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Veröffentlicht am 09.02.2020

Deutlich besser als Band 1

Staub & Flammen
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Maél ist schwer verwundet in den Olymp verschwunden, wo ihm der Prozess gemacht werden soll. Seine Freunde versuchen auf der Erde ihr bestes ihm zu helfen. Einfach ist das nicht, denn Maéls Pate, der Götterbote ...

Maél ist schwer verwundet in den Olymp verschwunden, wo ihm der Prozess gemacht werden soll. Seine Freunde versuchen auf der Erde ihr bestes ihm zu helfen. Einfach ist das nicht, denn Maéls Pate, der Götterbote Hermes ist ebenfalls verschwunden, in der Schule taucht eine neue Schülerin, Trixi, auf, die ein Geheimnis birgt und Livia entdeckt neue Fähigkeiten an sich.

Doch es gibt auch Hoffnung, die Gruppe wird bald von Flußgott Nereus unterstützt, Trixis Geheimnis könnte helfen und Livias neuentdeckte Möglichkeiten ebenfalls. Endlich scheint sich alles positiv zu entwickeln, doch dann droht das Ende der Welt vor der Tür zu stehen.

Der erste Band der Dilogie konnte mich nicht überzeugen, aber das mythologische Thema hat mich genug gereizt, um auch den zweiten Band lesen zu wollen. Der Einstieg fiel mir auch hier nicht leicht, und so legte ich den Roman nach relativ wenigen Seiten wieder beiseite. Als ich dann nach einiger Zeit weiter las, konnte er mich doch packen, so dass ich ihn dann zügig zu Ende gelesen habe. Ja, es gibt auch hier wieder Längen, aber diese halten sich in Grenzen.

Livia, die Protagonistin, fand ich im ersten Band oft nervig, das hat sich deutlich gebessert, den „Nerv“-Part übernimmt nun Trixi, die ständig ängstlich und weinerlich ist, da sie aber relativ selten im Vordergrund steht, ist das auszuhalten. Dabei startete sie mit einem Wow-Effekt, schade daher, dass sie so eine Heulsuse ist. Livia wird deutlich erwachsener dargestellt, ihre Entwicklung drückt sich hier aus, und das tut ihr sehr gut. Neu sind der Flussgott Nereus und sein Sohn Selkes, die mir gut gefallen. Nereus betreibt eine Reinigung ganz spezieller Art und es hat großen Spaß gemacht, diese zu erkunden. Hier hat die Autorin sehr schöne Beschreibungen abgeliefert, die erfreuliche Bilder in mein Gehirn pflanzten. Ansonsten trifft man viele alte Bekannte wieder. Livias Freundinnen Gigi und Jemma, Hermes, Hades, Enko haben große Bedeutung für die Geschichte, und neben Syllektis Evangéline, Livias mythologischem „Haustier“ treten weitere besondere Tiere, die die Autorin interessant beschreibt, so dass man sie sich gut vorstellen kann.

Überhaupt nimmt hier, so scheint es mir, die Mythologie noch mehr Raum ein, als in Band 1, und das gefällt mir wirklich gut. Dazu steigert sich die Spannung, und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Kurzum, dieser Band gefällt mir deutlich besser als der erste. Da nimmt man auch das etwas kitschige Ende in Kauf … Im Anhang gibt es übrigens noch ein paar Rezepte, sicher wolltet ihr immer schon Ödipus' Hühnersuppe nachkochen oder Nereus' Crème Brulèe mit Wasserdrachenmilch.

Diese Dilogie zeigt, dass man nicht immer nach einem weniger guten ersten Band aufgeben sollte. Die Steigerung des zweiten Bandes ist deutlich, mehr Mythologie, mehr Spannung, weniger Längen, weniger Zickerei, mir hat dieser Band gut gefallen.

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Zweiter Band einer gelungenen Reihe

Der Ring des Lombarden
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Köln 1423: Nach dem Tod ihres Mannes Nicolai Golatti und als alleinige Erbin muss Aleydis sich mit dessen Geschäften auseinandersetzen, sowohl mit dem legalen als auch mit den illegalen. Für sie, deren ...

Köln 1423: Nach dem Tod ihres Mannes Nicolai Golatti und als alleinige Erbin muss Aleydis sich mit dessen Geschäften auseinandersetzen, sowohl mit dem legalen als auch mit den illegalen. Für sie, deren Ehrlichkeit und Gerechtigkeitssinn extrem gut ausgebildet sind, ist das nicht immer einfach. Dazu kommen Nicolais Verwandte und Verschwägerte, die ihr das Erbe am liebsten streitig machen würden. Nach einem Brand schließt sie sich wieder enger mit dem Gewaltrichter Vinzenz van Cleve zusammen, um den Schuldigen zu finden.

Wer, wie ich den ersten Band bereits kennt, wird sich schnell wieder in die Geschichte einfinden, aber auch die anderen bekommen genug Informationen, die im übrigen gelungen integriert sind, um sich zurechtzufinden. Aleydis ist mir sehr sympathisch, auch wenn ich ihre Ehrlichkeit manchmal etwas zu übertrieben finde. Sie ist klug, patent und hat das Herz am rechten Fleck, was man schnell wieder merkt, als sie ihren Neffen bei sich aufnimmt. Überhaupt wird ihr Haus insgesamt ein bisschen voller.

Als zweiten Hauptcharakter kann man wohl ohne Weiteres Vinzenz van Cleve betiteln. Auch wenn er oft in gewittriger Stimmung ist, ist er Aleydis doch immer einmal wieder eine Hilfe, und auch er hat das Herz auf dem rechten Fleck und drückt hin und wieder ein Auge zu. Dass sein manchmal schwieriges Wesen seine Gründe hat, wird immer mehr klar, doch was ganz genau dahintersteckt, werden wir wohl erst noch erfahren.

Die Beziehung zwischen Aleydis und Vinzenz ist manchmal etwas kompliziert, ich bin gespannt,wie sich das am Ende auflösen wird, aber immerhin vertrauen sie immer mehr aufeinander, was auch die Ermittlungsarbeit fördert.

Neben den beiden Protagonisten gibt es eine ganze Reihe weiterer Charaktere, viele davon ganz eigene Typen, die der Autorin gut gelungen sind. Wer Probleme mit den relativ vielen Personen hat, findet Hilfe im Personenverzeichnis, das dem Roman vorangestellt ist.

Ich mag es sehr, Romane zu lesen, die im historischen Köln spielen, als Kölnerin fühle ich mich schnell zu Hause und freue mich, bekannte Orte bzw. deren historische Vorgänger zu entdecken. Allen, die Köln nicht so gut kennen, hilft eine Karte weiter. Wunderbar auch, dass immer einmal wieder auf die Charaktere der Adelina-Reihe verwiesen wird, die wenige Jahrzehnte früher spielt, so dass sie immer noch in Köln leben. Es wird sogar einer der Schauplätze der Reihe reaktiviert. Ich liebe solche Verknüpfungen.

Petra Schiers Erzählstil gibt dem Leser das Gefühl, dabei zu sein, man hat schnell das Gefühl die Charaktere zu kennen, wandelt mit ihnen durch das mittelalterliche Köln und fühlt dessen Atmosphäre. Man möchte sich oft selbst an Aleydis Seite stellen, sie und ihre Lieben in den Arm nehmen, mit Vinzenz ein paar ernste Worte reden und Aleydis Widersacher vertreiben.

Die Auflösung der Brandstiftung hat mich tatsächlich überrascht, und ist dennoch nachvollziehbar. Aber es gibt noch ein weiteres Geheimnis in dieser Sache, das im nächsten Band noch eine Rolle spielen könnte. Überhaupt gibt es noch manches zu klären, so dass ich mich nur sehr ungern von Aleydis verabschiedet habe. Im Nachwort erzählt die Autorin noch ein bisschen über den historischen Hintergrund und schließt das Buch damit gelungen ab.

Auch der zweite Band der Aleydis-Reihe hat mich gut unterhalten und es mir schwer gemacht, ihn aus der Hand zu legen. Wer gut recherchierte historische Romane mag, kann hier nichts falsch machen, ich vergebe gerne volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Lesehighlight

Der rote Judas
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Leipzig 1920: Frisch aus der Kriegsgefangenschaft entlassen muss Paul Stainer wieder in sein normales Leben finden. Das ist gar nicht so einfach, er hat mit den psychischen Auswirkungen des im Krieg Erlebten ...

Leipzig 1920: Frisch aus der Kriegsgefangenschaft entlassen muss Paul Stainer wieder in sein normales Leben finden. Das ist gar nicht so einfach, er hat mit den psychischen Auswirkungen des im Krieg Erlebten zu kämpfen, seine Frau, die ihn für tot hielt, hat eine neue Beziehung und will sich deshalb von ihm trennen. Immerhin kann er in seinen alten Beruf zurück, wird sogar zum Leiter der Kriminalpolizei befördert. Kaum im Dienst bekommt er es mit mehreren Morden zu tun, deren Hintergrund sich als äußerst perfide herausstellt.

Mich hatte der Roman sehr schnell gepackt, Stainer ist sympathisch und man kann gut mit ihm mitfühlen. Aber auch andere Charaktere haben es mir sofort angetan, Fine, die Straßenbahnfahrerin, Rosa, von der man zunächst nur Tagebucheinträge liest und die sich als sehr tough erweist, Max Heiland, Boxer und Einbrecher, der seine kleine Familie liebt, der Kommissaranwärter Junghans, der eine perfekte Unterstützung Stainers ist, Bruno Schilling, dem der Krieg viel genommen hat, oder auch Kubitz, Stainers Chef, der zu ihm hält. Sie alle entwickeln Charakter, und ich hoffe sehr, dass ich sie in Folgebänden wiedertreffen kann.

Auch die Antagonistenseite ist gut dargestellt, wobei es hier einen Charakter gibt, dessen weitere Entwicklung mich gespannt zurück lässt. Die Thematik der Geschichte ist brisant, bietet auch eine gewisse Gesellschaftskritik. Gerne hätte ich in einem Nachwort des Autors ein bisschen mehr über die Hintergründe erfahren. Wie hat er recherchiert, wie viel Reales, wie viel Fiktion steckt in diesem Roman, wie überhaupt kam er auf dieses Thema. Schade, dass keinerlei Boni enthalten sind, die für mich eigentlich zu einem perfekten historischen Roman gehören.

Thomas Ziebula erzählt spannend, ich mochte den Roman kaum aus der Hand legen. Etwas aufgesetzt wirkt auf mich nur, dass Stainer bzgl. der Aktentasche nicht sofort reagiert. Was daraus entsteht, habe ich dennoch gerne gelesen, hier zieht die Spannung noch einmal an. Der Autor schreckt auch nicht davor zurück, manche Hoffnung des Lesers zunichte zu machen.

Ich bin absolut begeistert von Thomas Ziebulas erstem historischem Kriminalroman und hoffe sehr, dass dieser der Start in eine Reihe sein wird. Hier stimmt nahezu alles, Charaktere, historischer Hintergrund, Erzählstil – meine Kritikpunkte werden da zur Nebensache. Ich vergebe sehr gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung vor allem, aber nicht nur, für Fans historischer (Kriminal)Romane.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Leider nicht so witzig wie erwartet

Andere machen das beruflich
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Gundula Bundschuh wird als Elternsprecherin regelrecht genötigt, die Theater-AG der Schule zu übernehmen, da die reguläre Lehrerin für längere Zeit ausfällt. Problematisch ist dabei, dass in die Theater-AG ...

Gundula Bundschuh wird als Elternsprecherin regelrecht genötigt, die Theater-AG der Schule zu übernehmen, da die reguläre Lehrerin für längere Zeit ausfällt. Problematisch ist dabei, dass in die Theater-AG auch die Schüler gesteckt werden, die als verhaltensauffällig gelten.

Gleichzeitig melden sich wieder einmal alle anderen Familienmitglieder zum Besuch an, Bruder Hadi mit seiner schwangeren Frau Rose, sowie Mutter und Schwiegermutter – und ausgerechnet jetzt erreicht Gundula ihren Therapeuten nicht mehr.

Zuhause geht es turbulent zu, da ist die Theater-AG fast schon Erholung, bis sich neben Ehemann Gerald auch die restliche Familie einmischt – wie immer ist das Leben Gundula Bundschuhs von Chaos geprägt.

Der vierte Band der Reihe läuft wieder nach dem üblichen Schema: An Gundula, die wie immer sehr verpeilt ist, bleibt alles hängen, die ganze Familie lädt sich selbst ein, Chaos ist angesagt – das scheint mir mittlerweile doch etwas ausgereizt. Das Schulthema könnte lustig sein, wird meiner Meinung aber nicht gänzlich ausgereizt. Ich jedenfalls konnte mich dieses Mal deutlich weniger amüsieren, habe mich stellenweise sogar eher gelangweilt. Natürlich gibt es auch hier wieder Szenen, die einen schmunzeln lassen, aber insgesamt eben deutlich weniger als bisher.

Gundula erzählt auch hier wieder selbst in Ich-Form und ich bin mir nie so ganz klar, ob sie nur naiv oder doch ganz schön durchtrieben ist. Irgendwie ist es wohl eine Mischung aus beiden. Dass ihr Therapeut sich hier mehr oder weniger verleugnen lässt, macht ihr sehr zu schaffen, aber, wie man sieht, kommt sie auch ganz gut alleine zurecht. Am Ende entkommt er ihr und ihrer Familie ja doch nicht …

Gut hat mir gefallen, dass die „verhaltensgestörten“ Kinder sich als relativ normal herausstellen, normaler sogar als manche der anderen Charaktere, und dass die Autorin sich nicht über sie lustig mache, sondern sie zwar mit all ihren Problemen und Schwächen, aber auch mit Stärken darstellt und ihnen ein gutes Ende gönnt.

Der vierte Band der Reihe zeigt, dass das Schema nach dem die Romane gestrickt sind, langsam ausgereizt ist. Auch das Schulthema ist weniger lustig als gedacht. Dennoch werde ich die Reihe wohl weiterlesen, zumindest will ich wissen, wer der Vater von Roses Kind ist. Von mir gibt es dieses Mal nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Anthologie mit vielfältigen Geschichten zum Thema Tod

Die vier Jahreszeiten des Todes
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Die Autorin hat eine Anthologie mit vielfältigen Kurzgeschichten zum Thema „Tod“ zusammengestellt, manche sind bereits in anderen Anthologien erschienen, ein paar ergänzen schon erschienene Werke, so gibt ...

Die Autorin hat eine Anthologie mit vielfältigen Kurzgeschichten zum Thema „Tod“ zusammengestellt, manche sind bereits in anderen Anthologien erschienen, ein paar ergänzen schon erschienene Werke, so gibt es z. B. zwei Geschichten, die der Krimireihe um Konrad von Kamm zuzurechnen sind.

Die Geschichten sind, wie der Titel schon ahnen lässt, den vier Jahreszeiten zugeordnet, wobei ich im Rückblick bei den meisten gar nicht sagen kann, warum. Manche allerdings spielen offensichtlich zur benannten Zeit.

Eine Anthologie enthält meist nicht nur Geschichten, die einem gefallen, so ist es auch hier. Leider ist mir z. B. die Einstiegsgeschichte zu tragisch/traurig, als Opener hätte ich mir eine leichtere Geschichte gewünscht. Insgesamt haben mir die Erzählungen der zweiten Hälfte der Sammlung besser gefallen als die der ersten, hier gibt es mehr Humor und Spannung.

Ich habe bereits einige Werke Antonia Günder-Freytags gelesen, meist mit Begeisterung, hier konnte sie mich leider nicht vollständig abholen.

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