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Veröffentlicht am 11.11.2016

Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Insel der besonderen Kinder
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Inhalt: Jacob steht seinem Großvater sehr nahe. Als er ein kleiner Junge war, lauschte er mit großem Interesse den Geschichten und bestaunte mit großen Augen die Fotos seines Großvaters. Doch je älter ...

Inhalt: Jacob steht seinem Großvater sehr nahe. Als er ein kleiner Junge war, lauschte er mit großem Interesse den Geschichten und bestaunte mit großen Augen die Fotos seines Großvaters. Doch je älter er wurde, desto mehr beschlich ihn die Ahnung dass es eben doch nur Geschichten sind. Doch als Jacobs Opa plötzlich unter seltsamen Umständen sein leben lässt, überkommen ihn Zweifel: ist doch etwas wahres an den Geschichten dran? Da er aber auf wenig Verständnis in seinem familiären Umfeld trifft und man sich um seine Psyche sorgt, wird kurzerhand ein Psychiater aufgesucht um ihm von seinen Albträumen zu befreien und sein Leben wieder in die richtige Bahn zu lenken. Das beinhaltet unteranderem, zur Freude von Jacob, genau zu dem Ort zu reisen wo sich die Geschichten seines Großvaters zugetragen haben. Mit seinem Vater reist er auf die Insel. Jacob war schon kurz davor alles als Hirngespinnst abzutun bis endlich etwas passiert, bis er genau auf das stößt wovon er die ganze Zeit gehofft hat es zu finden. Jedoch birgt diese Entdeckung große Gefahren mit sich, nicht nur für ihn.

Meinung: Ich hab das Buch wegen des ansprechenden Covers gekauft und dem Klappentext der sehr interessant klang. Auch hab ich schon viel positives über das Buch in verschiedenen Buchgruppen gelesen. Jedoch hab ich mir irgendwie was anderes darunter vorgestellt. Mehr Spannung, mehr Monster. Wurde aber vom Inhalt trotzdem nicht enttäuscht. Ich fand das Buch war sehr gut zu lesen, flüssig geschrieben und zum teil auch schöne Cliffhanger die zum weiterlesen animierten. Jedoch war es auch stellenweise etwas langatmig. Mir kommt das Buch wie eine lange Einführung für die kommenden Bände vor, jedoch so gut gestaltet dass man aber auch wirklich die Folgebücher lesen möchte. Richtung Ende hin wird es dann richtig Spannend, mit rasanten Szenen und unvorhersehbaren Wendungen die die Spannung nochmals steigern.
Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil und hoffe das dieser etwas mehr Spannung verspricht und dieses Ende gut aufgreift.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Grusel Dschungel-Camp im hohen Norden

Dark Wood
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Inhalt: Sechs Mitarbeiter einer Hamburger Werbeagentur sollen die Firma retten. Daher bewerben sie sich in einer Survival-Reality-TV-Show um Geld zu gewinnen um den drohenden Bankrot zu entfliehen.
Die ...

Inhalt: Sechs Mitarbeiter einer Hamburger Werbeagentur sollen die Firma retten. Daher bewerben sie sich in einer Survival-Reality-TV-Show um Geld zu gewinnen um den drohenden Bankrot zu entfliehen.
Die sechs werden in den Wäldern Norwegens ausgesetzt, umgeben von wundervoller Natur und in jedem Winkel Kameras. Für drei Tage müssen sie dort verweilen und die verschiedensten Aufgaben erledigen um einen entsprechenden Punktestand zu erreichen.
Hier ist natürlich Teamwork gefragt, jedoch wer schaut sich schon so eine Sendung ohne in Intrigen und Hinterlistigkeiten an? Die Kollegen werden systematisch gegeneinander ausgespielt und aufgehetzt, dass bringt den besonderen Clou.
Alles läuft reibungslos, vorerst. Doch dann entwickeln sich die Dinge in eine Richtung die sich kaum einer vorstellen mag. Einer der sechs wird angegriffen, der Kontakt zur Film-Crew scheint abgebrochen. Die sechs sind jetzt auf sich alleine gestellt. Sie müssen für drei Tage in den Wäldern überleben. Doch was sie entdecken lässt ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Soll der Ort an den sie ausgesetzt wurden seinen Namen nicht von ungefähr haben: Trollheim?
Eine rasant Jagd beginnt und schnell geht es nicht mehr um Geld sondern nur noch um das nackte Überleben.


Meinung: Ich war vom Klappentext des Buches total begeistert und hab mich auf schöne Gruselstunden eingestellt. Der Anfang war auch sehr vielversprechend. Man lernt zuerst einmal etwas über die unterschiedlichen Charaktere der Firma kennen. Dann begleitet man den Trupp von Anfang an bis hin zum Survival-Camp. Man merkt zu Anfang schon, dass sich die Kollegen nicht ganz so grün sind und auch dass ihr Vorhaben, keine firmeninterne Geheimnisse für die Show preiszugeben, nur leere Versprechungen sind.
Die erste Aufgabe gilt es zu meistern und schon spaltet sich das Team. Sehr gute Voraussetzungen für so eine Show.
Ich vermute mal das ist der "Thriller" in diesem "Horror-Thriller".
Den Horror suche ich aber jetzt noch. Ja, teilweise war es spannend zu lesen und auch die Vorkomm nisse, die alles in eine Hetzjagd verwandeln, waren gut beschrieben. Jedoch hat es mich irgendwie mehr gelangweilt das Buch zu lesen. Ich wollte trotzdem wissen was in den Wäldern dort lauert und was mit den sechs Hamburgern alles passiert.
Richtung Ende hin wurde es leider total abgedreht und so weit von der Realität entfernt, dass ich nur noch dachte "euer Ernst?". Leider wurde es auch, für mich, immer widersprüchlicher, so dass ich eher so lapidar das Buch beendet habe. Ohne jeglichen Thrill, ohne Grusel, ohne Angst weiter zu lesen.
Für mich ein gelungener Ansatz, jedoch die Ausführung eher schlecht.

Veröffentlicht am 14.01.2017

Tolle Thematik mit leider vielen Unstimmigkeiten

Das Aquarium
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George leidet an Agoraphobie. Das bedeutet er kann seine Wohnung nicht verlassen und das schon seit zwei Jahren. Doch das muss er auch nicht. Er arbeitet als Webdesigner von zuhause aus, Lebensmittel bestellt ...

George leidet an Agoraphobie. Das bedeutet er kann seine Wohnung nicht verlassen und das schon seit zwei Jahren. Doch das muss er auch nicht. Er arbeitet als Webdesigner von zuhause aus, Lebensmittel bestellt er Online sowie andere Dinge die er braucht oder auch nicht braucht. Sein einziger Weggefährte ist sein Kater Dr. Van Helsing. George hat sein Leben in seinem eigens geschaffenen Universum im Griff, ihm fehlt an nichts da man durch die heutigen Möglichkeiten rein Theoretisch seine Komfortzone, sprich seine Wohnung nicht verlassen muss. Alles wird bis an die eigene Tür geliefert. So auch die bestellte Pizza. Und damit beginnt George's Leben sich zu verändern, sein "Aquarium" bekommt Risse.
Vivian ist das Pizzagirl was ihm sein Essen an diesem Tag zukommen lässt. Sie weiß natürlich nichts von der Krankheit von George, lädt sich selbst auf eine Flasche Wein nach der Arbeit bei ihm ein.
Vivian ist die erste Person seit langem die George in seine Wohnung lässt. Sie kommen ins Gespräch und schnell stellt sich heraus das George nicht nur Agoraphobie hat, sondern auch trockener Alkoholiker ist.
Nach diesem Treffen überschlagen sich die Ereignisse, ein Alter Freund zieht bei ihm ein (Stress mit der Freundin) und zieht auch genauso schnell wieder aus (Friede, Freude, Eierkuchen mit der Freundin). So kommt man auf die Idee das ein Mitbewohner George gut tut, also zieht Paddy ein. Paddy ist ein Esoterikfreak, legt Tarot-Karten, zündelt Räucherstäbchen, Meditiert etc. Ebenso ist er ein Künstler: auf der einen Seite sprichwörtlich und auf der anderen einer am Herd.
George und Paddy verstehen sich auf anhieb recht gut und so entwickelt sich eine Freundschaft die viel Verändert.

Auf das Buch bin ich durch eine Leserunde aufmerksam geworden, aber auch durch das Cover. Das Cover wirkt wie ein Bild, die Farben sind eher gedeckt doch im gesamten ist dieses Bild sehr ausdrucksstark. Man sieht einen Mann unter Wasser, vermutlich George in seinem Aquarium, und eine rothaarige Frau die ihm die Hand reicht um ihn aus dem Nass zu holen. Sehr treffend für die Thematik in diesem Buch.

Das Thema Agoraphobie an sich fand ich sehr interessant, wie ein so ein Mensch denkt, wie er seinen Lebensalltag gestalten kann. Dies ist der Autorin sehr gut gelungen. Auf den ersten Seiten bekommt man direkt einen Einblick in die Struktur und in den Alltag von George: wie er sein Geld verdient, wie er sich und seinen Kater versorgt, wie er unterschiedliche Hürden überbrückt, zum Beispiel bekommt er seine Post einmal die Woche vom Hausmeister in seine Wohnung gebracht, so dass er sich nicht zum Briefkasten begeben muss.
Die Zeit die George alleine verbringt ist geprägt von verschachtelten und teilweise unvollständigen Sätzen. Man merkt dass er nur mit sich beschäftigt ist, keine sozialen Kontakte pflegt. Sobald aber eine Änderung auftritt werden die Sätzen kürzer, knapper und die Gedanken überschlagen sich. Das macht das Buch etwas verwirrend und man muss vielleicht ein, zweimal genauer hinlesen um genauer zu verstehen was jetzt gemein ist, aber ich finde das dadurch seine Krankheit greifbar gemacht wird.
Mit dem Einzug von Paddy als Mitbewohner verändert sich "das Aquarium" und somit auch George. Er wird offener und sieht nicht mehr nur sich. Eine wichtige Freundschaft entwickelt sich. Zu Beginn sieht George natürlich die Vorteile darin, dass Paddy für ihn Besorgungen machen kann und er nicht mehr auf die Onlinedienste zurück greifen muss. Doch je weiter die Beziehung der beiden sich entwickelt, desto eher verändert sich George. Er beschäftigt sich mit seiner Krankheit, fängt an seiner Situation an zu zweifeln und überlegt ob er es schafft sich zu ändern.

Viele Personen treten in diesem Buch auf, welche alle Maßgeblich zu Georges Situation beigetragen haben aber auch seine Veränderung begünstigen. Auf der einen Seite ist die Vergangenheit mit seiner Schwester Betty, seinen Eltern und seiner Ex-Freundin. Durch alle Vorkommnisse dieser Personen ist George so geworden wie er ist. Auf der anderen Seite haben wie Vivian, Paddy, Charli und sein alter Kumpel Z.. Sie sind alle wichtig für die Veränderung die George mitmacht.

Ich fand das Buch nicht leicht zu lesen. Durch die Art wie es geschrieben ist hat es mich sehr verwirrt und ich konnte dem Handlungsstrang nicht richtig folgen. Viele Gedankensprünge und Sätze die nicht flüssig zu lesen sind, über die man stolpert weil von einem Thema zum anderen gesprungen wird, alles innerhalb eines Satzes. Doch fand ich die Thematik an sich sehr spannend. Auch fand ich es schön die Wandlung von George mit zu erleben.
Jedoch ist mir vieles nicht schlüssig und irgendwie sehr an den Haaren herbei gezogen. Zum Beispiel kann George seinen Kater der durch einen dummen Zufall in die Nachbarwohnung gelangt ist, nicht dort abholen hat jedoch weniger ein Problem damit einen wild fremden Menschen in sein Reich zu lassen. Auch find ich es eher unwahrscheinlich wie schnell die Veränderung von George von statten geht. Zwei Jahre lebt er Eremit und innerhalb eines halben Jahres soll sich sein ganzen Leben auf den Kopf gestellt haben? Eher unwahrscheinlich.
Leider gibt es von diesen Unstimmigkeiten sehr, weshalb ist keine Leseempfehlung aussprechen kann.