Profilbild von Ritja

Ritja

Lesejury Star
offline

Ritja ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ritja über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2025

Gemüse und Obst aus eigenen Anbau

Das große Gemüse- und Obstgartenbuch
0

Die Wintermonate sind für mich die Zeit, in der ich gern in Gartenbücher schmökere, um mich für das nächste Gartenjahr inspirieren zu lassen. Oft nutze ich auch Gartenbücher, um etwas nachzuschauen, wie ...

Die Wintermonate sind für mich die Zeit, in der ich gern in Gartenbücher schmökere, um mich für das nächste Gartenjahr inspirieren zu lassen. Oft nutze ich auch Gartenbücher, um etwas nachzuschauen, wie ich etwas anbauen kann, ob sich die Gemüsearten "verstehen" und wie ich der Nacktschnecke zuvor kommen kann.

Joachim Mayer startet sein Gartenbuch schon mit einer wunderbaren Übersicht - einem Arbeitskalender für den Garten. Man klappt die Broschur auf und sieht eine kompakte Übersicht für das erste Halbjahr. Das zweite Halbjahr befindet sich am Ende des Buches. Wer ganz neu im "Gartengame" ist, dem helfen die ersten Kapitel "Planung, Einrichtung und Zubehör" sowie "Vorbereiten und Anlegen". Danach geht es in die Gemüse- und Kräuterpraxis und in die Obstgartenpraxis.

Neben den schönen Seiten des Gärtnerns muss man sich auch mit den unschönen Seiten auseinandersetzen. Den Schädlingen und Krankheiten, die die Pflanzen befallen können. Jeder, der einen Garten hat, weiß, dass diese Faktoren manchmal für einen ordentlichen Frust sorgen können. Deshalb fand ich die Beschreibungen und die Tipps sehr hilfreich und gut.

Zum Schluss kommt (wie so oft) das Beste, die Porträts der Gemüse und Kräuter sowie des Obstes. Schöne gezeichnete Bilder und gute, kurze Beschreibungen sorgen für den schnellen Überblick und der Erkenntnis, dass der Garten viel zu klein für all diese leckeren Sorten ist.

Ich kann mich mit diesen Gartenbüchern stundenlang beschäftigen und entdecke immer wieder etwas Neues, was ich ausprobieren bzw. verbessern kann.

Veröffentlicht am 09.02.2025

Interessante Geschichte

Die Illusion des Getrenntseins
0

Es ist ein schmales Buch, aber es spannt seine Geschichte von 1944 bis 2010. Der Autor erzählt in vielen kleinen Kapiteln die Geschichten der Protagonisten.

Der Autor springt zwischen dem ersten Weltkrieg ...

Es ist ein schmales Buch, aber es spannt seine Geschichte von 1944 bis 2010. Der Autor erzählt in vielen kleinen Kapiteln die Geschichten der Protagonisten.

Der Autor springt zwischen dem ersten Weltkrieg und den Zweitausender hin und her. Anfangs ist es etwas gewöhnungsbedürftig, da man nur wenige Seiten pro Kapitel hat. Zudem wechseln in jedem Kapitel die Perspektiven, so dass ich am Anfang der Geschichte noch etwas verwirrt war, da ich kaum Anknüpfungspunkte zwischen den Protagonisten erkannt habe. Erst nach einigen Kapiteln entstand ein Bild, welches die verschiedenen Charaktere miteinander verknüpfte. Immer wieder werden kleine Puzzleteile hinzugefügt, so dass bereits Geschriebenes auf einmal viel klarer und nachvollziehbarer wurde.

Die Passagen, welche 1944 spielen, sind nicht als Nachtlektüre zu empfehlen, aber sie spiegeln das Grauen der Zeit gut wider.

Der Autor hat einen wunderbar zu lesenden Schreibstil und seine Art diese Geschichte zu erzählen, hat mir, trotz anfänglicher Verwirrung, gut gefallen. Man muss sich darauf einlassen und am besten nimmt man sich die Zeit und liest das Buch mit wenigen Unterbrechungen.

Veröffentlicht am 09.02.2025

Gartenliebe

Das große Buch der Stauden und Sommerblumen
0

Ich habe meinen Garten "second hand" erhalten. D.h.einige Pflanzen und Bäume sind noch von meinem Vorgänger. Unter anderen habe ich eine Reihe (5 Stück) an Buchsbäumen im Vorgarten stehen. Ich wollte sie ...

Ich habe meinen Garten "second hand" erhalten. D.h.einige Pflanzen und Bäume sind noch von meinem Vorgänger. Unter anderen habe ich eine Reihe (5 Stück) an Buchsbäumen im Vorgarten stehen. Ich wollte sie nicht ohne Grund (obwohl ich sie nicht schön fand) entfernen, aber ich war im letzten Jahr auch nicht tieftraurig als der Buchsbaumzünsler die Buchsbäume vernichtet hatte. Nun wird endlich Platz geschaffen für wunderbare insektenfreundliche und in allen Farben blühende Stauden. Ein Staudenbeet war schon immer ein Traum von mir und mit dem Buch von Joachim Mayer konnte ich mich sehr gut in das Thema einlesen.

Spoiler: Mein Beet ist zu klein für alle Stauden, die ich gern einpflanzen würde.

Das Buch teilt sich in Stauden und Sommerblumen. Schon der Start mit der Klappbroschur zeigt, was für eine Vielfalt auf den Gartenfreund zukommt. Der Autor hat eine Übersicht nach Farben erstellt. D.h. eine Aufstellung von Pflanzen, die gelb, rot-orange, weiß, balu-violett und rosa-pink blühen. Jeweils 22 Pflanzen, die alle in diesem Buch näher beschrieben werden. Da fällt die Entscheidung noch schwerer.

Der Autor zeigt verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten auf. Die Bilder sind entweder gezeichnet oder Fotos. Beide Varianten machen Lust auf mehr Farbe im Garten. Er schlägt Pflanzenkombinationen inkl. Platzierungstipps im Beet an und geht dabei auf Farbkombinationen und Standortorte (schattig, halbschattig...) ein. Die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass mir die Entscheidung sehr schwer fällt, da mein Beet leider kleiner ausfällt als die angegebenen Beetgrößen. Aber er bietet auch Ideen und Tipps für Kübel und kleine Bereiche an (nur passen da nicht alle "Haben-Wollen-Pflanzen" darauf).

Die Pflanzenbeschreibungen sind toll, da viele Punkte, wie Standort, Bodenbeschaffenheit und Vermehrung angesprochen werden. Für mich hätten es gern ausführlichere Informationen zur Insektenfreundlichkeit, d.h. welche Pflanzen bieten den meisten Mehrwert für Bienen, Schmetterlinge, Käfer und Co geben können.

Für Gartenliebhaber mit Kindern oder Tieren hat der Autor eine kleine Liste mit giftigen Pflanzen erstellt. Ich mag die Narzisse und die Christrose sehr gern, wusste aber nicht, dass sie sehr giftig sind.

Insgesamt ist es ein sehr schönes, interessantes Buch, welches große Lust auf den Frühling macht, damit ich endlich starten und mein erstes eigenes Staudenbeet anlegen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 12.01.2025

Verzwickter Fall

Grenzverkehr
0

Der zweite Band rund um die deutsch-österreichischen Kommissare Vilsmayr und Golob hat es in sich. Was recht unterhaltsam begann, wurde im Laufe der Geschichte immer verzwickter und spannender, aber auch ...

Der zweite Band rund um die deutsch-österreichischen Kommissare Vilsmayr und Golob hat es in sich. Was recht unterhaltsam begann, wurde im Laufe der Geschichte immer verzwickter und spannender, aber auch bedrückender.

Vilsmayr wurde von seinem Vorgesetzten "kaltgestellt" und darf nur noch vom Rand aus zuschauen. Er hat jedoch schnell Ersatz für seinen Polizeidienst gefunden. Seine Luitgard ist einem Betrüger auf dem Leim gegangen und nun gilt es für Recht zu sorgen und natürlich will Vilsmayr auch das Geld zurück. Das Ehepaar Vilsmayr begleitet den Lesenden durch das ganze Buch und es ist unterhaltsam, wie sich das Ehepaar als Ermittlerduo verhält.

Auf der anderen Seite wird Golob zweimal mit dem Tod konfrontiert. Sein bester Freund hat nicht mehr lang zu leben und während sie gemeinsam Zeit verbringen, entdecken sie einen Toten. Und schon dreht sich auch für Golob wieder das Ermittlungsrad.

Die Handlungsstränge laufen eine ganze Weile parallel bis ein entscheidendes Puzzleteil gefunden wird und die Kommissare wieder aufeinander treffen.

Die Autorin packt in diesem Fall einige schwere Themen an. Mal mehr, mal weniger in die Tiefe gehend, werden sie in der Geschichte verarbeitet. Alle Themen sind jedoch aktuell und ließen mich nachdenklich zurück. Die wenigen Momente zum Schmunzeln (meistens das Ehepaar Vilsmayr) waren wie kleine Atempausen.

Der zweite Fall ließ sich (aus meiner Sicht) leichter lesen als der erste Band "Grenzfälle". Der Dialekt wurde nicht mehr ganz so stark eingesetzt, so dass man leichter durch die Geschichte kam. Immer wieder blitzten trotzdem die bayrischen, berlinerischen, oder wienerischen Dialekte auf. Doch diesmal empfand ich sie als Abwechslung und zur Lockerung ganz gut.

Veröffentlicht am 03.01.2025

Bayrisch-österreichische Ermittlungen

Grenzfälle
0

Bayrisch-österreichische Polizeiarbeit kann manchmal für den Lesenden richtig anstrengend werden. Es sind weniger die Leichenfunde, die überbordende Bürokratie oder die Frage nach dem "Wer ist zuständig?", ...

Bayrisch-österreichische Polizeiarbeit kann manchmal für den Lesenden richtig anstrengend werden. Es sind weniger die Leichenfunde, die überbordende Bürokratie oder die Frage nach dem "Wer ist zuständig?", sondern es ist der Dialekt. Auf beiden Seiten.

Wer kein Bayer oder Österreicher ist, wird immer wieder gegen die Zeilen laufen. Anfangs ist es noch witzig, aber im Laufe des Krimis wird es immer ermüdender, da man kaum vorankommt und das Auge immer wieder über die Dialoge stolpert. Der Lesefluss wird ausgebremst und je weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr habe ich mich auf die dialogfreien Passagen gefreut.

Die Geschichte an sich, war gut und man konnte sich, dank des angenehmen Schreibstils der Autorin, auch die Charaktere gut vorstellen. Die Eigenarten der verschiedenen Ermittler:innen waren gut herausgearbeitet und so entstand ein feines Kopfkino. Obwohl der Serienmörder sein Unwesen trieb, war der Krimi nicht zu düster, da die Autorin alles mit einer Prise Klischee und Humor vermischte.

Ingesamt ist es ein solider Krimi, der die bayrischen und die österreichischen Eigenarten etwas überspitzt darstellt.