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Veröffentlicht am 05.04.2022

Empfehlenswerte Lektüre für werdende Mütter und deren Angehörige sowie für Menschen, die mit werdenden/jungen Müttern zu tun haben

Geburt einer Mutter
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In diesem Buch werden die innerpsychischen Prozesse einer Frau, die zum ersten Mal Mutter wird beschrieben, wie sich ihre Rolle verändert und wie sie damit umgeht oder umgehen kann. Dabei wird auch Bezug ...

In diesem Buch werden die innerpsychischen Prozesse einer Frau, die zum ersten Mal Mutter wird beschrieben, wie sich ihre Rolle verändert und wie sie damit umgeht oder umgehen kann. Dabei wird auch Bezug genommen auf die äußeren (gesellschaftlichen und familiären) Rahmenbedingungen und die daraus möglicherweise erwachsenden Konflikte.
Es handelt sich hier nicht um einen klassischen Ratgeber, sondern es wird die Erfahrung und Erkenntnis der beiden Autoren- einem international renommierten Säuglingsforscher und Entwicklungspsychologen und einer Kinderärztin und Kinderpsychiaterin- aus ihrer Arbeit und Studien berichtet. Dabei schreiben sie sehr einfühlsam, anschaulich und praxisnah, so dass es nicht nur eine Lektüre für Fachpersonal ist, sondern auch empfehlenswert für werdende Mütter und ihre Angehörige, um sich in dieser spannenden Zeit besser zu verstehen. Besonders gut finde ich, dass es den Autoren gelingt, nicht wertend zu schreiben und es nicht den einen richtigen Weg gibt, der propagiert wird, sondern sehr auf das Individuum und seine Rahmenbedingungen geschaut wird und mehr beschrieben als geraten wird. Ich fand das Lesen sehr bereichernd und habe viele Impulse zum Nachdenken bekommen. DAher bekommt das Buch von mir eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Psychotherapie hautnah in einem packenden Roman verpackt

Die Schopenhauer-Kur
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Psychotherapeut Julius erhält eine tödliche Diagnose und zieht daraufhin Resumée, was er erreicht hat im Leben, was nicht und was ihm wirklich wichtig ist. Dabei stößt er auf Philip, einen ehemaligen Patienten, ...

Psychotherapeut Julius erhält eine tödliche Diagnose und zieht daraufhin Resumée, was er erreicht hat im Leben, was nicht und was ihm wirklich wichtig ist. Dabei stößt er auf Philip, einen ehemaligen Patienten, dem er nicht helfen konnte. Er sucht diesen auf, um zu sehen, was aus ihm geworden ist. Dieser behauptet durch die Lektüre von Schopenhauer geheilt worden zu sein. Und er möchte nun selbst Therapeut werden... Die beiden handeln einen Deal aus, im Rahmen dessen Philipp an der Gruppentherapie von Julius teilnimmt...
Irvin Yalom schafft es immer wieder, die Prozesse in der Psychotherapie in eine fesselnde Geschichte zu verpacken. So auch hier. Es kommt schon auch immer ein bisschen Lehre dabei durch, aber das finde ich, die mich für das Thema interessiert, nicht schlimm. Es begegnen uns hier in dem Roman interessante, lebendige Charaktere, mit denen man von Therapiesitzung zu Therapiesitzung fiebert. Zwischen den Kapiteln sind immer wieder Einschübe über Schopenhauer und sein Leben und Wirken, die manchmal interessant, manchmal etwas langatmig bzw. aus meiner Sicht den Lesefluss unterbrechend sind. Wobei sie für das Verständnis der Hintergründe sicher nicht schlecht sind. Anfangs fand ich das gut, am Ende hätte ich sie manchmal gern übersprungen, um in der Geschichte weiter lesen zu können. Aber für das Verständnis des Philipp Slate sind sie durchaus hilfreich...
Insgesamt ein lesenswerter Roman!

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Gute Idee, schwache Umsetzung

Zurück zu mir
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"Zurück zu mir- eine heilende Begegnung" von Laura Malina Seiler erzählt die Geschichte von Alma, in deren Leben alles schief geht und die am absoluten Tiefpunkt angekommen ist. Da erreicht sie ein Paket ...

"Zurück zu mir- eine heilende Begegnung" von Laura Malina Seiler erzählt die Geschichte von Alma, in deren Leben alles schief geht und die am absoluten Tiefpunkt angekommen ist. Da erreicht sie ein Paket mit einem Tagebuch, das zum Teil schon beschrieben ist, und zwar in ihrer eigenen Handschrift. Für Alma beginnt eine Reise zu und eine Begegnung mit sich selbst, die ihrem Leben neuen Schwung und ihr neuen Mut gibt.

Vielleicht hat mich dieses Buch zu spät erreicht- ich habe es zu Weihnachten geschenkt bekommen- und vor 3 Jahren oder so hätte es mich mehr angesprochen, aber aktuell konnte es mich mit seiner Thematik von vornherein nicht mehr so gewinnen. Dennoch hab ich es neugierig begonnen, dachte mir es kann ja nicht schaden. Die Grundidee und - botschaft ist gut, die Umsetzung hat mich nicht überzeugt. Es finden sich einige logische Fehler (an einem Tag ist es Herbst, am nächsten Tag Frühling z.B.) und Sprach- bzw. Rechtschreibfehler darin, die mich leicht irritierten, aber das wäre vernachlässigbar, wären da nicht unglaubliche Redundanzen. Und nicht alles wird gut, nur weil man es oft sagt, dadurch entstehen einige Längen und man hätte die Geschichte ohne Probleme und Inhaltsverlust auf die Hälfte reduzieren können. Auch ist es an einigen Stellen unglaublich schwulstig und übertrieben. Das Idyll und das "gute Leben" sind sehr klischeehaft dargestellt. Ja, man kann Alma und ihre Situation gut nachvollziehen und auch mit ihr mitfühlen, die Sprache ist einfach und dadurch gut und rasch lesbar, wären da nicht immer wieder die ermüdenden Wiederholungen. Thematisch habe ich echt überlegt, das Buch weiter zu verschenken, aber nach der Lektüre muss ich sagen, da gibt es bessere. Dennoch hat mich das Buch auch in gewisser Weise zum Nachdenken und Selbstreflektieren gebracht- das schadet ja auch nie!- und einiges in mir angestoßen, insofern war die Lektüre keine reine Zeitverschwendung. Eine wirkliche Weiterempfehlung gibt es von mir leider dennoch nicht.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Ein überraschender, spritzig-unterhaltsamer Krimi der anderen Art

The Maid
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Molly ist Zimmermädchen aus Leidenschaft. Im Regency Grand Hotel erfüllt sie ihren Dienst mit großer Akribie und Zuverlässigkeit. Doch dann findet sie den schwerreichen Mr. Black tot in seiner Suite und ...

Molly ist Zimmermädchen aus Leidenschaft. Im Regency Grand Hotel erfüllt sie ihren Dienst mit großer Akribie und Zuverlässigkeit. Doch dann findet sie den schwerreichen Mr. Black tot in seiner Suite und wird aufgrund ihres seltsamen Verhaltens prompt zur Hauptverdächtigen...

Ich bin eher zufällig auf dieses Buch gestoßen und muss sagen, es war ein wahrer Glücksgriff! Die etwas autistische und sonderbare Protagonistin Molly schließt man sofort ins Herz, auch wenn ihre naive Art einen manchmal etwas verdutzt und verzweifeln lässt. Man kann als Leser sehr mit ihr mitfiebern. Die beteiligten Personen werden sehr lebendig dargestellt und man ist gern dabei in dem altehrwürdigen Hotel mit seinen Geschichten und Persönlichkeiten. Der Erzählstil ist packend und man kann das Buch fast gar nicht zwischendurch weglegen, so dass ich es auch sehr schnell gelesen habe. Bis zum Schluss wartet das Buch mit überraschenden Wendungen auf und wird so nie langweilig. Ich kann es auf alle Fälle vollstens weiter empfehlen!

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Befremdlicher Klassiker

Der Fremde
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"Der Fremde" von Camus erzählt von einem jungen Franzosen, der in Algier lebt, und dessen Alltag und wie er durch einen Zufall zum Mörder wird und verhaftet wird.

Der Protagonist erzählt die Geschichte ...

"Der Fremde" von Camus erzählt von einem jungen Franzosen, der in Algier lebt, und dessen Alltag und wie er durch einen Zufall zum Mörder wird und verhaftet wird.

Der Protagonist erzählt die Geschichte von Anfang bis zum Ende in der Ich-Perspektive. Er schildert Abläufe bis ins kleinste Detail und mit wenig emotionaler Beteiligung, oft gleicht es einer Aneinanderreihung von Tätigkeiten in chronologischer Reihenfolge. Andere Personen werden facettenreich, aber ebenfalls mit wenig emotionaler Konnotierung beschrieben. Als Leser bekommt man viel Einblick in die Gedanken des Protagonisten, Emotionen werden wenn nur knapp angedeutet und man bekommt den Eindruck, dass der Protagonist einfach keine hat.

Ich hatte das Buch im Französischunterricht im Original gelesen und nur vage Erinnerungen zurückbehalten, deshalb habe ich es mir jetzt nochmals auf deutsch vorgenommen. Zumal es so hochgelobt wird und Camus unter anderem vom mir sehr hoch geschätzten Irvin Yalom zur Lektüre empfohlen wird. Auch auf deutsch bin ich jedoch mit der Geschichte nicht warm geworden Der Beginn war in seiner detailreichen, manchmal fast kindlich anmutenden Beschreibung von Tätigkeiten fast ein bisschen langweilig und ennervierend und ich konnte keine Sympathie zum Protagonisten aufbauen. Lange habe ich mich gefragt, worauf das ganze hinaus laufen soll und war versucht, das Buch wegzulegen. Auch der "zufällige" Mord kam irgendwie überraschend und sinnfrei ins Spiel, spannender wird dann der Teil nach der Verhaftung und im Gefängnis, einfach weil die Betrachtungen des Protagonisten dabei etwas tiefsinniger werden. Was mir das Buch sagen will, blieb mir jedoch bis zum Schluss verborgen, den großen Erfolg kann ich nicht nachvollziehen. Aber vielleicht fehlt mir der Sinn für den Existenzialismus und der Verstand, in diesem Falle hinter die Dinge zu schauen. Mir bleiben der Protagonist und der Roman leider fremd und ich kann keine Weiterempfehlung aussprechen.

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