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Veröffentlicht am 20.04.2023

Einblick in den Gefängnisalltag ...

Gangsterblues
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Zwölf Geschichten über 12 Menschen in einem der härtesten Gefängnisse Deutschland und ein Arzt, der nicht nur mit seiner Arbeit sehr ernst nimmt, sondern auch versucht, die Menschen, die vor ihm sitzen, ...

Zwölf Geschichten über 12 Menschen in einem der härtesten Gefängnisse Deutschland und ein Arzt, der nicht nur mit seiner Arbeit sehr ernst nimmt, sondern auch versucht, die Menschen, die vor ihm sitzen, nicht nur als Verbrecher zu sehen sondern als Menschen mit Vergangenheit, die seine ärztliche Hilfe benötigen. Das betont Joe Bausch auch immer wieder in dem Buch.
Ein guter Einblick in den Alltag einer deutschen Justizanstalt, erzählt durch einen der bekanntesten Gefängnisärzte und Schauspieler Deutschlands - Joe Bausch.
Seine Art des Erzählens sollte man schon mögen, weil sie ist sehr lebensnah und manchmal auch etwas schonungslos, aber so ist auch der Alltag in einer Justizvollzugsanstalt.
Ein Buch, was fesselt, aber auch nachdenklich macht, weil Verbrecher ist eben nicht gleich Verbrecher und das zeigt sich in den 12 Geschichten sehr gut.
Absolut empfehlenswert, nicht nur für True Crime Fans sondern auch für alle, die sich für den Alltag im Knast oder auch für spannende Biografien interessieren.

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Humorvoller Einblick in den Pflegealltag...

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren
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Das Cover schaut sehr lustig aus, das Cover fällt auch einfach auf (auch im Buchhandel), auch wegen des Titels. Der Comic-Style hat schon was.
Sybille Bullatschek ist Altenpflegerin in einem Pflegeheim ...

Das Cover schaut sehr lustig aus, das Cover fällt auch einfach auf (auch im Buchhandel), auch wegen des Titels. Der Comic-Style hat schon was.
Sybille Bullatschek ist Altenpflegerin in einem Pflegeheim mit sehr speziellen Bewohnern, die auch so ihre Eigenarten haben. Sie liebt ihren Job und arbeite auch gerne in ihrem Heim mit ihren Kollegen, aber dann taucht der Erbe des Heims - Rüdiger Otterle - auf, der von der Pflege keine Ahnung hat, aber unbedingt "Heim des Jahres" werden möchte. Toller Plot, der zu einem sehr unterhaltsame Buch führt, das man einfach schön zwischendurch lesen kann.
Der Schreibstil von Sybille Bullatschek ist echt toll, man hat sofort Bilder im Kopf und auch die Charaktere sind einfach nur sympathisch. Sybille Bullatschek schafft es, dem Leser Persönlichkeiten zu zeigen, die man einfach nur lieben muss, ob das nun der Hausmeister Sascha, der verwirrten Senior Herrn Bellies oder die liebenswerte Frau Spielmann ist.
Erzählt wird das Buch aus Sicht der Autorin und gliedert sich in 13 recht angenehm zu lesende Kapitel.
Man liest das Buch einfach so weg, weil es einfach so viele witzige Momente hat, trotzdem auch man nachdenklich macht, aber auch wenn es in manchen Momenten etwas übertrieben ist, aber wer jemanden kennt, der selber in der Pflege arbeitet, wird das Buch sehr gut nachvollziehen können.

Fazit:
"Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren" ist ein Roman für alle, die sich gerne mal auf eine unterhaltsame Art einen Einblick in ein Pflegeheim verschaffen möchte, aber dabei nicht nur die Probleme sehen möchten. Die Geschichte entwickelt sich sehr rasant, trotzdem wird man als Leser nicht überrannt oder überfordert.
Sybille Bullatschek beschreibt mit Humor den Alltag in einem Pflegeheim, der mal chaotisch, aber auch mal etwas angespannt sein kann. Ein kleines Manko ist sicherlich, dass man die grossen Themen in der Pflege wie öfters mal einspringen oder Personalmangel etwas zu wenig repräsentiert, aber das passt sicher auch nicht in ein Buch, das vor allem unterhalten soll und das tut es.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Neue Perspektiven für True Crime Fans...

Das Leben ist zerbrechlich Teil 1
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Das Cover schaut richtig spannend aus, es zeigt einen leeren Gerichtssaal mit Blick auf den Richterstuhl und den Vernehmungsstuhl, auf den der Richter schaut. Komplett in Schwarz-weiss gehalten ist das ...

Das Cover schaut richtig spannend aus, es zeigt einen leeren Gerichtssaal mit Blick auf den Richterstuhl und den Vernehmungsstuhl, auf den der Richter schaut. Komplett in Schwarz-weiss gehalten ist das Cover, das kann man sich wirklich gut anschauen.
Im Buch werden 16 Kriminalfälle genau beleuchtet, auch aus Sicht von Opfer und Täter, aber auch wird genau auf die Verurteilung eingegangen, warum eben auch die Strafen so verurteilt wurden und dieser Aspekt ist sicher gerade für viele Leser interessant, weil so Urteile nachvollziehbarer werden.
In den Fällen werden verschiedene Konstellationen zwischen Täter und Opfer aufgezeigt, von einem Mord aus Depressionen, einem medial sehr verfolgten Ehrenmord bis hin zu Fällen, in denen die Täter für schuldunfähig befunden werden.
Wolfgang Backen war viele Jahre als Richter tätig und kann daher als echter Kenner des deutschen Rechtssystems bezeichnet werden, aber auch seine Herangehensweise an das Buch ist man etwas anderes. Man erkennt eben, dass da ein echter Rechtshintergrund dahinter steckt und so zeichnet er nicht einfach die Tat nach, er geht auf die Besonderheiten - auch innerhalb der Rechtssprechung - ein und erläutert, sofern bekannt, auch die Vorgeschichten des Täters.

Fazit:
Die 16 besprochenen, teilweise medienbekannten Kriminalfälle sind sehr interessant geschildert, es wird auch die Vorgeschichte und teilweise auch die Lebenswege der Täter beleuchtet und dadurch entsteht, zusammen mit Momenten aus der Hauptverhandlung ein komplettes Bild von der Tat und auch dem Täter, was auch das Nachvollziehen der Urteile sehr einfach macht.
Besonders lesenswert in den 16 Kriminalfälle sind die Begründungen für die Urteile, bei denen man auch mal den Hintergrund des Urteils erläutert bekommt und so auch etwas über das deutsche Rechtssystem erfahren kann, was sicher auch für Kenner von True Crime mal neu ist.
Ein richtig gut geschriebenes Buch mit einem neuen Blickwinkel (eben aus der Sicht eines Richters) auf tatsächlich gefällte Urteile in Deutschland, also ein Buch für alle True Crime Fans und Rechtsinteressierte.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Mias Weg zu sich...

Die Wildmohnfrau
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Das Cover schaut interessant aus, wirklich viel sagt es nicht aus, aber es passt zum Buch.
Das Buch ist aus der Sicht von Mia geschrieben und wir setzen ein, als Mia 5 Jahre alt und ihre Mutter überraschend ...

Das Cover schaut interessant aus, wirklich viel sagt es nicht aus, aber es passt zum Buch.
Das Buch ist aus der Sicht von Mia geschrieben und wir setzen ein, als Mia 5 Jahre alt und ihre Mutter überraschend den Vater verlässt um zur Wildmohnfrau zu ziehen, die sie durch eine Kontaktanzeige kennengelernt hat. Von diesem Zeitpunkt ab scheint es im Leben von Mia und ihrer Mutter immer au und ab zu gehen, sie leben zeitweise in sehr bescheidenen Verhältnissen und je älter Mia wird, desto mehr versteht sie, dass ihre Mutter auf der Suche nach ihrem Glück ist, während Mia, die oft auf sich alleine gestellt ist, sich trotzdem zu einer starken jungen Frau entwickelt, die versucht, ihren Weg zu gehen...
Es stellt sich im Buch auch immer wieder die Frage nach der Definition von Zu Hause, ob es eher ein Ort oder ein Gefühl ist und ob sich das im Leben verändern kann oder vielleicht sogar muss.
Der Schreibstil von Sarah Knausenberger ist gut zu lesen, schnörkellos und trotzdem detailreich. Man kann sich sehr gut in Mia hineinversetzen, aber die anderen Charaktere in der Geschichte bleiben eher im Hintergrund, teilweise sind sie auch etwas blass. Auch hat man an manchen Stellen im Buch das Gefühl, dass man einiges zwischen den Zeilen herauslesen muss.
Unterstrichen wird die Geschichte mit 14 Tuschezeichnungen der Illustratorin Elke Ehninger sowie weitere ganzseitige Collagen, die sehr gut die Stimmung der Geschichte einfangen.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Ein echter Paigeturner...

Bunny Man
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Das Cover schaut richtig spannend aus, wobei ich sagen muss, im Buch wird der Bunny Man ein bisschen anders beschrieben als auf dem Cover dargestellt, aber das sehe ich nicht als Problem.
An sich könnte ...

Das Cover schaut richtig spannend aus, wobei ich sagen muss, im Buch wird der Bunny Man ein bisschen anders beschrieben als auf dem Cover dargestellt, aber das sehe ich nicht als Problem.
An sich könnte man meinen, die Story ist nicht neu, da haben wir Gerhard Kapeller, einen, sagen wir mal, nicht ganz lumpenreinen Beamten, den die Aufsicht schon auf dem Schirm hat und Georg, den "Helden" unsere Geschichte, der in seinem Leben alles verloren hat, weil er es nicht geschafft hat, zu erkennen, dass seine Frau wirklich depressiv ist. Beide haben ihre Interesse, beide schliessen einen Pakt, weil wir eben den Bunny Man parallel noch einen anderen Serienmörder haben, der Wien in Angst und Schrecken versetzt und auch im Hintergrund laufen skrupellose Geschäfte ab...
Neben den Elementen kommen aber so viele richtig spannende Elemente dazu, es werden sehr heftige Verstümmelungen veranschaulicht, auch wird viel Blut vergossen und Thomas Ehrenberger setzt sehr fies-perfide Punkte in die Geschichte, die einen im ersten Moment die Frage in den Kopf kommen lassen, wie tief steigen wir hier in die Hölle ab?
Von Kapitel zu Kapitel baut sich die Spannung immer mehr auf, vor allem weil man langsam als Leser merkt, wie verästelt die Charaktere untereinander sind und wie "klein" die Welt in Wien plötzlich wird.
Thomas Ehrenberger hat einen sehr spannenden Stil beim Schreiben, er schafft es den Leser in die Geschichte zu ziehen, die rund um den Bunny Man, aber auch um Gerhard Kapeller geschaffen wird. Neben einer sehr guten Spannungskurve zeichnen vor allem die Charaktere und die Tiefen in den Protagonisten diesen Thriller aus. Das erwartet man bei knapp 290 Seiten eigentlich so nicht, aber die verschiedenen Blickpunkte zusammen mit einer wirklich guten Storyline machen den Thriller zu eine echten Paigeturner.

Fazit:
Thomas Ehrenberger schafft eine richtig spannende Geschichte voller Überraschungen, die von Emotionen, aber auch von Gewalt, Trauer, Mitgefühl, falschen Freunden, Liebe und Hass erzählt. Ein Thriller, der definitiv nichts für schwache Nerven oder sensiblere Menschen gedacht ist. Die anfänglich vielleicht etwas "abgeranzte" Geschichte wirkt mit neuen Elementen und sehr tiefen Charakteren sehr real, spart dabei aber nicht an schockierenden Szenen und sehr interessanten Entwicklungen zwischen den Protagonisten.
Absolute Empfehlung für alle, die Thriller / True Crime lieben und alle, die es blutig mögen oder mal einen echten Paigeturner gebrauchen können.

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