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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2017

Ein äußerst lesenswertes und informatives Buch!

Verlorene Welten
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Aram Mattioli legt mit „Verlorene Welten – Eine Geschichte der Indianer“ meines Erachtens ein außerordentliches Buch vor. Eindringlich, aufklärend und teils wegen der geschichtlichen Begebenheiten natürlich ...

Aram Mattioli legt mit „Verlorene Welten – Eine Geschichte der Indianer“ meines Erachtens ein außerordentliches Buch vor. Eindringlich, aufklärend und teils wegen der geschichtlichen Begebenheiten natürlich auch beklemmend - ein Sachbuch, das den Leser zu besagtem Thema viele Informationen liefern dürfte. Die Geschichte der Indianer Noramerikas und der „Invasoren“ wird hier beispiellos aufgearbeitet. Und obwohl man um die Verläufe und Verläufe aus diversen anderen Büchern oder Filmen weiß, ist es bei Mattioli doch noch einmal erschreckend authentisch und ungeschönt nachzulesen. Der Schreibstil ist dabei durchweg sehr eingängig, so dass die Texte gut verständlich sind. Eigentlich liest sich „Verlorene Welten“ auch gar nicht so sehr wie ein Sachbuch, sondern wirklich interessant und packend, wie „lebendige Geschichte“.
Der Autor hat mit seinem Buch definitiv eine bereichernde und sehr schonungslose Lektüre verfasst. Unglaublich informativ, aufschlussreich und bewegend! Ich würde es definitiv weiterempfehlen. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.10.2017

Tolle Rezepte, aber ein bisschen viel "Yin und Yang"...

Makrobiotik
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„Makrobiotik“ von Madhavi Guemoes. Neugierig war ich, als ich das Buch zum ersten Mal sah. Denn eigentlich möchte man sich zwar möglichst gesund ernähren. Aber bei dem Wort „Makrobiotik“ schleichen sich ...

„Makrobiotik“ von Madhavi Guemoes. Neugierig war ich, als ich das Buch zum ersten Mal sah. Denn eigentlich möchte man sich zwar möglichst gesund ernähren. Aber bei dem Wort „Makrobiotik“ schleichen sich wohl automatisch einige Bedenken und Vorurteile ein. Insofern habe ich dieses Buch zwar mit Spannung, aber auch mit 2 kritischen Augen gelesen.

Zum Schreibstil kann man wohl nur sagen, dass man sich mit den Bedenken teilweise bestätigt sehen kann, fallen im einleitenden Teil doch häufig Worte oder Begrifflichkeiten wie „Yin und Yang“, „Ungleichgewicht“ oder „Harmonie“ in einem unverkennbar esoterischen Kontext. Gut leserlich ist das Buch trotzdem, auch wenn ich einige Mal über die Ausführungen von Madhavi Guemoes lächeln musste.. Es ist halt nicht so sehr meins, das Esoterische..
Ansonsten war ich aber tatsächlich überrascht, dass Guemoes doch bei den mitgelieferten Rezepten und Anregungen einige sehr interessante Inhalte bietet. Es gibt viele Anleihen aus der japanischen Küche, aber auch wieder viele Rezepte mit diversen Getreidevariationen – was ja bei Maktrobiotik nicht überrascht. Den Unterschied macht hier oftmals der Einsatz unterschiedlichster Gewürze, die natürlich immer andere Geschmacksrichtungen zur Grundlage haben und vor allem die Getreide-Gerichte unterschiedlich prägen. Die Zutatenliste ist dabei auch überraschend vielfältig, wobei ich nicht alle Zutaten kannte (z.B. Adzukibohnen und Kuzu). Andererseits wird von Madhavi Guemoes schon eingangs im Buch darauf hingewiesen, dass man die Rezepte eher als Grundidee sehen sollte und alles nach eigenem Geschmack und Gutdenken abwandeln soll. Ob nun Porridge, Schwarzwurzel-Creme-Suppe, vegane Waffeln, Bratlinge oder Hirse-Allerlei, Smoothies und Aufstriche – man hat doch eine sehr gute, vielfältige und ausgewogene Auswahl. Eine Grundvoraussetzung ist meines Erachtens jedoch, dass man einen gut sortierten Asia-Laden (möglichst sogar mit Bio-Produkten) in der Nähe hat. Es kommen in diversen Rezepten asiatische, teils recht spezielle Zutaten zum Einsatz. So z.B. Shoyu, Ume Su oder Tahinsauce und Amazake. Ich persönlich war nicht gleich mit allen Zutaten „vertraut“.. Vieles, wie z.B. Mirin, gibt es mittlerweile aber sogar schon in größeren Supermärkten zu kaufen.

Ansonsten ist das Buch tatsächlich eine schöne Idee und gute Anregung für eine alternative und womöglich überwiegend gesunde Küche. Viele Rezepte gefielen mir gut und ich werde sie sicherlich einmal nachkochen. Wer sich also von dem esoterischen „Yin – Yang – Ansatz“ nicht abschrecken lässt und das Buch mehr als Rezepte-Sammlung sieht, dem sei es wärmsten empfohlen. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Wahnsinnig interessant und Informativ... Ein Peter Wohlleben halt!

Das geheime Netzwerk der Natur
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Peter Wohlleben hat es mit seinem neuesten Buch „Das geheime Netzwerk der Natur“ wieder einmal geschafft, mich mit Inhalten zu verblüffen und mit Geschichten aus Wald und Natur zu verzaubern. Ich mag die ...

Peter Wohlleben hat es mit seinem neuesten Buch „Das geheime Netzwerk der Natur“ wieder einmal geschafft, mich mit Inhalten zu verblüffen und mit Geschichten aus Wald und Natur zu verzaubern. Ich mag die Art und Weise, wie Peter Wohlleben seine oder auch allgemeine Erkenntnisse schildert und weitergibt. Seine Anekdoten und beschriebenen Aspekte sind immer unglaublich interessant, authentisch und sehr einfühlsam geschildert und man sieht nach der Lektüre der Wohlleben-Bücher die Welt der Bäume, Tiere und auch Menschen vielleicht manches mal ein wenig anders, differenzierter.
Wohlleben erläutert dieses Mal in „Das geheime Netzwerk der Natur“ vor allem die Beziehungen des Ökosystems und bleibt dabei nicht immer im Kontext des Waldes, sondern schweift auch ab in die weite Welt und bringt immer wieder tolle Beispiele und Geschichten hervor. Ob nun die Zusammenhänge zwischen Wolf, Rehen, Flussverläufen und Waldrodung (etc.) oder das Fischleben und die große Bedeutung von Stickstoff - die Netzwerke der Natur erhalten tatsächlich durch Wohlleben‘s Fachwissen eine ganz neue, teils erschreckende und wachrüttelnde Dimension.
Wie immer ist der Schreibstil von Peter Wohlleben sehr eingängig und gut verständlich. Man merkt ihm die Nähe zur Natur durch seinen Beruf als Förster und eine gewisse Unkompliziertheit einfach an. Er schreibt, wie er alles selbst erlebt und kennengelernt hat: Schlicht, einfühlsam und doch unglaublich direkt und ungeschminkt. Meiner Meinung nach lesen sich die Inhalte sehr spannend. Treten doch immer neue Erkenntnisse zu Tage und erweitern ggf. sogar noch den eigenen Horizont. Peter Wohlleben schreibt sich die Geschichten und sicherlich eigene Erlebnisse von der Seele, erzählt im Plauderton von immens wichtigen Naturereignissen und -entwicklungen und das berührt beim Lesen letztlich immer wieder. Ich finde, die Bücher Wohllebens sind eine wahre Bereicherung und man kann sich gut und gerne ein Beispiel an den Inhalten nehmen. Somit ist auch „Das geheime Netzwerk der Natur“ wieder eine absolute Leseempfehlung. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Ein großartiges Werk, das dazu einlädt es immer und immer wieder anzuschauen..

Vom Leben der Tiere. Wie sie handeln, was sie fühlen
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Pablo Salvaje ist eigentlich Künstler und arbeitet vorwiegend mit Drucktechniken. Mit dem im Prestel Verlag erschienenen Band „Vom Leben der Tiere – Wie sein handeln, was sie fühlen“ (Oktober 2017) hat ...

Pablo Salvaje ist eigentlich Künstler und arbeitet vorwiegend mit Drucktechniken. Mit dem im Prestel Verlag erschienenen Band „Vom Leben der Tiere – Wie sein handeln, was sie fühlen“ (Oktober 2017) hat er seine Werke erstmals in einem Buch zusammengefügt und erzählt zugleich eine kleine Geschichte mit seinen Bildern.
Schon mein allererster Eindruck des Buches war sehr gut, bestehen die Seiten doch aus recht festem Papier und sind dadurch auch eher robust. Beim ersten Durchblättern machte mich dann jedoch beinahe ein wenig stutzig, dass das Sammelwerk gar nicht so sehr viel Text enthält - auch wenn es sich um einen Bildband handelt. Doch das Buch wird tatsächlich von Salvaje‘s Darstellungen getragen, was spätestens beim 2. genaueren Blick hinein klar wird. Die Bilder sind meiner Meinung nach wunderschön, künstlerisch stark durchdacht und irgendwie auch unglaublich ergreifend. Sie sprechen beim Anblick an und bewegen etwas beim „Leser“. Die Textfragmente zu den Themen Liebe, Rhythmen, Überleben, Wandlung, Lebensraum, Wasser und Schätze sind denn auch sehr eingängig und passen sehr gut zu den Abbildungen – wenngleich sie auf das Wesentliche reduziert sind. Das Gesamtpaket ist stimmig und unerwartet „perfekt“.
Das Buch hat mich zwar beinahe erst auf den 2. Blick überzeugt, dann aber auch richtig und ich habe es nun immer und immer wieder zur Hand genommen. Man entdeckt die Tiefe und Aussagekraft der Bilder wohl erst im 2. Schritt. Und Pablo Salvaje hat mit seinem Werk wahrlich alles richtig gemacht. Es ist ein vollendeter und stimmiges Sammelband und die Darstellungen von Salvaje‘s Drucken sind großartig. Es ist sicherlich eine große Kunst, derart viele Emotionen in solch schlicht wirkende Bildpositionen zu bringen und beim Anblick zu erzeugen. Ich würde es definitiv jederzeit empfehlen. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.10.2017

Ein absolut packender Roman, einfach großartig!

Gestorben wird immer
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Alexandra Fröhlich legt mit ihrem Roman „Gestorben wird immer“ ein überaus spannendes Familien-Epos vor, das voller Überraschungen steckt und mit einem unglaublich tollen Erzählstil zu überzeugen weiß. ...

Alexandra Fröhlich legt mit ihrem Roman „Gestorben wird immer“ ein überaus spannendes Familien-Epos vor, das voller Überraschungen steckt und mit einem unglaublich tollen Erzählstil zu überzeugen weiß.

Agnes hat mit ihren 91 Jahren einen Entschluss gefasst: Sie will endlich mit ihrer reichlich verschrobenen Familie reinen Tisch machen und ein lange gehütetes Geheimnis lüften. Doch nichts schwieriger als das, sind sich doch die einzelnen Familienmitglieder nicht gerade gut gesinnt und zudem teilweise auch „untergetaucht“. Doch Agnes wäre nicht das stoische und regie-angebende Familienoberhaupt, wüsste sie nicht ihren Einfluss zu nutzen.

Für mich war das Buch tatsächlich eine unglaublich positive Überraschung, hatte ich doch „lediglich“ eine recht nette Familiengeschichte erwartet. Doch man erhält stattdessen eine spannende und packende Erzählung, die sich über viele Jahrzehnte erstreckt und eine authentische Geschichte unterschiedlichster Protagonisten vernetzt. Dreh- und Angelpunkt ist Agnes, der das Leben Vieles abverlangt hat. Sie als Hauptfigur, wie auch alle anderen Charaktere wirkten dabei durchweg sehr reell und glaubhaft. Man blickt mit jedem gelesenem Kapitel tiefer in die Figuren hinein, lernt sie und ihre Beweggründe besser kennen und verstehen. Der Schreib- und Erzählstil ist dabei sehr eingängig und meines Erachtens auch recht speziell. Der Ton ist manches mal sehr direkt und schroff, doch passt es herrlich zum Kontext des Ganzen und man schwankt zwischen Lachen und Tränen. Die Geschichte spielt in der Gegenwart, aber ebenso in diversen Episoden in der Vergangenheit, die hier sehr bildhaft dargestellt ist.

Mich hat die Erzählung von Anfang bis Ende gepackt und ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Eine ergreifende Geschichte, spannend, tragisch und witzig zugleich. Mir wird die Geschichte noch lange im Gedächtnis bleiben und ich bin sehr froh, auf diesen Roman von Alexandra Fröhlich gestoßen zu sein! Absolute Leseempfehlung, deshalb 5 Sterne.