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Veröffentlicht am 11.10.2016

Nett - und wir wissen alle, wessen kleine Schwester "Nett" ist...

Das bisschen Sünde
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Das bisschen Sünde als Titel, ein angebissener Apfel (eindeutig auf die Eva-wird-von-Schlange-verführt-Geschichte bezogen) auf dem Cover und eine Frau, die ins Kloster geht – jedenfalls zeitweilig -, das ...

Das bisschen Sünde als Titel, ein angebissener Apfel (eindeutig auf die Eva-wird-von-Schlange-verführt-Geschichte bezogen) auf dem Cover und eine Frau, die ins Kloster geht – jedenfalls zeitweilig -, das klingt doch auf den ersten Blick gar nicht so schlecht. Die Geschichte zieht sich allerdings ziemlich in die Länge, was ich auch auf den Schreibstil zurückführe. Im Grunde ist es auch das übliche Klischee, das hier bedient wird: Teenagermädchen – unscheinbar, schüchtern, hilfsbereit – lebt High School-Star – arrogant, Weiberheld, muss ab und zu mit Teenagermädchen reden, weil es für ihn Dinge erledigt – , der nichts davon mitbekommt, jedenfalls anscheinend. Jahre später trauert sie noch immer der verpassten Chance nach, bis sie ihm wieder über den Weg läuft. Er scheint sich kein Stück verändert zu haben und lässt nur ab und an ein nettes Wort fallen. Oder hatte er auch Gefühle für sie..? Großes Gefühlschaos, dramatische Missverständnisse, begonnene und schnell wieder beendete Liebschaften, hinterlistige Kolleginnen, tiefe Freundschaften, neue Erkenntnisse, religiöser Beistand und eine schräge Mutter – das sind Dinge, mit denen die Protagonistin Annie kämpfen muss. Neben ihrer geringen Körpergröße, natürlich, über die sich jeder lustig macht, allen voran Max, ihr Jugendschwarm. Nach dem Motto „Was sich neckt, das liebt sich“ ist dieser Roman aufgebaut, also ist schnell zu erkennen, was passieren wird und auch, wie er ausgehen wird. Daher sind viele Dinge, die eigentlich überraschend sein sollten, leider viel zu vorhersehbar. Nur ein, zwei Mal konnte mich eine Wendung überraschen, und manchmal (leider zu selten) musste ich tatsächlich mit Annie lachen oder eine kleine Träne verdrücken. Richtig mitgerissen hat mich dieser Roman aber trotz der netten Unterhaltung leider nicht.

PS. Ich hatte auch mehr religiöses Zeug oder zumindest einen größeren Bezug zum Titel erwartet, als den letzten Satz. Aber die Zitate, die über jedem Kapitel stehen und sogar auf diese bezogen sind, inhaltlich, die gefallen mir sehr (zum Beispiel: „Wenn man zu Gott spricht, ist man religiös. Wenn Gott mit einem spricht, ist man irre.“ [Dr. Gregory House]. Die Folge, in der er das sagt, kenne ich sogar…? )

Fazit

Ganz nette und unterhaltsame Lektüre, aber nicht viel mehr und nicht so ganz mein Geschmack.

Veröffentlicht am 20.09.2016

Besser als Band 1 - so langsam werde ich wärmer

Die 100 - Tag 21
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Noch immer in Gedanken bei der Serienversion dieser Geschichte fallen natürlich einige Dinge auf, die nicht übereinstimmen und die mir in der Serie besser gefallen. Auch kommt mir der Gedanke, dass diese ...

Noch immer in Gedanken bei der Serienversion dieser Geschichte fallen natürlich einige Dinge auf, die nicht übereinstimmen und die mir in der Serie besser gefallen. Auch kommt mir der Gedanke, dass diese Romanvorlagen niemals genug Raum bieten, um die Geschichte aufzunehmen, die jetzt schon in der Serie erzählt wurde. Das ist wieder ein Beweis dafür, dass man beides getrennt voneinander betrachten muss.

Wells wird mir immer sympathischer, genau so auch Sascha, Bellamy, Glass und Luke. Unsympathisch wird Clarke, natürlich auch Graham, aber auch Octavia mag ich nicht so sehr (in den wenigen Momenten, in denen sie auftaucht). Die Handlung ist ziemlich simpel, umfasst sie doch nur wenige Tage und spielt in einer relativ einsamen Welt. Außerdem gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Figuren, was zwar den Überblick durch die vielen verschiedenen Perspektiven und die ständigen Wechsel zwischen ihnen erschwert, aber keine wirklich verschachtelte Handlung ermöglicht, in der immer neue Personen dazukommen. Das hat natürlich auch seinen Reiz, so kann man die Figuren langsam besser kennenlernen, statt ständig von Neulingen abgelenkt zu werden. Aber es wird doch manchmal langweilig. Wobei, manchmal? Ich musste mich wieder durch das Buch beißen, habe mir immer eine bestimmte Kapitelzahl festgesetzt, die ich lesen wollte, um nicht zwischendurch wieder abzubrechen.
Die Geschichte ist ja nicht nur sachtes Geplänkel, aber auch keine Panem-mäßige Actionversion einer Dystopie oder andersartigen zukunftsvisionären Science-Fiction-Story. Es fällt mir oft schwer, am Ball zu bleiben. Ich glaube, das liegt wirklich an den vielen Perspektivenwechseln. Das erinnert mich, um ehrlich zu sein, an Game of Thrones. Ja, die Serie, nicht die Buchreihe. In dieser Serie werden auch verschiedene Handlungsstränge, die sich teilweise parallel ereignen, nacheinander erzählt, wobei man als Zuschauer quasi von einem Ort zum nächsten und dadurch auch in der Perspektive wechselt. Das nervt mich mittlerweile ziemlich, und so ist es eben auch bei Die 100 und dem zweiten Band Tag 21.

Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeschrieben wurde, da ja so einiges total anders ist als die Serienversion. Dadurch habe ich schon gar keine Erwartungen mehr. Zum Beispiel die Frage, wer in Mount Wether lebt, wird völlig anders beantwortet. Damit wird eigentlich die Grundlage für die zweite Staffel der Serie genommen (Oder doch nicht? Haben sich die Filmemacher das doch nicht ganz ausgedacht? Entwickelt sich da noch was in dem dritten und letzten Band der Reihe?) Diese und andere Fragen stelle ich mir und warte auf Band 3. Punkt. Ihr auch?

Fazit
Wieder völlig anders als die Serie, aber wesentlich besser als Band 1 der Reihe. Ich bin noch nicht ganz überzeugt, werde aber Band 3 lesen, um meine Fragen, die sich während des Lesens ergeben haben, beantworten zu können.

Veröffentlicht am 20.09.2016

Magische Mysterien

Windfire
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Als ich gesehen habe, dass es einen neuen Roman von Lynn Raven geben wird, musste ich zugreifen. Ich weiß schon gar nicht mehr, welche Bücher von ihr ich als erstes gelesen habe, aber ich liebe einfach ...

Als ich gesehen habe, dass es einen neuen Roman von Lynn Raven geben wird, musste ich zugreifen. Ich weiß schon gar nicht mehr, welche Bücher von ihr ich als erstes gelesen habe, aber ich liebe einfach ihren Schreibstil und auch die Dinge selbst, die sie sich ausdenkt. Jedes Buch bzw. jede Buchreihe hat einen eigenen Charme und eine einzigartige Grundidee. Die Geschichten unterscheiden sich schlicht von den übrigen im Genre. Das macht sie so besonders.
Auch bei Windfire war das der Fall: Eine einzigartige Idee, umgesetzt mit dem typischen Schreibstil und tollen Charakteren. Es hat größtenteils echt Spaß gemacht, Jesse und Shane in ihrem Abenteuer zu verfolgen. Allerdings ist mir diese Geschichte ein bisschen zu wirr gewesen. Ich kann nicht genau benennen, was mich gestört hat, aber dieses Buch fand ich nicht soo super wie die bisherigen der Autorin.
An den Figuren lag das sicherlich nicht: Jesse ist ein tolles Mädchen, das gelernt hat, für sich und seinen Bruder zu kämpfen und hart zu arbeiten. Sie ist stark, leidenschaftlich und argwöhnisch in Bezug auf Fremde. Shane ist einfach der tolle Kerl, auf den jedes Mädchen irgendwann einmal wartet / gewartet hat: Gutaussehend, viel zu oft mies drauf und mit vielen schlechten Angewohnheiten, über die man aber wegen all der guten Charaktereigenschaften gern hinweg sieht. Meistens jedenfalls. Die beiden bilden ein tolles Paar, was auch Jesses kleiner Bruder sofort erkennt, und sind doch nur am Streiten. Herrlich.? Die Szenen zwischen den beiden gefielen mir immer am besten.
Dazu kommt dann die Magie, die hier so einzigartig ist. Nach Familien unterteilt und auch nach Art der Magie gibt es Djinn, Feuer-, Wasser-, Erd- und Windmagier, wobei die Erdmagier offenbar das Böse darstellen, die Djinn irgendwie mit dem Feuer zusammenhängen und die Windmagier eine Familie voller Intrigen sind. Hierbei muss ich gestehen, dass ich das System dahinter noch nicht ganz durchschaue – ich werde dieses Buch also definitiv erneut lesen, irgendwann -, aber das ist völlig normal für mich und Lynn Raven-Bücher. Auch bei der Dämonen-Reihe (s. Banner unten) hat es eine Weile gedauert, bis ich wirklich das Drama verstanden habe. Aber das macht das Buch nur irgendwie besser, da man auch beim zweiten Mal Lesen wieder etwas neues entdeckt. Das hat man ja sehr, sehr selten.

Fazit
Nicht so genial wie erwartet, aber noch immer ein tolles Buch über tolle Menschen und jede Menge Magie. Es lohnt sich, wenn man etwas mit Magie, Mystery und Familiendramen anfangen kann.

Veröffentlicht am 20.09.2016

Nett, aber nicht soo spannend

Die Liebesdiebin
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Mein erster Frauen- und nicht Jugendroman von Christine Lehmann. Von letzteren habe ich mehrere verschlungen, das aktuellste fehlt allerdings noch. Jetzt war ich neugierig, wie die Frau schreibt, wenn ...

Mein erster Frauen- und nicht Jugendroman von Christine Lehmann. Von letzteren habe ich mehrere verschlungen, das aktuellste fehlt allerdings noch. Jetzt war ich neugierig, wie die Frau schreibt, wenn ihre Zielgruppe ein paar Jahre älter ist, und ob mir das genau so gut gefällt. Mein erster Eindruck war: Na ja. Irgendwie schleppte sich die Handlung langsam voran. Aber dann, nach ein paar Seiten, lief alles wie am Schnürchen. Die Handlung kam ins Rollen, die wichtigen Charaktere traten auf, … so was eben. Die Handlung an sich gefällt mir ganz gut. Die Grundidee ist meiner bescheidenen Meinung nach ziemlich genial und einzigartig – auf den Gedanken mit einer Liebesdiebin bin ich noch nicht gekommen und ich habe auch noch nichts darüber gelesen. Die Figuren sind allesamt irgendwelche Stereotypen. Da gibt es zum Einen Nicole, das egostische, geldgierige Miststück, dass von Daddy alles bekommt, was es möchte – jedenfalls früher. Außerdem ist da Jasmin, das burschikose Mädel, das hart arbeitet für seine Ziele und innig lieben kann. Severin, der zu schwach ist, um gut zu sein. Falk, der zu stark ist, um gut zu sein. Adeltraudt, die einfach liebenswürdig und klug die Rolle der Schwiegermutter einnimmt. Der „Patriarch“ der Familie, der seinen Jüngsten nicht lieben kann. Ronja, das wilde, trotzige Kind, das eigentlich nur Liebe sucht. Und noch viele mehr… Eine gute Idee, die Charaktere nach solchen Stereotypen zu gestalten. So kann sich jeder Leser / jede Leserin mit mindestens einer Figur identifizieren – oder einen Bekannten darin wiederentdecken.

Die eigentlichen Dramen spielen sich auch innerhalb der Familie ab. Welche Familie ringt nicht mit all diesen Kleinigkeiten, die sich dann zu einem riesigen Berg anhäufen, an den sich niemand mehr herantraut? Mal ehrlich, welche? Die Geschichte ist aus dem echten Leben gegriffen. Sie spielt außerdem in Deutschland – mal in Berlin, mal in Kühlungsborn (Mecklenburg-Vorpommern) -, was eine echt nette Abwechslung zu den ganzen Stories aus Amerika oder England beispielsweise ist.

Alles in allem ist das Buch Die Liebesdiebin von Christine Lehmann eine nette Unterhaltung. Mein Lieblingsbuch wird es nicht, denn die Geschichte fesselt mich einfach nicht richtig, aber gut ist es trotzdem. Deshalb bekommt dieses Buch von mir

Veröffentlicht am 20.09.2016

Gute Fortsetzung mit Zweifeln, was noch kommen mag

Im Augenblick - Seelenmagie 3
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Während nur einer Zugfahrt – zugegeben, die dauerte fünf Stunden, aber trotzdem! – habe ich dieses Buch durchgelesen… Was sagt das darüber aus?

Lena mag ich immer lieber, sie wird selbstsicherer und lässt ...

Während nur einer Zugfahrt – zugegeben, die dauerte fünf Stunden, aber trotzdem! – habe ich dieses Buch durchgelesen… Was sagt das darüber aus?

Lena mag ich immer lieber, sie wird selbstsicherer und lässt sich auch von Cay nicht mehr herumschubsen. Cay hingegen wird mir schon fast etwas zu fanatisch in seinen Ansichten, wenn sie auch meist aus guten Gründen entstehen. Diese Gratwanderung zwischen „Der Zweck heiligt die Mittel“ und „Die Mittel heiligen den Zweck“ zieht sich durch den gesamten dritten Band dieser Seelenmagie-Reihe. Und ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, das finde ich gut.

Der Schreibstil ist auch hier wieder sehr angenehm zu lesen und fließt nur so dahin. Allerdings hätte ich mir hierbei gewünscht, dass die Flashbacks, die ja immer häufiger auftreten, durch kursive Schrift oder ähnliche orthografische Merkmale gekennzeichnet gewesen wären. Ich hatte zwar keine Probleme, zu begreifen, ob ich mich noch in der aktuellen Realität oder in einer Erinnerung befinde, doch es wäre für mich ansprechender, wenn solche Dinge optisch sofort erkennbar wären.

Es haben sich inhaltlich einige Dinge so entwickelt, wie ich es schon länger geahnt habe. Das fand ich einerseits gut (juhu, ich hatte recht), andererseits aber auch etwas schlecht (oh, das war jetzt aber vorhersehbar…). Aber es gibt noch immer Aspekte, die nicht ganz geklärt sind und meine Fantasie wieder durchdrehen lassen: Wer steckt wirklich hinter den Anschlägen auf Lena und ist Mathäus so bösartig, wie immer berichtet wird? Kann man Lenas Mutter trauen und was hat Ekarius nun vor? Wie lange hat Cay noch zu leben? Meine Theorie ist ja, dass Bartholomäus irgendwie aus dem Schlamassel damals geflohen ist und hinter all dem Bösen steckt, während die drei ursprünglich als Bösen gebrandmarkten irgendwie allein versucht haben, ihr jeweiliges Leben auf die Reihe zu bekommen – jedenfalls irgendwann, nicht von Anfang an. Wie genau das aber alles passt und ob ich überhaupt damit ansatzweise richtig liege, das steht, zumindest für mich, noch in den Sternen. Aber nicht mehr lange…

Fazit
Eine gute Fortsetzung voller Spannung und Emotionen, aber sie lässt eine Frage offen: Was, verflixt noch mal, kommt jetzt noch?!