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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2023

Purer Nervenkitzel

Leopard
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Von Beginn an versteht es Jo Nesbo einen Spannungsbogen aufzubauen, der permanent anhält. Bei einem Thriller ist dies eine große Kunst und zeichnet das Buch als lesenswert aus.
Nach Beendigung seines letzten ...

Von Beginn an versteht es Jo Nesbo einen Spannungsbogen aufzubauen, der permanent anhält. Bei einem Thriller ist dies eine große Kunst und zeichnet das Buch als lesenswert aus.
Nach Beendigung seines letzten Falles um den Schneemann hat Harry Hole seinen Job als Hauptkommissar der Osloer Polizei gekündigt und setzt sich nach Hongkong ab. Neben Problemen mit seinem Alkohol- und Drogenkonsum hat er auch noch Schwierigkeiten mit der chinesischen Mafia. Der jungen Kommissarin Kaja Solness gelingt es, ihn in Hongkong zu finden und den sich sträubenden Harry Hole nach Oslo zurück zu holen. Denn hier sind bereits grausame Morde geschehen, die die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen. Eine Verbindung der Fälle ist zu Beginn nicht ersichtlich, doch Harry ahnt, dass ein Serienmörder am Werk ist. Ein verwickeltes Spiel beginnt. Die Spuren führen bis in den Kongo. Aber nicht nur der Täter gibt Harry Rätsel auf, sondern auch der auf seinen Vorteil bedachte Kollege Bellmann arbeitet gegen ihn.

Schon nach wenigen Seiten war ich von der Geschichte gefesselt. Die Charaktere der Hauptprotagonisten sind sehr gut beschrieben und fallen sehr unterschiedlich aus. Harry, der bärbeißige Sonderling, sein Kollege Bellmann, ein ich-bezogener selbstsüchtiger Mensch und die junge Kaja Solness, die sich hin- und hergerissen fühlt und daher sehr sympathisch wirkt.
Dies ist der achte Thriller von Jo Nesbo, in dem der Ermittler Harry Hole eine zentrale Rolle spielt. Der Autor ersinnt nicht nur eine faszinierende Mordgeschichte, sondern bringt uns auch den Menschen Harry Hole näher. Dieser äußerst sympathische Alkoholiker, der versucht gegen seinen Drang anzukämpfen, sein Verhältnis zu seinen sterbenden Vater und der seiner Liebe zu Rakel nachtrauert. Harry ist ein Einzelgänger, der mit unkonventionellen Methoden arbeitet und ein unheimliches Einfühlungsvermögen in die Denkweise eines Serienmörders hat. Er verfolgt stur seine Suche nach der Wahrheit.
Ein rasant geschriebener Thriller mit überraschenden Wendungen, der keine Langeweile aufkommen lässt.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Spurlos verschwunden

In Todesangst
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Tim und Susanne Blake leben getrennt. Die gemeinsame 17jährige Tochter Syd verbringt ihre Ferien bei ihrem Vater und jobbt in einem Hotel an der Rezeption. Dann geschieht das Unerklärbare, Syd verschwindet ...

Tim und Susanne Blake leben getrennt. Die gemeinsame 17jährige Tochter Syd verbringt ihre Ferien bei ihrem Vater und jobbt in einem Hotel an der Rezeption. Dann geschieht das Unerklärbare, Syd verschwindet von einem Tag auf den anderen. Die Eltern sind krank vor Sorge. Tim pfeift auf seinen Job und begibt sich auf die Suche nach seiner Tochter. Er erkundigt sich bei ihrer Arbeitsstelle, doch im Hotel kennt sie keiner. Ihren Freunden hat sie nichts erzählt. Er richtet eine Website ein, verteilt Zettel mit ihrem Foto und befragt Ladeninhaber, die in der Nähe des Hotels ihr Geschäft haben. Keiner hat Syd gesehen. Doch dann kommt Tim selbst in Bedrängnis. Seine Wohnung wird verwüstet, jemand versteckt Drogen in seinem Haus, er stolpert über eine Leiche und entgeht knapp einem Anschlag auf sein Leben.

Der Thriller ist mitreißend und spannend geschrieben. Die Gedanken und die Verzweiflung des Vaters kann man gut nach vollziehen, da der Autor die „Ich-Perspektive“ angewandt hat. Handelt es sich hier um eine Krise in der Vater-Tochter-Beziehung oder gibt es andere Gründe, die zu dem Verschwinden von Sydney geführt haben?
Obwohl zwischendurch die Spannung etwas abflacht, da einige Passagen etwas sehr langatmig geschrieben sind, kommen immer wieder neue Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat, teilweise hatte ich Schwierigkeiten das Buch zur Seite zu legen. Bis zum Schluss stellt sich die Frage, findet Tim seine Tochter oder nicht.
Linwood Barclay hat einen angenehmen Schreibstil, der sich sehr flüssig lesen lässt. Der Autor ist für mich ein Garant für spannende Thriller.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Spannender Spionagethriller

Das Moskau-Komplott
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Ein Spionagethriller von Daniel Silva um den israelischen Agenten, Restaurator und Maler Gabriel Allon, der sich positiv von der Masse abhebt.
Wie jedes Jahr zum Jahreswechsel strömt die russische Geldelite ...

Ein Spionagethriller von Daniel Silva um den israelischen Agenten, Restaurator und Maler Gabriel Allon, der sich positiv von der Masse abhebt.
Wie jedes Jahr zum Jahreswechsel strömt die russische Geldelite in den exklusiven Skiort Courchevel. Der russische Journalist Alex Lubin hat von Boris Ostrowskij, Chefredakteur des Wochenmagazins Gaseta, den Auftrag erhalten, Iwan Charkow während seines Winterurlaubs zu beobachten. Alex Lubin landet im einzigen Hotel des Skiortes, das sich gegen die russische Invasion wehrt und Reisenden aus anderen Ländern den Vorzug gibt. Doch lange währt sein Aufenthalt dort nicht, denn er wird ermordet.

Gabriel Allon verbringt seine Flitterwochen in Umbrien und ist vom Vatikan beauftragt worden, ein kostbares Gemälde zu restaurieren. In der Villa erreicht Gabriel der Ruf des israelischen Geheimdienstes. In Rom will ihn der Chefredakteur Boris Ostrowskij treffen. Unter großen Sicherheitsvorkehrungen soll der Kontakt aufgenommen werden. Doch bevor eine Begegnung stattfindet, wird Boris Ostrowskij vergiftet. Was wollte der Chefredakteur mit Gabriel Allon besprechen? Wie konnte er trotz der Überwachung getötet werden?

Der Mord an den beiden russischen Journalisten lässt Gabriel nicht ruhen. Die Spur führ zu dem obskuren russischen Milliardär und Waffenhändler Iwan Charkow. Doch schnell wird klar, dass es um größeres geht. Die Welt soll vor einem weiteren Terroranschlag wie am 11. September bewahrt werden.

Daniel Silva hat einen einzigartigen Erzählstil, der mir sehr gut gefällt. Er gehört meines Erachtens zu den besten Autoren von Spionagethrillern. Die jeweiligen Handlungsorte und deren Atmosphäre werden hervorragend geschildert. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich gut lesen. Ein herausragender Spionagethriller, der alle Kriterien in Sachen Spannung, Aktualität und Qualität erfüllt.

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Ein weiterer Fall für Martha Frisch

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser
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Auch der zweite Band um Martha Frisch führt uns nach Leer in das Jahr 1958. Die Heißmangel-Betreiberin Martha Frisch will das Grab ihres Mannes besuchen und entdeckt hinter dem Ehrenmal einen Toten. Es ...

Auch der zweite Band um Martha Frisch führt uns nach Leer in das Jahr 1958. Die Heißmangel-Betreiberin Martha Frisch will das Grab ihres Mannes besuchen und entdeckt hinter dem Ehrenmal einen Toten. Es ist ihr Schwager, der Richter Siegfried Kaltwasser, der mit ihrer jüngeren Schwester verheiratet war. Die Polizei vermutet den Täter unter den letzten Fällen des Richters. In der Heißmangel geht es zu wie in einem Taubenschlag, denn alle wollen mehr über den Tod von Siegfried Kaltwasser erfahren. Martha Frisch stellt ihre eigenen Nachforschungen an und erfährt dies und das von ihren Kundinnen. Wenige Tage später wird auf dem Friedhof ein zweites Opfer gefunden. Beide Ermordete gehörten dem neu gegründeten Verein zur Wahrung von Sitte und Anstand an.

Die Autorinnen Franke und Kuhnert haben wieder einen wunderbaren Fünfzigerjahre Krimi geschrieben, der die damalige Zeit lebendig werden lässt. Die Atmosphäre der 50er Jahre wird durch sprachliche Gepflogenheiten sehr passend geschildert, so dass ich mich in die Zeit versetzt fühlte. Der bekannte flüssige Schreibstil der Autorinnen hat dafür gesorgt, dass die Seiten nur so dahin flogen. Dank der kurzen Kapitel mit ständig wechselnden Perspektiven lässt sich die Geschichte flott lesen. Durch die Ermittlungen der interessanten Charaktere gestaltet sich der Fall sehr abwechslungsreich und bleibt bis zum Schluss spannend.

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Veröffentlicht am 29.01.2023

In der arktischen Eiswüste

The Dark
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Kate will ihren eigenen Problemen entfliehen und meldet sich auf eine Stellenanzeige. Ein Jahr als Ärztin in der Antarktisstation, das klang für Kate North nach Abenteuer. Sie kam als Ersatz für den französischen ...

Kate will ihren eigenen Problemen entfliehen und meldet sich auf eine Stellenanzeige. Ein Jahr als Ärztin in der Antarktisstation, das klang für Kate North nach Abenteuer. Sie kam als Ersatz für den französischen Arzt Jean-Luc, der vor zwei Monaten im Eis gestorben ist. Der Tod von Jean-Luc liegt über der Station wie ein Fluch, denn gleichzeitig wird Alex beschuldigt das Ausrüstungsmaterial nicht genügend kontrolliert und so den Tod des Arztes verschuldet zu haben. Alex fühlt sich verantwortlich, beschwört aber, dass er die Gegenstände genau geprüft hat. Kate ahnt, dass der Tod von Jean-Luc kein Unfall war und versucht Licht ins Dunkel zu bringen, hat aber mit eigenen Dämonen zu kämpfen.

Zu Beginn werden die handelnden Personen vorgestellt, die auf der Antarktisstation leben und arbeiten. Auch die Internationalität ist erkennbar. Durch die bildhaften Beschreibungen spürt man die Kälte und die unmenschlichen Bedingungen in der arktischen Eiswüste. Etwas gestört hat mich die Tablettenabhängigkeit von Kate, wenn man bedenkt, dass es für die Stelle als Ärztin ein strenges Auswahlverfahren gegeben hat und die Abhängigkeit nicht aufgefallen ist.

Für einen Thriller hätte ich mir von Beginn an mehr Spannung gewünscht. Die Geschichte entwickelt sich langsam bis sie kurz vor Schluss den Höhepunkt erreicht. Trotzdem hat es mir Freude bereitet, mit zu rätseln.

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