobern und erhält eine Gelegenheit dazu …

Meinung
Vorsicht, dies wird eine Rezension, die definitiv mehr als 100 Wörter enthält! ;)
Christina Dalcher ist mit ihrem Debüt ein sehr spannender und erschreckender Roman gelungen, der mich von den ersten Minuten an, fesseln konnte.
Die Geschichte wird von Jean in der Ich-Perspektive erzählt.
Jean ist eine erfolgreiche Wissenschaftlerin, Ehefrau und Mutter von vier Kindern und kann es kaum glauben, als die Regierung Frauen jeglicher Rechte beraubt und sie nur noch 100 Wörter am Tag sprechen dürfen. Überschreiten sie diese Grenze wird es schmerzhaft.
Erschreckend fand ich, wie schnell diese Absurdität für Familien zum Alltag wurde und Frauen zurück an den Herd und in die Rolle des liebenden schwachen Geschlechts wurden.
Noch erschreckender und einer der wenigen Punkte, die mich an diesem Roman wirklich störte, war die Tatsache, dass im Grunde wirklich nur sehr wenige Männer, hier gut wegkamen.
Dies fand ich persönlich zu überzogen und unrealistisch auch wenn es den Spannungsbogen erhöhte und bewusst aufzeigte, wie schnell Fanatismus und Diskriminierung durch die Politik und Religion ausarten können.

Christina Dalcher beschreibt die Situation mit einer beklemmenden Atmosphäre sehr bildhaft und detailliert und so fiel es mir noch leichter, mir diese unglaublichen Zustände vorzustellen, was diese Geschichte noch viel gruseliger macht.
Auch die Charakterzeichnung fand ich , obwohl sie teils sehr klischeebehaftet war, eben wie bereits oben erwähnt, bis auf die meisten Männer sehr gut gelungen.
Die Hauptfigur war mir überwiegend sympathisch weil sie Ecken und Kanten hat, und ich nahm ihr ab, dass sie in ihrer Rolle erst einmal wachsen musste.
Auch die Entwicklung ihrer Kinder fand ich sehr interessant.
Nur mit den männlichen Charakteren konnte sie mich einfach nicht so recht überzeugen. Ich hatte das Gefühl, hier gab es nur schwarz-weiß denken aber keine Grautöne.
Entweder waren die Männer schlecht oder die wenigen Ausnahmen ausnahmslos gut, doch mir fehlte im Laufe der Handlung irgendwie ein Mittelding, was die Geschichte für mich noch glaubhafter gemacht hätte.

Doch kommen wir nochmal auf Jean zurück.
Was mich für die Hauptfigur noch mehr begeistern ließ, war die Tatsache, dass Andrea Sawatzki diese ungekürzte Lesung vorliest und ich fand, dass sie perfekt zu Jean passte.
Ihre angenehme und teils energische Stimme passte sich perfekt Jeans Emotionen an und sie konnte sie glaubhaft verkörpern.

Die Auflösung der Geschichte fand ich soweit gut gelungen, allerdings störte mich der zu rasche Ablauf etwas. Ich kann es nicht benennen aber mir fehlte zum Schluss das gewisse Etwas im Finale, dass ich nach der spannenden und umfangreichen Handlung erwartet hätte.



Fazit
„Vox“ ist beklemmend und erschreckend gut. Trotz kleiner Kritikpunkte konnte mich die mich die bedrohliche Atmosphäre bis zum Schluss begeistern und regte auch während den Hörpausen intensiv zum Nachdenken an.
Ich denke, dass dieses Buch oder Hörbuch auch gut für gemeinsame Leserunden eignet weil es viel Raum für Diskussionen gibt.


Veröffentlicht am 23.11.2018

Eine sehr tragische und berührende Geschichte die unglaublich liebevoll erzählt wird

Ich versprach dir die Liebe
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Inhalt
Elle liegt nach einem tragischen Unfall im Koma ohne Chancen auf Heilung. Für sie stand immer fest, dass keine lebenserhaltenden Maßnahmen durchgeführt werden sollten. Ihre Angst, ein Leben lang ...

Inhalt
Elle liegt nach einem tragischen Unfall im Koma ohne Chancen auf Heilung. Für sie stand immer fest, dass keine lebenserhaltenden Maßnahmen durchgeführt werden sollten. Ihre Angst, ein Leben lang an Maschinen angeschlossen zu sein, war zu groß.
Doch dann erfährt Elles Ehemann, dass sie schwanger ist, und weigert sich, die Maschinen abstellen zu lassen.

Meinung
Es handelt sich hier um einen Debütroman von Priscilla Sibley, der von David Nathan vorgelesen wird und dessen Kapitel musikalisch von Sebastian Danysz begleitet werden.
In ihrem Roman beschreibt die Autorin eine sehr berührende und zum Nachdenken anregende Geschichte über ein junges Ehepaar, das vom Schicksal gebeutelt ist.
Elles größter Wunsch war es, eines Tages ein Kind zu bekommen.
Doch ihre größte Angst in ihrem Leben war, dass sie im Falle eines Unfalls oder einer schweren Krankheit, nicht an Maschinen angeschlossen wird, um sie am Leben zu erhalten.
Welche Entscheidung trifft man sich in einem solchen Fall?
Es beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt, die von Kinderwunsch, Hoffnungslosigkeit und bedingungsloser Liebe erzählt.
Die Handlung spielt abwechselnd in der Vergangenheit und Gegenwart, durch die ganze Geschichte zieht sich die Freundschaft und Liebe zwischen Elle und Matt, als roter Faden.
Nicht alles ist in dem Leben der beiden eitler Sonnenschein, sie erleben gemeinsam Schicksalsschläge, müssen sich vielen Hürden stellen erleben aber auch wunderschöne Momente.
Auf unglaublich berührende Weise erleben wir Matts innerliche Zerrissenheit und den Wunsch, wenigstens das Leben des Kindes zu retten.
Er muss sich dem moralischen Spagat der Gesellschaft stellen, die sich in ihrer Meinung spaltet.
Darf und kann man wirklich für Elle und gegen ihrer frühere Patientenverfügung entscheiden? Und ist diese Entscheidung wirklich in ihrem Sinne?
Die Charaktere sind alle fabelhaft gezeichnet. Man nimmt ihnen ihre Bedenken und Reaktionen ab, versteht sie, leidet mit ihnen oder ärgert sich über sie.
Sie wirken lebendig, greifbar und angreifbar.
Dies hat mir unheimlich gut gefallen, denn es macht die Geschichte noch bewegender und tragischer als sie es eh schon ist.
Nur Matts Mutter fand ich stellenweise etwas übertrieben in ihrer Art.
Durch die musikalische Komposition von Sebastian Danysz, die nach den Kapiteln immer wieder kurz anläuft, steigt die Spannung und auch die Dramatik in dieser Geschichte.
Je mehr man über Matt & Elle erfährt, desto fesselnder und trauriger wird der Verlauf.
Wie oben erwähnt liest David Nathan diese Geschichte vor. Er gehört zu meinen absoluten Lieblingssprechern und so ist es kein Wunder, dass es ihm auch in dieser Liebesgeschichte gelingt, sich einfühlsam in die Figuren hineinzuversetzen.
Er interpretiert glaubhaft die verschiedenen Emotionen und schaffte eine intensive, eindringliche Atmosphäre.

Fazit
„Ich versprach dir die Liebe“ ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die mich so richtig mitgerissen hat.
Tragisch und berührend, bewegend und unglaublich liebevoll erzählt, ist es eine Geschichte, die ich noch lange in Erinnerung behalten werden.

Veröffentlicht am 20.11.2018

Ein berührender Debütroman

Fünf Tage, die uns bleiben
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Inhalt
Mara, steht mitten im Leben. Sie ist als Anwältin erfolgreich, hat eine kleine Tochter und einen wunderbaren Ehemann.
Doch Mara hat auch eine unheilbare Krankheit.
Sie beschließt, sobald bestimmte ...

Inhalt
Mara, steht mitten im Leben. Sie ist als Anwältin erfolgreich, hat eine kleine Tochter und einen wunderbaren Ehemann.
Doch Mara hat auch eine unheilbare Krankheit.
Sie beschließt, sobald bestimmte Symptome auftreten, ihrem Leben ein Ende zu setzen.
Es bleiben ihr noch fünf Tage. Fünf Tage um sich von den Menschen, die sie liebt, zu verabschieden.
Fünf Tage, um für immer loszulassen.

Meinung
Es handelt sich hier um eine ungekürzte Ausgabe, die von Ursula Berlinghof vorgelesen wird.
Julia Lawson Timmer beschreibt in ihrem Debütroman eine sehr berührende und bewegende Situation, die den Leser und Hörer zum Nachdenken anregt.
Wie würde man sich selbst in dieser Situation entscheiden?
Ist es gerecht seinem Leben frühzeitig ein Ende zu setzen ohne das die Menschen, die einen lieben, es vorher ahnen?
Die Autorin setzt sich mit diesem sehr aufwühlenden Thema recht gefühlvoll auseinander, zeigt verschiedene emotionale Charaktere auf, beschreibt die Schattenseiten der Erkrankung aber auch den bedingungslosen Halt und die Liebe der Familie.
Ein besonderer Clou ist es, dass hier ein weiterer Handlungsstrang geboten wird, der nicht weniger berührend ist, dafür aber dennoch von diesem ernsten Thema eine Atempause bietet.
So wird die Handlung abwechselnd erzählt und erstreckt sich über den Zeitraum von fünf Tagen, die für beide Hauptfiguren ein wichtiger Countdown sind.
Die oben erwähnte Atempause ist meiner Meinung nach auch nötig!
Durch die Ich-Perspektive der Protagonistin und der Tatsache, dass man von Anfang an ihren Plan kennt aber gleichzeitig auch die unschuldige Unwissenheit ihrer Familie spürt, wird die Geschichte noch bewegender und dramatischer, als sie eh schon ist.
Dies liegt natürlich auch an den Charakteren, die recht lebendig und emotional dargestellt sind.
Man muss und kann Mara nicht immer verstehen und doch fühlt man mit ihr mit.
Sie bietet alle Facetten, die ein Charakter durchleben könnte, treibt einen zur Weißglut und zur Verzweiflung.
Und doch spürt man auch die Liebe und Sorge, die sie empfindet.
Auch alle anderen Charaktere, insbesondere die zweite Hauptfigur, sind gut gezeichnet und wirken authentisch.
Hier macht sich auch die Tiefe der Geschichte bemerkbar. Die Figuren wachsen ans Herz und so würde man am liebsten in den Handlungsverlauf eingreifen.
Ein weiteres Highlight ist die Tatsache, dass Ursula Berlinghof diese Geschichte vorliest.
Sie passt stimmlich so perfekt zu Mara, dass man meinen könnte, Mara selbst würde diese Geschichte erzählen.
Sie spielt mit ihrer Stimme und findet sich gekonnt in verschiedene Situationen ein.
Die Sprecherin verstärkt Maras Ängste und Wut, wird gleichzeitig leiser, wenn es um liebevolle Gedanken und Gesten geht.
Doch auch die anderen Figuren liegen ihr gut und so ist es eine Freude, ihr zuzuhören.

Fazit
„Fünf Tage, die uns bleiben“ ist ein großartiger und aufwühlender Debütroman mit einer sehr bewegenden und gefühlvollen Handlung, die in die Tiefe geht und nachdenklich zurücklässt.
Sie ist voller tragischer und trauriger aber auch liebevoller und wunderschöner Momente.
Sie ist Geschichte, die noch lange nachwirkt.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Und wieder überzeugt er!

Der Insasse
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Inhalt
Der kleine Max Berghoff verschwand vor einem Jahr.
Der Täter sitzt in einer Psychiatrie im Hochsicherheitstrakt und schweigt darüber, wo der Junge ist und was er ihm angetan hat.
Max Vater will ...

Inhalt
Der kleine Max Berghoff verschwand vor einem Jahr.
Der Täter sitzt in einer Psychiatrie im Hochsicherheitstrakt und schweigt darüber, wo der Junge ist und was er ihm angetan hat.
Max Vater will die Wahrheit herausfinden und lässt sich in diese Psychiatrie einweisen.
Er muss selbst zum Insassen werden, um an den Täter heranzukommen.

Eindruck
Sebastian Fitzek ist mittlerweile ja bekannt für seine abgedrehten aber raffinierten Handlungsideen und diesmal hat er sich einen Hochsicherheitstrakt als Schauplatz ausgesucht.
Damit steht von vornherein fest, dass es in diesem Thriller recht hart zugeht, denn um in einem solchen Trakt zu sitzen, muss man schon schreckliche Taten begangen haben.
Und gleich auf den ersten Seiten gibt der Autor einen Vorgeschmack auf die Brutalität, die den Leser in diesem Buch erwartet.
Die Hauptfigur ist der Vater von Max, der sich als Insasse in die Steinklinik einweisen lässt, um an den Täter heranzukommen.
Mehr werde ich von der Story nicht verraten denn ganz ehrlich, das würde den Spaß nehmen, hinter die Geschichte zu kommen, die sich da S. Fitzek hat einfallen lassen.
Es geht jedenfalls recht brutal und teilweise auch pervers zur Sache, und Menschen wie ich, die nicht unbedingt sehr magenfest sind, können da auch schon mal an ihre Grenzen stoßen.
Oft fragte ich mich schon angewidert: Wie kommt dieser Autor nur auf diese Ideen.
Ich glaub, ich will es nicht wissen!
Fakt ist, sein Thriller ist spannend, bietet sehr oft überraschende Wendungen, und jedesmal wenn ich dachte, ich käme auf die Lösung, wurde ich stets eines besseren belehrt.
Genau das gefällt mir so an seinen Thriller.
Sie bieten Schauplätze in Deutschland, haben stets ausgeklügelte Handlungsideen, sind in einem leichten Schreibstil geschrieben und entwickeln sich so für mich stets zu einem Pageturner.
Auch seine Charaktere bleiben in diesem Thriller sehr interessant, selbst wenn sie nicht so sehr in die Tiefe gehen.
Es ist dieses Spiel zwischen den Figuren und dem Leser, das der Autor stets in seinen Thrillern beschreibt.
Man weiß nie so genau, wo man mit ihnen dran ist.
Kann man ihnen trauen oder belehren sie uns genau wie der Autor im Laufe der Zeit erneut eines besseren?
Sie sind zwar etwas blass gezeichnet, haben aber Ecken und Kanten und vor allem sein Protagonist reagiert oftmals zu impulsiv.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich hin und wieder das Gefühl hatte, das seine Fantasie hier stellenweise etwas zuviel des Guten war und ich ein paar Szenen in der Handlung etwas unlogisch fand.

Fazit
„Der Insasse“ konnte mich ebenfalls überzeugen. Ich mag die Art seiner Thriller sehr, da sich die Handlungsideen von anderen Thriller abheben.
Ich hab aber auch das Gefühl, das Sebastian Fitzek sich im Bereich der Brutalität und auch Abartigkeit gesteigert hat.
Auch wenn manches vielleicht etwas überdreht wirkte, bleiben seine Thriller fesselnd und spannend.
Menschen, die magenfester als ich sind, dürften erst recht ihre helle Freude haben.