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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2018

Leichte Schwächen...

Lauras letzte Party
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Lauras letzte Party ist der erste Band einer Miniserie rund um Miia Pohjavirta. Miia ist vom Polizeidienst in den Schuldienst als Sonderpädagogin gewechselt. Sie hat die Aufgabe die schwierigsten Schüler ...

Lauras letzte Party ist der erste Band einer Miniserie rund um Miia Pohjavirta. Miia ist vom Polizeidienst in den Schuldienst als Sonderpädagogin gewechselt. Sie hat die Aufgabe die schwierigsten Schüler zu betreuen und mit ihnen an ihrem Verhalten zu arbeiten. Miia ist dafür in ihre Heimatstadt und sogar an ihre alte Schule zurückgekehrt. Sogar ihr Bruder Nikke arbeitet dort als Schulpsychologe. Gerade als das neue Schuljahr beginnt, verschwindet Laura, eine gute Schülerin mit Talent beim Klavierspielen. Im Laufe der Suche und der Ermittlungen muss das Umfeld feststellen, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Warum ist sie verschwunden? Was ist passiert? Für Miia und ihren Bruder Nikke ist das Verschwinden und die Suche fast eine Rückkehr in ihre Jugendzeit und alte Wunden werden wieder aufgerissen. Besonders als Nikke in Verdacht gerät, wird es für Miia ein Wettlauf gegen die Zeit.

Das Buch ist für einen Krimi nicht sehr dick, aber die Autoren haben alles, was einen Krimi ausmacht, hineingepackt. Die Geschichte kommt ohne Blut, Schießerei oder ähnlichen aus. Die Figuren sind ihm gut gelungen. Miia, Nikke, ihre Freundinnen und auch der alte Korhonen werden so gut beschrieben, dass man sich gut in die Figuren hineinversetzen kann. Noch spielen die Freundinnen nur eine Nebenrolle, jedoch ahnt man schon, dass noch etwas kommen muss. Die Figuren fand ich teilweise herrlich skurril wie z.B. Aikkus Vorgehensweise den geeigneten Mann für ihr Kind zu finden.

Die Mischung aus Krimi, Freundinnenklatsch, Polizeiarbeit und Teenagerproblemen schafft eine interessante Geschichte. Jedoch wird diese nicht direkt zu Ende erzählt, denn die Bände zwei und drei stehen schon in den Startlöchern. Die Verweise auf die nachfolgenden Geschichten wurden schon geschickt in die Laura-Geschichte mit eingeflochten und machen neugierig auf den zweiten Band.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Hat die Spannung nicht halten können

Totenfrau
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Mich hatte bei diesem Hörbuch die Geschichte interessiert. Eine Frau, die ihren ermordeten Mann rächt. Bei den bisherigen Krimis/Thriller waren es doch eher die Männer, die sich rächten. Die neue Konstellation ...


Mich hatte bei diesem Hörbuch die Geschichte interessiert. Eine Frau, die ihren ermordeten Mann rächt. Bei den bisherigen Krimis/Thriller waren es doch eher die Männer, die sich rächten. Die neue Konstellation fand ich spannend. Auch kannte ich den Sprecher Christian Berkel aus verschiedenen Filmen und Serien. Von Bernhard Aichner selbst hatte ich noch nichts gelesen oder gehört. Die bisherigen Rezensionen der vielen anderen Leser ließen mich jedoch auf ihn aufmerksam werden.

Die Geschichte startete überraschend und spannend zugleich und machte mich neugierig auf den Rest. Die Spannung wurde jedoch je länger die Geschichte lief immer weniger. Die Wiederholungen fand ich anstrengend und wenig interessant. Für mich verlor sich Blum zu sehr in ihren Gedanken, die sich dann in den Taten wiederholten, so dass man das Gefühl hatte alles doppelt zu hören.

Auch die Stimme von Christian Berkel war mir zu monoton und wenig ansprechend, was mich selbst auch überraschte. Vielleicht war es so gewollt, um eine andere Form der Spannung zu erzielen, was mich jedoch leider nicht erreicht hat. Die Figuren waren jedoch gut beschrieben und auch interessant, da sie viele Geheimnisse in sich bargen und so manche Wende in dieser Geschichte schaffte es, mich dann doch noch für den Thriller bis zum Ende zu interessieren.
Das Ende wiederum war auch etwas anders als erwartet, aber leider reichte es trotzdem nicht, mich so richtig für dieses Hörbuch zu begeistern.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Die großen und kleinen Abenteuer eines (Neu-)Gärtners

Vom Winde gesät
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Der Autor erzählt in seinem Buch von den großen und kleinen Abenteuern eines (Neu-)Gärtners. Erschwerend kommt für ihn noch hinzu, dass seine Frau und er nicht die gleichen Vorstellungen von einem Garten ...


Der Autor erzählt in seinem Buch von den großen und kleinen Abenteuern eines (Neu-)Gärtners. Erschwerend kommt für ihn noch hinzu, dass seine Frau und er nicht die gleichen Vorstellungen von einem Garten haben. Während sie die Blumen und Sträucher vorzieht, möchte er den Garten nutzen. Er möchte Obst und Gemüse anbauen und etwas ernten.

Andreas Austilat erzählt von den typischen Anfängerfehlern im Gärtnerleben, wie nah Freude und Pflanzenleid liegen können und das auch Nachbarn stets mitreden möchten. Dazu gibt es noch die lieben kleinen Erdbewohner, die sich ebenfalls ihren Anteil am Garten sichern wollen. Die kleinen Erfolge werden mit Hingabe gefeiert und trotzdem müssen in allen Bereichen des Gartens Verluste verzeichnet werden. Doch Aufgeben, gibt es nicht.

Stellenweise waren die Erzählungen ganz witzig, andere waren weniger interessant. Ich fand die Sprünge in der Geschichte nicht so gelungen. Er verwies mir zu sehr auf die einzelnen Kapitel statt in einem Rutsch zu erzählen. Es wirkte dadurch unstrukturiert und nicht als ein Ganzes. Die Pflanzenerläuterungen sind für einen Hobbygärtner gar nicht so schlecht und schon hat man wieder etwas dazu gelernt. Für Leser ohne den grünen Daumen könnte es etwas zu ausführlich sein.

Jedoch ließ es sich schnell und flüssig lesen, da sein Schreibstil leicht und gut verständlich war. Wenn ich solche Gärtner-Erlebnisse-Bücher lese, vergleiche ich sie oft mit meinem Lieblingsbuch „Die 64$ Tomate“. Leider kommt auch dieses nicht an ihn heran, aber es unterhält gut und lädt zum Schmunzeln ein.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Ein Buch über weite Reisen, wilde Tiere, gefährliche Pflanzen und einem Schisser mittendrin.

Als Schisser um die Welt
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Um mit Jan Kowalsky um die Welt zu reisen, braucht man jede Menge Humor, gute Nerven und ein kleines Mantra, welches man leise murmeln kann.
Er hat es nicht leicht. Wirklich nicht. Er reist halt nicht ...

Um mit Jan Kowalsky um die Welt zu reisen, braucht man jede Menge Humor, gute Nerven und ein kleines Mantra, welches man leise murmeln kann.
Er hat es nicht leicht. Wirklich nicht. Er reist halt nicht gern. Viel lieber schlummert er auf der Couch und entspannt sich.

Doch er hat eine Frau, die er liebt und diese ist reiselustig. Je wilder, je weiter und je exotischer, desto besser. Nun könnte man meinen, dass sie sich einigen. Sie reist, er schlummert und alles ist gut. Aber nein, er muss mit. Und so begibt sich der Leser mit dem Schisser auf eine teilweise humorvolle, teilweise nervige Reise um die Welt. So manche Bedenken lassen sich gut nachvollziehen und auch so manche Unternehmung kritisch hinterfragen und in genau solchen Fällen steht man hinter dem Schisser. Es gibt auch viele witzige Situationen (vorallem mit dem heißgeliebten hessischen Schwiegervater "Wolf") über die man lachen kann. Entweder, weil man sie selbst schon einmal erlebt hat oder weil sie einfach zu skurril sind. Aber bereits nach der vierten gemeinsamen Reise werden die Klagen und die ganzen Bedenken etwas nervig. Irgendwie dreht sich der Schisser im Kreis (er lernt nichts dazu). Man emfindet schon Anteilnahme für seinen Hausarzt und kann auch dessen Reaktionen sehr gut nachvollziehen. Auch vor seiner Frau habe ich immer den Hut gezogen. Ich wäre kein zweites Mal mit ihm verreist.

Vielleicht wurden die Panikattaken, die übertriebenen Reaktionen auf Tiere, Essen und Umwelt von Jan Kowalsky extra überspitzt dargestellt, ich empfand es jedoch nach einer Weile als anstrengend. Witzig dagegen fand ich die Zeichnungen zwischen den Texten. Sie unterstreichen noch einmal die enormen Gefahren, denen er ausgesetzt war.

Ich bin bis zum Ende seiner Reisen an seiner Seite geblieben und habe ihm beim Lesen die Hand gehalten. Er reist doch so ungern...obwohl nach den vielen "überlebten" Reisen könnte man fast meinen, dass er es doch gern tut.

Ein Buch über weite Reisen, wilde Tiere, gefährliche Pflanzen und einem Schisser mittendrin.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Für ein langes verregnetes Wochenende ist es eine schöne Familiengeschichte.

Bei Anbruch des Tages
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„Immer im Dezember“ war bereits unter einem anderen Titel erschienen und wurde nun noch einmal aufgelegt. Es geht in diesem Buch um eine italiensiche Industriellenfamilie. Alles geht von ihr aus und läuft ...

„Immer im Dezember“ war bereits unter einem anderen Titel erschienen und wurde nun noch einmal aufgelegt. Es geht in diesem Buch um eine italiensiche Industriellenfamilie. Alles geht von ihr aus und läuft auch bei ihr wieder zusammen.

Die Geschichte ist gut erzählt und weist viele feine kleine Verästelungen innerhalb der Geschichte der Familie auf. Die Abschweifungen und die verschiedenen Familien- und Liebesgeschichten machen das Buch interessant.

Dabei stellt Leonie mit ihrer heimlichen Liebe den Ausgangspunkt dar. Alles dreht sich um und mit ihr geht die Geschichte voran. Sie trifft sich einmal im Jahr mit einem Mann. Es ist nicht ihr Ehemann. Stets am gleichen Tag im Jahr und stets im gleichen Hotel. Es ist eigentlich nur ein kleiner Handlungsstrang, aber er strahlt auf die gesamte Geschichte aus.

Es wird in den verschiedenen Kapiteln, das Leben und die Lieben der einzelnen Familienmitglieder erzählt. Was wollten sie werden, was sind sie geworden, wen haben sie geliebt, wen durften sie lieben und welche Entbehrungen und Erfolge haben sie erlebt.

Die Geschichte fließt, durch den gut zu lesenden Schreibstil der Autorin, durch die Seiten. Selten wird es aufregend oder beängstigend. Es gibt kaum Geschehnisse, die dem Leser den Atem anhalten lassen. Dafür gibt es leider eine Überperson. Leonie. Sie wird so durch und durch als perfekte Hausfrau, Mutter von sechs Kindern (der Ehemann lebte nur am Wochenende bei seiner Familie) und Unternehmerin dargestellt, dass sich jede Mutter mit einem Kind, Job und Stress schlecht fühlen muss. Ich fand es etwas unrealistisch und schlichtweg zu perfekt. Auch das Ende ist etwas kitschig und klischeehaft geraden, aber zu der gesamten Geschichte passt es wiederum.

Für ein langes verregnetes Wochenende ist es eine schöne Familiengeschichte.