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Veröffentlicht am 15.09.2016

Tierisch gute Ermittlung in Nachbars Garten

Kalle und Kasimir - Der geheimnisvolle Nachbar
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Kasimir lebt mit Linna in einer glücklichen Beziehung. Soweit ist alles völlig normal – aber Kasimir ist ein Kater und findet es nicht witzig, als Kalle und Mads bei Linna einziehen. Kalle ist ein Mops ...

Kasimir lebt mit Linna in einer glücklichen Beziehung. Soweit ist alles völlig normal – aber Kasimir ist ein Kater und findet es nicht witzig, als Kalle und Mads bei Linna einziehen. Kalle ist ein Mops – und somit nicht Kasimirs Niveau. Er setzt alles daran, Kalle in ein schlechtes Licht zu rücken und das fällt ihm umso leichter, als Kalle ein äußerst gutmütiges Wesen hat und leicht zu beeinflussen ist. Doch Kasimir hat einen Feind und noch dazu ist ihm der neue Nachbar, der sein Gartenhäuschen so penibel abschließt, äußerst suspekt und er möchte herausfinden, was es mit ihm auf sich hat. Allein schafft er das nicht und dann kommt alles ganz anders, als Kasimir sich das vorgestellt hatten …

Mirjam Müntefering verleiht ihren Protagonisten – menschlichen wie tierischen – einzigartige und besondere Charaktereigenschaften und lässt sie so vor dem geistigen Auge des Lesers lebendig werden. Die Beziehung von Linna sowohl zu ihrem Kater als auch zu Mads ist sehr real und nicht kitschig erzählt. Klar, so ganz kann man Linna nicht immer verstehen, aber Liebe ist manchmal eine Krankheit und die verläuft gern mal seltsam.

Die Aktionen der Tiere mögen für manche „zu vermenschlicht“ sein, mir gefallen sie. Wer sein Heim schon einmal mit einem Vierbeiner teilen durfte, wird vieles wiedererkennen und von der ersten bis zur letzten Seite ein Dauergrinsen im Gesicht haben. Ja, genau so müssen sie einfach über uns und unsere Eigenarten denken, die lieben Tiere! Besonders über das Reden – es stimmt tatsächlich, dass wir ständig mit ihnen reden und dabei voraussetzen, dass sie uns verstehen, aber einfach zu unbegabt sind, sie auch zu verstehen. Schon allein deshalb ist es witzig, Kalle und Kasimir bei ihren Bemühungen begleiten zu können.

Für mich ist auch eine passende Prise Spannung vorhanden. Der Fall des suspekten Nachbarn und der Große Weiße machen den beiden arg zu schaffen. Besonders gut finde ich aber das Ende. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es ist ein Ende, das wie aus dem Leben gegriffen ist und nicht „typisch Buch“. Genau das gefällt mir.

Mops Kalle kann sich manche Wörter nicht merken und das finde ich sehr sympathisch. Dass Mirjam Müntefering darauf verzichtet hat, so gut wie alles mit einem tier-eigenen Ausdruck zu belegen, wenn die Vierbeiner kommunizieren, finde ich besonders gut. Da verlieren einige Autoren sonst gern das richtige Maß.

Die einzelnen, relativ kurz gehaltenen Kapitel sind immer abwechselnd von Kasimir und Kalle erzählt. Dazu gibt es kleine Fischgräten für die Kasimir-Kapitel und kleine Knochen für die Kalle-Kapitel. Dieses kleine Detail gefällt mir sehr gut, auch wenn es für die Story nicht wichtig ist. Das Auge freut sich! Die wechselweise Erzählung zeigt sehr deutlich die unterschiedlichen Sichtweisen und Empfindungen von Kasimir und Kalle, Kater und Hund und auch Mann und Frau, da Kasimir komplett auf Linnas Seite steht. Das ist sehr schön gemacht und kein bisschen überzogen.

Das Ende ist nicht wirklich offen, aber es bietet Stoff für den nächsten Band. Ich freu mich schon sehr auf weitere Erlebnisse von Kater und Mops und belohne ihr erstes Abenteuer mit den vollen fünf Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Backofen im Garten

Holzbackofen - Aufbau, Praxis und Rezepte
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Wir sind begeisterte Griller und interessieren uns auch für einen Holzbackofen im Garten. So als zusätzliche Möglichkeit und vor allem für besonders gelungene Pizza. Das Buch aus der Reihe „Land & Werken“ ...

Wir sind begeisterte Griller und interessieren uns auch für einen Holzbackofen im Garten. So als zusätzliche Möglichkeit und vor allem für besonders gelungene Pizza. Das Buch aus der Reihe „Land & Werken“ wurde von Rudolf Jaeger geschrieben. Grillfans wird der Name nicht unbekannt sein: er ist der Manager des deutschen Grillsportvereins. Er weiß also definitiv, was er da sagt!

Gut, so ein klein wenig mutet das Buch auch als Werbung für Ramster Holzbacköfen an, aber das kann ich verschmerzen, denn die Informationen, die man hier findet, sind trotzdem toll. Das Buch ist sehr gut aufgebaut. Jeder einzelne Schritt des Baus eines solchen Backofens wird ausführlich und anschaulich erklärt. Und diese gelten auch für andere Hersteller, insofern ist es wirklich egal, dass am Ende des Buches diverse Ramster-Modelle vorgestellt werden.

Auch auf die Heizstoffe und das Anheizen wird eingegangen. Ein kleiner Abschnitt beschäftigt sich auch mit dem Einbrennen des Ofens. Sehr schön finde ich die Übersicht eines durchschnittlichen Temperaturverlaufs, an dem man gut ablesen kann, was man wann am besten im Holzbackofen backen kann.

Ein weiterer Abschnitt behandelt die Grundausstattung, die man für den Holzbackofen braucht. Anschließend folgen Informationen über Getreidearten und Mehlsorten (Typen). Besonders gut finde ich den Rezeptteil. Diese sind auf drei Ramster-Backofenarten ausgelegt, lassen sich aber auch auf andere Backöfen anwenden.

Bebildert ist das Buch mit zahlreichen, aussagekräftigen Fotos. Man hat sofort einen immensen Tatendrang, selbst einen solchen Backofen zu bauen und auch zu nutzen.

Mir gefällt das Buch ausgesprochen gut. Dafür vergebe ich auch die vollen fünf Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Köln für die Tasche

MARCO POLO Reiseführer Köln
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Die digitalen Extras sind eine nette Sache, ich persönlich aber liebe den guten, alten gedruckten Reiseführer. Und der vorliegende KÖLN-Reiseführer ist so toll aufgebaut, bebildert und beschrieben, wie ...

Die digitalen Extras sind eine nette Sache, ich persönlich aber liebe den guten, alten gedruckten Reiseführer. Und der vorliegende KÖLN-Reiseführer ist so toll aufgebaut, bebildert und beschrieben, wie ich das gern mag.

Die Einteilungen sind Insider-Tipps, Best of, Auftakt, Im Trend, Fakten, Menschen & News, Sehenswertes, Essen & Trinken, Einkaufen, Am Abend, Übernachten, Erlebnistouren, Mit Kindern unterwegs, Events, Feste & Mehr, Links, Blogs, Apps & mehr, Praktische Hinweise, Cityatlas & Straßenregister, Register & Impressum und Bloß nicht! Die Überschriften zeigen schon, dass hier kein trockener Stadtplan vorliegt, sondern die Kapitel mit Lebenslust und guter Laune gefüllt sind. Herrlich! Zum leichteren Auffinden sind die Kapitel auch farblich gekennzeichnet.

Mein Lieblingsabschnitt ist „Bloß nicht!“. Es ist interessant, was andernorts ganz schlimm ist und in den eigenen Gefilden völlig harmlos wäre.

Die Kapitel sind erfreulich kurz und knackig, dennoch erfährt man das Interessante und Wissenswerte. Die Bilder sind einfach „appetitanregend“ – man hat sofort Lust, sich Köln anzusehen, die vielen Orte anzupeilen und eine Sehenswürdigkeit nach der anderen zu entdecken. Noch dazu natürlich alle Restaurants, Bars, Cafés und Imbisse aufzusuchen, ganz klar! Sehr hilfreich sind auch die rot-gelb hervorgehobenen Insider-Tipps, die im h Buch immer wieder auftauchen und der Liniennetz-Plan am Ende des Reiseführers.

Ob für einen Tag, ein (verlängertes) Wochenende oder einen Urlaub: Hier hat man alle Infos zu Köln kompakt zusammen, Karte und Stadtführer in einem. Was will man also mehr? Macht bei mir die vollen fünf Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Emma Carow und die Kokons von Berlin

Neuntöter
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Mitten in Berlin, total öffentlich, aber doch von allen unbemerkt, hängen Leichen. Sie sind in Panzertape gewickelt, die quasi Kokons bilden. Schell ist klar, da gibt es noch mehr solche „Nester“. Aber ...

Mitten in Berlin, total öffentlich, aber doch von allen unbemerkt, hängen Leichen. Sie sind in Panzertape gewickelt, die quasi Kokons bilden. Schell ist klar, da gibt es noch mehr solche „Nester“. Aber wo? Und vor allem: warum? Die Profilerin Emma Carow findet Stück für Stück immer mehr über den Serienmörder heraus. Doch ihre eigene Vergangenheit kommt ihr in die Quere …

Das Buch hat mich sehr schnell sehr tief in seinen Bann gezogen. Der Stil ist außergewöhnlich. Mal humorvoll, mal regelrecht depressiv, mal normale Sätze, mal sehr minimalistisch gestaltete Sätze mit drei, vier Worten. Dummerweise strengt das Buch irgendwann auch extrem an und ich musste immer öfter Pausen einlegen. Trotzdem war da noch dieser Bann und ich griff nach ein paar Tagen doch wieder nach dem Buch und las weiter.

Die Protagonisten sind durchweg außergewöhnlich. Otto Normalverbraucher findet man in diesem Buch nicht. Das ist interessant, aber auch anstrengend. Vor allem driftet man dabei ein wenig ab, denn so wirkt alles extrem unecht.

Teilweise hatte ich keine Ahnung, warum es gerade auf die Weise weiterging, die das Autorenduo eingeschlagen hat, doch irgendwann fand ich den Sinn darin, sah den Bogen, den sie gegangen waren und wohin die Reise wohl gehen könnte. Trotzdem kam es zu mehr oder weniger großen Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Allerdings hatten ein paar Szenen auch Längen, die es nicht gebraucht hätte. Der Schluss macht aus dem Buch schon fast einen Psycho-Thriller.

Emma hat mich sehr gefordert. Auch wenn mir klar ist, dass sie total traumatisiert ist, kann ich ihre Handlungen öfter nicht wirklich nachvollziehen, sondern frage mich, ob sie sich damit nicht noch mehr Probleme macht. Schlimm finde ich auch, dass sie keine Hilfe hat.

Insgesamt verdient dieser Thriller dennoch vier Sterne, denn er hat sich einfach nicht abbrechen lassen, auch wenn ich mich zwischendurch gefragt habe, warum ich weiterlese. Es hat sich gelohnt – und ich bin gespannt, was Ule Hansen noch gemeinsam verfassen werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gib deiner Katze nie dein Zweithandy!

Cat Content
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Dieses Buch ist bestimmt nicht „wichtig“. Aber es ist unbeschreiblich witzig. Besonders für diejenigen, die selbst mit Katzen zusammenleben.

Ja, ganz genau so sind sie, unsere kleinen Nervensägen. Völlig ...

Dieses Buch ist bestimmt nicht „wichtig“. Aber es ist unbeschreiblich witzig. Besonders für diejenigen, die selbst mit Katzen zusammenleben.

Ja, ganz genau so sind sie, unsere kleinen Nervensägen. Völlig unschuldig an allem, selbst dann, wenn man sie bei ihren Untaten beobachtet oder gar filmt. Sie waren es nicht. Nie und nimmer. Auf gar keinen Fall.

Die Ideen, die Katja Berlin ihrem Kater zutraut, haben Katzen tatsächlich. Da bin ich mir total sicher. Ich habe Katzen, hatte Katzen und werde weiter Katzen haben. Eben genau deshalb: weil es nie langweilig wird und kein anderes Tier einen ähnlichen Charakter hat. Man wird sehr schnell süchtig nach genau diesen Momenten, die in „Cat Content“ zu finden sind.

Die Aufmachung, dass jede Seite eine Darstellung eines Smartphone-Displays ist, gefällt mir sehr gut. Klar, reichlich wenig Text für so viele Seiten, aber toll ist es trotzdem. Sogar auf Empfangsstärke und Akkuladung wurde geachtet und sie verändert. Wunderschön!

Kurz und knapp: ich mag das Büchlein! Und ich finde, es ist ein tolles Mitbringsel für Katzenfans! Macht von mir die vollen fünf Sterne.