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Veröffentlicht am 06.01.2023

Unterhaltsame und moderne Fantasy.

Die falsche Magierin
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„Die falsche Magierin: Im Bann des Dämonenkönigs“ geht direkt los und punktet mit einem modernen, einfachen Schreibstil. Ophelia Coith gelang es, die Handlung mit vielen Details lebendig werden zu lassen, ...

„Die falsche Magierin: Im Bann des Dämonenkönigs“ geht direkt los und punktet mit einem modernen, einfachen Schreibstil. Ophelia Coith gelang es, die Handlung mit vielen Details lebendig werden zu lassen, ein greifbares Magiesystem zu kreieren und durch Wendungen zu überraschen.

Ara, die zu Beginn ihrer gefährlichen Mission, noch ihrem Alter entsprechend, manchmal unbedacht handelte, entwickelt sich im Verlauf merklich, wächst über sich hinaus. Um ihren Bruder zu retten, bringt das selbstlose Mädchen Opfer, geht sogar einen Pakt mit dem Teufel Dravras ein … doch kann sie sich auch aus diesem Handel befreien?

Brenzlige, schier ausweglose Situationen, eine Gilde voller Diebe und eine Akademie, die alles fordert … eine taffe, gewitzte Schwester, die alles tut, um den einzigen zu retten, der ihr von ihrer Familie geblieben ist – inmitten einer dunklen, zwielichtigen Welt.

Spannung, Gefühl und Mystik, viele Geheimnisse und wichtige Themen warten in diesem kurzweiligen Fantasy-Roman.

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Veröffentlicht am 05.01.2023

 Urban-Fantasy meets Mental-Health

Schwingen im Mondlicht
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„𝐒𝐜𝐡𝐰𝐢𝐧𝐠𝐞𝐧 𝐢𝐦 𝐌𝐨𝐧𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡𝐭“ verbindet Urban-Fantasy mit Mental-Health und Glaubensfragen, es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und trotz ernsten Themen, Platz für Humor lässt.

Was würdest Du ...

„𝐒𝐜𝐡𝐰𝐢𝐧𝐠𝐞𝐧 𝐢𝐦 𝐌𝐨𝐧𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡𝐭“ verbindet Urban-Fantasy mit Mental-Health und Glaubensfragen, es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und trotz ernsten Themen, Platz für Humor lässt.

Was würdest Du tun, wenn Dir, einem Realisten, plötzlich Flügel aus dem Rücken sprießen? Durchdrehen, ganz klar.
Allison ist kurz davor: nachdem sie impulsiv ihre Heimat verlassen hat, um ihren Vater ausfindig zu machen und ihrer narzisstischen Mutter zu entkommen, pleite in Greenport landet, scheint der spontane Aushilfsjob im 'Vintage Coffee' ein wahrer Glücksfall, wenn auch die Eigentümerin suspekt ist. Neben all den Tortouren und Selbstzweifeln kann sie unpraktisches Federwirrwarr nun wirklich nicht gebrauchen.
Aber der Engelskeim hat sich entschieden …

Währenddessen wird Caleb, bei einem nicht genehmigtem Erdenbesuch, von einem Kontrahenten überrascht – mit fatalem Ausgang. Als er Allisons Aura spürt, wittert der Gefallene die Chance, um trotz seines Fauxpas Luzifers Gunst zu halten. Doch die Gemeinsamkeit, die er bei der Engelsanwärterin findet, löst etwas aus, was einem Orkan gleichkommt, der sämtliche Welten nachhaltig erschüttert – und verändert.

Inhaltlich ist „Schwingen im Mondlicht“ eine ausgewogene Mischung aus Ruhe und Action, mehrfach werden wir in Kämpfe verwickelt, stehen Gefahren, Mysterien und Manipulationen gegenüber, werden Opfer eines trostlosen Spiels. Allisons Probleme, ihre Gefühle und Ängste sind präsent und nachvollziehbar dargelegt.
Erzählt wird abwechselnd von ihr und Caleb, im Verlauf tummeln sich interessante Informationen über beide sowie über die von Madeleine Puljic schlüssig geschaffenen übernatürlichen Gegebenheiten. Aufgegriffen werden in diesem Roman zudem Selbstverletzendes Verhalten, toxische Beziehungen und das Loslassen. Es warten Plotttwists und Figuren, die mit Erhabenheit und unberechenbaren Reaktionen für Überraschungen sorgen. Neben tiefsinnigen Dialogen, Aufrichtigkeit und dem Hinterfragen des Danach kommen Witz und Ironie ebenso wenig zu kurz, wie Leichtigkeit und Kreativität, dafür wird auf eine Lovestory fast gänzlich verzichtet.

Die Autorin schreibt modern und authentisch, lässt uns intensiv an den zerstörerischen Gedankengängen, dem Selbsthass von Allison teilhaben, einem Sog, dem sie sich nicht entziehen kann. ⚠️ Was für Menschen, die sich nie so gefühlt haben, übertrieben wirkt, gibt Betroffenen die Chance sich zu identifizieren. Madeleine beweist Mut, in dem sie ihren Charakteren eine Verletzlichkeit schenkt, die oft tabuisiert wird. Ich versichere: das hier geschilderte fühlen und denken, die Zweifel und das Misstrauen, die Abneigung und die Vorwürfe gegen das eigene Spiegelbild, die Wut und die Suche nach Ventilen sind real. ⚠️ Caleb ist nicht der typische, dunkle Herzensbrecher, denn sein neuer Auftrag weckt in ihm echte Emotionen und bringt damit seine Existenz in Gefahr …

Je weiter die junge Künstlerin in den Krieg zwischen Licht- und Höllenengeln eintaucht, je öfter sie, direkt und provokativ, mit unausweichlichen Wahrheiten, ihren tatsächlichen Unzulänglichkeiten konfrontiert wird, umso selbstbestimmter und reflektierter entscheidet sie. Doch nicht nur auf Allison wartet Erkennen und Entwicklung – weitaus größere Mächte sehen endlich hin.
Können zwei Wesen, die so gleich und doch gegensätzlich sind, etwas in Gottes Gefüge verändern, mehr schaffen, als Himmel und Hölle?

„Schwingen im Mondlicht“ erzählt von Wachsen und Freiheit, Leben, Tod und all dem dazwischen.

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Veröffentlicht am 05.01.2023

River und Holden: perfekt und zeitlos, eine Gefühlsachterbahn.

When You Come Back to Me
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War „The Girl in the Lovesong“ eine monotone Ballade, gleicht „When you come back to me“ einem explosiven Festival.

In dem zweiten Band ihrer Lost-Boys Trilogie greift Emma Scott eine Bandbreite sensibler ...

War „The Girl in the Lovesong“ eine monotone Ballade, gleicht „When you come back to me“ einem explosiven Festival.

In dem zweiten Band ihrer Lost-Boys Trilogie greift Emma Scott eine Bandbreite sensibler und emotionaler Themen auf: Verlust, Tod und der schier endlose Prozess der Trauer, die unvorstellbare Grausamkeit von Konversionstherapien, Homophobie und psychische Gewalt sowie Traumata, Süchte und die innere Krise, wenn man nicht weiß, wer man ist. Doch neben all den schweren Momenten, der Schuld und der tiefen Verzweiflung findet sich in diesem gefühlvollen Roman auch Hoffnung, die Chance auf Vergebung, ein beständiges Wachsen und Weitermachen und der Anreiz zu überleben und zu lieben – mit all den Konsequenzen.

River und Holden könnten nicht gegensätzlicher sein, doch die hier erschaffene Dynamik war vom ersten Aufeinandertreffen ein Feuerwerk. Beide bringen ineinander die Wahrheit hervor, werden zum gegenseitigen Licht in der Dunkelheit, halten sich fest, wenn alles auseinanderbricht. Zwischen Holdens scheißtastischen Wodkatagen und Rivers pflichtbewusster Zerrissenheit kommen sich beide gefährlich nah …

Die Protagonisten wurden authentisch, mit realistischen Zweifeln und Ängsten gezeichnet, mit besonderen und eigenwilligen Eigenschaften. Trotz der Melancholie, die dem Geschehen anhaftet, dem Selbsthass gab es etliche Augenblicke, die innig und wärmend waren, mich zum Schmunzeln brachten. Das Verlangen, nicht nur nacheinander, sondern nach Akzeptanz, Freiheit und Beständigkeit, schwang in jeder Reaktion, in den temperamentvollen wie den zerstörerischen, mit. Ebenso wie eine ungebrochene Zuneigung, die, so scheint es, nichts trüben kann …

Auch die verschiedenen Nebenfiguren, von denen kaum eine einfach war, kamen wunderbar und ergänzend, oft tröstlich zur Geltung. Freundschaften und familiäre Bande wurden herzlich, erotische Momente anschaulich und voller Leidenschaft ausgearbeitet.
Obwohl sich die Handlung über Jahre erstreckt, blieben Gefühle, Sehnsucht und Bedauern, Kämpfe und notwendige Veränderungen durchweg greifbar.
Emma gelang eine wendungsreiche, tief bewegende Geschichte, der es weder an Sarkasmus und Leichtigkeit noch an Ernst und Leid fehlte.

„When you come back to me“ ist ein intensives Potpourri an Trauer, das mich gleichermaßen fasziniert, wie schockiert hat.

♡"Danke, dass du mich geliebt hast, als ich selbst nicht konnte."♡

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Zäh ...

Path into Duat
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"Er war eine wandelnde Wand aus Flammen – worauf hätten sie auch schießen sollen?
Er war Qualm, er war Feuer.
Er war Chaos."



Auf der Flucht vor seinen Gefühlen landet Doctor Jahi Mafed in der Wüste ...

"Er war eine wandelnde Wand aus Flammen – worauf hätten sie auch schießen sollen?
Er war Qualm, er war Feuer.
Er war Chaos."



Auf der Flucht vor seinen Gefühlen landet Doctor Jahi Mafed in der Wüste Nevadas – direkt im Gebiet des jähzornigen Chaosgotts.
Gerechtigkeit trifft auf Zerstörung — kann diese Begegnung ohne Schaden vonstattengehen?

… definitiv nicht, wie Melanie Vogltanz und Jenny Wood zeigen.
Denn kurz nachdem der Totengott im Heliopolis einkehrt, wird Seth des Mordes verdächtigt. Und bei dieser einen Leiche, dessen Spuren zum „Herrn von Ombos“ führen, soll es nicht bleiben.

Dass „Path into Duat“ von zwei Autorinnen geschrieben wurde, wäre mir gar nicht aufgefallen. Die Handlungsstränge greifen flüssig ineinander über, die Protagonisten kommen mit ihren (Selbst)Zweifeln und speziellen Eigenschaften sehr gut zur Geltung. Leider dümpelt die Handlung, die sich über 600 Seiten erstreckt, großteils zäh vor sich hin. Action vergeht in Wimpernschlägen, während sich Monologe und Dialoge, die nichts verändern und hauptsächlich modernem Geplänkel und Sticheleien unterliegen, im Kreis drehen. Auf jeden Schritt vorwärts, jede Annäherung, jede Einsicht folgen Rückschläge.

Im Vergleich zu „Totenfluch“ fehlte es bei diesem Buch an Spannung und Entwicklung, der Krimi-Fall, die Intrigen, die gegen den Gott des Chaos geschmiedet wurden, Zweifel in seinen wenigen Verbündeten sähen, liegen brach. Dennoch gibt es tiefsinnige Einblicke in Seth und Mafed, Flucht und Verfolgung in der Wüstenhitze, Whiskey und einen Drogentrip. Selbst Sachmet lässt sich ihren taffen Auftritt nicht verbieten, ebenso wenig wie die Cops, seelenlose Wesen und liebgewonnene Sterbliche. Für die Götter wird es mehrfach brenzlig – und ein emotionaler Abschied trennt die eigenwilligen Figuren.

Jenny und Melanie schreiben detailreich und vorstellbar. Humor, mythische Grundlagen und so manch explosiver Ausbruch seitens Seth geben dem Verlauf hin und wieder Antrieb.

Wer den Feuergott brennen sehen will, bleibt herauszufinden – eine solide Story, bei der Raffinesse, Tempo und Funken fehlen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Der Klappentext verspricht eine andere Geschichte ...

There will be Hope
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„There will be Hope“ — ist ein schöner Roman, den ich für kurzweilige Lesestunden gerne empfehlen möchte. Jedoch verspricht der Klappentext in meinen Augen eine tiefgreifende Geschichte mit einem anderen ...

„There will be Hope“ — ist ein schöner Roman, den ich für kurzweilige Lesestunden gerne empfehlen möchte. Jedoch verspricht der Klappentext in meinen Augen eine tiefgreifende Geschichte mit einem anderen Schwerpunkt …

Doch von vorn: Es handelt sich um das Debüt von Tania Albrecht, welches sich modern und flüssig, klar und humorvoll lesen lässt. Wir treffen auf eine bunte Mischung aus Figuren und Problemen, auf Kämpfe und Schuld, dies sorgt für Abwechslung, wenn ich auch die ähnliche Namensgebung ungünstig finde.
Auf den 400+ Seiten warten schlagfertige Dialoge, alltägliche Situationen, Witz und kindliche Romantik. Mir fehlte es leider an Emotionen und Ernst, zudem liegt der Fokus des Geschehens auf Helen — Harleys Mutter —, die, gemeinsam mit »Potti«, den Großteil der Handlung erzählt und einnimmt. Im Verlauf finden sich immer wieder interessante und wichtige Informationen über Organspende und Harleys Erkrankung, doch das Mädchen selbst kam eindeutig zu kurz. Viele, wenn auch humorvoll erzählte, Ausschweifungen nehmen Raum ein, während wirkliche Gefühle, Spannung und Dramatik auf der Strecke bleiben. Kritisch sehe ich zudem die unnatürliche romantische Entwicklung zwischen ALLEN vier Charakteren – hier wird Liebe und Vertrauen auf den ersten Blick großgeschrieben. Selbst das angedachte Verhalten der Charaktere war zu keiner Zeit dem Alter entsprechend. Während die Eltern wie Teenager wirken, ist das Paar, das laut Klappentext eine Rolle spielt, eher kindlich.

„There will be Hope“ geht überraschend und rasant zu Ende, hinterlässt, aufgrund des Jugendlichen Charmes, ein warmes, hoffnungsvolles Gefühl, doch mehr als seichte Young Adult und kurzweilige Unterhaltung war es für mich.

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