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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2024

Dramatisch und mitreißend

Sturmmädchen
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Lilly Bernstein (ein Pseudonym der Autorin Lioba Werrelmann) erzählt diese dramatische Geschichte aus der Sicht von Elli.
Ellis rechtes Bein ist kürzer als das linke. Aus diesem Grund muss sie sich oft ...

Lilly Bernstein (ein Pseudonym der Autorin Lioba Werrelmann) erzählt diese dramatische Geschichte aus der Sicht von Elli.
Ellis rechtes Bein ist kürzer als das linke. Aus diesem Grund muss sie sich oft Hänseleien anhören und schämt sich für ihre Gehbehinderung. Doch sie hat ihr Herz am rechten Fleck und lässt sich nicht von den Ideologien und Gesetzen der Nationalsozialisten einschüchtern, sondern hält fest zu ihrer jüdischen Freundin Margot. Sie entwickelt sich immer mehr zu einer starken und mutigen jungen Frau. Ich mochte sie von Anfang an sehr gerne und konnte sie für ihre Hilfsbereitschaft, ihre Selbstlosigkeit und ihren großen Mut nur bewundern.
Der flüssige und bildhafte Schreibstil der Autorin, sowie die spannende Handlung haben mich von Anfang an mitgerissen und ich habe das Buch nur ungern zur Seite gelegt.
Die Geschichte ist düster, dramatisch und teilweise auch sehr traurig, weshalb sie nicht immer leicht zu lesen ist. Und auch wenn die Handlung fiktiv ist, hätte es genauso passieren können.
Auch eine kleine Liebesgeschichte, die aber nicht zu viel Raum einnimmt, wird erzählt.
Das Ende ist zwar hoffnungsvoll, doch der Schrecken des Krieges ist noch nicht vorbei und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung.

Fazit: „Sturmmädchen ist eine bewegende und fesselnde Geschichte über eine junge Frau, die in der grausamen Zeit des Nationalsozialismus über sich hinauswächst.

Veröffentlicht am 26.01.2024

Krimi mit vielen interessanten Informationen über Island

Hildur – Die Spur im Fjord
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Inhalt: Als Hildur Rúnarsdóttir noch ein Kind war, verschwanden ihre beiden kleinen Schwestern spurlos. Heute leitet sie die Abteilung für vermisste Kinder bei der Nationalen Polizei Islands und ist Kriminalbeamtin ...

Inhalt: Als Hildur Rúnarsdóttir noch ein Kind war, verschwanden ihre beiden kleinen Schwestern spurlos. Heute leitet sie die Abteilung für vermisste Kinder bei der Nationalen Polizei Islands und ist Kriminalbeamtin im Polizeibezirk Ísafjördur. Die Erinnerungen an ihre Schwestern lassen sie nicht los und den Schmerz über den Verlust betäubt sie beim Surfen und Joggen.
Als nach starkem Schneefall eine Lawine mehrere Sommerhäuser unter sich begräbt, finden die Helfer bei den Bergungsarbeiten einen Mann mit durchtrennter Kehle. Hildur übernimmt mit ihrem neuen Kollegen Jakob die Ermittlungen und schon bald gibt es Hinweise auf einen Serientäter. Bei der Suche nach dem Mörder entdeckt Hildur dann unerwartet eine Spur, die sie zu ihren vermissten Schwestern führen könnte.

Meine Meinung: „Hildur - Die Spur im Fjord“ ist der erste Teil der Hildur Reihe.
Nach einer kurzen Geschichte (vielleicht eine alte isländische Legende) aus dem Jahr 1550, startet der Krimi mit dem Verschwinden von Hildurs kleinen Schwestern Björk und Rósa und springt dann 25 Jahre weiter in die Gegenwart. Satu Rämö erzählt die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven. Ihr Schreibstil lässt sich flüssig lesen, obwohl ich mich zuerst an die mir ungewohnten isländischen Namen gewöhnen musste. Zusätzlich zur Krimihandlung liefert die Autorin einiges an Wissen über Island; über die alten Mythen, die Kultur, die Menschen und die Natur, was ich sehr interessant fand. Auch die Protagonisten, vor allem Hildur, aber auch ihre Chefin Beta, sowie den neuen Praktikanten Jakob aus Finnland, mochte ich wirklich sehr. Ich fand sie alle nahbar und authentisch.
Die Handlung habe ich zwar nicht als besonders spannend empfunden, aber das Gesamtpaket des Buches hat mir ganz gut gefallen und ich bin schon neugierig auf den 2. Teil, der im April erscheinen wird.

Fazit: Ein eher ruhiger, aber lesenswerter isländischer Krimi, mit vielen Informationen über das Land und sympathischen Protagonisten.

Veröffentlicht am 21.01.2024

Temporeich und spannend

Höllenfeuer
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Inhalt: München, 12. September 2022. Ein islamistischer Attentäter verübt in der U-Bahn einen grauenvollen Anschlag, bei dem über 300 Menschen ihr Leben verlieren. Galt der Anschlag dem Bayerischen Innenminister ...

Inhalt: München, 12. September 2022. Ein islamistischer Attentäter verübt in der U-Bahn einen grauenvollen Anschlag, bei dem über 300 Menschen ihr Leben verlieren. Galt der Anschlag dem Bayerischen Innenminister Martin Himmel, der sich an diesem Morgen in der Bahn aufhalten sollte?
Ganz München befindet sich in einem Ausnahmezustand, während die Behörden und die Polizei fieberhaft nach den Hintermännern fahnden und hoffen, dass sie einen weiteren Anschlag verhindern können.
Hauptkommissar Torge Prager hat bald einen Hauptverdächtigen, den Zahnarzt Laid Abaaoud - doch ist der syrische Flüchtling wirklich schuldig? Ausgerechnet die Tochter des Innenministers und Torges ehemalige große Liebe, Oberregierungsrätin Antonia Himmel, glaubt fest an Laids Unschuld.

Meine Meinung: Peter Grandl hat nach "Turmschatten" und „Turmgold“ mit „Höllenfeuer“ einen weiteren hochspannenden, temporeichen und beklemmenden Thriller geschrieben.
Von Anfang an konnte mich dieses Buch fesseln, obwohl die Handlung alles andere als leichte Kost ist. Der Autor schildert absolut glaubwürdig und realistisch ein alptraumhaftes Szenario, so dass ich mir als Leserin immer wieder bewusst machen musste, dass es sich um einen fiktiven Roman handelt. Der Spannungsbogen ist relativ konstant hoch, doch zum Glück gibt es auch Passagen zum Durchatmen.
Durch viele Perspektivwechsel wird das Tempo der Handlung noch erhöht. Wir bekommen Einblicke in die Gedanken und Handlungen der Täter, der Opfer und deren Angehörige, sowie auch zum großen Teil in die Ermittlungsarbeit der Polizei. Wirklich alle beteiligten Charaktere sind authentisch und interessant beschrieben. Die Passagen über das Privatleben einiger Protagonisten machten diese für mich noch nahbarer (eine Person auch unsympathischer) und haben eine passende Länge.
Auch das überraschende Ende hat mir gut gefallen.

Fazit: „Höllenfeuer“ ist mit seiner erschreckenden Nähe zur Realität ein alptraumhafter, sowie auch rasanter, spannender und gut recherchierter Thriller. Super geschrieben, keine Längen, toller Aufbau. Keine Seite zu viel und keine zu wenig.

Veröffentlicht am 08.01.2024

Fantasievolles Bilderbuch

Der Zauber der Worte
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Inhalt: Der sechsjährige William lebt mit seinen Eltern und dem Hund Racker in einer winzigen Wohnung über ihrem Buchladen mit dem schönen Namen Wortewunderland. Es war sehr kuschelig und gemütlich in ...

Inhalt: Der sechsjährige William lebt mit seinen Eltern und dem Hund Racker in einer winzigen Wohnung über ihrem Buchladen mit dem schönen Namen Wortewunderland. Es war sehr kuschelig und gemütlich in dem kleinen Laden und William war umgeben von Büchern mit denen er in die verschiedensten Welten reisen konnte. Doch leider gab es viel zu wenig Kundinnen und Kunden, die in den Laden kamen, um Bücher zu kaufen und ausgerechnet kurz vor Weihnachten stand der Laden vor dem Aus. Um das Wortewunderland für die Einwohner der Stadt interessanter zu machen, bastelt William für das Schaufenster ein großes Rentier. In der nächsten Nacht wird das Rentier lebendig und nimmt William mit auf eine magische Reise über die Stadt und sie verstreuen die allerleuchtendsten Wörter …

Meine Meinung: Das wunderschöne Cover und vor allem das Thema „Buchladen in Not“ hat mich auf dieses weihnachtliche Bilderbuch, das für Kinder ab 4 Jahren empfohlen wird, aufmerksam gemacht.
Der Text ist relativ kurz und für Kinder leicht verständlich, dabei sehr fantasievoll und magisch. Die Illustrationen sind äußerst farbenfroh und so detailliert, dass man auf jeder Seite einige Zeit zum Anschauen und Entdecken verbringen kann. Text und Illustrationen sind gut aufeinander abgestimmt.
Der kleine William, sein Hund Racker und natürlich auch das Rentiermädchen Comet sind wirklich liebenswert und werden von den Kindern sicher schnell ins Herz geschlossen. Die Atmosphäre des ganzen Buches ist trotz des drohendes Verlusts des Ladens nicht bedrückend, sondern eher warmherzig, und die Doppelseite mit der Illustration des kleinen Buchladens ist meine Lieblingsseite - wie könnte es auch anders sein? Ein Buchladen, in dem es tatsächlich „kuschelig, muschelig“ ist. Ein Traum für jeden Buchliebhaber :).
Ganz besonders schön und passend finde ich, das Worte die Buchhandlung retten.

Fazit: „Der Zauber der Worte“ ist ein wirklich schönes, fantasievolles und sehr farbenfrohes Kilderbuch, dass durch die warmherzige Atmosphäre und die Magie des Rentiers wunderbar in die Weihnachtszeit - wo Wünsche wahr werden können - passt.

Veröffentlicht am 11.12.2023

Amüsant und romantisch

Jedes Jahr im Dezember
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Inhalt: Die Anwältin Molly und der Fotograf Andrey treffen sich bereits seit zehn Jahren kurz vor den Weihnachtstagen auf dem Flughafen in Chicago, um zu ihren jeweiligen Familien nach Dublin zu fliegen. ...

Inhalt: Die Anwältin Molly und der Fotograf Andrey treffen sich bereits seit zehn Jahren kurz vor den Weihnachtstagen auf dem Flughafen in Chicago, um zu ihren jeweiligen Familien nach Dublin zu fliegen. Für beide ist der gemeinsame Flug ein lieb gewonnenes Ritual geworden.
Doch in diesem Jahr bringt ein Sturm ihre Planung durcheinander. Alle Flüge nach Europa fallen aus. Da Molly weiß, wie viel Andrew die Weihnachtstage bei seiner Familie bedeuten, versucht sie alles, um ihm eine Heimreise zu ermöglichen. Eine turbulente dreitägige Reise über Buenos Aires, Paris und London beginnt und die gemeinsam verbrachte Zeit bringt die beiden einander näher als je zuvor …

Meine Meinung: Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, denn Catherine Walsh hat einen lockeren und leichten Schreibstil, der sich angenehm und flüssig lesen lässt. Schnell war ich mitten in der Handlung, die zwischendurch immer wieder durch Rückblicke auf vergangene Flüge unterbrochen wird, so dass man die Entwicklung ihrer Beziehung gut nachverfolgen kann.
Molly und Andrey waren mir von Anfang an sympathisch und es machte Spaß, ihre gemeinsame Reise zu begleiten. Während Molly kein großer Fan von Weihnachten ist und nur ihrer Familie zuliebe nach Hause fliegt, liebt Andrew alles daran und trägt jedes Jahr auf dem Flug einen kitschigen Weihnachtspullover, den Molly immer gräßlich findet.
„Jedes Jahr im Dezember“ ist ein unterhaltsamer, amüsanter und romantischer Liebes- und Weihnachtsroman mit sympathischen Charakteren und einer Wohlfühl-Atmosphäre. Vor allem die Weihnachtsstimmung bei den beiden Familien im letzten Viertel des Buches hat mir gut gefallen.