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Veröffentlicht am 09.07.2021

Kriminalroman mit ganz viel italienischem Flair

Tödliche Sonate
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„Tödliche Sonate“ ist der Start einer Reihe um den Commissario Di Bernardo und besonders das Cover stach mir ins Auge. Ich mochte die Farbgestaltung, aber auch, dass im Hintergrund die Stadt Rom erkennbar ...

„Tödliche Sonate“ ist der Start einer Reihe um den Commissario Di Bernardo und besonders das Cover stach mir ins Auge. Ich mochte die Farbgestaltung, aber auch, dass im Hintergrund die Stadt Rom erkennbar war und dass das Kernelement des Krimis, die Violine, mit abgebildet wurde. So war die Komposition des Titelbildes stimmig zum Buch.

Dieser Kriminalroman beherbergte zwei Zeitebenen und zwei Erzählperspektiven. So gab es zwei Handlungsstränge, die kontinuierlich im Jahr 2017 spielten und einen Handlungsstrang, der mehrere Jahrhunderte umspann. Diese Kombination betrachtete ich sehr interessiert, wobei mir lange nicht klar wurde, weshalb ich in der Vergangenheit mehreren historischen Persönlichkeiten folgen durfte. Erst später wurde mir klar, dass es eher weniger die Menschen ging, denen ich folgte, sondern sich mehr dahinter verbarg.
Spannend gewählt empfand ich die Erzählperspektiven. Während ich dem Commissario Di Bernardo und den Personen aus der Vergangenheit mithilfe des personalen Erzählers folgte, durfte ich die Gedanken- und Gefühlswelt des Mörders aus dessen Sicht in der Ich-Perspektive erleben. Dies schuf noch einmal eine ganz andere Beziehungsebene, weil ich viel dichter am Täter dran war. Richtig genutzt hatte es mir aber auch nichts, denn bei aller Spekulation, wer er oder sie denn sein könnte, entglitt mir die Festlegung auf eine Person immer wieder wie ein nasser Fisch.
Der Start ins Buch fiel mir leicht und er hatte auch gleich ein tolles Spannungsniveau. Allerdings fiel es dann ab, was für mein Empfinden wohl mit den Nebenschauplätzen zusammenhing. Der Hauptstrang in der Gegenwart war der Mord an der Musikagentin Cornelia Giordano, aber ich begleitete nicht ausschließlich die Ermittlungsarbeiten. Stattdessen nahm ich an Di Bernardos privaten Leben teil. Das mochte ich am Anfang nicht so besonders, weil es mich zu sehr vom Mordfall ablenkte. Später muss ich jedoch sagen, gefiel mir das ganz gut, weil es den Commissario menschlicher wirken ließ. Besonders angenehm empfand ich, dass er nicht zu jenen Ermittlern gehörte, die vor den Scherben ihres Lebens stehen, sich davon runterziehen lassen und den Alkohol lieben. Di Bernardos Leidenschaft war das Essen und dies begleitete uns ständig. Viele leckere italienische Gerichte fanden ihren Einzug in die Geschichte, welche der Commissario mit großer Begeisterung aß. Genau wie die Speisen fand auch der grauenhafte römische Verkehr rege Erwähnung in der Geschichte.
Zudem sorgte auch eine große, am Beginn vorgestellte Vielzahl an Figuren dafür, dass die Spannung wieder abflachte. Es war schon ein bisschen verwirrend, dazu kamen die ganzen Gebäude- und Straßennamen, die mich ein bisschen ratlos durch die Geschichte taumeln ließen. Hier hätte vielleicht eine Karte von Rom geholfen, damit ich die Bewegungsmuster des Commissarios besser hätte nachvollziehen können.
Erst im Verlauf der Handlungen ergaben all diese Schilderungen ein tolles Ambiente und ich konnte Rom als Stadt erleben.
Im starken Kontrast stand dazu die Einführung in die Musikszene mit all ihren Licht- und Schattenseiten. Hier ging die Autorin sehr behutsam vor, sodass ich auch als Laie gut mitkam. Erleichtert wurde mir das auch von Di Bernardo, der genauso viel Verständnis von der Materie hatte wie ich.
Die Geschichte von Antonio Stradivari und seinen Violinen gefiel mir sehr gut. Lange kam ich nicht dahinter, wie das Ganze mit dem Mord zusammenhängen könnte. Aber völlig unabhängig davon faszinierten mich die Einzelheiten, auch wenn manches ins Reich der Fiktion gehörte.

Die Jagd nach dem Mörder war ein stetiges Auf- und ab. Die Ermittlungen drehten sich öfter mal im Kreis, hier hätte ich gern mehr Details zur Ermittlungsarbeit gehabt. Oft schickte der Commissario irgendeinen aus seinem Team zur Befragung los, das Ergebnis wurde mir dann aber nur sehr knapp oder gar nicht erst berichtet. Das fand ich ein bisschen schade.

Während mir Di Bernardo trotz der Einblicke in sein privates Leben anfänglich zu wenig greifbar war, schloss ich seinen Sohn Alberto dafür sofort ins Herz. Dieser hatte als Nebenfigur gar nichts mit dem Mordfall zu tun, brachte aber durch seinen wachen Geist Dynamik in die Geschichte und sorgte wiederum dafür, dass ich seinem Vater näherkam.

Im letzten Drittel von „Tödliche Sonate“ begannen sich die Ereignisse zu überschlagen und die Spannung zog richtig an. Ich war völlig gespannt, wer nun der wahre Mörder sei und wie alles miteinander zusammenhängen würde. Die Auflösung war zwar an sich genial, aber auch banal. Der Wow-Effekt fehlte mir hier und so manches Verhalten einiger Figuren zum Schluss waren mir nicht stimmig genug. Es blieben leider noch ein paar Fragen offen. Sie hatten allerdings größtenteils nichts mit dem Fall zu tun, sodass ich auf die Auflösung im nächsten Buch hoffe.

Fazit:
Ein Krimi mit Unterhaltungswert, verpackt mit reichlich italienischem Flair, dazu eine spannende Reise mit Antonio Stradivaris Geigen von ihrer Entstehung bis in die Neuzeit hinein.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

„König Drosselbart“ mal anders

American Mafia FairyTales
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Das Cover war für mich wieder ein Blickfang, wobei ich mir beim Lesen Lucas ganz anders vorgestellt hatte. Dennoch passte dieses Titelbild optisch zum ersten Band und im Grunde ist das mit abgebildeten ...

Das Cover war für mich wieder ein Blickfang, wobei ich mir beim Lesen Lucas ganz anders vorgestellt hatte. Dennoch passte dieses Titelbild optisch zum ersten Band und im Grunde ist das mit abgebildeten Personen auch immer Geschmacksache. Insgesamt mochte ich das Cover.

Ich kann nicht leugnen, dass ich nach „American Mafia FairyTales: Schneewittchen“ ziemlich hohe Erwartungen an diese Geschichte hatte. Zumal ich das Märchen vom König Drosselbart auch recht gernhabe und es doch so einiges an dramatisches Potenzial innehat. So war es auch wenig verwunderlich, dass ich entsprechend fiebrig vor Aufregung war, als ich von Lucas Plan erfuhr, wie er die schöne Amara für sich zu gewinnen wollte.

Grace C. Stone gelang es auf eine sehr charmante und leichte Art, die Märchenadaption in die Neuzeit zu holen. Sie passte die Berührungspunkte zum Original ihrem eigenen Handlungsbogen sinnvoll an.
So musste auch hier Amara einen ganz gewöhnlichen Job annehmen.
Dies gefiel mir recht gut, auch wenn ich persönlich etwas traurig war, weil eine Kernkomponente hier nicht vorhanden war. Meiner Meinung nach hätte sie noch zusätzlich für Stimmung sorgen können, wenn Amara nicht alles so leicht von der Hand gegangen wäre.

Dennoch war es gerade Amara, die ich fest ins Herz schloss. Ihr großes Freiheitsbedürfnis war für mich absolut nachvollziehbar. Trotz oder vielleicht gerade wegen ihres Lebens im goldenen Käfig war sie eine besonders bodenständige junge Frau und sehr sympathisch. Amara ließ sich nicht gerne unterjochen und war in ihrem ganzen Wesen einfach nur lebensbejahend und freundlich. Ihr merkte ich zu keiner Sekunde an, dass sie in Wahrheit eine Mafiaprinzessin war.
Lucas Gambini war ein sehr adretter und smarter Charakter. Er besaß einen wachen Verstand und war insgesamt ein toller Typ. Ein bisschen war er mir zu glatt geschmirgelt, sodass die eine oder andere Macke ihm sicherlich keinen Abbruch getan hätte. Ich mochte ihn und war sehr gespannt, wie er seine Lüge wohl am Ende aufdecken wollen würde.
Zwischenzeitlich überkam mich die Sorge, dass die Story eine zu schnelle Kehrtwende machen und alles zu schnell eitel Sonnenschein werden würde. Zum Glück passierte dies jedoch nicht und gerade dies sorgte für eine aufregende Unvorhersehbarkeit.
Für unerwartete Reaktionen sorgten auch die beiden Protagonisten, die im Wechsel der Kapitel aus ihrer Sicht die Ereignisse erzählten.

Der Schreibstil von Grace C. Stone war wie gewohnt einnehmend, herrlich flüssig und an den entsprechenden Stellen detailliert. Die erotischen Szenen waren überschaubar, dafür intensiv und mal was anderes. Mir gefiel das sehr gut.
Besonders angenehm war, dass es keinerlei Vorkenntnisse zum ersten Teil bedarf, um dieser Geschichte tadellos folgen zu können. Alles war herrlich schön autark, genauso wie ich es mag.

Insgesamt fand ich es schade, dass dieser Mafia Flair gar nicht zu Geltung kam. Es hätte auch eine Millionärsschmonzette sein können, ich merkte da keinen dramaturgischen Effekt. Einen kräftigen Hauch an Gefahr hätte ich sehr willkommen geheißen.
Dafür mochte ich es, wie am Ende die Scharade aufgelöst wurde. Es geschah sogar mit einem Anflug von Situationskomik und ich musste kräftig schmunzeln. Leider wurde das Finale für meinen Geschmack dann zu schnell abgehandelt. Vor allem hätte ich mir mehr Verletzlichkeit von einer Figur gewünscht. Auch die Dramatik ging dabei verloren und das märchenhafte Ende war in meinen Augen etwas lieblos.
Besonders ein Punkt empfand ich im Nachgang etwas unlogisch. Erst musste jemand nie die Konsequenzen für sein Handeln tragen und plötzlich war eine Bestrafung kein Problem. Das konnte ich leider nicht nachvollziehen.

Fazit:
„American Mafia FairyTales: König Drosselbart“ ist eine solide und gut unterhaltende Kurzgeschichte. Die Adaption zum Märchen war leicht abgewandelt, aber passend zur Story.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Wichtige Fabeln rund um das Meer und seinen Bewohnern

Daniel bei den Delfinen
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Neben dem hübschen Cover lockte mich der Klappentext. Persönlich finde ich es immer wichtig, dass eine Geschichte nicht nur zu unterhalten weiß, sondern auch etwas vermittelt. Sei es Wissen oder moralische ...

Neben dem hübschen Cover lockte mich der Klappentext. Persönlich finde ich es immer wichtig, dass eine Geschichte nicht nur zu unterhalten weiß, sondern auch etwas vermittelt. Sei es Wissen oder moralische Werte, wenn es gut gemacht ist, profitieren die Kinder auf eine ganz leichte Art und Weise davon. So war ich neugierig, wie das angekündigte Wissen über das Meer in die Erzählung eingebettet werden würde.

Optisch gefiel mir das Buch. Durch das große Format eignete es sich hervorragend zum Vorlesen. Der farbige Einband war verlockend und ich mochte den klaren Aufbau des Buches. Ein Kapitel bestand aus einer Doppelseite. Links gab es das Abenteuer des kleinen Jungen Daniel mit seiner neuen Freundin Nubia zu lesen, rechts leuchtete uns immer eine sehr schöne, passend zum Text gestaltete Illustration entgegen.

Insgesamt neun Kapitel erwarteten uns und besonders für jüngere Kinder, die selber noch nicht lesen können, waren die einzelnen Abschnitte von einer angenehmen Länge.
Der Erzählstil war leicht und sehr einfach gehalten. Perfekt also für die kleineren Zuhörer. Gut gefiel mir hier, dass das Wissen über das Meer und seine Bewohner verständlich vermittelt wurde. Besonders als Längenangaben vorkamen, hatte ich kurz Sorge, dass dies zu abstrakt sein könnte. Barbara Bilgoni nahm sich aber die Zeit, um dies verständlich und kindgerecht zu vermitteln.
Leider störte mich der Aufbau der kleinen Geschichten ein bisschen. Es gab keinen angenehmen Einstieg und viel zu oft ein abruptes Ende. Insgesamt wurden nicht mehr wie vier Sätze dafür aufgewendet und wir Leser wurden mitten ins aktuelle Abenteuer katapultiert. Hier hätte ich mir einen sanfteren Übergang gewünscht, es war doch ziemlich hart.

Inhaltlich gefiel mir das vermittelte Wissen. So gab es etwas über Seebeben, Korallen, Meeresverschmutzung im Allgemeinen und vieles über die Meeresbewohner selbst zu erfahren. Dies alles geschah ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit einer neutralen Erklärung. Eingebettet wurde das Ganze in spannende Abenteuerhäppchen, welche die beiden Protagonisten erlebten.

Daniel, der kleine Junge und seine Delfinfreundin Nubia blieben mir charakterlich zu farblos. Mir persönlich fehlte der Bezug und ich fand es schade, dass es keine Schnittpunkte gab, sich in dem Jungen wiedererkennen zu können. Es wäre schön gewesen, zumindest Daniel ein bisschen näher kennenlernen zu können. Auch die schnell entwickelte Freundschaft zu Nubia war nicht richtig greifbar.
So waren wir zwar immer sehr auf das neue Abenteuer gespannt, konnten aber keinen engeren Bezug zu den Figuren aufbauen.

Der im Klappentext angekündigte Märchenrahmen fehlte mir. Der Reise in die Unterwasserwelt fehlte für meinen Geschmack der märchenhafte Zauber.
Stattdessen würde ich diese Geschichte eher als Fabel einordnen und dazu würde auch der Inhalt perfekt passen. Daniel musste keine Probleme lösen, sondern nahm aus jedem Erlebnis mit Nubia Erkenntnisse für sich mit. Unter diesem Gesichtspunkt fand ich das Buch richtig klasse, weil es auf eine einfache und dennoch nachhaltige Weise so wichtige Themen wie Plastikmüll im Meer behandelte und zum Nach- und Umdenken anregte.

Abgerundet wurde der Gesamteindruck zu dem Buch von den sehr schönen Illustrationen von Sonia Sengupta. Die Farben der Zeichnungen waren richtig schön kräftig und luden zum Ansehen ein. Dabei gab es viel zu entdecken und hier gefiel mit besonders, dass Wert auf Mimik und Gestik der Figuren gelegt wurde. Das Zusammenspiel aus Text und Bild war klasse. Die Zeichnungen nahmen keine Handlungen vorweg, im Gegenteil, sie erzeugten Erwartungen an das, was kommen würde. Zudem waren die Illustrationen besonders für die Zielgruppe ab 4+ absolut ansprechend gestaltet worden.

Fazit:
Für mich war dieses schöne Buch kein Märchen im klassischen Sinn, sondern eher eine Ansammlung von kleinen Fabeln. Dies schmälerte jedoch nicht den Reiz für die jüngsten Leser, den interessanten und lehrreichen Abenteuern des kleinen Daniels und seiner Delfinfreundin Nubia zu folgen.

[ich würde dem Buch 3 - 3,5 Sterne geben. Da aber mein Kind das Buch ebenfalls gelesen hat und es ihm gefallen hat, runde ich gern auf Sterne auf]

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Rasant und unterhaltsam

Zara und Zoë - Die Tochter des Paten
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In die Geschichte kam ich problemlos hinein und ich hatte auch im Verlauf dieses Mal keinerlei Schwierigkeiten mit dem ständigen Personen- und Ortswechseln. Ich hatte das Gefühl, dass Alexander Oetker ...

In die Geschichte kam ich problemlos hinein und ich hatte auch im Verlauf dieses Mal keinerlei Schwierigkeiten mit dem ständigen Personen- und Ortswechseln. Ich hatte das Gefühl, dass Alexander Oetker sich endlich auf eine Handvoll Charaktere festgelegt hatte, die ich zum größten Teil schon aus den vorherigen Büchern kannte.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass es von Vorteil ist, die Reihe von Beginn an gelesen zu haben. Zwar ist es möglich, ohne Vorkenntnisse in die Handlung einzusteigen, aber das Beziehungsgeflecht der Personen untereinander kommt dann nicht besonders deutlich zum Tragen. Außerdem reichen die wenigen Rückblenden nicht aus, um die Welle aus Zorn und Rache nachvollziehen zu können.
Bei „Zara und Zoë – Die Tochter des Paten“ setzte Alexander Oetker auf sein altbewährtes Konzept von einem rasanten Erzähltempo, welches zu Lasten von Tiefgang und logischen Ausführungen ging. Durch die sehr knackigen Kapitel und die verschiedenen Erzählebenen erschuf der Autor eine packende Atmosphäre. Sie wurden durch andere Schriftbilder verdeutlicht, sodass sich Telefongespräche, Zeitungsberichte oder der normale Handlungsablauf auch visuell voneinander zu unterschieden gewesen ist.
Zwar waren manche Handlungsverläufe vorhersehbar, an anderen Stellen sorgte der Autor jedoch bei mir für einen Nährboden an wilden Spekulationen. Es war für mich nie durchschaubar, wer welche Pläne wirklich verfolgte, was er damit bezweckte und warum. Oft schien es mir so, dass jeder im Grund etwas anderes vorhatte, als er es zugab. Dies reizte mich natürlich immer weiterzulesen.

Der Schreibstil von Alexander Oetker ermöglichte es mir, dem ganzen Geschehen sehr gut folgen zu können. Wie von einem Journalisten nicht anders zu erwarten, konzentrierte sich der Autor auf das Wesentliche. Quälend langweilige Details wurden gar nicht erst erzählt, stattdessen brach er jegliche Handlung aufs Nötigste herunter und erzeugte damit eine unglaublich packende Dynamik. Die Ereignisse flogen nur so dahin. Bei manchen Szenen wirkte die Action reichlich dick aufgetragen, aber es steigerte definitiv den Unterhaltungswert.
Besonders gut gefiel mir, wie Alexander Oetker mit Gegensätzen spielte. So präsentierte er zum Beispiel eine beinah schon paradiesische Landschaft, während das Verbrechen diesen Ort dominierte und sich grausame Ereignisse abspielten.

In den vorherigen Bänden waren mir die Charaktere immer zu blass geblieben. Hier hatte ich jedoch zum ersten Mal den Eindruck, dass sie mehr Farbe bekamen. Die Kernfiguren hatten sich sichtlich weiterentwickelt, vor allem die beiden Schwestern Zara und Zoë wirkten zum ersten Mal wie echte Menschen.
Sehr überrascht hatte mich der Pate, Benito Bolatelli. Endlich war der Eindruck vom netten Onkel weg und es kam ein knallharter Mafioso zum Vorschein. Jawoll, endlich war Mafiaflair greifbar.
Seine Tochter Chiara jedoch blieb mir zu nebulös. Ihre Stimmungslage war für mich nicht immer greifbar, als Entführungsopfer nahm ich sie ziemlich oft gar nicht wahr. Schade.
Das Ende kam zackig daher und war auch schnell abgefackelt worden. Zwar blieben keine Fragen offen, aber ein bisschen ausführlicher hätte ich mir das Ganze schon gewünscht. Außerdem hatte der Ausgang einen völlig überzogenen Märchentouch. Und wenn sie nicht gestorben sind…

Auch wenn mich „Zara und Zoë – Die Tochter des Paten“ nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte, dies war für mich der beste Band der Reihe. Der Fokus der Erzählung war viel klarer, es gab nicht unübersichtlich viele Figuren, die mitmischten und das Ziel des Bandes war deutlich.

Fazit:
Ein Thriller mit einem Action-Mix aus „Fast and Furios“ und „Stirb langsam“. Rasant, unterhaltsam, aber arm an anspruchsvollem und emotionalen Handlungsverlauf.

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Ein interessanter Einblick in die Welt der Holding

Tuning für Ihr Unternehmen
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Da ich keine Expertin auf dem Gebiet der Unternehmensstrukturen bin, würde ich mir an dieser Stelle nicht anmaßen, den Inhalt fachlich bewerten zu wollen. Stattdessen betrachte ich das Werk als nicht Fachfrau ...

Da ich keine Expertin auf dem Gebiet der Unternehmensstrukturen bin, würde ich mir an dieser Stelle nicht anmaßen, den Inhalt fachlich bewerten zu wollen. Stattdessen betrachte ich das Werk als nicht Fachfrau und beleuchte den Nutzen für mich.

Die fünf einzelnen Kapitel waren übersichtlich gestaltet worden, was es mir ermöglichte, dem sachlichen Inhalt gut zu folgen. Dazu trug selbstverständlich auch der Schreibstil bei, der einfach und verständlich gehalten worden war. Fachliche Begrifflichkeiten wurden stets sofort erklärt, sodass ich hier Wissenslücken füllen konnte und insgesamt mit den Ausführungen Schritt halten konnte.

Der Aufbau des Buches war für mein Gefühl logisch konzipiert. Es startete mit einer Erklärung zur erlaubten Vorteilnahme und wie es sich positiv auswirkt, wenn sie dem Unternehmer bekannt ist.
Im weiteren Verlauf werden verschiedene Rechtsformen beleuchtet. Hier gefiel mir sehr gut, dass Vor- sowie Nachteile erwähnt wurden und es übersichtlich gegliedert worden ist.
Im dritten Kapitel kam das Buch zu seinem eigentlichen Kernthema: der Holding. Spannend war hier für mich, dass es unterschiedliche Arten von Holdings gibt. Nach dem kurzen Exkurs wurde auf die Erscheinungsformen der Holding eingegangen. Auch hier in kurzen und knapp gehalten Absätzen.
Anschließend befasste sich Dr. Nicole M. Hermann damit, wie ein Unternehmer mit einer Holding erfolgreich werden kann. Sehr gut gefallen hatten mir hier die zahlreichen Infoboxen. Von Praxistipps bis hin zu wichtigen Achtungshinweisen wurde hier viel auf wichtige Informationen geachtet und aufgebaut.
Im letzten Kapitel wurde es dann konkret. Macht es Sinn, eine eigene Holding zu gründen, wie sehen die nächsten Schritte aus und einiges mehr. Für mich eine interessante Zusammenfassung des vorherig gelesenen.

Aufgelockert und unterfüttert wurde der Text mit Tabellen und Grafiken. Sie verdeutlichten das zuvor gelesene und gaben einen kompakteren Überblick. Was mir jedoch fehlte waren noch greifbare Beispiele. Sie hätten sicherlich mehr verdeutlichen können und wären damit praxisnaher. So war manches für meinen Geschmack zu knapp abgehandelt. Ein detaillierterer Blick hätte mit Sicherheit nicht geschadet.

Fazit:
Ein interessanter Einblick in die Welt der Holding und den Möglichkeiten, die diese Unternehmensform bieten kann. Für Einsteiger eine leichte und informative Lektüre.

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