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Veröffentlicht am 07.05.2025

Leider wurde das Potential nicht ausgeschöpft

Der Sternenstaubdieb
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Loulie wurde als kleines Kind von dem Dschinn Qadir gerettet, seitdem sind die beiden zusammen unterwegs. Ein magisches Relikt bietet ihnen die Möglichkeit, andere Relikte aufzuspüren, die Loulie als Mitternachtshändlerin ...

Loulie wurde als kleines Kind von dem Dschinn Qadir gerettet, seitdem sind die beiden zusammen unterwegs. Ein magisches Relikt bietet ihnen die Möglichkeit, andere Relikte aufzuspüren, die Loulie als Mitternachtshändlerin verkauft.

Mazen ist der jüngste Sohn des Sultans. Seine Mutter wurde von einem Dschinn getötet, seitdem hasst seine Vater diese Wesen und verbietet Mazen den Palast zu verlassen, aus Angst, ihn auch noch zu verlieren. Omar, der älteste Prinz dagegen ist ein erfolgreicher Dschinnjäger. Ihm unterstehen weitere Jäger, die 40 Räuber, zu denen auch Aisha gehört.

Eines Tages wird Loulie vom Sultan ausgeschickt, ein besonderes Relikt zu finden. Eine gefahrvolle Reise beginnt.

Die Geschichte wird aus den Perspektiven Loulies, Mazens und Aishas erzählt. Leider gelingt es der Autorin nicht, den Protagonist:innen Tiefe zu geben, sie kommen mir dadurch auch nicht näher, ihr Schicksal berührt mich kaum. Lediglich Qadir fand ich nicht nicht nur interessant, mit ihm habe ich auch mitfühlen können. Neben ihm gibt es nur einen weiteren Charakter, den ich mag, und dessen weiteres Schicksal mich wirklich interessiert, nämlich der dritte Prinz, Hakim. Leider nimmt er hier nur eine recht kleine Nebenrolle ein.

Auch die Geschichte bleibt oberflächlich und erscheint mir nicht immer logisch. Oft hat man das Gefühl, dies oder jenes passiert nur, weil die Geschichte weiter fortgeführt werden muss, nicht, weil es sich aus dem Geschehen und den Charakteren heraus ergibt. Weitere Charaktere werden eingeführt, bleiben aber ebenso blass und uninteressant. Das alles ist schade, weil der Plot eigentlich interessant und vielversprechend ist. Teilweise wird recht langatmig erzählt, dann wieder überschlugen sich die Ereignisse, besonders während der Kämpfe wird es unübersichtlich. Unterm Strich lebte die Geschichte für mich nicht wirklich.

Das Setting zwar fiktiv, trägt aber orientalische Züge und erinnert immer wieder an die Geschichten aus 1001 Nacht. Geschichtenerzählen ist ein beliebter Zeitvertreib, Geschichtenerzähler sind geschätzt, und so sind zwischen den oben genannten Perspektiven auch ein paar Geschichten, die man sich in jener Welt erzählt, eingestreut. Das macht es authentischer, ebenso die eingestreuten arabischen Begriffe, die in einem vorangestellten Glossar erklärt werden. Besonders gelungen ist aber in meinen Augen auch das Worldbuilding nicht, hin und wieder gelingt es der Autorin aber doch, orientalisches Flair zu vermitteln, da werden Ortschaften oder die Wüste lebendig.

„Der Sternenstaubdieb“ ist der erste Band der Sandsea Chronicles, es sollen wohl noch zwei weitere folgen. Ob ich diese lesen möchte, weiß ich noch nicht. Einerseits möchte ich schon wissen, wie es weitergeht, zumal die Geschichte an einem interessanten Ort endet, andererseits hat mich die Geschichte bisher leider nicht wirklich überzeugen können.

Leider hat mich der Roman enttäuscht. Titel, Cover und Setting hatten mich sehr angesprochen, auch der Plot hat Potential, jedoch wurde dieses nicht ausgeschöpft, die Charaktere bleiben eher blass, ebenso die Welt und die Geschichte.

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  • Cover
Veröffentlicht am 03.05.2025

Spannender erster Band einer Dilogie

Die Buchreisenden - Ein Weg aus Tinte und Magie
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Wer von uns Leser:innen möchte nicht einmal in einen Roman reisen? Eine kleine versteckte Buchhandlung in London macht es in diesem Roman möglich. Die Libronauten besitzen eine ganz besondere Stimme, die ...

Wer von uns Leser:innen möchte nicht einmal in einen Roman reisen? Eine kleine versteckte Buchhandlung in London macht es in diesem Roman möglich. Die Libronauten besitzen eine ganz besondere Stimme, die es ihnen ermöglicht, sich und andere in die Romanwelten zu lesen. Einer von ihnen ist Adam. Seine beiden letzten Buchreisen allerdings waren nicht ungefährlich, denn die Gäste hielten sich nicht an die Regeln und wichen vom Pfad ab. Merkwürdigerweise fanden sie dabei eine Tür, die mitten in der Landschaft stand. Nicht nur die Frage nach der Tür beschäftigt Adam danach, er muss auch erkennen, dass in seinem Leben nicht alles so ist, wie er bisher dachte.

Vor einiger Zeit bin ich schon mit anderen Protagonist:innen in Bücher gereist, doch das Déjà vu, das sich deswegen einstellte, hat sich schnell wieder verflüchtigt, denn die Geschichte, die ich hier lesen konnte, nimmt einen ganz anderen Weg.

Wie von Akram El-Bahay gewohnt, ist dieser Weg sehr phantasievoll und die Geschichte sehr bildhaft erzählt, sie hat mich schnell gepackt. Der Autor hat eine interessante und sehr spannende Geschichte entwickelt, mein Kopfkino hatte viel zu tun. Wie immer ist auch wieder einiges an Mythologie verwoben.

Im Laufe der Geschichte betritt man mehrere Bücher und lernt eine Reihe Charaktere kennen, die nicht alle menschlich sind. Die Hauptcharaktere sind alle gut gezeichnet, vor allem Adam kam mir schnell nahe. Es gibt auch um ihn ein Geheimnis, über dessen Auflösung ich schon ein bisschen gerätselt habe, ich bin gespannt, was dahinter steckt. Die Antagonisten, bisher sind es nur Männer, geben auch Rätsel auf, denn man fragt sich schnell, warum sie so handeln, wie sie handeln, auch hier habe ich mir schon Gedanken gemacht.

Am Ende ist die Geschichte noch nicht auserzählt, denn es handelt sich um den ersten Band einer Dilogie. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Der Autor erzählt wie von ihm gewohnt phantasievoll, bildhaft und spannend eine originelle Geschichte. Genrefans sollten zugreifen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2025

Wow

Sandman - Der Comic zur Netflix-Serie
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Dream, der Herrscher des Traumreiches, wird 1916 von Roderick Burgess, der eigentlich Death fangen wollte, in eine Falle gelockt und Jahrzehnte gefangen gehalten. Während dieser Zeit geraten der Schlaf ...

Dream, der Herrscher des Traumreiches, wird 1916 von Roderick Burgess, der eigentlich Death fangen wollte, in eine Falle gelockt und Jahrzehnte gefangen gehalten. Während dieser Zeit geraten der Schlaf und die Träume außer Kontrolle. Schließlich kann sich Dream befreien und muss sich zunächst auf die Suche nach seinen Insignien machen, um seine Kraft wiederherstellen zu können.

Wahrscheinlich kennen viele die Serie, die auf dieser Comicreihe basiert, und die ich persönlich grandios finde. Als genauso grandios entpuppte sich für mich die Reihe selbst, deren ersten Sammelband ich nun endlich gelesen habe.

Nicht nur die Geschichte selbst gefällt mir, ohne die Zeichnungen wäre sie nur halb so gut, denn diese transportieren das Geschehen in perfekter Weise und wirken auf mich sehr künstlerisch. Erst im Zusammenspiel von Text und Bild wurde ich komplett gefangengenommen. Dass das so sein wird, war mir schnell klar, und schon jetzt freue ich mich auf die weiteren Bände. Übrigens fand ich das auch bei der Serie gut gelungen.

Manche der Szenen sind sehr gruselig, brutal, teilweise schon fast makaber, zum Beispiel diejenigen, die in einem Diner stattfinden, auch der Höllentrip hat es in sich. Besonders gut hat mir die letzte Geschichte, eine Art Epilog, gefallen, in der Dream auf Death trifft, wunderschön und traurig.

Interessant finde ich auch manchen Charakter, den man hier trifft, wie zum Beispiel John Constantine, Lucifer Morningstar oder die Brüder Kain und Abel, wobei Kain immer noch gerne seinen Bruder ermordet.

Ich bin ziemlich geflasht von diesem Band und freue mich auf die weiteren, Bild und Text ergeben für mich eine perfekte Einheit, beeindruckend und bedrückend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 29.04.2025

Sehr empfehlenswert

Hilfen für Menschen mit Behinderung
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Von Behinderung betroffen zu sein, macht das Leben schwerer, und so ist es gut, wenn man die Möglichkeit hat, sich schnell und kompakt über Hilfen, die man bekommen kann, zu informieren.

Genau das bietet ...

Von Behinderung betroffen zu sein, macht das Leben schwerer, und so ist es gut, wenn man die Möglichkeit hat, sich schnell und kompakt über Hilfen, die man bekommen kann, zu informieren.

Genau das bietet dieser Ratgeber. Schon wenn man sich das Inhaltsverzeichnis anschaut, kann man erkennen, wie umfassend man hier informiert wird. Sei es im Privaten, im Beruflichen oder im Finanziellen, sei es zum Thema Steuern, Mobilität oder Hilfsmittel, und vieles mehr, jedes mögliche Thema wird berührt.

Durch das ausführliche Inhaltsverzeichnis hat man die Möglichkeit, schnell zu dem Punkt zu gelangen, der einen gerade interessiert, man kann aber auch das Buch von vorne nach hinten durchblättern, und schauen, was man vertiefen möchte, woran man vielleicht noch gar nicht gedacht hat, oder wo das eigene Wissen vielleicht Auffrischung benötigt.

Zunächst erhält man eine Einführung, was überhaupt Behinderung und Schwerbehinderung ist, und wie man das feststellen lassen kann. Das ist wichtig, um die jeweiligen Hilfen in Anspruch nehmen zu können. Gut finde ich auch, dass man zu den einzelnen Themen zunächst einen Überblick erhält, und danach die einzelnen Unterpunkte ausführlich dargestellt werden.

Im Anhang findet man noch eine Übersicht, welcher Nachteilsausgleich bei welchem Grad der Behinderung und bei einem eventuellen Merkzeichen möglich ist, außerdem wichtige Adressen.

Dieser Ratgeber gibt ausführlich und umfänglich Tipps und Hilfestellung über Hilfen für Menschen mit Behinderung, ich kann ihn sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 23.04.2025

Brisant, hochaktuell und spannend

Von Schafen und Wölfen
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Die Redaktion einer deutschen Zeitung erhält eine äußerst brisante Information über den erst kürzlich nicht erneut gewählten usamerikanischen Präsidenten. Doch soll man diese wirklich veröffentlichen? ...

Die Redaktion einer deutschen Zeitung erhält eine äußerst brisante Information über den erst kürzlich nicht erneut gewählten usamerikanischen Präsidenten. Doch soll man diese wirklich veröffentlichen? Immerhin steht man kurz vor einer Fusion mit einem usamerikanischen Konzern, die vielleicht daran scheitern könnte.

Dies ist bereits der dritte Roman um den Journalisten David Jakubowicz, für mich allerdings der erste, mir war vor dem Lesen gar nicht klar, dass es sich um eine Reihe handelt. Man kann diesen Roman gut ohne Vorkenntnisse lesen, doch die vereinzelten Erinnerungen an frühere Ereignisse machen mich neugierig auf die Vorgängerbände.

David gefällt mir gut, er ist sympathisch, und lässt sich nicht gerne manipulieren. Von den Ereignissen, die hier geschehen, ist er auch stark persönlich betroffen. Zunächst ist man bei der Redaktionskonferenz dabei, bei der die bereits erwähnte Entscheidung getroffen werden soll, dann erfährt man nach und nach, wie es überhaupt so weit kam. Im Laufe der Erzählung gibt es ein paar Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen, anderes konnte ich dagegen ahnen.

Von der Vielzahl der Charaktere war ich zunächst ein bisschen erschlagen, doch nach und nach klärt sich das. Es gibt neben David ein paar andere wichtige Charaktere, teilweise wird aus deren Perspektiven erzählt wird. Nicht jede:r von ihnen ist mir sympathisch, aber interessant sind die meisten. Insgesamt verlangt der Roman schon eine gewisse Aufmerksamkeit, auch wegen der nach und nach aufgedeckten Erkenntnisse.

Das Thema des Romans ist hochaktuell und für sich schon sehr brisant. Tatsächlich stattgefundene Ereignisse spielen hier zudem eine wichtige Rolle, allen voran der Sturm auf das Kapitol am 06.01.2021. Ich finde die Verknüpfung der realen Ereignisse mit dem fiktiven Geschehen sehr interessant und spannend. Spannend ist auch der gesamte Roman, der für mich schnell zum Pageturner wurde. Hin und wieder gibt es für mich kleine Irritationen, am Ende habe ich ihn aber zufrieden zugeklappt.

Spannend, aktuell, brisant, der Roman war für mich ein Pageturner, der aber auch Aufmerksamkeit beim Lesen erfordert.