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Veröffentlicht am 30.12.2023

Spirituelle Spuren?

Gottesopfer
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Schon im Prolog wird die Neugier geweckt. Zwei korrupte Hamburger Polizisten entdeckten auf ihrer Streifenfahrt eine „Skelettfrau“. Keiner kannte sie. Um den Hals trug sie einen Eisenring, an dem eine ...

Schon im Prolog wird die Neugier geweckt. Zwei korrupte Hamburger Polizisten entdeckten auf ihrer Streifenfahrt eine „Skelettfrau“. Keiner kannte sie. Um den Hals trug sie einen Eisenring, an dem eine Kette befestigt war, doch an der Kette hing auch noch ein Ziegelstein. Ihr Kopf war kahl geschoren und ihre Augen hatten einen toten Blick. Doch wer hatte ihr diese Grausamkeiten angetan? Die Nachforschungen verlaufen im Sande und die Spannung wächst.
Ein Jahr später beginnen die nächsten Handlungsstränge, die in verschiedenen Orten von Europa spielen. Hauptprotagonist ist Sam O’Connor, Tatortanalytiker und Profiler bei Europool, der ein gestörtes Verhältnis zur Kirche hat. Sam soll eine Mordserie an Frauen aufklären, die alle nach mittelalterlichen Ritualen getötet wurden. Seine Spur führt nach Hamburg zu Pater Dominik, der sich immer an den verschiedenen Tatorten aufgehalten hat.
Tanja Pleva hat einen sehr bildhaften Schreibstil, der mir sehr gut gefällt und sich sehr flüssig lesen lässt. Mit Sam O’Connor hat sie einen sympathischen Ermittler erschaffen. Auch die anderen Charaktere werden sehr gut dargestellt mit all ihren Stärken und Schwächen. Durch die vielen kleinen Kapitel und wechselnden Orten wird der Einstieg in die Geschichte leicht gemacht und die Spannung sehr schnell aufgebaut. Bis zum Schluss hielt die rasante Entwicklung an und es fiel mir schwer das Buch aus der Hand zu legen.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Die Liebe zum Tanz

Eine Geschichte von Liebe und Feuer
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Victoria Hislop hat nicht nur einen wunderschönen Roman über die Liebe zum Tanz geschrieben, sondern dieses mit den geschichtlichen Hintergründen des spanischen Bürgerkrieges von 1936-1939 verbunden.
Der ...

Victoria Hislop hat nicht nur einen wunderschönen Roman über die Liebe zum Tanz geschrieben, sondern dieses mit den geschichtlichen Hintergründen des spanischen Bürgerkrieges von 1936-1939 verbunden.
Der Roman gliedert sich in zwei Hauptstränge, die miteinander verknüpft sind.
Im Jahre 2001 nehmen Sonia und ihre Freundin Maggie begeistert Tanzunterricht in London. Anlässlich ihres Geburtstages lädt Maggie Sonia zu einer Reise nach Granada ein. In der Bar El Barril lernt Sonia den alten Kellner Miguel kennen. Er führt sie in seinen Erzählungen in die Vergangenheit von Spanien zur Zeit des Bürgerkrieges. Anschaulich beschreibt Miguel das Leben der Familie Ramirez, die früher die Besitzer des El Barril waren. Doch dann bricht der Bürgerkrieg aus und nichts bleibt mehr wie es war. Die vier Kinder verlassen das Elternhaus. Emilio wird wegen seiner homosexuellen Neigungen verhaftet. Verraten von seinem Bruder, der mit den Faschisten sympathisiert. Der älteste Bruder meldet sich freiwillig, um die Republik zu unterstützen. Und auch Mercedes, eine schon bekannte Flamencotänzerin, macht sich als 16-jähriges Mädchen auf, um ihren heißgeliebten Gitarristen Javier aus Malaga zu suchen. Immer tiefer taucht Sonia in die Vergangenheit der Familie Ramirez ein und verfolgt gebannt den Erzählungen des Kellners Miguel ohne zu ahnen, dass auch ihr Leben mit der Familie Ramirez verknüpft ist.
Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Meine erste Vermutung auch auf Grund des Buchcovers, dass es sich um einen etwas schwülstigen Roman handelt, hat sich nicht bewahrheitet. Ich fühlte mich versetzt ins Spanien der dreißiger Jahre. Sehr detailliert wurde der Flamenco geschildert, so dass man meinte die Musik zu hören. Die Tanzenden konnte ich mir bildhaft vorstellen. Victoria Hislop hat sehr realistisch den spanischen Bürgerkrieg mit all seinen Auswirkungen beschrieben, den ich mir so nicht vorgestellt habe und von dem ich bisher sehr wenig gehört hatte.
Für mich ein sehr lesenswertes Buch, dass mir sehr viel Freude gemacht hat und gleichzeitig mir wissenswertes für die spanische Geschichte während der Franco-Zeit vermittelte.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Die Spur des Geldes

Das Geld war schmutzig
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Claire und Parker geben sich als nichts ahnende Touristen aus, als sie Zimmer in einer kleinen Pension beziehen. So kann die Besitzerin, Mrs. Barlett, die aufregende Geschichte des Raubüberfalls, der letzte ...

Claire und Parker geben sich als nichts ahnende Touristen aus, als sie Zimmer in einer kleinen Pension beziehen. So kann die Besitzerin, Mrs. Barlett, die aufregende Geschichte des Raubüberfalls, der letzte Woche in der Gegend geschah, erzählen. Und schnell wird dem Leser klar, dass Claire und Parker nicht so harmlos sind wie sie vorgeben, sondern mit dem Überfall zu tun hatten. Das erbeutete Geld wurde von Parker und seinen beiden Kumpels McWhitney und Dalesia in der Kirche versteckt, da die Gegend nach dem Raubüberfall nur so vor Polizisten wimmelte.
Nun versucht Parker unauffällig an die Beute heranzukommen, doch dann begegnet er einer alten Bekannten, der Kopfgeldjägerin Sandra. Da diese dringend Geld benötigt, will auch sie einen Teil der Beute bekommen. Die Probleme für Parker werden immer größer. Sein einer Kumpel versucht auf eigene Rechnung an die Millionen zu kommen und auch eine Gangsterbande ist auf der Spur des Geldes.
Es handelt sich hier um eine wieder neu entdeckte alte Krimireihe. „Das Geld war schmutzig“ ist der 3.Teil einer Trilogie über Parker. Aber Vorwissen ist nicht unbedingt nötig, da die Geschichte komplett eigenständig ist.
Richard Stark, Pseudonym des Schriftstellers Donald E. Westlake, schreibt in einem flüssigen Stil. Durch sehr kurze Kapitel, immer neuen Wendungen kommt keine Langeweile auf. Es gibt keine langatmigen Beschreibungen der Landschaft und Abschweifungen.
Die Geschichte wird einmal nicht aus Sicht der Polizei geschildert, sondern aus der Perspektive des Gangsters Parker, wobei dieser sehr anonym bleibt, kein Vorname, keine genaue Beschreibung seines Äußeren, sehr emotionslos und seiner Mit-Gangster.
Ein unterhaltsamer seichter Krimi für all diejenigen, die keine blutrünstigen Thriller mögen.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Welche Rolle spielt die Familie?

Schwarzvogel
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Dieses ist der erste Fall von der Ermittlerin Fredrika Storm und ihrem neuen Kollegen Henry Calment.

Fredrika hat ihre Dienststelle gewechselt und war wieder in ihre Heimat zurück gekehrt. Sie hat schon ...

Dieses ist der erste Fall von der Ermittlerin Fredrika Storm und ihrem neuen Kollegen Henry Calment.

Fredrika hat ihre Dienststelle gewechselt und war wieder in ihre Heimat zurück gekehrt. Sie hat schon mit einigen Sonderlingen gearbeitet, aber Henry, der wie ein Detektiv aus dem 19. Jahrhundert angezogen ist, gehört schon zu den Top Ten. Ihr erster Fall führt sie nach Vombsjön. Die Großmutter von Fredrika hat beobachtet wie eine junge Frau aus den Wald gestürzt kam und den nur leicht zugefrorenen See überqueren wollte. Sie hörte die Warnung nicht und brach im Eis ein. Die Nachforschungen zu dem Todesfall führen in die Vergangenheit und machen auch vor der eigenen Familie nicht halt. Doch soll Fredrika gegen ihre eigene Familie ermitteln?

Wer einen typischen skandinavischen Krimi erwartet, wird enttäuscht sein. Es gibt keine blutrünstigen Beschreibungen, aber trotzdem ist unterschwellig die Spannung auf jeder Seite spürbar und man fragt sich, welche Verbindung gibt es zwischen der Toten und der Familie von Fredrika. Die Geschichte fand ich recht reizvoll, aber gegen alle Regeln der Polizeiarbeit verhält sich Fredrika oft unvernünftig und ermittelt nachts allein in Häusern von Verdächtigen. Der Fall hat mich sehr gut unterhalten und bleibt bis fast zum Schluss spannend und undurchsichtig.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Ostfriesischer Weihnachtskrimi

Der Weihnachtsmannkiller
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Mit Weihnachten hatte er nichts am Hut. Er wollte die Reihen der Weihnachtsmänner lichten. Da im Dezember oft die Erde gefroren war, machte es Schwierigkeiten die Leiche zu entsorgen und er schuf Platz ...

Mit Weihnachten hatte er nichts am Hut. Er wollte die Reihen der Weihnachtsmänner lichten. Da im Dezember oft die Erde gefroren war, machte es Schwierigkeiten die Leiche zu entsorgen und er schuf Platz in seiner Tiefkühltruhe. Im letzten Jahr verschwand Hermann Volks und seine Frau war fest überzeugt, dass ihr Mann tot war, doch da keine Leiche auftauchte, galt er weiterhin als vermisst. Da noch mehr Männer verschwunden waren, vertrat Ann Kathrin Klaasen die These, dass ein Serienkiller in Norden mordet. Alle die vermissten Männer haben in der Adventszeit sich als Weihnachtsmann oder Nikolaus verkleidet. Jeder, der in Norden den Weihnachtsmann spielte, war in Gefahr.

Ich muss gestehen, bei den Krimis von Klaus-Peter Wolf liebe ich die Hörbuchversion. Da der Autor die Hörbücher selbst spricht, werden sie für mich zu etwas Besonderen und ich habe den Eindruck einer persönlichen Autorenlesung. Beim Hören bin ich schnell mitten im Geschehen, treffe alte Bekannte wieder und fühle mich dazu gehörig.

Der Erzählstil hat mir wieder gut gefallen. Gekonnt spielt Klaus-Peter Wolf mit Worten und äußert Gesellschaftskritik, so dass es jedes Mal für mich ein Genuss ist, dem Hörbuch zu folgen. Mein Kopfkino wird bei vielen Passagen des Krimis aktiviert und entlockt mir ein Schmunzeln, stellenweise hätte ich mir aber doch mehr Spannung gewünscht. Trotzdem hat mit das Hörbuch wieder amüsante Stunden bereitet.

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