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Veröffentlicht am 28.12.2025

unterhaltsame Fortsetzung der Camping-Krimi-Reihe

Entführung im Himmelreich
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Im zweiten Teil der Krimi-Reihe, die am Campingplatz Himmelreich nahe Berlin spielt, trifft man wieder auf alle Bekannten, die ich alle ins Herz geschlossen hab. Allen voran der kauzige Björn Kupernikus, ...


Im zweiten Teil der Krimi-Reihe, die am Campingplatz Himmelreich nahe Berlin spielt, trifft man wieder auf alle Bekannten, die ich alle ins Herz geschlossen hab. Allen voran der kauzige Björn Kupernikus, Schauspieler a.D., der nun in der Rente Gefallen am Ermitteln gefunden hat (immerhin hat er da jahrelang geübt für die Rolle des Tatort-Kommissars. Leider hat er die Rolle nie bekommen.) Dann ist da noch Annabelle Schäfer, eine ehemalige Lehrerin, die sehr achtsam ist und der Dinge auffallen, die Kupernikus dann mit seiner guten Kombinationsgabe zu einem fertigen Puzzle zusammensetzen kann. Außerdem korrigiert sie immer seine Grammatik. Das finde ich gut, ich mag richtige Grammatik. Die beiden begleitet die supersüße Hundedame namens Pinguin, zu der sie im vorigen Band gekommen sind. Und dann ist da noch der junge und sympathische "Mädchen für alles" vom Campingplatz, Thiago, halb Brasilianer, halb Finne, der humorig und mit Jugendsprache mutig durchs Leben schreitet.

Total spannend und interessant fand ich wieder die Infos über den Mikrokosmos Campingplatz, der im Herbst fast nur noch von Dauercampern belegt ist und es dann natürlich viel ruhiger dort ist.
Denkt man - doch nun ist der Bäcker des Ortes Caputh verschwunden, der eigentlich gerade auf dem Weg zum Himmelreich war, um die Frühstücksbrötchen auszuliefern. Kupernikus hat den Bäckerwagen beim Gassi-Gehen gefunden.
Dann wird noch ins Hausboot von Solveig Bach eingebrochen, wobei sie angegriffen wird.
Und eine Leiche gibt es natürlich auch: ein unbekannter junger Mann im Schockfroster der Bäckerei.

Der Schreibstil ist sehr humorvoll und besonders witzig fand ich diesmal die Behandlungen (bzw. eher Exorzismus-Sitzungen), die Schauspieler und Synchronsprecher Charles Rettinghaus von seiner Hausboot-Nachbarin Solveig über sich ergehen lassen musste. Denn sie möchte, dass all ihre Mitmenschen mit dem Universum verschmelzen. ;)

In der Buchklappe gibt es wieder einen hilfreichen Übersichtsplan, auf dem man die Wege von Kupernikus und Annabelle nachvollziehen kann.
Achja, die Auflösung des Falls ist weniger aufregend als erwartet, jedoch sehr lebensnah, und wäre ohne Annabelles und Kupernikus' Hilfe wieder nicht möglich gewesen, denn der Caputher Kommissar Edgar Fass hat leider immer noch Scheuklappen auf; doch er wird langsam lockerer (auch mithilfe der Rechtsmedizinerin Sabrina Petrich ;) und springt über seinen Schatten, indem er dann doch noch (widerwillig) Kupernikus' Hilfe annimmt.


Fazit:
Auch im 2. Band kann das schrullige (Rentner-)Ermittler-Dream-Team mit viel Einsatz, Humor, Mut und Kombinationsgabe überzeugen und ich freue mich sehr auf weitere Campingplatz-Fälle!

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Veröffentlicht am 23.12.2025

der 5. Fall für die Oldies von Coopers Chase und ein unlösbarer Code

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code (Die Mordclub-Serie 5)
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Als auf der Hochzeit von Joyce' Tochter Joanna mit Paul der Trauzeuge des Bräutigams, Nick Silver, zu Elizabeth kommt und diese um Hilfe bittet, da er unter seinem Auto eine Bombe gefunden hat, geht das ...

Als auf der Hochzeit von Joyce' Tochter Joanna mit Paul der Trauzeuge des Bräutigams, Nick Silver, zu Elizabeth kommt und diese um Hilfe bittet, da er unter seinem Auto eine Bombe gefunden hat, geht das Chaos wieder los.
Eigentlich hatten die vier Senioren des Donnerstagsmorclubs genug von Mordermittlungen - doch diese hier weckt Elizabeth' Kampfgeist wieder und sie erwacht aus ihrer Trauerphase.
Es stellt sich heraus, dass Nick mit Holly Lewis ein Unternehmen gegründet hat, das heikle und wertvolle Dinge geheim lagert. Unter anderem auch die Bitcoins einer ihrer ersten Bezahlungen - die nun das Vielfache Wert sind! Und daran kommt man nur mit einem speziellen Code, der der Grund für die Bedrohung ist.
Kann der Donnerstagsmordclub den Code knacken und Nick und Holly retten?

Man fühlt sich sofort wieder wohl in der Welt der Luxus-Seniorenresidenz und trifft wieder auf die alten Bekannten Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim. Natürlich auch auf das "Mädchen für alles", Bogdan (den ich aufgrund seiner Art sehr ins Herz geschlossen habe), und seine Freundin, die Polizistin Donna.
Der Schreibstil ist wie gewohnt humorig, mit britischem Charme. Ich mag diesen speziellen Erzählstil sehr!
Auch die Entwicklung der Protagonisten gefällt mir. Ja, sie sind alle schon im gehobenen Alter, trotzdem haben sie Schicksalsschläge zu verkraften, die sie verändert.
Elizabeth kommt nur aus ihrem Depressions-Trauer-Loch nach dem Tod ihres Mannes Stephen heraus, weil sie dieser Fall einfach packt, auch wenn sie das gar nicht will.
Ibrahim will immer noch die Verbrecherin Connie therapieren; und kommt so zu einer Nachwuchs-Gangsterin.
Und Ron hat mit seinen erwachsenen Kindern zu kämpfen - Tochter Suzie ist mit einem Gewalttäter verheiratet. Diese Nebengeschichte fand ich übrigens auch total spannend!
Und Joyce ist erwachsen geworden: sie lässt ihrer Tochter den Freiraum, den diese braucht, um sie so fester an sich zu binden. Ich habe mich richtig gefreut, dass die Beziehung der beiden sich angenähert hat.

Achja, und der Fall selbst: außergewöhnlich, ungewöhnlich, spannend. Ja, es gibt Tote. Ja, die Vier bringen sich selbst wieder in Gefahr. Und ja, der Donnerstagsmordclub kann das Rätsel um die Codes lösen. (ich glaub, so viel darf ich spoilern ;)


Fazit:
Ein außergewöhnlicher fünfter Fall für die vier liebevoll-skurrilen Senioren aus Coopers Chase; mit britischem Charme und Humor.

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Veröffentlicht am 13.12.2025

ein Locked-Room Whodunit à la Agatha Christie

Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste
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Die 77jährige Mimi MacLaine lebt auf der kleinen und ruhigen Insel Mackinac Island im Huronsee, nahe der Grenze zu Kanada.
Eines Tages erhält sie überraschend eine Einladung ihrer Nachbarin Jane Ireland ...


Die 77jährige Mimi MacLaine lebt auf der kleinen und ruhigen Insel Mackinac Island im Huronsee, nahe der Grenze zu Kanada.
Eines Tages erhält sie überraschend eine Einladung ihrer Nachbarin Jane Ireland zu einer Auktion auf deren Familienanwesen, das in vergangenen Zeiten als Schmuggelplatz und Flüsterkneipe genutzt wurde.
Jedoch nicht nur, dass Mimi zu Jane keinen Kontakt hatte, ist die Einladung auch noch eine Erpressung: wenn sie nicht erscheint und ein bestimmtes Manga ersteigert, wird Mimis dunkles Geheimnis veröffentlicht.
Also schnappt sich Mimi als Verstärkung ihre Nichte Addie, eine Gamedesignerin, mit der sie jedoch schon länger keinen Kontakt mehr hatte, und verbringt neben 7 weiteren Gästen (die natürlich auch alle Geheimnisse haben) den verschneiten Abend mit den Gastgebern Jane Ireland und deren Lebensgefährten Matthew (der auch ihr Schwiegersohn ist).
Bis es einen Mord gibt - und zwar die Gastgeberin höchstselbst!

Das alte Anwesen und die eisigkalten Wetterbedingungen des Schneesturms, aufgrund dessen die Gäste eingeschlossen sind und die Polizei nicht kommen kann, sind eindrücklich beschrieben. Ich hatte oft Gänsehaut, weil ich alles genau vor Augen hatte. Und die Geschichte des Schmuggels zur Zeiten der Prohibition ist mit dem alten Anwesen der Irelands spannend erzählt.
Die vielen handelnden Figuren hatten mich anfangs oft durcheinander gebracht; ich fand einige schwer zuzuordnen. Die Hilfreichen Steckbriefe in den Buchklappen habe ich leider erst nach Beenden der Lektüre gefunden ;)
Da die Gesellschaft von der Außenwelt abgeschnitten ist, glaubt Mimi, ermitteln zu müssen. Addie kommt aufgrund ihrer Arbeit auch schnell auf den Geschmack - immerhin entwickelt sie die Storylines eines beliebten Locked-Room-Online-Games.
Die Erwähnung des Spiels "Murderscape" und warum Addies Gedankengänge so sind, wie sie sind, hätte für meinen Geschmack nicht ständig sein müssen. Nach zweimaliger Erwähnung war mir schon klar, dass Addie eine Krimi-Spiel-Entwicklerin ist und eben so denkt, wie es in ihrem Game notwendig ist. Auch wenn es hier echte Todesfälle gab, war ihre Denkweise manchmal nützlich - auch wenn es einem so vorkam, als würde gefühlt nur Mimi ermitteln. Oder nein, ermitteln tun beide Frauen, aber Mimi fällt alles Ungewöhnliche auf und Mimi kombiniert diese Dinge zu einem sinnvollen roten Faden. Manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, Addie wäre gar nicht nötig gewesen. Obwohl doch SIE die Krimi-Game-Entwicklerin ist.

Leider bin ich mit den beiden Hauptfiguren nicht so ganz warm geworden; auch die anderen Figuren blieben eher blass.
Die Ermittlungsarbeit selbst war für mich zu viel "Herumgehüpfe", ich bin mit den Handlungs- und Gedankensprüngen oft gar nicht mehr mitgekommen.
Und auch die Gedankengänge von Addie und Mimi zur Auflösung konnte ich nicht soo ganz nachvollziehen. Wieso wussten sie plötzlich, wer der Mörder war? Trotz Erklärung blieb mir das etwas rätselhaft.
Die Auflösung selbst (also das Motiv) war dann nachvollziehbar, aber leider wenig spektakulär.
Alles in allem ein netter Locked-Room-Krimi für kalte Tage, der mich aber nicht so ganz überzeugen konnte.


Fazit:
Ein Locked-Room-Krimi im Stil 'Whodunit' à la Agatha Christie mit zwei speziellen Ermittlerinnen, deren Handlungs- und Gedankensprünge mich manchmal verwirrt haben. Auch die Auflösung konnte mich nicht so ganz abholen.

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Veröffentlicht am 08.12.2025

Teil 3 um Nick und das grausame Computerspiel Erebos

Erebos 3
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Erebos ist zurück , ein Mädchen ist verschwunden - und Nick muss wieder als Dunkelelf Sarius mitspielen. Kann er das Spiel ein drittes Mal besiegen?

Auch wenn es schon länger her ist, dass ich Erebos ...

Erebos ist zurück , ein Mädchen ist verschwunden - und Nick muss wieder als Dunkelelf Sarius mitspielen. Kann er das Spiel ein drittes Mal besiegen?

Auch wenn es schon länger her ist, dass ich Erebos 1 und 2 gelesen habe, ist man sofort wieder mittendrin in der Welt dieses Computerspiels, das nicht nur ein Computer-Spiel ist. Und in Nicks Leben, der als wirklich sympathischer und empathischer Charakter gezeichnet ist und versucht, mit den strengen Vorgaben von Erebos sein Leben und das seiner Spielfigur Sarius bestmöglich zu meistern. (Und im Spiel heißt das: überleben.)

Nick ist nun erwachsen und arbeitet als Fotograf, doch sein Job läuft nicht recht gut, er hat kaum Aufträge.
Sein Freund Victor, den ich immer schon sehr mochte, weil er so witzig und gefinkelt ist, ist auch wieder dabei.
Man fiebert mit Nick von der ersten Seite an mit und ist wieder genauso fasziniert von dieser dunklen, düsteren Spielewelt (die hier aber leider nicht ganz so detailliert gezeichnet ist wie in den Vorgängerbänden), in der Dunkelelfen, Vampire, Barbaren, Werwölfe und andere fantastische Wesen Kämpfe bestreiten und Rätsel lösen müssen. Doch nicht nur in der virtuellen Welt; auch in der realen Welt müssen Aufträge erledigt werden.
Die Spieler müssen Horden zu je 10 Figuren bilden, um Rätsel zu lösen und etwas oder jemanden zu finden. Jedoch erhalten sie keine genaueren Hinweise. Man rätselt ebenso mit und ist auch ebenso ratlos wie Nick. WAS sollen diese Zeichen, Hinweise und Andeutungen bloß bedeuten?

Ich habe mich diesmal jedoch lange gefragt, was genau der Sinn hinter Erbos ist; bzw. warum sich das Spiel nach so langer Zeit wieder aktiviert hat. Denn Erebos weiß, worum es geht, wer beteiligt ist usw. Warum also in der virtuellen Welt Mitstreiter finden für eine Sache, die man in der realen Welt leicht hätte anzeigen können? Bzw. kam es mir so vor, dass Erebos überhaupt der Grund für die kriminellen Handlungen war - also somit total widersächlich.
Leider hat mich die Auflösung bzw. Begründung nicht ganz überzeugt - oder ich hab es einfach nicht richtig verstanden ;)


Fazit:
Obwohl mich Motiv und Auflösung nicht so ganz überzeugen konnten, weiß Ursula Poznanski mit Schreibstil und Verlauf zu fesseln. Der Spannungsbogen ist konstant aufrecht und man fiebert mit Nick von der ersten bis zur letzten Seite mit!!

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Veröffentlicht am 30.11.2025

Der zweite Todesfall für den Antiquitätenhändler Siggi

Mord am Schätztag
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Im zweiten Teil der Reihe um den Antiquitätenhändler Siggi Malich findet dieser - nur wenige Wochen nach seinem ersten Toten - schon wieder einen auf seinem Gelände. Und zwar passiert dies am Schätztag, ...

Im zweiten Teil der Reihe um den Antiquitätenhändler Siggi Malich findet dieser - nur wenige Wochen nach seinem ersten Toten - schon wieder einen auf seinem Gelände. Und zwar passiert dies am Schätztag, zu dem viele Leute aus der Umgebung kommen, um ihre 'wertvollen' Funde von Siggi und dessen Freund, dem Kunstexperten Anton Schauer, schätzen zu lassen. Die männliche Leiche liegt im nachgebauten Trevi-Brunnen (den Siggi endlich mal loswerden möchte), ertrunken im dreckigen Regenwasser; eine römische Säule auf ihm zerbrochen.
Als am nächsten Tag auch noch Siggis Freundin Doro verschwunden ist und er seine Hündin Lola in einer Kammer eingesperrt findet, macht er sich mit Anton selbst auf die Suche, denn der Polizei in Form von Gunnar (den er ja nicht leiden kann) vertraut er nicht. Warum ist der Mann auf seinem Hof ermordet worden? War es wegen dem Koffer mit Krempel, den er kurz zuvor an Siggi verkauft hat? Oder hätte gar Siggi selbst das Opfer sein sollen? Denn der Tote sah ihm (zumindest von hinten) zum Verwechseln ähnlich.

Wie schon im ersten Band ist man sofort mitten in Siggis Antiquitäten-Welt, und hat beim Lesen natürlich den Autor selbst vor Augen. Denn Siggi ist ein wahrlich einwandfreies Abbild von 80€-Waldi ;)
Der Schreibstil ist wieder eher einfach gehalten, aber dadurch und die viele direkte Rede sehr lebendig - man hat Siggis Laden "Kunst und Kurioses" samt Hof genau vor Augen!
Und alle Charaktere sind detailliert ausgearbeitet; jeder hat so seine Schrullen und Macken, und genau das macht es so unterhaltsam und lebendig.

Doros Vater Isä lernt man nun auch kennen; der alte Mann ist genauso verschroben, aber liebenswert wie seine Tochter.
Anton ist Siggi eine große Hilfe, ich fand ihn sehr sympathisch und kompetent - nicht nur in Sachen Antiquitäten.
Doro mochte ich, wie auch im ersten Teil, durch ihre chaotische Art wieder ganz besonders. Sie peppt Siggis Leben auf und macht die Geschichte noch humorvoller.
So richtig überrascht hat mich diesmal aber Gunnar! Kommt er im ersten Band noch als inkompetent, faul und (v.a. Siggi gegenüber) abwehrend daher, ist er diesmal - auch wenn er den Todesfall, da er Siggi betrifft, immer noch nicht soo ganz ernst nimmt - tatsächlich auf zack und ermittelt (leider versteckt im Hintergrund).

Die Auflösung war für mich nicht komplett nachvollziehbar, da mir der Grund für Doros Entführung nicht so ganz klar war. Aber Doro selbst hat es ja auch nicht verstanden ;)


Fazit:
Unterhaltsamer zweiter Fall für den Antiquitätenhändler Siggi Malich, der schon wieder einen Toten auf seinem Gelände findet. Doro ist wieder die Beste!!

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