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Veröffentlicht am 15.01.2025

Der Mörder ist immer der Gärtner? Wer weiß....!?

Blut und Blümchen - Mord hat immer Saison
2

Das hat sich Nele Blum auch anders vorgestellt. Eigentlich wollte sie nur nach einem Burnout dorthin zurück, wo sie als kleines Mädchen bei ihren Großeltern glücklich war. Doch kaum ist sie an ihrem Ziel ...

Das hat sich Nele Blum auch anders vorgestellt. Eigentlich wollte sie nur nach einem Burnout dorthin zurück, wo sie als kleines Mädchen bei ihren Großeltern glücklich war. Doch kaum ist sie an ihrem Ziel angekommen, findet sich eine Leiche...

Ein kleines, verschlafenes Örtchen namens Schönrat steht im Mittelpunkt dieser kurzweiligen Cosy-Crime Geschichte.
Neles Großeltern lebten damals in der Kleingartenanlage "Hortensia" und führten das Vereinslokal.
Nele möchte eigentlich nur das Lokal zu neuem Leben erwecken und einen neuen Lebensabschnitt wagen. Ruhig und entspannt, fernab von der Stadt und dem dazugehörigen Stress.
Sie trifft auf die quirlige Uschi Gabynski, ihres Zeichens Vereinsvorsitzende.
Kartoffel- Paul, Bohnen-Karl und wie sie alle heißen, empfangen Nele auf ihre eigene, spezielle Weise in der "Hortensia" mit offenen Armen.
Dennoch, der Mord muss aufgeklärt werden und  dies muss nun der dreißigjährige, durchaus attraktive Dorfpolizist Erik Gertner übernehmen, dem die Kleingärtner allerdings nicht allzuviel zutrauen. Wie gut, dass Nele zur Miss Marple 2.0 wird und Erik bei den Ermittlungen unter die Arme greift.....

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und sehr humorvoll. Man mag das Buch nicht an die Seite legen und wer schon mit Kleingärten zu tun hatte, findet ganz bestimmt den einen oder anderen Charakter wieder.
Die irgendwie schrulligen, aber liebenswerten Kleingärtner der "Hortensia" bringen den Leser mit ihren witzigen, verbalen  Scharmützelchen
zum Schmunzeln. Aber nicht nur die Kleingärtner wurden gut dargestellt. Durch die bildlich beschriebenen Szenen sieht man förmlich das Dorf, mit dem kleinen Supermarkt oder auch die alten Damen in ihren Kitteln, die Gebäude, die Wege, den See usw. vor sich. Zudem bekommt man einen vortrefflichen Eindruck über das Dorfleben. Wer ein bisschen anders ist, wird direkt beäugt und muss ein "dickes Fell" haben. Es wird getratscht dass es eine wahre Wonne ist. Und irgendwie weiß jeder alles und nichts...

Fazit: Ein kurzweiliges Buch für ein gemütliches Wochenende auf dem Sofa oder aber in der Sonne auf dem Liegestuhl inmitten blühender Hortensien, das Spaß auf weitere "Schönrath- Geschichten" macht.

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  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 02.12.2024

Gebäck, Intrigen und die Liebe

Café Alba
2

Die 1970er. Zur Zeit der Diskomusik, Miniröcke, Schlaghosen und bunten Tapeten, betreibt Francesca Milani ihr, über die Region des Piemont, bekanntes Café Alba mitsamt Fabrik.
Nachdem ihre Tochter Isabella ...

Die 1970er. Zur Zeit der Diskomusik, Miniröcke, Schlaghosen und bunten Tapeten, betreibt Francesca Milani ihr, über die Region des Piemont, bekanntes Café Alba mitsamt Fabrik.
Nachdem ihre Tochter Isabella ihr Studium beendet hat, steigt sie mit in die Firma ein und bringt mit neuen Ideen "frischen Wind" in die Führungsetage.

So einfach und schön das Leben der beiden sein könnte, ist es leider nicht. Denn wo sich Erfolg findet, finden sich auch Neider. Und ein Intrigant hat es ganz besonders auf die beiden Frauen abgesehen....

Nebenbei beschäftigen sich Francesca und Isabella damit, neue Köstlichkeiten zu kreieren und die Liebe ihres Lebens zu behalten bzw. zu finden, sie müssen sich den Wirrungen des Lebens, Freundschaft und Herausforderungen stellen.
Vor allem Isabella muss sich erst auf den Pfaden der Liebe verirren... ob sie die Liebe ihres Lebens am Ende finden wird?

Genauso wie im ersten Band schreibt die Autorin mit einer flüssigen und sehr bildlichen Darstellung und Sprache. Man sieht die damalige Mode, die Landschaft, das Cafe förmlich vor sich und riecht den Duft der Torten und des Gebäckes.

Zudem schafft es die Autorin, dass man sich immer wieder in die Lage der zwei starken, selbstbewussten Frauen begeben kann, mit ihnen fühlt, egal ob ihnen Zorn, Verzweiflung, Verliebtheit oder einfach Glückseligkeit widerfahren.

Ich bin begeistert von dem Buch und wünsche mir einen dritten Band.

Fazit:
Ein Buch für gemütliche Abende bei Gebäck und Caffè (stellen Sie sich ein Schälchen mit Ferrero- Köstlichkeiten bereit), um zwei hinreißende Frauen auf der Achterbahn des Lebens zu begleiten.
Am Ende wird alles gut, nicht wahr? Und wenn es nicht gut wird, so ist es nicht das Ende?!

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 20.10.2023

Advent mit depressiven Verstimmungen bei dem am Ende die Sonne durch die Wolken scheint

Der Adventskalender zum Glück
1

"Merkwürdigerweise war es ein Weihnachtsmann, der sie aus dem Loch herauszog."
Aus dem dunklen Loch der depressiven Phase in der sich Fie, die Protagonistin der Geschichte, befindet, nachdem sie nach vielen ...

"Merkwürdigerweise war es ein Weihnachtsmann, der sie aus dem Loch herauszog."
Aus dem dunklen Loch der depressiven Phase in der sich Fie, die Protagonistin der Geschichte, befindet, nachdem sie nach vielen Jahren Ehe von ihrem Noch-Ehemann Carl-Christian, gegen eine andere Frau ausgetauscht und in eine kleine, ungemütliche Wohnung einquartiert wurde.

Sara, Fies Schwester, die am anderen Ende von Norwegen wohnt, gibt Fie bei Beginn der Adventszeit täglich telefonisch eine Aufgabe, die Fie realisieren soll. Anfangs ist Fie nicht ganz begeistert,  da sie sich von der ersten Aufgabe, die Wohnung gemütlich und weihnachtlich zu gestalten, überfordert fühlt. Dennoch stellt sie sich der Herausforderung und so nimmt die positive Wendung ihren Lauf.
Fie knüpft Kontakte zu anderen Menschen. Holt sich über die Zeitung Hilfe und lernt so Peder kennen, der ihr tatkräftig Hilft, das Haus in dem sie mit Carl-Christian lebte, mehr oder weniger auszuräumen. Während Peder schleppt, schwankt Fie zwischen schlechtem Gewissen und etwas wiederkehrendem Selbstbewusstsein.
Aber das Ziel wird erreicht. Die Wohnung wirkt nun viel gemütlicher.

Fie lernt Lykke kennen und obwohl zuerst eine Abneigung geprägt von Vorurteilen vorhanden ist, entsteht eine wunderbare Freundschaft zwischen zwei,  oberflächlich betrachtet, absolut gegensätzlichen Personen.
Über Lykke lernt Fie Karla kennen.  Dadurch trifft Fie auf Trym und Lillian.

Nach und nach lernt Fie die Nachbarn des Hauses kennen und knüpft immer mehr soziale Kontakte, woran "Hund" nicht unschuldig ist.
"Hund" tritt in Fies Leben durch eine weitere Aufgabe des Adventskalenders.
Er hat Angst vor Menschen, der Welt und vor allem vor Treppen! Da Fie im Dachgeschoss wohnt, braucht sie Hilfe um Hund durchs Treppenhaus nach oben zu "schieben". Hier kommen die hilfsbereiten Nachbarn ins Spiel. Jeder auf seine Weise.

Fie lernt sich im Laufe der Geschichte selbst nochmal neu kennen. Man könnte sagen, sie wird vom kleinen, pillenabhängigen Häufchen Elend was sich selbst wertlos und nicht liebenswert fühlt zu einer selbstbewussteren Frau, die entdeckt, dass sie auch was zu sagen hat, sich nicht unterordnen muss und auch ihre Bedürfnisse wichtig sind. Sie entdeckt Eigenschaften, die sie nicht kannte. Z.B. dass sie eine ideenreiche Geschäftsführerin, eine gute Babysitterin und eine Hund(e)versteherin ist.
Fie entdeckt die Liebe neu.
Sie entdeckt, dass sie durch loslassen wiederfindet. Denn erst als sie ihrem Sohn selbstbewusst gegenüber tritt und ihm signalisiert auch ohne die Carl-Christian
Familienseite ihr Leben in den Griff zu kriegen, nähert er sich wieder an.
Im Laufe der Geschichte lernt Fie durch eine traurige Situation, dass sie richtige, gute Freunde hat und am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.....

Die Charaktere dieser Geschichte sind wunderbar beschrieben. Ich habe geschmunzelt, teilweise bemitleidet und konnte mir die Figuren bildlich vorstellen. Auch die Orte, an denen die Geschichte spielt, sind wunderbar verbildlicht. Der Balken über dem Bett, an dem sich Fie immer mal wieder den Kopf stößt. Die gefährliche Wendeltreppe und das Wohnzimmer. Aber auch die kleine, weihnachtlich geschmückte Geschäftsstraße und die Läden die sich dort befinden.

Die Autorin hat, meiner Meinung nach, mehrere Themen realitätsnah aufgegriffen. Die Situation einer alleinerziehenden Mutter die zwischen Job und Haushalt, Mamma und Frau sein, hin und her jongliert.
Die heutige Gesellschaft der Selbstdarstellung durch soziale Medien, hier Tinder. Meine Oma hätte dazu gesagt: "Heiß ist die Wurst, kalt wird sie gegessen!"
Die Situation der angeblich emanzipierten Frau in der Gesellschaft. Ehefrau, Mutter, psychologische Beraterin, starke Schulter für die undankbare Tochter, Köchin und und und. Letztendlich bleibt trotzdem alles an ihr hängen, um der Familie ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren.
Besonders das wichtige Hauptthema Depressionen hat die Autorin in meinen Augen begreiflich dargestellt. Was ich persönlich sehr wichtig finde, da es sich endlich in den Köpfen verankern sollte, dass Depressionen eine fürchterliche Krankheit ist!

Zum Glück gibt es am Ende ein hyggeliges Happy End für alle Beteiligten. Vielleicht ist ein bisschen Kitsch dabei, aber was wäre Weihnachten ohne etwas Kitsch!?

Fazit:
Ein wundervolles Buch für kuschelige Abende mit Tee, Keksen und Kerzen auf dem Sofa.

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