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Veröffentlicht am 22.06.2025

Faszinierendes Land in wunderschönen Bildern dargestellt

KUNTH Unterwegs in Japan
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Japan liegt gerade sehr im Trend und unsere für 2020 geplante Reise, die leider Corona zum Opfer fiel, haben wir bisher noch nicht nachgeholt. Nach einer Reise nach Japan, ist es der zweitbeste Weg, sich ...

Japan liegt gerade sehr im Trend und unsere für 2020 geplante Reise, die leider Corona zum Opfer fiel, haben wir bisher noch nicht nachgeholt. Nach einer Reise nach Japan, ist es der zweitbeste Weg, sich mit dem großen Reisebuch vom Kunth Verlag zumindest visuell dem Land zu nähern.

Bereits das Cover zeigt einige Japantypische Sehenswürdigkeiten, den Mount Fuji, umrahmt von roten Ahornblättern und im See schwimmen riesige Kois.

Das höchste Heiligtum Japans ist der Ise-Schrein, der auf einem Felsen im Meer steht. Bei dem „Ehemann-Ehefrau-Felsen“ ist mir sofort aufgefallen, dass der „Ehemann“ groß und breit, während die „Ehefrau“ viel kleiner ist und nahezu unbedeutend wirkt. Deswegen habe ich sofort mal die Rolle der Frau in Japan recherchiert und Google sagt: Traditionell hat die Frau die Rolle der Familienmanagerin, die jeden Wunsch des Mannes duldet. Das passt also zu dieser Darstellung 😉

Tatsächlich war ich überrascht, dass auf dem Cover keine Kirschblüten zu sehen waren, denn „Japan ist das einzige Land, das ich kenne, in dem eine Blüte eine ganze Nation in einen Zustand von beinahe sexueller Erregung zu versetzen mag“, Karin Müller, Schriftstellerin.

Auf über 350 Seiten werden mir die schönsten Reiseziele bildlich vorgestellt inklusive dreier Reiserouten, einem Reiseatlas sowie einem Register zum Nachschlagen.

Wir starten mit der Region Hokkaido ganz im Norden, die bärenreiche Region ist ideal für Naturliebhaber, im Winter ein Schneeparadies und wer Glück hat, kann sogar den Tanz der Kraniche beobachten. Die Bilder der Schwefelquellen haben fast etwas Unwirkliches und jede Region hat ihren eigenen Reiz.

Honshu ist die größte der 6.852 Inseln Japans, hier liegen die Hauptstadt Tokio und kulturell bedeutende Zentren wie Kyoto, Nara oder Nikko sowie der Mount Fuji. Ich blättere durch Bilder von Herbstlaub, Tempeln, Nationalparks und lese über Japans Kriegerkaste, die Samurai sowie über die Herstellung von Sake.

Japan ist vielschichtig und bunt und ich kann mich nicht entscheiden. Der Besuch des Cup Noodles Museums, Chinatown oder doch lieber ein Freilichtmuseum?

Ein Extrakapitel ist Tokio gewidmet. Die größte Metropolregion der Welt hat erstaunlich viel Natur zu bieten. Aber ich erfahre auch, dass der Sumo Kampfring mit Salz gereinigt wird und überlege, ob es mir gefallen würde, so einen Kampf live zu erleben.

Japan ist ein Bahnland und der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen ist hinsichtlich Pünktlichkeit konkurrenzlos. Wer schon in Deutschland Bahn gefahren ist, wird sich japanische Verhältnisse auch hierzulande wünschen 😉.

Reisefelder, Reisterrassen, unzählige Nationalparks, Teezeremonie, Kimonos, Geishas, Mangas, für alles gibt es wunderschöne Bilder. Wie soll man sich da entscheiden? Und immer diese Gegensätze, hier die ruhigen Zengärten und dort das schrill bunte Nachtleben.

Die abwechslungsreiche japanische Küche kennt mehr als nur Sushi, auf den Nervenkitzel, den hochgiftigen Kugelfisch zu verzehren, in der Hoffnung, dass der Meisterkoch alle giftigen Teile entfernt hat, werde ich aber wohl verzichten.

Mit Sanddünen habe ich jetzt nicht gerechnet, in der Präfektur Tottori werden sogar Kamelausritte angeboten. Im Friedenspark in Hiroshima erinnern die Denkmäler an die Qualen der von radioaktiver Strahlung gezeichneten Überlebenden der Atombombe.

Shikoku, die kleinste der japanischen Inseln erlaubt ein Eintauchen in die Kultur des Landes fernab von Massentourismus. Schlafe ich lieber in einem Hotel oder probiere ich ein Ryokan, ein traditionelles Gästehaus aus? Gönne ich mir ein heißes Bad in einem Onsen? Lust auf Strandfeeling und Schnorcheln auf der Inselkette Okinawa ganz im Süden? Lorbeerwälder, riesige Spiegelmangroven oder Wale beobachten?

Ich habe das Gefühl, Japan ist mehr als nur eine Reise wert und die wunderschönen Bilder und die vielen interessanten Texte haben meine Reiselust angefacht.

Für viele wird eine Reise nach Japan auch nur ein schöner Traum bleiben, aber mit „Unterwegs in Japan“ bin ich zumindest visuell weit gereist. Ich bin begeistert und empfehle dieses Reisebuch sehr gerne weiter.

Und jetzt nehme ich mir noch dieses japanische Sprichwort zu Herzen: „Das Glück tritt gern in ein Haus ein, in dem Frohsinn herrscht.“

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Veröffentlicht am 22.06.2025

Kaiserin Sisi mal ganz anders

Als im Hotel Messmer der Tee ausging
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Von Kristina Hortenbach kannte ich bisher nur ihre witzige Gartenkrimireihe, aber als Promi-Reporterin liegt ein Roman über das mondäne Baden-Baden zur Kaiserzeit natürlich nahe.

Kaiserin Augusta und ...

Von Kristina Hortenbach kannte ich bisher nur ihre witzige Gartenkrimireihe, aber als Promi-Reporterin liegt ein Roman über das mondäne Baden-Baden zur Kaiserzeit natürlich nahe.

Kaiserin Augusta und Kaiser Wilhelm, der Kronprinz von Wales und Kaiserin Sisi, sie alles treffen sich 1883 im Kurort Baden-Baden und mittendrin Klara. Die junge Dienstmagd ist vor einer Zwangsverheiratung aus ihrer Heimat im Schwarzwald geflohen und betrachtet mit großen Augen die Welt der Schönen und Reichen.

Im Hotel Messmer haben es die Dienstboten gut. Zwar wartet auch auf sie harte Arbeit und von einem 8-Stunden-Tag ist man weit entfernt, aber die Dienstherren sind fair und gerecht und man muss nicht befürchten wegen eines geringen Vergehens gleich auf die Straße geworfen oder vom Chef belästigt zu werden. Die Zeiten waren damals hart für die einfachen Arbeiter und der Autorin gelingt es mühelos, den Kontrast zum glanzvollen Leben der Adeligen so lebendig zu schildern, dass ich mich wunderbar in diese Zeit hineinversetzen kann.

Fasziniert hat mich die Geschichte von der Haarpracht von Kaiserin Sisi, die ihr bis zu den Knöcheln ging und täglich mehrere Stunden der Pflege bedurfte und welchen Aufwand das Waschen dieser Haare bedeutete.

Neben vielen Kleinigkeiten, die mich in die Belle Epoche versetzen, schließe ich Klara immer mehr in mein Herz, die mutig und mit einem Kämpferherz sogar einen Anschlag auf den deutschen Kaiser verhindert.

Wer Baden-Baden kennt, wird einige bekannte Orte wiederfinden und das macht diese Geschichte so authentisch, diese Mischung von Fiktion und Realität.

Mir hat diese Zeitreise sehr gut gefallen, ich habe mit Klara gelacht und geweint und habe das Buch in einem Rutsch ausgelesen. Jetzt gönne ich mir einen Messmer Tee, denn mir ist zum Glück der Tee noch nicht ausgegangen, 😉 auch wenn es sich nur um einen Teebeutel und nicht um einen eigens von Otto Messmer für die Kaiserin kreierten Tee handelt.

Sehr gerne empfehle ich „Als im Hotel Messmer der Tee ausging“ weiter.

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Veröffentlicht am 22.06.2025

Humorvoller Schwaben-Krimi

Butterbrezeln und Betrüger
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Trickbetrügerin Katrin Schimmelpfennig ist das Pflaster in Berlin zu heiß geworden und so zieht sie kurzerhand zu ihrer besten Freundin Eva ins beschauliche Weilheim. Der Kontrast zu Berlin könnte nicht ...

Trickbetrügerin Katrin Schimmelpfennig ist das Pflaster in Berlin zu heiß geworden und so zieht sie kurzerhand zu ihrer besten Freundin Eva ins beschauliche Weilheim. Der Kontrast zu Berlin könnte nicht größer sein und mit Glitzerfummeln und High Heels fällt Katrin inmitten der Landfrauen auf wie ein bunter Hund.

Auch wenn ich für Betrüger wenig übrighabe, die anderen Menschen mit vorgegaukelten Gefühlen das Geld aus der Tasche ziehen und insbesondere die Enkel-Trick-Masche zutiefst verabscheue, schleicht sich Katrin in mein Herz. Immerhin hat sie ja „nur“ gutbetuchten Männern das Geld aus der Tasche gezogen und verachtet Menschen, die ältere Menschen um ihre letzten Ersparnisse bringen.

In Weilheim versucht es Katrin erstmals mit ehrlicher Arbeit und sucht Anschluss an die Landfrauen, nicht so einfach, wenn man selbst nach vielen Jahren noch als „Reingeschmeckte“ gilt.

Ein Toter im Backhäusle bietet für Katrin die Gelegenheit, endlich mal zu zeigen, was in ihr steckt und die Landfrauen von dem Mordverdacht zu befreien. Gleichzeitig darf sie aber auch nicht das Interesse der Polizei wecken, was für ein Nervenkitzel. Wie sie versucht Zeugen zu belauschen und dabei kaum ein Wort des schwäbischen Dialekts versteht, war so herrlich komisch, ich habe Tränen gelacht.

„Butterbrezeln und Betrüger“ ist ein Angriff auf meine Lachmuskeln, macht richtig gute Laune, die Heldin ist originell und das Ende lässt viel Spielraum für neue Abenteuer in Weilheim mit den Landfrauen, die überhaupt nicht so spießig sind, wie es zunächst den Anschein hat.

Ich vergebe fünf lachende Sterne und freue mich schon auf weitere Fälle mit Katrin und dem Kommissar.

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Veröffentlicht am 22.06.2025

Spannende Neuentdeckung

Ligurisches Erbe
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Bei manchen Büchern weiß ich schon auf der ersten Seite, dass ich das Buch lieben werde und das war bei „Ligurisches Erbe“ der Fall. Der Autor war mir bisher unbekannt, aber das ist auch kein Wunder, da ...

Bei manchen Büchern weiß ich schon auf der ersten Seite, dass ich das Buch lieben werde und das war bei „Ligurisches Erbe“ der Fall. Der Autor war mir bisher unbekannt, aber das ist auch kein Wunder, da es sich um seinen ersten Krimi handelt. Ich hoffe, Armin Fuhrer ist ähnlich erfolgreich wie sein Protagonist und es werden noch viele weitere Krimis mit Bestseller-Autor Sebastian Wolf folgen 😉.

In einem beschaulichen Bergdorf in Ligurien treibt ein Mörder sein Unwesen und da die örtliche Polizei bis auf den Nachwuchspolizisten Flavotti ziemlich unfähig ist, hält es der Bürgermeister für eine gute Idee, den Thriller-Autor Wolf mit den Ermittlungen zu beauftragen.

Eigentlich wollte Wolf sich in dem Refugium eines Freundes nur seinem nächsten Thriller widmen, aber die Neugierde treibt ihn an, gemeinsam mit Flavotti auf Mörderjagd zu gehen und dabei kommt er dem Täter näher als ihm lieb ist.

Hier passt für mich alles. Ein spannender Fall mit Rückblenden in die Vergangenheit, ein sympathischer Ermittler, dessen ironische Sprüche genau mein Geschmack sind und eine tierische Heldin, die für gute Laune sorgt. So macht Lesen Spaß und richtig Lust auf einen Abstecher nach Ligurien.

Ich vergebe begeisterte 5 Sterne und freue mich schon auf weitere Abenteuer von Wolf und seiner Hündin Jackie.

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Veröffentlicht am 22.06.2025

Witziger Baden-Krimi mit Seitenhieben auf Schwaben

Wenn die Tannen Trauer tragen
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Hauptkommissar Thomas Häberle ist trotz seines Namens kein Schwabe, sondern aus Berlin nach Freiburg gekommen, was den Chef der Spurensicherung, Manuel Palmer aber nicht daran hindert, permanent Schwaben-Witze ...

Hauptkommissar Thomas Häberle ist trotz seines Namens kein Schwabe, sondern aus Berlin nach Freiburg gekommen, was den Chef der Spurensicherung, Manuel Palmer aber nicht daran hindert, permanent Schwaben-Witze auf ihn abzufeuern. Ich habe sehr gelacht und muss mir dringend einige zum Eigengebrauch merken. 😉

Der Mord an einer Frau führt in die Schwarzwälder Kunstszene und die besteht aus mehr als aus Bollenhüten und röhrenden Hirschen. Gekonnt führt der Autor die Ermittler und auch mich immer wieder auf falsche Spuren. Da ich die Region kenne, macht es doppelt Spaß mit dem Ermittlerteam durch den Schwarzwald zu fahren.

In „Wenn die Tannen Trauer tragen“ gibt es kein Schwarz-Weiß denken, sondern die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen manchmal ein wenig. Ich habe Verständnis für manche Taten, denn nicht alle Opfer sind auch wirklich unschuldig.

Mir gefällt das witzige Geplänkel zwischen den Ermittlern, ich ertappe mich dabei, wie ich einer Betrügerin die Daumen drücke und würde mich in der WG mit Thomas Häberle und Profiköchin Lotte Merckheim auch sehr wohl fühlen.

„Wenn die Tannen Trauer tragen“ ist spannend und amüsant zugleich und ich freue mich schon auf weitere Fälle für die Kripo Freiburg. Zum Abschluss noch ein Spruch, den ich bei Gelegenheit selbst mal anbringen möchte:

„Deine Weisheit erhellt nicht nur deinen eigenen Weg, sondern auch den derer, die das Glück haben, in deiner Nähe zu sein.“

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