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Veröffentlicht am 30.11.2017

Wach auf Prinzessin!

Wolfsbraut - Dritter Roman: Die Entscheidung
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Wolfsbraut - Drei Romane in einem Band:
Prinzessin Lynn lebt alles andere als ein königliches Leben. Unter Drogen gesetzt und bevormundet lebt sie in einer Welt, in der sie kaum zwischen Wirklichkeit und ...

Wolfsbraut - Drei Romane in einem Band:
Prinzessin Lynn lebt alles andere als ein königliches Leben. Unter Drogen gesetzt und bevormundet lebt sie in einer Welt, in der sie kaum zwischen Wirklichkeit und Traum unterscheiden kann. Und immer wieder ist da dieser Wolf, der sie des Nachts in ihren Träumen zerreißen will.
Bei ihrem Geburtstags-Ball ändert sich alles. Sie wird Zeuge eines brutalen Mordes und flieht aus dem Schloss. Da taucht der Wolfsmann neben ihr auf, dem sie schon einmal begegnet ist und hilft ihr, den Häschern zu entkommen. Eine wilde Flucht durchs Land beginnt, während dieser Lynn langsam in die Wirklichkeit eintaucht und lernen muss, zu erkennen, wer Freund ist und wer Feind.

Zusammen mit dem Leser entdeckt sie eine faszinierende Welt und die alleszerstörende Bedrohung, die von den Bialowizen ausgeht.
Es gibt Stellen in dem Buch, die vibrieren vor Spannung, vor allem im mittleren Band und man lacht vor Freude, dieses Buch lesen zu dürfen.
Dann aber wieder eilt die Autorin so schnell und nur oberflächlich anrührend über das Geschehen, dass es langatmig wird. Natürlich verstehe ich, dass sie die lange Zeit der Flucht darstellen muss, aber ich hätte mir gewünscht, dass solche Übergangsszenen kurz gehalten werden und durch detailliertere Beschreibungen unterbrochen werden, nicht nur durch ein flüchtiges Bild mal hier, mal dort.

Gut gefallen hat mir das schrittweise Erkunden dieser Welt, die Spannung und die Neugier, was erwartet mich auf den folgenden Seiten?
Von den Hauptcharakteren hat sich vor allem Ulf einen Platz in meinem Herzen erobert mit seiner Großzügigkeit, in der er andere ihre eigenen Entscheidungen treffen lässt. Meist erreicht er gerade dadurch, dass sie sich für das Vernünftige entscheiden.

Alles in allem ist es ein lesenswertes Buch, mit dem Entwurf einer faszinierenden Welt, in die man gern eintaucht.
Es gibt allerdings auch einige Punkte, die mich gestört haben. Lynns Liebe zu Lord Duncan z.B. ist für mich eine reine Behauptung. Hier fehlt mir eine Szene zu Beginn, die diese Gefühle auch untermalt, oder wenigstens erklärt, wie es dazu kam. Vor allem, als sie das Bedürfnis verspürt, vor ihm niederzuknien, dachte ich nur: «Wie kann sie solch einen gewalttätigen Kerl lieben, der noch nicht mal besonders nett zu ihr ist?»
Vice versa kann ich Duncans Interesse an Lynn nicht nachvollziehen.
Dennoch beflügelte das Buch meine Phantasie und bereitete mir einige Stunden Lesevergnügen. Deshalb 3,5 Punkte von mir.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Götter in jeder Couleur

Götterblut
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Warrior, Tochter von Hades, dem obersten Gott der Unterwelt und Aphrodite, der Göttin der Liebe, ist die Schande ihrer Mutter. Im Gegensatz zu ihren schönen Halbschwestern, kleidet sich Warrior in weite ...

Warrior, Tochter von Hades, dem obersten Gott der Unterwelt und Aphrodite, der Göttin der Liebe, ist die Schande ihrer Mutter. Im Gegensatz zu ihren schönen Halbschwestern, kleidet sich Warrior in weite schlapprige Kapuzenpullis, Hose, Stiefel und Handschuhe. Nicht weil sie das schön findet, sondern weil jeder, der sie ansieht, dem Wahnsinn anheimfällt. Das ist der Fluch ihres Lebens. Wo sie geht und steht, verursacht sie Chaos, Pech folgt ihr wie ein verliebtes Hündchen und überhaupt ist ihr ganzes Leben recht freudlos.

Dann begegnet sie einem flüchtigen Gefangenen aus dem Tartaros, der Gefühle in ihr weckt, die sie bisher noch nie gegenüber einem Mann empfunden hat. Doch der Fremde wirft sie den Höllenhunden zum Fraß vor, um seine Flucht fortsetzen zu können.
Und dann ändert sich alles.

Ein Buch, welches die fünf Sterne voll verdient hat. Es führt in die Unterwelt, den Olymp und den Tartaros, wir begegnen alten und neuen Göttern und es macht einfach Spaß in diese faszinierende Welt einzutauchen. Ich hoffe die Fortsetzung kommt bald auf den Markt.

Veröffentlicht am 30.11.2017

äußerst liebenswerte Protagonistin

Gejagte der Schatten (Seday Academy 1)
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Mit ‹Gejagte der Schatten› ist Karin Kratt ein spannender Auftakt zur ihrer Seday-Academy Reihe gelungen. Selbst nach 260 Seiten ist das Geheimnis um Cey immer noch nicht vollständig geklärt. Die Autorin ...

Mit ‹Gejagte der Schatten› ist Karin Kratt ein spannender Auftakt zur ihrer Seday-Academy Reihe gelungen. Selbst nach 260 Seiten ist das Geheimnis um Cey immer noch nicht vollständig geklärt. Die Autorin gibt dem Leser mal hier mal da ein kleines Häppchen, aber da Cey so verzweifelt zu verbergen sucht, was sie in Wirklichkeit ist, bleibt das Zurückhalten der Information so glaubwürdig.
Cey ist eine J’ajal und immer auf der Flucht vor ihresgleichen. Als sich Xyen auf ihre Spur setzt, wird es immer schwieriger, den Häschern zu entkommen. Schließlich wird sie geschnappt und findet sich als Gefangene einer J’ajal-Vereinigung wieder, die sie zwingt, eine Ausbildung zu durchlaufen, damit sie lernt, mit ihren übernatürlichen Fähigkeiten klarzukommen.
Cey wehrt sich mit Händen und Füßen, doch dem einfühlsamen Xyen gelingt es, immer mehr Mauern ihres Widerstandes einstürzen zu lassen. Erst nach und nach wird deutlich, über welche Fähigkeiten Cey tatsächlich verfügt und dass sie nicht ganz ungefährlich ist. Wird es Xyen tatsächlich gelingen, sie zu einer vollwertigen Seday auszubilden?

Das Cover passt hundert prozentig. Die energische und zugleich so zarte und verletzliche Frau auf dem Umschlag verkörpert Cey so genau, dass es schon fast unheimlich ist. Cey ist bereit, diejenigen, die sie liebt zu schützen. Mit allem, was sie ihr Eigen nennt und das macht sie so unglaublich sympathisch. Dabei hat sie schrecklich viel Leid erfahren, dass es schon beinah unglaublich ist, dass sie trotzdem kein gewissenloser Killer geworden ist. Nun, das liegt wohl daran, dass sie die Seelenlichter von Menschen und J’ajal sehen kann.

Ich glaube, mit diesem Buch habe ich mir gerade ein neues Lieblingsbuch zugelegt. Die mitspielenden Charaktere sind einfach so liebenswürdig, dass man gar nicht genug Zeit mit ihnen verbringen kann. Ich weiß, wovon ich rede, immerhin habe ich das Buch jetzt gleich zwei Mal direkt nacheinander durchgelesen.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Nicht so ganz meins

Göttin der Dunkelheit (Die Chroniken der Götter 1)
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Areshva ist auf dem Weg zum Opferfest ihrer Göttin Lystrella, doch der Tempel wird überfallen. Sie widersetzt sich der Anweisung ihrer Hohen Priesterin und will kämpfen, anstatt sich zu verstecken. Ihr ...

Areshva ist auf dem Weg zum Opferfest ihrer Göttin Lystrella, doch der Tempel wird überfallen. Sie widersetzt sich der Anweisung ihrer Hohen Priesterin und will kämpfen, anstatt sich zu verstecken. Ihr Vorhaben, der Göttin neue Opferbäume zu pflanzen, damit jene neue Kräfte gewinnt, schlägt fehl. Stattdessen gerät sie in Lebensgefahr und muss sich von einer dunklen Göttin retten lassen, der sie sich anschließend auch für ein Jahr verpflichten muss. Wird es ihr gelingen, ihre Seele rein zu halten und ihre geliebte, lichte Göttin Lystrella wieder an die Macht zu verhelfen?

Von der Grundidee her ist das Buch sicherlich nicht schlecht, es gibt allerdings einige Elemente, die mir nicht zusagen. So zum Beispiel der Mix aus Magie und Technik, welche Areshva kombiniert und in ihrem Kampf einsetzt.

Auch dass die Götter lediglich als Energielieferanten fungieren und ihre Kämpfe stellvertretend über die Menschen austragen, die sich mal der einen, mal der anderen Göttin gegenüber verpflichten können, gefällt mir nicht. Ich hätte die Götter gerne mächtiger gesehen und mehr in der Lage, selbst zu handeln.

In dem Buch treten einige wirklich faszinierende phantastische Elemente auf. An manchen Stellen wirkte das Geschehen auf mich allerdings konstruiert, hierbei denke ich vor allem an das Auftreten der alten, scheintoten Hexe. In diesem Sinne gab es auch ein paar Szenen, die mir unrealistisch erschienen. Davon abgesehen sind beide Protagonisten sympathisch. Areshva zeichnet sich durch Mut und Kampfeswillen aus. Auch im Angesicht eines übermächtigen Gegners zieht sie sich nicht jammernd zurück, sondern sucht nach Wegen, ihr Ziel zu erreichen.
Mein Lieblingscharakter allerdings ist Silvrin. Ich mag seine Treue und Loyalität, seine Unerschrockenheit und seine hohen Ideale. Dabei ist er sich in keinster Weise darüber bewusst, wie attraktiv ihn nicht nur sein Aussehen, sondern vor allem sein Charakter machen.