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Veröffentlicht am 03.01.2025

toller Auftakt einer gruselig-humorvollen Reihe

Die Geisterhelfer – Traue sich, wer kann!
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Im Auftakt der Geisterhelfer-Reihe lernen wir den 10jährigen Leo Helsing Krüger und die 12jährige Antonia Murkwitz kennen, von denen es auch zu Beginn der Geschichte einen Steckbrief gibt.
Leo wurde eigentlich ...

Im Auftakt der Geisterhelfer-Reihe lernen wir den 10jährigen Leo Helsing Krüger und die 12jährige Antonia Murkwitz kennen, von denen es auch zu Beginn der Geschichte einen Steckbrief gibt.
Leo wurde eigentlich nach dem mutigen Vampirjäger benannt, doch er hat - im Gegensatz zu diesem - leider sehr viel Angst, vor allem im Dunkeln. Und er fühlt sich ständig beobachtet und verfolgt.
Besonders gruselig findet er den Keller des Hauses, in das Leo mit seiner Familie erst neu eingezogen ist.
Und das Nachbarmädchen Antonia hat wohl auch nicht mehr alle Tassen im Schrank: ständig läuft sie komplett schwarz bekleidet herum, und sie verbringt ihre Zeit gerne am Friedhof!?!

Als Leo, um in seiner Klasse neue Freunde zu finden, bei einem Fußballspiel zusagt, wird es für ihn richtig gruselig. Denn der Fußballplatz liegt direkt neben dem Friedhof, und als der Ball über die Mauer fliegt und Leo diesen holen muss, lernt er drei gruselige Alte kennen, die seltsam grünlich-schimmern.

Es ist einfach wundervoll zu verfolgen, wie Leo mithilfe von Antonia seine Gabe, Geister zu sehen, akzeptieren kann und seine Angst nach und nach ablegt. Und dann sogar merkt, dass erstens - Antonia zwar anders ist, aber ihr Herz am rechten Fleck hat und genau dieses Anderssein ihm geholfen hat, und sie ihm eine richtig gute Freundin geworden ist - und zweitens - er überhaupt keine Angst vor den Geistern haben muss. Im Gegenteil, diese sind höchsterfreut, dass ein Mensch sie hören und sehen kann (ich kann Antonia sooo gut verstehen, dass sie auf diese Gabe total neidisch ist) und dass dieser Mensch ihnen bei diversen Problemen helfen kann.

So geschieht es auch in diesem Band, Leo und Antonia helfen den drei Geistern Agathe, Ferdinand und Harry bei einem Problem mit einem nervigen Jung-Geist; und gleichzeitig aber auch diesem polternden neuen Geist und dessen lebender Familie. Einfach nur wundervoll zu verfolgen und mit viel Humor gespickt.
Auch das Thema Trauerbewältigung für Kinder wird so recht gut verarbeitet.
Einige detailreiche schwarz-weiß Illustrationen, teilweise seitenfüllend, auf denen es viel zu entdecken gibt, untermalen das Gelesene.


Fazit:
Eine wundervolle, gruselig-humorige Geschichte über zwei taffe Geisterjäger (ok, einer musste erst mutig werden), in der wichtige Themen verarbeitet werden. Ich freue mich schon auf den Folgeband!

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Veröffentlicht am 31.12.2024

Auch Band 3 der Reihe überzeugt durch Warmherzigkeit und Humor

Mirella Manusch − Vorsicht, unser Schulleiter ist ein Vampir!
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Mirella Manusch ist nun bereits 10 Jahre alt und ihr zweiter Vampirzahn bricht schon durch! Zwei Jahre zu früh!!
Doch nun kann sie ihren tierischen Beschützer, Kater Lanzelot, auch unter tags hören und ...

Mirella Manusch ist nun bereits 10 Jahre alt und ihr zweiter Vampirzahn bricht schon durch! Zwei Jahre zu früh!!
Doch nun kann sie ihren tierischen Beschützer, Kater Lanzelot, auch unter tags hören und mit ihm sprechen! Bis jetzt ging das ja nur, wenn es dunkel war.
Ab dem Zeitpunkt des zweiten Vampirzahns besuchen Vampirkinder eine besondere Schule, um ihre vollen Fähigkeiten kontrollieren zu lernen. Da Mirella noch viel zu jung ist, hat der Vampirrat beschlossen, dass sie drei Prüfungen bestehen muss, um auf diese Schule gehen zu dürfen.

Auch der dritte Band um das kleine Vampirmädchen Mirella ist wieder liebevoll, warmherzig und humorvoll!
Mirella hat das Herz am rechten Fleck und hilft ihrem Kater Lanzelot bei einem (süßen) tierischen Problem. Und dieses 'Problem' steht ihr dann auch augenscheinlich bei der dritten Prüfung im Weg. Doch der Vampirrat hat ein Herz und erkennt, dass Mirella genau deshalb bestens für die Schule geeignet ist! Das war wirklich rührend!
Die Prüfungen waren aufregend und als Leser ist man wie Mirella erstaunt, dass es außer Vampiren auch noch andere magische Wesen gibt!! (Spoileralarm: die Zahnfee gibt es nicht. ;)

Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Mirella in leicht verständlichen Sätzen, mit eher kurzen Kapiteln geschrieben, die sowohl gut zum Vorlesen als auch zum Selberlesen ab etwa 8 Jahren geeignet ist.
Toll ist die Botschaft des Buches: Freundschaft, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Mut und Tierschutz. Denn Mirella will ihre Gabe, mit allen Tieren reden zu können, natürlich dafür nutzen, um ihnen zu helfen! Das hat mich sehr begeistert!

Die schwarz-weiß Illustrationen von Anastasia Braun sind liebevoll und detailliert gestaltet, sodass man sie ständig anschauen möchte - vor allem jene, die ganzseitig sind und wie ein Scherenschnitt aussehen.
Und nun bin ich auf den nächsten Band gespannt und wie es Mirella in der Schule für magische Wesen ergeht!
Am Ende des Buches gibt es noch ein leckeres und leicht nachzubackendes Rezept für Gruselige Himbeerfinger!


Fazit:
Ein liebevolles, warmherziges und humorvolles drittes Abenteuer des Vampirmädchens Mirella Manusch, die nicht nur ihrem Kater Lanzelot bei einem Problem helfen muss, sondern auch drei schwierige Prüfungen bestehen muss, um in die Schule der magischen Wesen aufgenommen zu werden.

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Veröffentlicht am 30.12.2024

anders als erwartet

Villa Obscura
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Die Geschichte beginnt spannend und gruselig mit einer Halloweenparty in unheimlich-beklemmendem Ambiente der abgelegenen Villa Obscura im Harz, um die sich eine düstere Legende rankt. Auf der Party wird ...

Die Geschichte beginnt spannend und gruselig mit einer Halloweenparty in unheimlich-beklemmendem Ambiente der abgelegenen Villa Obscura im Harz, um die sich eine düstere Legende rankt. Auf der Party wird diese dunkle Legende der Villa von einer alten Dame vorgetragen, man hat also schon beim Lesen Gänsehaut Feeling pur!

Jane ist als Begleitung von Amadeus bei der Party dabei. Doch alle warten vergeblich auf die Hausherrin, die berühmte Fotografin Constanze.
Nur zwei Männer in Morph-Suits servieren Häppchen und Getränke, und ein DJ spielt Musik. Sonst gibt es kein Personal.
Gegen Mitternacht werden alle von den Morph-Typen in Shuttles manövriert und heimgebracht, nur Amadeus, Kiyoshi, der für Constanze arbeitet, das Model Linda und Constanzes Freundin und ebenfalls Fotografin Sarah sowie die drei Angestellten bleiben.
Als Jane auch heimgebracht werden soll, schafft sie es, ungesehen dort zu bleiben. Leider wird sie schnell entdeckt - und dann beginnt der Alptraum für die restlichen Partygäste sowie DJ Émile - diese sechs werden von den beiden Männern in Morph-Suits festgehalten und am Dachboden eingesperrt.

Die Geschichte wird aus Sicht der sechs Geiseln erzählt, immer abwechselnd.
Normalerweise mag ich Perspektivwechsel, aber hier waren es so viele und so rasch hintereinander, dass es ermüdend war und ich manchmal gar nicht mehr wusste, aus welcher Sicht man nun liest.
Auch waren diese Abschnitte jeweils immer viel zu kurz, um so richtig in die Gedanken und Gefühle der jeweiligen Erzähler eintauchen zu können.

Der Klappentext hat bei mir leider eine falsche Vorstellung impliziert (obwohl es ja eigentlich gar nicht falsch dargestellt wurde). Aber unter "schicken sie auf einen lebensgefährlichen Trip durch das zerklüftete Gelände am Brocken" habe ich mir eine Art Escape Room bzw. Schnitzeljagd durch den Brocken vorgestellt. Allerdings waren die Geiseln jeweils nur kurz draußen. Und was da genau geschehen ist, hat man als Leser zuerst gar nicht erfahren - es kam also hier leider wenig Spannung auf. Auch, wonach eigentlich gesucht wird, fragt man sich lange Zeit.
Die Morphs hingegen lassen Grusel aufkommen, da sie kein Wort sprechen und die Gefangenen konstant bedrohen.
Spannend war das Interagieren der jeweils fünf am Dachboden verbliebenen Geiseln, da man durch deren Gespräche bröckchenweise mehr Infos erhält. Und bei den Ausbruchsversuchen hat man natürlich mitgefiebert, obwohl es teilweise unglaubwürdig war.

Gut gefiel mir, dass alle Charaktere total unterschiedlich waren und polarisiert haben. Jeder hat Geheimnisse, die sich nach und nach aufdecken. Und v.a. Constanze, über die man ja nur aus Erzählungen der anderen erfährt. Und man ist natürlich ebenso wie die Geiseln neugierig, wo Constanze überhaupt abgeblieben ist.
Weniger gut hingegen gefiel mir, dass es keine Jugendlichen waren, wie man aus Klappentext und der Einordnung des Buches als Jugendthriller erwartet hat, sondern junge Erwachsene. Bis auf das Alter von Jane (19) und Emile (18) erfährt man es von keinem - und ab 18 ist man ja bereits volljährig.

Der Showdown war mir etwas zu viel und die Auflösung einerseits überraschend (mit einer wichtigen Botschaft!), aber dann doch teilweise etwas unglaubwürdig.
Der Epilog hat mir gefallen, wie die Geiseln der Halloweennacht auch danach Kontakt halten und über alles resümieren.


Fazit:
Dieser Jugendthriller mit wichtiger Botschaft entwickelt sich anders als erwartet. Es gab spannende Stellen, allerdings auch Längen. Aber ein unterschwellig gruseliges Feeling hat man das ganze Buch über!

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Veröffentlicht am 15.12.2024

überzeugt durch britischen Charme, nicht durch Spannung und/oder einer überraschenden Auflösung

Der Krimidinnermord
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In ihrem dritten Fall vertritt Phyllida Bright ihre Chefin, die Krimischriftstellerin Agatha Christie, bei der sie als Haushälterin arbeitet, bei der Kennenlern-Party der neuen Besitzer des benachbarten ...

In ihrem dritten Fall vertritt Phyllida Bright ihre Chefin, die Krimischriftstellerin Agatha Christie, bei der sie als Haushälterin arbeitet, bei der Kennenlern-Party der neuen Besitzer des benachbarten Beecham House. Die Einladung dazu ist überraschend: es ist die Ankündigung, dass ein Mord geschehen wird. (Hier ist wieder die Verbindung zu den Werken von Agatha Christie einfach wundervoll.)
Und genauso kommt es dann auch: bei der Theatervorstellung des Hausherrn Clifton Wokesley mit seiner Frau und vier Bekannten wird Clifton Wokesley seiner Rolle als Leiche mehr als gerecht: er wurde direkt vor der Vorführung erstochen.
Wie gut, dass die passionierte Ermittlerin Phyllida bereits vor Ort ist.

Es war soo schön, wieder alle Angestellten von Mallowan Hall zu treffen - allen voran natürlich Phyllida, die so einen herrlich trockenen Humor hat. Ihre Streitereien mit dem Butler Mr Dobble, die Plänkeleien zwischen ihr und Chauffeur Bradford (und dessen süßer Hündin Myrtle) ist einfach nur humorvoll zu beobachten. Man fühlt sich einfach total wohl.
Die Kombination aus britischem Humor und historischen Ereignissen machen diese Reihe zu einem Leseerlebnis.
Diesmal ist Phyllida ganz erfreut, weil endlich der neue Staubsauger geliefert werden soll, der die Hausmädchen jedoch in helle Aufregung versetzt und Dobble dessen Einzug verhindern will, weil so ein Gerät bestimmt nur alles in Chaos stürzt.

Leider war diesmal der Täter von Anfang an so offensichtlich, nur das Motiv hat sich erst mit der Zeit herausgestellt.
Nur einmal kurzzeitig hatte ich jemand anderes in Verdacht, aber sonst waren nicht einmal die Ablenkungsmanöver wirkungsvoll. Und die erhoffte überraschende Wendung blieb leider aus.
Und Phyllida selbst hat mich diesmal bei ihren Ermittlungen enttäuscht: Sie hat nur in eine Richtung ermittelt; und das Offensichtliche hat sie nicht gesehen.

Den Showdown mit der Autofahrt im Regen, Phyllidas gefährliches Fahrmanöver und den Schusswechsel fand ich dann etwas zu viel.
Trotzdem mag ich einfach das ganze Drumherum, die Atmosphäre, das Geplänkel zwischen Phyllida und Bradford, die süße Myrtle..-einfach alles! :D


Fazit:
3. Teil um Agatha Christies Haushälterin, Phyllida Bright, die diesmal bei einem Krimidinner in einem echten Mord ermittelt. Aufgrund der Offensichtlichkeit des Täters und Phyllidas Scheuklappen 'nur' 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.12.2024

in diesem Thriller wird mit Social Media abgerechnet

Die Auszeit
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Die erfolgreiche Bloggerin Viktoria Kaplan reist mit ihrer Entourage in ein exklusives Retreat in den Bayerischen Alpen, um dort den baldigen Meilenstein von 1 Million Follower zu feiern und in Kooperation ...


Die erfolgreiche Bloggerin Viktoria Kaplan reist mit ihrer Entourage in ein exklusives Retreat in den Bayerischen Alpen, um dort den baldigen Meilenstein von 1 Million Follower zu feiern und in Kooperation Werbung für das Retreat zu machen.
Mit dabei sind ihr Bruder Max, ihr Freund Julian und ihre beste Freundin Karla, die alle für sie bzw. ihren Blog arbeiten, sowie Julians bester Freund Sebastian und Max' neue Freundin Josefine.
Das Team des Retreats besteht aus dem Inhaber Pierre, seiner Assistentin Magdalena, dem Koch Thomas und der Aushilfe Paul.
Und an Tag 2 des Aufenthalts stirbt jemand...

In ihrem Debüt nimmt Emily Rudolf die Scheinwelt von Social Media aufs Korn; sie zeigt aber auch die viele Arbeit von etlichen Angestellten, die hinter so einem Account stecken, um diesen am Leben zu erhalten; und die schlechten Einflüsse, die Social Media auf (junge) Menschen hat.

Der Schreibstil ist flüssig, mit einem immer eher hohen Spannungsbogen - dies wird auch forciert, da man ständig aus einer anderen Personen-Sicht liest, beginnend 37 Stunden vor der Tat, schrittweise diesem Zeitpunkt immer näher kommend.
Nur aus Sicht von Karla liest man im Jetzt. Sämtliche Fäden und offenen Fragen lösen sich nach und nach auf und fügen sich, mit überraschenden Wendungen, zusammen.
Manchmal waren mir die Perspektivwechsel jedoch viel zu schnell, kaum hat man sich in diese eine Person eingelesen, ist auch schon wieder der Wechsel da.

Die Darsteller und Akteure im Hintergrund eines Social Media Kanals, und die Arbeit, die damit einhergeht, sind authentisch dargestellt. Auch die Charaktere sind unterschiedlich und haben Ecken und Kanten und vor allem: Geheimnisse.
Manchmal jedoch dreht sich alles im Kreis und man könnte die Personen einfach nur schütteln!
Miträtseln funktioniert hier prima, man hat ständig jemand anderen als Täter im Visier.
Leider fand ich den Showdown überzogen und das Ende bzw. die Auflösung nicht so ganz glaubwürdig. Ich fand das Motiv einfach nicht so ganz nachvollziehbar.

Im hinteren Buchdeckel werden die 6 Freunde sowie die 4 Angestellten des Retreats mittels kurzer Steckbriefe vorgestellt. So etwas finde ich immer sehr hilfreich, um sich einen ersten Überblick über die handelnden Personen bzw. die Verbindung zwischen ihnen zu verschaffen.


Fazit:
Mit diesem Thriller wird mit der Scheinwelt von Instagram abgerechnet - doch die Umsetzung hätte noch Luft nach oben gehabt; v.a. das Ende fand ich überzogen.

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