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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2022

Humoristische, ideenreiche Verflechtung von Achtsamkeit und Mafia-Methoden ergeben einen absolut unterhaltsamen Roman

Das Kind in mir will achtsam morden
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Das Kind in mir will achtsam morden ist die Fortsetzung von Achtsam Morden. Anwalt Björn Diemel hat aus kindlicher Wut heraus erneut einen Menschen das Leben gekostet und seine Frau schickt ihn wieder ...

Das Kind in mir will achtsam morden ist die Fortsetzung von Achtsam Morden. Anwalt Björn Diemel hat aus kindlicher Wut heraus erneut einen Menschen das Leben gekostet und seine Frau schickt ihn wieder zum Therapeuten Joschka Breitner. Hier lernt Björn sein inneres Kind kennen und beginnt mit ihm eine Partnerschaftswoche. Die hat es in sich, tauchen doch auf einmal alle möglichen Probleme auf, die mit dem in seinem Keller festgehaltenen Mafia-Boss Boris zusammenhängen und schnell existentiell bedrohlich werden...

Karsten Dusse schreibt humorvoll-sarkastisch in unnachahmlichem Schreibstil und hat mich damit- mehr als im Vorgängerroman- von Anfang an gefesselt. Die Geschichte ist zwar einerseits völlig überzogen, andererseits wartet sie mit genialen und unvorhersehbaren Einfällen auf, die einen verblüffen und das Buch sehr erfrischend machen. Eng darin verflochten ist die Theorie der Arbeit mit dem inneren Kind, die für meinen Geschmack manchmal ein bisschen zu sehr durch den Kakao gezogen wird, aber ansonsten ist die Kombination aus Achtsamkeit und brutalen Mafia-Methoden zum Schreien komisch. Von mir bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Fesselnd verpackte Zeitgeschichte beim Wiedersehen mit Erika und ihren Freunden

Aufbruch voller Sehnsucht
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„Aufbruch voller Sehnsucht“ ist der zweite von drei Teilen der böhmischen Familiensaga von Gabriele Sonnberger, ein fiktiver Roman basierend auf der wahren Grundlage ihrer Familiengeschichte. Nach der ...

„Aufbruch voller Sehnsucht“ ist der zweite von drei Teilen der böhmischen Familiensaga von Gabriele Sonnberger, ein fiktiver Roman basierend auf der wahren Grundlage ihrer Familiengeschichte. Nach der Vertreibung auf Hohenfurth und der Flucht aus einem Gefangenlager gelangen Erika und ihre Tante Mimi zunächst nach Linz, später nach Wien, wo sie bei Verwandten unterkommen und versuchen, sich eine neue Existenz aufzubauen. In der vom Krieg gezeichneten Stadt sind die Flüchtlinge nicht unbedingt willkommen, doch Erika kämpft, um sich eine selbstbestimmte Zukunft aufzubauen. Auf einer Party lernt sie Erich kennen und die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Erich hält um Erikas Hand an, aber zunächst gilt es noch viele Widrigkeiten zu überwinden, bevor die beiden ihr Glück finden können…
Wieder dürfen wir als Leser Erika und ihre Freunde ein Stück Weges begleiten, diesmal in den Jahren 1945-1956. Dank lebendiger Figuren und packendem Schreibstil schafft die Autorin ein kurzweiliges Lesevergnügen, so dass man das Buch ungern zwischendurch weglegt. Wie auch im ersten Band versammelt die Autorin sehr viele Themen und Problematiken im Buch, was spannend ist, manchmal aber etwas überfrachtet wirkt. So geht es teilweise in schnellem Wechsel auf und ab, manches löst sich zu leicht. Auch wird dadurch, um das Buch nicht endlos lang werden zu lassen, zwischendurch ein deutlicher Zeitsprung nötig, der mich kurz etwas irritiert hat. Die Geschichte der Heimatvertriebenen ist sorgsam verpackt in die teils reale, teils fiktive Handlung, so dass sie nicht zu schwer wiegt und einem eher nebenbei vermittelt wird, wodurch sich das Buch gut lesen lässt und man trotz vieler Schicksalsschläge und schwieriger Umstände als Leser nicht völlig niedergedrückt wird. Daher bekommt auch der zweite Teil der Trilogie eine Leseempfehlung von mir und ich bin schon gespannt auf Teil 3!

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Farbenprächtiger, spannender Krimi

Bretonische Idylle
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Bretonische Idylle ist der zehnte Band aus der Krimireihe und Kommissar Dupin aus der Feder von Jean-Luc Banalec. Ein toter wird aus dem Meer gefischt, ein Schafbaron von der Belle Île. Es stellt sich ...

Bretonische Idylle ist der zehnte Band aus der Krimireihe und Kommissar Dupin aus der Feder von Jean-Luc Banalec. Ein toter wird aus dem Meer gefischt, ein Schafbaron von der Belle Île. Es stellt sich schnell heraus, dass der Tote viele Feinde hatte und Kommissar Dupin steht vor dem Rätsel, wessen Motiv stark genug für einen Mord war.
Es war mein erster Krimi aus der Reihe und ich war begeistert. Der Autor versteht es hervorragend, eine packende Atmosphäre zu kreieren und die Landschaft farbenfroh darzustellen, so dass man am liebsten gleich in die Bretagne reisen würde. Der Kriminalfall ist spannend und unvorhersehbar, auch wenn ich mit der Auflösung nicht ganz glücklich war. Die Charaktere sind gut und lebendig dargestellt, ich werde gerne wieder einen Band der Reihe lesen von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Mörderjagd im Urlaubsparadies

Trügerische Provence
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In der Provence ist Festspielsommer. Doch plötzlich verschwinden berühmte Musikerinnen mit ihren wertvollen Instrumenten und es gibt einen Toten. Die Polizei tappt im Dunkeln und Ex-Kommissar Albin Leclerc ...

In der Provence ist Festspielsommer. Doch plötzlich verschwinden berühmte Musikerinnen mit ihren wertvollen Instrumenten und es gibt einen Toten. Die Polizei tappt im Dunkeln und Ex-Kommissar Albin Leclerc nimmt, obwohl er mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, zusammen mit seinem Mops Tyson die Ermittlungen auf...

Es handelt sich bei "Trügerische Provence" bereits um den siebten Fall der Reihe um Albin Leclerc, für mich war es jedoch die erste Begegnung mit ihm. Der Autor Pierre Lagrange ist ein deutscher Krimi- und Thriller-Autor, der hier unter Pseudonym schreibt, es handelt sich also nicht um ein original französisches Werk. Das Buch enthält vor allem häufig zu Beginn der Kapitel reichlich Informationen zu den vorkommenden Orten und ihrer Geschichte/Bedeutung, was ich einerseits recht interessant finde, andererseits manchmal ein bisschen viel und für die Geschichte irrelevant. Die Figuren der Ermittler Caterine Castel und Alain Theroux bleiben aus meiner Sicht sehr schwach und überzeugen mich nicht. Auch mit Albin Leclerc habe ich etwas gebraucht, um warm zu werden, aber er hat Charakter. Seinen Hund, der zwischenzeitlich mit ihm kommuniziert fast wie ein Mensch, finde ich etwas komisch. Insgesamt findet man auch in diesem Krimi ein gewisses Schema solcher Werke, wie es mittlerweile ja viele gibt, wieder, Verbrechen vor Urlaubskulisse mit schwächelnder Polizei, die dann von einem Polizisten mit einer gewissen Sonderrolle mehr oder weniger vorgeführt wird, indem er brillant und unkonventionell die Fälle löst, nicht ohne sich dabei selbst ordentlich in Gefahr zu bringen. Das funktioniert manchmal gut, hier hat es mich nicht endgültig überzeugt. Nichts desto trotz ist der zu lösende Fall interessant und spannend und zum Schluss ein bisschen überraschend. Insofern gibt es von mir eine teilweise Weiterempfehlung...

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Veröffentlicht am 26.05.2022

Fesselnder Roman vor dem Hintergrund der deutsche Geschichte der 60er-Jahre

Die Dorfschullehrerin
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Helene bekommt das Angebot als Rektorin an die Dorfschule in Kirchdorf zurückzukehren. Sie nimmt die berufliche Herausforderung an, obwohl sie Sorge hat, dass es sie erneut ins Gefühlchaos versetzen wird, ...

Helene bekommt das Angebot als Rektorin an die Dorfschule in Kirchdorf zurückzukehren. Sie nimmt die berufliche Herausforderung an, obwohl sie Sorge hat, dass es sie erneut ins Gefühlchaos versetzen wird, wenn sie den Landarzt Tobias wieder trifft, nachdem ihre Beziehung an unterschiedlichen Vorstellungen bezüglich ihrer Zukunft zerbrochen ist. Auch an der Schule trifft sie auf unerwartete Aufgaben, die ihr viel abverlangen und mit Tochter Marie gibt es immer wieder Streit, weil sie zu wenig Zeit hat für sie. Und dann drohen sie die Schatten der Vergangenheit einzuholen...

"Was das Schicksal will" ist der zweite und aktuell letzte Band von Eva Völlers Romanreihe "Die Dorfschullehrerin". Nach ihrer Ausbildung in Frankfurt kehrt Helene als Rektorin an die Dorfschule zurück und mit ihr begegnen wir vielen alten Bekannten aus Band 1, was ich sehr erfreulich finde. Die Autorin zieht einen mit ihrem fesselnden Schreibstil und ihren lebendigen Figuren gleich in ihren Bann, so dass man das Buch kaum weglegen kann. Wie nebenher beleuchtet die fiktive Geschichte des Romans die Zeit der 60er-Jahre im Zonenrandgebiet, was sehr interessant ist ohne historisch überfrachtet zu sein. Den zentralen Konflikt der Protagonistin, die zwischen der Liebe zu ihrer Tochter und der zu Tobias hin- und hergerissen ist, finde ich zwar grundsätzlich sehr verständlich, aber im Buch nicht immer nachvollziehbar und ihr Verhalten manchmal eigenartig, was sie mir auch nicht mehr ganz so sympathisch macht. Was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut. Insgesamt eine gelungene Fortsetzung, die Lesevergnügen, aber auch reichlich Stoff zum Nachdenken liefert und deshalb von mir eine Leseempfehlung bekommt.

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