Faszinierendes Land in wunderschönen Bildern dargestellt
KUNTH Unterwegs in JapanJapan liegt gerade sehr im Trend und unsere für 2020 geplante Reise, die leider Corona zum Opfer fiel, haben wir bisher noch nicht nachgeholt. Nach einer Reise nach Japan, ist es der zweitbeste Weg, sich ...
Japan liegt gerade sehr im Trend und unsere für 2020 geplante Reise, die leider Corona zum Opfer fiel, haben wir bisher noch nicht nachgeholt. Nach einer Reise nach Japan, ist es der zweitbeste Weg, sich mit dem großen Reisebuch vom Kunth Verlag zumindest visuell dem Land zu nähern.
Bereits das Cover zeigt einige Japantypische Sehenswürdigkeiten, den Mount Fuji, umrahmt von roten Ahornblättern und im See schwimmen riesige Kois.
Das höchste Heiligtum Japans ist der Ise-Schrein, der auf einem Felsen im Meer steht. Bei dem „Ehemann-Ehefrau-Felsen“ ist mir sofort aufgefallen, dass der „Ehemann“ groß und breit, während die „Ehefrau“ viel kleiner ist und nahezu unbedeutend wirkt. Deswegen habe ich sofort mal die Rolle der Frau in Japan recherchiert und Google sagt: Traditionell hat die Frau die Rolle der Familienmanagerin, die jeden Wunsch des Mannes duldet. Das passt also zu dieser Darstellung 😉
Tatsächlich war ich überrascht, dass auf dem Cover keine Kirschblüten zu sehen waren, denn „Japan ist das einzige Land, das ich kenne, in dem eine Blüte eine ganze Nation in einen Zustand von beinahe sexueller Erregung zu versetzen mag“, Karin Müller, Schriftstellerin.
Auf über 350 Seiten werden mir die schönsten Reiseziele bildlich vorgestellt inklusive dreier Reiserouten, einem Reiseatlas sowie einem Register zum Nachschlagen.
Wir starten mit der Region Hokkaido ganz im Norden, die bärenreiche Region ist ideal für Naturliebhaber, im Winter ein Schneeparadies und wer Glück hat, kann sogar den Tanz der Kraniche beobachten. Die Bilder der Schwefelquellen haben fast etwas Unwirkliches und jede Region hat ihren eigenen Reiz.
Honshu ist die größte der 6.852 Inseln Japans, hier liegen die Hauptstadt Tokio und kulturell bedeutende Zentren wie Kyoto, Nara oder Nikko sowie der Mount Fuji. Ich blättere durch Bilder von Herbstlaub, Tempeln, Nationalparks und lese über Japans Kriegerkaste, die Samurai sowie über die Herstellung von Sake.
Japan ist vielschichtig und bunt und ich kann mich nicht entscheiden. Der Besuch des Cup Noodles Museums, Chinatown oder doch lieber ein Freilichtmuseum?
Ein Extrakapitel ist Tokio gewidmet. Die größte Metropolregion der Welt hat erstaunlich viel Natur zu bieten. Aber ich erfahre auch, dass der Sumo Kampfring mit Salz gereinigt wird und überlege, ob es mir gefallen würde, so einen Kampf live zu erleben.
Japan ist ein Bahnland und der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen ist hinsichtlich Pünktlichkeit konkurrenzlos. Wer schon in Deutschland Bahn gefahren ist, wird sich japanische Verhältnisse auch hierzulande wünschen 😉.
Reisefelder, Reisterrassen, unzählige Nationalparks, Teezeremonie, Kimonos, Geishas, Mangas, für alles gibt es wunderschöne Bilder. Wie soll man sich da entscheiden? Und immer diese Gegensätze, hier die ruhigen Zengärten und dort das schrill bunte Nachtleben.
Die abwechslungsreiche japanische Küche kennt mehr als nur Sushi, auf den Nervenkitzel, den hochgiftigen Kugelfisch zu verzehren, in der Hoffnung, dass der Meisterkoch alle giftigen Teile entfernt hat, werde ich aber wohl verzichten.
Mit Sanddünen habe ich jetzt nicht gerechnet, in der Präfektur Tottori werden sogar Kamelausritte angeboten. Im Friedenspark in Hiroshima erinnern die Denkmäler an die Qualen der von radioaktiver Strahlung gezeichneten Überlebenden der Atombombe.
Shikoku, die kleinste der japanischen Inseln erlaubt ein Eintauchen in die Kultur des Landes fernab von Massentourismus. Schlafe ich lieber in einem Hotel oder probiere ich ein Ryokan, ein traditionelles Gästehaus aus? Gönne ich mir ein heißes Bad in einem Onsen? Lust auf Strandfeeling und Schnorcheln auf der Inselkette Okinawa ganz im Süden? Lorbeerwälder, riesige Spiegelmangroven oder Wale beobachten?
Ich habe das Gefühl, Japan ist mehr als nur eine Reise wert und die wunderschönen Bilder und die vielen interessanten Texte haben meine Reiselust angefacht.
Für viele wird eine Reise nach Japan auch nur ein schöner Traum bleiben, aber mit „Unterwegs in Japan“ bin ich zumindest visuell weit gereist. Ich bin begeistert und empfehle dieses Reisebuch sehr gerne weiter.
Und jetzt nehme ich mir noch dieses japanische Sprichwort zu Herzen: „Das Glück tritt gern in ein Haus ein, in dem Frohsinn herrscht.“