Eine düstere und zugleich bittersüße Märchenadaption – gelungen!
Ein Spiegel aus Gold und BlutDer Schreibstil ist flüssig und bildhaft, wie wir es von der Autorin aus ihren anderen Romanen schon kennenlernen durften – man wird verzaubert – enthält aber auch dunkle und spicy Elemente. Die beiden ...
Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, wie wir es von der Autorin aus ihren anderen Romanen schon kennenlernen durften – man wird verzaubert – enthält aber auch dunkle und spicy Elemente. Die beiden Zwillingsschwestern Neviri und Ankáthia und ihr Weg werden in relativ kurzen Kapiteln abwechselnd erzählt.
Das Cover ist wundervoll in dieser Tiffany / Glasfenster Optik. Es zeigt im unteren Teil die beiden Schwester und die goldene Bärin – also auf jeden Fall einen Bezug zur Handlung. Im oberen sind viele Rosen zu sehen, aber auch die Schrift mit dem Titel des Romans fügt sic harmonisch ins Gesamtbild.
Im inneren der Ausgabe gibt es noch eine Menge Illustrationen zu bewundern. Als auch optisch ein Leckerbissen für Fans von wunderbar gestalteten Covern und passt auch zum schon vorher erschienen Roman „Gezeiten Ruf“ der auch so gestaltet ist.
Fazit:
Wir werden im Roman in das Land der Rosen geführt dort hat sich ewiges Eis über das Land gelegt und Blut mit Schnee bedeckt. Die Kristallkönigin Mirall herrscht gewaltsam über das Land und das unterworfene Volk der Rosen.
Prinzessin Neviri träumt von einem friedlichen Leben an der Seite ihres Geliebten ihre Schwester hingegeben, die gefallene Thronfolgerin Ankáthia hegt Rachegelüsten gegen die Königin. Ihr wurde die Krone genommen – und sie wird alles tun, um sie zurückzuholen. Eine geheimnisvolle Stimme in ihrem Kopf schenkt ihr seltene Momente der Ruhe. Als Neviri und Ankáthia einen verbotenen Hexen-Zirkel zerschlagen sollen, geraten sie in eine Falle, die all ihre Pläne zerstört. Im Hungrigen Hain liegt die Lösung ihrer Probleme, doch der verzauberte Wald birgt ein Geheimnis, das alles verändern kann. Die beiden Schwestern müssen sich entscheiden: Krone oder Schicksal?
Neviri und Ankáthia sind Zwillingsschwestern, aber grundverschieden. Zwischen ihnen ist eine Distanz spürbar. Neviri ist die Eisprinzessin ohne Macht, oder sie meint dies wenigstens, aber mit viel Liebe nicht zu ihrem Geliebten. Auch eine andere Person in ihrer Nähe hat ihr Herz gefunden und sie will keine Macht.
Ankáthia, die eigentliche Thronfolgerin wurde zu ihrer Wächterin degradiert. Aber sie will nicht aufgeben und kämpft. Aber zugleich verbindet die beiden auch eine tiefe Liebe zueinander, die Gewissheit sich aufeinander verlassen zu können. Es wird sich zeigen, ob dies alles reicht, um ihr Land zu befreien und das Leben zu führen, was sie sich wünschen. Aber auch eine Menge Nebencharakter konnten bei mir punkten, natürlich nicht Mirall und ihr eigener Magier, der mehr ist als er scheint. Auch wer die geheimnisvolle Stimme und die goldene Bärin sind. Die Charaktere können durchweg mit Tiefe aber auch mit Schwächen und Stärken, mit Aufbegehren und Opfer bringen die Handlung verstärken und tragen.
Das Setting (das Schloss als auch der Hungrige Hain und der Verwunschene Wald) gerade die Natur ist der Autorin wichtig in ihren Romanen, sind sehr bildhaft und stimmungsvoll inszeniert, bedrückend, dunkel, bedrohlich und einnehmend.
Für mich hat der Roman alles, was eine Märchenadaption (“Schneeweißchen und Rosenrot” – feat - „Die Eiskönigin“) haben muss. Wobei sie schon sehr dunkel, düster und mitunter auch brutale Strecken hat, plus „spicy“ Szenen nicht gerade für unter 16-jährige Leser/innen (+/-) geeignet – über eine gewisse Reife sollte man Verfügen.
Es gibt eine Menge Verluste zu verkraften, es fließt Blut nicht nur für Rituale, Intrigen, Rache und Geheimnisse gibt es auch genügend, um die Handlung spannend zu gestalten. Der Märchenhafte Aspekt ist aber immer ein Stückweit mit im Boot, auch Liebe (zwischen 3 Personen – Daumen hoch) – getragen von interessanten Charakteren mit Ecken und Kanten – bittersüß und tragisch!
Von mir 5 Sterne für diese überaus gelungene Märchenadaption.