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Veröffentlicht am 28.02.2018

Auf ins Paradies - eine Geschichte, die mitreißt!

Der Prinz aus dem Paradies
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Zum Inhalt: 

Rosemarie bekommt eine Reise nach Sri Lanka geschenkt. Da die fast Fünfzigjährige nicht an Zufälle glaubt, überwindet sie ihre Ängste vor dem Ungewissen. Dort lernt sie ihre große Liebe kennen: ...

Zum Inhalt: 

Rosemarie bekommt eine Reise nach Sri Lanka geschenkt. Da die fast Fünfzigjährige nicht an Zufälle glaubt, überwindet sie ihre Ängste vor dem Ungewissen. Dort lernt sie ihre große Liebe kennen: Kasun, einen Singhalesen, sehr viel jünger, ganz anders als sie. Doch Rosemarie lässt nur ihr Herz sprechen und heiratet Kasun ein Jahr später in seinem exotischen Land, von buddhistischen Mönchen gesegnet. Sie nimmt ihren Ehemann mit nach Deutschland, sendet viel Geld an seine Familie, doch nach sechs Monaten verschwindet er unter geheimnisvollen Umständen. Wird sie je die Gründe erfahren?



Über die Autorin: 

Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit ihren zahlreichen Romanen von "Die Champagner-Diät" und "Verwechseljahre" bis "Eine Handvoll Heldinnen" sensationellen Erfolg hatte. Auch mit ihren Tatsachenromanen "Kuckucksnest", "Die Frau, die zu sehr liebte" und "Mein Mann, seine Frauen und ich" eroberte sie die SPIEGEL-Bestsellerliste. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage und auf ihrer Facebookseite.



Mein Fazit und meine Rezension: 

Auch ich kenne schon einige Bücher von der Autorin Hera Lind, insbesondere ihre neusten Werke, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Und ehrlicherweise muss ich sagen, dass mich nicht jedes von ihnen begeistern konnte. Nur mit diesem war es anders. Man merkt, dass die Autorin an jedem weiteren Werk wächst und wächst und sich immer mehr in die Schicksale und Geschichten von anderen Menschen hinein begibt. 

In dieser Geschichte geht es um Rosemarie, die ihren Urlaub in Sri Lanka macht und dort dem Mann ihres Lebens begegnet und ihn wenige Zeit später auch heiratet. Sie nimmt den gebürtigen Singhalesen mit nach Deutschland und baut sich dort mit ihm eine gemeinsame Zukunft auf. Doch Kasun zieht es zurück in sein Heimatland um dort seine Ausbildung zu beginnen. Rosemarie vertraut ihm und unterstützt ihn finanziell, doch bald kommen auch ihr Zweifel und sie begibt sich selbst auf die Reise nach Sri Lanka, um ihren Mann zu suchen. Doch was sie dort erwartet, hätte sie nie gedacht. 

Ich habe schon einige Bewertungen und Eindrücke über das Buch gelesen und in fast allen liest man, dass Rosemarie als naive und dumme Frau betitelt wird. Ja, an einigen Stellen dachte ich das auch, schüttelte einfach nur den Kopf und hätte sie am liebsten wach gerüttelt. Es kann doch einfach nicht wahr sein, dass sie DAS nicht hat kommen sehen!? Doch dann habe ich weitergelesen und konnte mich von dem Buch einfach nicht los eisen. Man sollte hierbei auch immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um eine Geschichte handelt, die von der Autorin recherchiert wurde und die auf einer wahren Begebenheit beruht! Und so dumm oder einfältig mir Rosemarie auch zu Beginn vorkam, so schnell musste ich doch meine Meinung über sie ändern, denn auch ich bin jemandem begegnet, dem genau dasselbe passiert ist: so fremd oder unglaublich ist das Ganze also nicht! 

Aber man trifft nicht nur auf Rosemarie, die nicht nur ihren Job liebt, sondern auch ihren Mann und einfach alles für ihn tut, sondern auch auf Kasun, der erheblich jünger ist als sie und dem man zu Beginn der Geschichte einfach nur böse Absichten unterstellen möchte. Doch - ohne zu viel von der Geschichte vorweg zu nehmen - auch hier täuscht der Leser sich! Kasun bringt sich in die Familie ein, leistet seinen Beitrag und ist auch im Umgang mit Rosemarie ein liebevoller Ehemann. Für ihn geht die Familie über alles. Nur haben wir es hier mit einer Mentalität zu tun, die unserer Deutschen nicht immer ähnlich ist. 

Mit diesem Roman hat mich Hera Lind vollends von ihren neuen Werken, die auf wahren Begebenheiten beruhen, überzeugt. Ihr Schreibstil ist flüssig und leicht und dabei so mitreißend, dass man sich nicht nur im malerisch schönen Sri Lanka wiederfindet, sondern auch versucht ist, während dem Lesen einfach ins Buch zu springen, um die Charaktere (insbesondere Rosemarie) ein um das andere Mal zu schütteln, um sie zur Vernunft zu bringen! Man wird also nicht nur durch die Geschichte unterhalten, sondern ist auch emotional so involviert, wie es eben nur gehen kann. Ich persönlich konnte das Buch einfach nicht zur Seite legen, musste mich ab und an regelrecht zu Unterbrechungen zwingen, um es dann doch wieder zur Hand zu nehmen und weiter zu lesen. 

Die unmittelbar Beteiligten wachsen an diesen Geschichten, aber Hera Lind tut es auch! Für mich ist es eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon auf die nächste Geschichte von ihr.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Wunder wirken Wunder

Wunder wirken Wunder
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Zum Inhalt: 

Medizinisch. Magisch. Menschlich.
Warum wirken Placebos, auch wenn man nicht an sie glaubt? Wann sind Klangschalen besser als Kortison? Wirkt Akupunktur sicherer mit Sicherheitsnadeln? Mit ...

Zum Inhalt: 

Medizinisch. Magisch. Menschlich.
Warum wirken Placebos, auch wenn man nicht an sie glaubt? Wann sind Klangschalen besser als Kortison? Wirkt Akupunktur sicherer mit Sicherheitsnadeln? Mit viel Humor entkrampft Hirschhausen den Streit zwischen Schul- und Alternativmedizin und zeigt, was jeder für sich tun, aber vor allem auch lassen kann. Eckart von Hirschhausen ist der bekannteste Arzt Deutschlands. Lange bevor er Medizin studierte, widmete er sich intensiv der Zauberkunst. Mit diesem Wissen und 30 Jahren Erfahrung als Unterhaltungskünstler und Wissenschaftsvermittler beschreibt er nun, wie viel magisches Denken bis heute in uns Menschen steckt, wie leicht wir auf Unsinn hereinfallen und warum uns ein bisschen Voodoo guttut.

„Wunder wirken Wunder ist mein persönlichstes Buch, denn ich erzähle von meiner eigenen Reise zwischen Krankenhaus und Kabarett, Fernheilungsseminar und Fernsehen und warum mein linkes Knie operiert wurde – und das rechte Knie nicht, obwohl sie beide genau gleich alt sind!“ Eckart von Hirschhausen



Über den Autor: 

Dr. Eckart von Hirschhausen (Jahrgang 1967) studierte Medizin und Wissenschaftsjournalismus in Berlin, London und Heidelberg. Seine Spezialität: medizinische Inhalte auf humorvolle Art und Weise zu vermitteln und gesundes Lachen mit nachhaltigen Botschaften zu verbinden. Seit über 20 Jahren ist er als Komiker, Autor und Moderator in den Medien und auf allen großen Bühnen Deutschlands unterwegs. Durch die Bücher „Arzt-Deutsch“, „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“, „Glück kommt selten allein…“ und „Wohin geht die Liebe, wenn sie durch den Magen durch ist“ wurde er mit über 5 Millionen Auflage einer der erfolgreichsten Autoren Deutschlands. Aktuell tourt er mit seinem Bühnenprogramm „Wunderheiler – Wie sich das Unerklärliche erklärt“. In der ARD moderiert Eckart von Hirschhausen die Wissensshows „Frag doch mal die Maus“ und „Hirschhausens Quiz des Menschen“. Hinter den Kulissen engagiert sich Eckart von Hirschhausen mit seiner Stiftung HUMOR HILFT HEILEN für mehr gesundes Lachen im Krankenhaus, Forschungs- und Schulprojekte.



Mein Fazit und meine Rezension: 

Wunder wirken Wunder - was genau sollte man sich darunter vorstellen? Eine sehr gute Frage, die auch ich mir stellte. Bei diesem Hörbuch handelt es sich um einen Live-Mitschnitt einer Show des Autors. 

Dr. med. Eckart von Hirschhausen war mir bereits vorher schon ein Begriff gewesen und ein paar Mal bin ich schon in den Genuss gekommen, einigen seiner Ansichten zu lauschen und bislang habe ich es niemals bereut. Ja, Dr. med. Eckart von Hirschhausen ist ein Arzt, ein sehr guter Mediziner, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Medizin und Alternativmedizin allen zugänglich und verständlich zu machen und das Buch der sieben Siegel für uns zu knacken. Er verbindet Medizin mit Humor und Magie und schafft es auf sympathische Art und Weise zu uns Hörern durchzudringen. 

In diesem Hörbuch geht es darum, dass auch Wunder dabei helfen können, den gebrechlichen Körper des Menschen zu heilen, aber wie? Wie, wenn die Medizin doch nur an die Wissenschaft, nicht aber an die Wunder glaubt? Mit vielen eindrucksvollen, aber auch humorvollen Beispielen stellt uns Eckart von Hirschhausen seine persönlichen Wunder, seine selbst erlebten Wunder, aber auch die Wunder vor, die ihm erzählt wurden. 

Ich habe das Hörbuch eingeschaltet, lehnte mich zurück und wartete, was geschah: neben einigen wundervollen Anekdoten und mit viel Gefühl, Witz, aber auch Charme, schaffte es Eckart von Hirschhausen auch mich vollends von sich zu überzeugen. 

"Nehmen Sie, was Sie gebrauchen können und lassen den Rest den Anderen da."

Das ist nur einer von vielen Sätzen, die mich zum Schmunzeln gebracht, aber auch zum Nachdenken angeregt haben. Warum auch nicht?

Ich für meinen Teil brauche nicht nur Medizin oder Medikamente, wenn es mir schlecht geht, sondern auch viel Glaube, Glaube an mich selbst, aber auch daran, dass es irgendwann besser wird oder einfach nur besser werden kann, denn ich möchte nicht immer mit diesen Schmerzen konfrontiert sein. Genau das habe ich auch wenige Wochen zuvor erleben dürfen, als ich fast täglich von Migräne geplagt war, die nur noch mit Hilfe von Triptan behandelt werden konnte. Tja und heute? Sie ist fast gänzlich verschwunden und ich kann mich glücklich schätzen!

"Was hilft gegen Ohnmacht? Etwas MACHEN!"

Weise Worte! Doch dabei ist mit "etwas machen" nicht immer nur die Medizin als solche gemeint, sondern vielleicht auch mal an das ein oder andere Wunder glauben - wie sonst soll man sich die Wunder in der Kindheit erklären, als man mit Schmerzen zu den Eltern gelaufen ist und diese mit einem Pusten und einem "Alles ist wieder gut" die Schmerzen von jetzt auf gleich tatsächlich verschwinden haben lassen? 

"Medizin ist die Kunst, die Zeit zu vertreiben, die der Körper braucht, um sich selbst zu helfen" - Voltaire

Was also tun? Lehnt euch zurück, schließt die Augen und öffnet euer Herz für die Wunder dieser Welt, um Heilung zu erfahren.

Veröffentlicht am 25.01.2018

Einfach unglaublich, wie Leonie Haubrich das immer wieder schafft!

Aus dem Dunkel
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Zum Inhalt:

Zwei verschwundene Töchter. Und eine Mutter, die niemals aufhört zu kämpfen.

Wenn die jahrelang verschollene Tochter plötzlich ohne Erklärung mit einem Baby vor der Haustür steht ...
Jetzt ...

Zum Inhalt:

Zwei verschwundene Töchter. Und eine Mutter, die niemals aufhört zu kämpfen.

Wenn die jahrelang verschollene Tochter plötzlich ohne Erklärung mit einem Baby vor der Haustür steht ...
Jetzt hält Annegret einen Säugling im Arm und Riccarda ist wieder weg. Als einige Tage später Riccardas Kleidungsstücke auf einer Rheinbrücke gefunden werden, geht die Polizei von einem Suizid aus. Annegret gibt nicht auf. Gemeinsam mit Kommissar Steffen Noack, dessen Tochter ebenfalls verschwunden ist, begibt sie sich auf die Suche. Doch je tiefer Annegret in Riccardas Geheimnis eindringt, desto mehr fürchtet sie sich vor der Wahrheit.



Über die Autorin:

Mit ihrem Wunsch, Schriftstellerin zu werden, schaffte es Leonie Haubrich immer wieder, sich das Leben selbst schwer zu machen. Warum nicht einfach nach dem abgeschlossenen Studium (Musikwissenschaft, Germanistik und Schulmusik) etwas »Vernünftiges« arbeiten? Doch das Leben ist nicht dafür da, um das zu tun, was alle tun. Man kann die Sterne nicht vom Himmel holen. Aber wenn Leonie Haubrich einmal alt ist und über das Meer blickt, möchte sie sich sagen können, dass sie es wenigstens versucht hat.
Doch bei einem Versuch ist es nicht geblieben. Jahrelang war Leonie Haubrich als Journalistin für Frauenzeitschriften tätig. Sie veröffentlicht seit 1999 als Verlagsautorin, seit 2012 auch als Selfpublisherin. Mit ihrem Mann, drei Kindern, vier Katzen und Hund lebt sie in Wiesbaden.
Zur besseren Einordnung der Werke erscheinen die Psychothriller unter dem Pseudonym Leonie Haubrich, die anderen Romane unter dem Realnamen Heike Fröhling.


Mein Fazit und meine Rezension:

Annegret ist eine Kämpfernatur und ihr bleibt auch nichts anderes übrig, denn sie ist allein. Vor vielen Jahren ist ihre Tochter Riccarda spurlos verschwunden, doch anstatt sich der Trauer und der Ohnmacht hinzugeben, hat Annegret alles getan, was in ihrer Macht steht, um Riccarda zu finden. Und dann ist er da, der Tag, der alles verändert: Riccarda steht vor ihrer Haustür, drückt ihr einen Säugling in die Hand und verschwindet genauso schnell wieder wie sie gekommen ist. Aber war ist passiert? Wo war sie und wo will sie hin? All diese Fragen bleiben unbeantwortet, denn wenig später wird die Kleidung von Riccarda auf einer Rheinbrücke gefunden, von ihr selbst jedoch fehlt jede Spur. Haben wir es tatsächlich mit einem Suizid zu tun? Annegret zweifelt das an, schließlich spürt eine Mutter so etwas ...

Annegret ist als rettender Engel im Verein "Schattenkinder" tätig und hilft und betreut Eltern, deren Kinder spurlos verschwunden sind. Die Menschen sind ihr dankbar für ihre Unterstützung, wissen sie auch darum, dass auch Annegret einen solchen Verlust erlitten hat. Doch aus der einst toughen und kämpferischen Annegret ist eine zerstreute Frau geworden, der es sogar schwer fällt, die Namen ihrer Klienten zu merken. Mich persönlich hat es gewundert, dass sie nicht noch weitere Anzeichen aufweist und beispielsweise Angstzustände entwickelt hat.

Und dann klingelt es an der Tür und die jahrelang verschollene Tochter steht vor ihr: groß, mit langen Haaren, abgemagert und mit dunklen Augenringen, mit zerschlissener Kleidung und einem süßen Säugling auf dem Arm. Da ist sie also wieder: Riccarda ist zurück. Doch die Freude währt auch bei dem Leser nicht lange, eher macht sich Verwunderung breit, da sie das Kind in die Arme ihrer Mutter legt und genauso schnell wieder verschwindet. War sie wirklich da? Tatsächlich musste auch ich noch einmal zurückblättern und die Passage erneut lesen: Ja, war sie. Wir irren uns nicht.

Doch auch der hinzugerufene Polizeibeamte und langjährige Freund von Annegret, Kommissar Steffen Noack, kann die Spur der erneut verschollenen Tochter nicht finden. Stattdessen findet er ihre Kleidung an einer Brücke. Alles deutet auf einen Selbstmord hin.

Man merkt, schon allein zu Beginn der Geschichte wird einiges an Fahrt reingesteckt. Leonie Haubrich versteht sich darin, den Leser geschickt zu ködern, ihm immer wieder Häppchen hinzuwerfen und ihn somit vollends zu fesseln, um ihn nicht wieder los zu lassen. So erging es auch mir wieder, bei ihrem neuen Buch.

Dabei ist der Schreibstil der Autorin gleichermaßen flüssig, aber auch für uns Leser Nerven zerreißend wie eh und je. Wer sonst könnte mir allein beim Lesen auf der Couch (im warmen Wohnzimmer in einer Decke eingekuschelt) vermitteln, dass ich mich mitten in einem dunklen Wald befinde, mit den Schuhen im feuchten Waldboden eintauchend, neben mir die verräterischen Geräusche aus dem Unterholz hörend und dabei die feuchte und kühle Luft einatme? Als ich dann auch noch gemeinsam mit Annegret und Riccarda in einem Verlies lande ... tja, mehr verrate ich nicht.

Aber ihr seht: hier ist sehr viel Spannung verborgen! Ein weiterer Aspekt, den ich an dieser Geschichte einfach liebe, sind nicht nur die Wechsel der Blickwinkel (von Annegret zu Riccarda), sondern auch die einzelnen Abschnitte, die uns Leser in die Vergangenheit entführen, um dort im Nachhinein immer mehr Licht ins Dunkel der Mutter-Tochter-Beziehung zu bringen. Dabei begreift man immer mehr, was die Beiden bereits erlebt haben und wie sich das Verhältnis zueinander immer mehr verändert hat.

Was ich am Erzählstil von Leonie Haubrich jedoch so bewundere ist die Tatsache, dass sie die Protagonisten nicht nur etwas erleben oder erzählen lässt, sondern die intensiven Gefühle wie die Ohnmacht von Annegret oder aber die Todesangst von Riccarda so vermittelt, dass man sie selbst auch beim Lesen einfach spüren muss. Man selbst ist mitten im Geschehen angekommen und ist nicht nur ein unbeteiligter Dritter, der jederzeit aus der Geschichte aussteigen kann. Solch eine Geschichte geht nicht spurlos an dem Leser vorbei.

Für mich also eine klare Leseempfehlung für alle Fans von Leonie Haubrich, aber auch von Psychothrillern! Hier bekommt ihr garantiert Gänsehaut!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eine außergewöhnliche Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft

How I Met Your Grandfather
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Zum Inhalt:

Das Hörbuch (54 Minuten) enthält zwei moderne Erzählungen. Eine über
eine völlig verrückte, aber wahre Geschichte einer sehr außergewöhnlichen
Freundschaft, zwischen der Autorin und Fred ...

Zum Inhalt:

Das Hörbuch (54 Minuten) enthält zwei moderne Erzählungen. Eine über
eine völlig verrückte, aber wahre Geschichte einer sehr außergewöhnlichen
Freundschaft, zwischen der Autorin und Fred Raymes aus dem Film
„Menachem und Fred“. Diese wahre Geschichte berührt und regt zum
Nachdenken an, dennoch mangelt es ihr nicht an Leichtigkeit und Humor,
auch wenn Sinnfragen berührt werden.

Die zweite Erzählung SCHATTENWASSER, NAHE wurde gelesen von der
bekannten Tatort-Schauspielerin Tessa Mittelstaedt. Sie ist ein weitaus
düstereres Stück historischer Prosa, das eine junge Frau im New York der
68-er Jahre zeigt, die vor sich selbst auf der Flucht ist, bis …
Die erzählerische Klammer ist, daß es sich bei beiden Protagonisten um
Kinder des Holocaust handelt. In beiden Texten geht es auch um Versöhnung mit dem eigenen Leben und mit Anderen. „Barmherzigkeit ist, wenn wir das Chaos des anderen betreten“ (James Keenan), dieses entscheidende Zitat aus dem ersten Text trifft eine Kernaussage für beide Werke.

Die international bekannte Pianistin Zhana Minasyan spielt zauberhaft
schöne Musik dazu von Frederic Mompou, Claude Debussy und Frederic
Chopin. Das Zusammenwirken von Musik und Literatur verbindet sich zu einem harmonischen Ganzen, das mehr ist als die Summe seiner Teile und ist ein einzigartiger Kunstgenuss für Herz und Ohr.



Über die Autorin:

Juliane Sophie Kayser wurde 1971 in Washington D.C., USA geboren.
Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Heidelberg.
Als sie selbst noch ein Kind war, schrieb sie mit acht Jahren in ihr Tagebuch:
„Wenn ich einmal groß bin, will ich Autorin werden.“
Sie ist dann allerdings erst mal Grundschullehrerin geworden.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage und auf ihrer Facebookseite.



Mein Fazit und meine Rezension:

Juliane Sophie Kayser hat sich einem Thema gewidmet, das nicht nur schwierig zu begreifen, sondern auch zu verarbeiten ist: dem Holocaust. Die Autorin selbst trifft auf den Zeitzeugen Fred Raymes und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn die erste Bekanntschaft mit ihm macht ihr Stöckelschuh vor dem Eingang des Kinos zum gleichnamigen Film „Menachem und Fred“. Doch ohne diese zugegebenermaßen für Fred schmerzhafte Begegnung wäre es niemals zu einer außergewöhnlichen Freundschaft gekommen, die Juliane Sophie und Fred ein Leben lang verband und auch weiterhin verbinden wird.

In ihrem Hörbuch – gelesen von der Autorin selbst – werden also wir Zuhörer nunmehr ebenfalls Zeugen einer Zeit, die man in Deutschland nicht so schnell vergessen wird. Mit viel Hoffnung und Vorsicht, nähert sie sich diesem Thema und auch dem Herzen des alten Mannes an, der eine einzigartige Geschichte zu erzählen hat: die Geschichte von ihm und seinem guten Freund Menachem, der ein Opfer dieser schlimmen Zeit wurde.

Untermalt mit malerischen Klavierklängen und mit solch einer Emotion vorgetragen, wird auch das Herz des Zuhörers schwermütig und irgendwann fragt man sich selbst: wo war Gott zu dieser Zeit? Denn das ist die Frage, die Fred seinen Lebtag verfolgt. Fred selbst ist nach dieser schrecklichen Zeit und all seinen Erinnerungen an den Verlust vieler Freunde, Bekannte und auch Familienangehöriger, sehr gezeichnet und Gott – der Gutmütige und Liebende – hat dort keinen Platz, denn, wenn es ihn wirklich geben würde, hätte er all dies nicht verhindert?

Auch ich habe während dem Hören über all das nachgedacht und bin bis jetzt zu keinem Ergebnis gekommen, das mich oder mein Gewissen zufrieden stellen würde. Umso erstaunter war ich, wie liebevoll, aber auch vehement, Juliane Sophie ihrem neuen Bekannten Fred doch noch davon überzeugen kann, dass Gott tatsächlich existiert und ihn nicht im Stich gelassen hat. Aus einer zunächst zufälligen Bekanntschaft entwickelt sich eine wundervolle Freundschaft, die beiden Seiten viel gibt.

Mir hat dieses Hörbuch sehr gut gefallen. Nicht zuletzt auch, weil es von der Autorin selbst vorgelesen wurde und man auch anhand ihrer Tonlage, die tiefen Gefühle und Erinnerungen miterleben durfte.

In der zweiten Geschichte geht es ebenfalls um eine Überlebende des Holocaust, nur hier fehlt jegliche Hoffnung. Leserin dieser Geschichte ist Tessa Mittelstaedt, welche es ebenfalls perfekt weiß, diese düstere und hoffnungslose Stimmung dem Leser nahe zu bringen.

Doch meine Worte können diese Geschichten einfach nicht ausreichend beschreiben, dazu müsst ihr schon selbst reinhören. Von mir gibt es daher eine klare Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 05.01.2018

Bitte mehr davon!

Liebe auf Gansett Island
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Zum Inhalt: 

Maddie Chester ist fest entschlossen, ihren Heimatort Gansett Island, mit dem sie nur schlechte Erinnerungen und hässliche Gerüchte verbindet, zu verlassen. Aber dann wird sie auf dem Weg ...

Zum Inhalt: 

Maddie Chester ist fest entschlossen, ihren Heimatort Gansett Island, mit dem sie nur schlechte Erinnerungen und hässliche Gerüchte verbindet, zu verlassen. Aber dann wird sie auf dem Weg zur Arbeit beim McCarthy's Resort Hotel, wo sie einen Job als Zimmermädchen hat, von dem in Gansett allseits beliebten Mac McCarthy angefahren. Er ist wieder in der Stadt, um seinem Vater beim Verkauf des Familienhotels zur Seite zu stehen, und hatte eigentlich nicht vor, lange zu bleiben. Da Maddie bei dem Unfall am Bein verletzt wird, zieht er bei ihr ein, um sich um sie zu kümmern und ihr bei der Versorgung ihres kleinen Sohns zu helfen. Er merkt sehr schnell, dass seine Pläne, nur kurz auf der Insel zu bleiben, ernsthaft in Gefahr geraten und er vielleicht doch für die Liebe geschaffen ist.



Über die Autorin: 

Marie Force ist Autorin von über 25 zeitgenössischen Liebesromanen, von denen etliche sich auf den Bestsellerlisten der New York Times, der USA Today und des Wall Street Journal platziert haben. Unter dem Pseudonym M. S. Force hat sie zudem die Erotikserie »Quantum« veröffentlicht.
Marie Force wurde in Rhode Island geboren, wo sie auch heute wieder mit ihrem Mann, ihren beiden fast erwachsenen Töchtern und zwei Hunden lebt.




Mein Fazit und meine Rezension: 

Ich gebe es zu: nachdem ich die bereits in Deutschland erschienenen Bücher der Green Mountain Serie nahezu verschlungen habe und nun bis Februar warten muss, bis der nächste Band erscheint, musste ich einfach zu neuen Büchern der Autorin greifen. die Gansett Island Reihe hat mir schon immer sehr angesprochen und mir regelrecht in der Nase gelegen - die wunderschönen Cover haben da ihr Übriges getan. Und da ich bislang von Marie Force noch nichts gelesen habe, was mir einfach nicht gefallen hat, habe ich es gewagt und mir direkt die ersten 12 Bände als eBook auf meinen Reader geladen und ich wurde nicht enttäuscht!

Mit dem Auftakt der Gansett Island Reihe lernen wir Mac McCarthy kennen, der vom Festland aufgrund eines Burnouts wieder auf die Insel Gansett Island kommt, auf welcher er seine ganze Kindheit verbracht hat. Seine Eltern führen dort neben gut gehenden und berühmten Familienhotel ein weiteres Unternehmen, sodass er auch dort viel zu tun hat. Doch ausgerechnet am selben Tag, an dem er die Insel seit langem wieder betritt, läuft er Maddie Chester vors Fahrrad. Der Unfall hat beide nicht verschont, nur Maddie hat es härter getroffen, sie kann kaum auftreten und auch nicht auf der Arbeit erscheinen und gerade die ist für sie - als alleinerziehende Mutter eines einjährigen Sohnes - lebenswichtig. Mac fühlt sich direkt zu der blonden Schönheit hingezogen und möchte ihr helfen, doch Maddie lässt ihn eiskalt abblitzen. Nur leider hat sie die Rechnung ohne den resoluten Mac McCarthy gemacht, der ihr im wahrsten Sinne des Wortes unter die Arme greift und sie sogar bei ihrer Arbeit als Zimmermädchen im Hotel der McCarthys vertritt. Doch Maddie eilt auf der Insel ein schlechter Ruf voraus, ein Grund mehr für sie, alles dafür zu geben, um endlich von Gansett Island runter zu kommen. Kann Mac ihr wirklich helfen und lässt sich Maddies Herz vielleicht doch noch erweichen? 

Tja, was soll man schon zu dieser Geschichte sagen. Reibereien und Diskussionen sind vorprogrammiert und wer Marie Force kennt (und ebenso sehr liebt wie ich es tue!), der weiß, dass es damit nicht getan ist. 

Maddie Chester ist eine Schönheit, allen voran wegen ihrer beträchtlichen Oberweite, die ihr auf der Insel einen schlechten Ruf eingebracht hat. Sie versucht einfach alles, um von Gansett Island weg zu kommen, doch ist es nicht leicht, denn sie muss sich auch um ihren Sohn kümmern, der für sie die ganze Welt ist. Direkt zu Beginn des Buches lernen wir Maddie von ihrer kratzbürstigen Seite kennen, aber - hey! Wem würde es nicht so gehen, wenn man so unverhofft und schmerzhaft von seinem Fahrrad runtergeholt wird? Dass es dann aber auch noch der Sohn von ihren Chefs ist, verschlimmert das Ganze auch noch für sie, erst recht, als er sich in ihrem Leben einnistet und ihr bei allem unter die Arme greifen möchte. 

Mac McCarthy hingegen lernen wir zunächst als einen Mann kennen, der überarbeitet ist und sich einfach nur eine Auszeit wünscht. Er ist regelrecht ausgebrannt und sucht auf der Insel Schutz, doch kehrt er mit einem mulmigen Gefühl zurück, immerhin hat er Gansett Island sehr früh verlassen und das ohne die Zustimmung seiner Eltern. Da ist auch klar, dass seine Familie sehr überrascht reagiert, als der verloren gegangene Sohn nach so langer Zeit endlich wieder nach Hause kehrt. Nur ist seiner Mutter der Umgang mit der verrufenen Maddie nicht recht, sie hat andere Singlefrauen für ihren Sohn im Sinn, damit dieser sich endlich mal ernsthaft bindet. 

Puh ... ihr merkt selbst, wie viel Explosionspotential in der Geschichte steckt! Hier sind Diskussionen, leidenschaftliche Begegnungen, aber auch schmerzhafte Auseinandersetzungen vorprogrammiert und ich wurde auch nicht enttäuscht. Mir ist der Schreibstil von Marie Force und auch die Verbindung zwischen Romance und Erotik bereits bekannt und auch in dieser Geschichte wunderbar umgesetzt! Es ist nicht zu viel, nicht zu billig oder aber auch zu wenig, es passt einfach und packt den Leser immer wieder aufs Neue. Mir fällt es eher schwer, ihre Bücher aus den Händen zu legen, von daher kann ich den nächsten Band erst beginnen, wenn ich genügend Zeit habe, ihn an einem Stück zu lesen. 

Ich kann allen Marie Force Fans einfach nur eine klare Empfehlung der McCarthys aussprechen (obwohl ich nur Band 1 gelesen habe) und alle, die noch keine Fans von ihr sind oder noch keines ihrer Bücher gelesen haben, den empfehle ich diese Serie erst recht. Ein Pluspunkt ist ebenfalls, dass es bereits 12 erschienene Bände gibt (und zwei weitere angekündigt sind!). So schnell geht hier der Lesestoff also nicht aus!