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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2025

Hat mich nicht völlig überzeugen können

Die Burg
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Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil ich Thematik und Setting außerordentlich ansprechend und interessant fand. Auch hatte ich schon viel Gutes zu Ursula Poznanski gehört, bisher aber noch ...

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil ich Thematik und Setting außerordentlich ansprechend und interessant fand. Auch hatte ich schon viel Gutes zu Ursula Poznanski gehört, bisher aber noch kein Buch von ihr gelesen.

Es geht dann auch vielversprechend los. Mit der bunt gemischten Truppe, die das neue KI-gesteuerte Exiterlebnis des ambitionierten Nevio testen soll, sowie dem Personal der Burg wird zwar eine Fülle von Personen eingeführt, doch durch die Tatsache, dass schwerpunktmäßig aus nur zwei Perspektiven erzählt wird, ist es leicht, den Überblick zu behalten. Die Erzählweise bedingt auch, dass man als Leserin unterschiedlich viel über die Figuren erfährt, was ich grundsätzlich völlig in Ordnung finde, allerdings hätte es bei Alissa und Maxim für meinen Geschmack ruhig noch etwas mehr in die Tiefe gehen können. Nevio hätte ich vor nicht allzu langer Zeit wohl noch als Karikatur empfunden, aber die Realität hat dafür gesorgt, dass er mir inzwischen doch recht lebensnah erscheint.

Anfangs hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen. Die unterschiedlichen Sichtweisen der grundverschiedenen Personen waren unterhaltsam, und auch die langsame Zuspitzung, bei der den Beteiligten erst nach und nach klar wird, dass etwas nicht stimmt und wie groß das Ausmaß ist, fand ich gelungen. Allerdings erreicht die Geschichte irgendwann einen Ekelfaktor, der meines Erachtens unnötig ist, und die Auflösung am Ende empfand ich als recht enttäuschend und nicht völlig plausibel.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Zu Beginn träge, dann solide Unterhaltung

Anatomy
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Die erste Hälfte dieser Geschchte zog sich für mich ein wenig. Das lag unter anderem an einigen unnötigen Wiederholungen, zum Beispiel zur Familienstuation der Protagonistin Hazel oder zu ihren Zukunftsaussichten, ...

Die erste Hälfte dieser Geschchte zog sich für mich ein wenig. Das lag unter anderem an einigen unnötigen Wiederholungen, zum Beispiel zur Familienstuation der Protagonistin Hazel oder zu ihren Zukunftsaussichten, vor allem aber daran, dass die Handlung wie sie in der Inhaltsangabe angegeben wird eigentlich erst zur Mitte so richtig beginnt.

Ab diesem Punkt empfand ich das Buch als sehr unterhaltsam. Zwar kam keine große Spannung auf, und die Wendungen konnten mich wenig überraschen, da ich die eingestreuten Hinweise in der Regel vor Hazel zu deuten wusste, aber die Hauptfiguren waren mir sympathisch, die Atmosphäre lebendig beschrieben und die medizinischen Einzelheiten interessant dargestellt – wenn auch manchmal etwas eklig. Über den zum Teil sehr unwahrscheinlichen Verlauf der Handlung konnte ich leicht hinwegsehen, auf den Fantasy-Anteil am Schluss hätte ich allerdings lieber verzichtet – ab dem Moment, in dem ich ihn erahnt habe, habe ich mir gewünscht, dass ich mich irre. Aber er war wohl notwendig, um das Ende so zu schreiben wie es ist.

Wer angesichts des Untertitels eine große Liebesgeschichte erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein. Bis auf wenige (dafür teilweise sehr schnulzige) Passagen spielt sich diese eher im Hintergrund bzw. nebenbei ab.

Ich habe das Hörbuch gehört, hier jedoch nur die Printverson gefunden. Die Hörbuchgestaltung hat mir gefallen, auch wenn ich mich in eine der weiblichen Stimmen erst hineinhören musste und die gelegentlich sehr unterschiedliche Interpretation der Charaktere durch die verschiedenen Sprecher*innen gewöhnungsbedürftig war.

Insgesamt reicht es bei mir für 3,5 Sterne und den Wunsch, auch den zweiten Teil kennen zu lernen.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Starker Einstieg, schwaches Ende

Der Stich
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Die Grundidee für dieses Buch fand ich ausgesprochen reizvoll, und auch dass Winter neben dem Thema der Genmanipulation weitere Themen wie Flucht oder den Umgang der Menschheit mit der Umwelt allgemein ...

Die Grundidee für dieses Buch fand ich ausgesprochen reizvoll, und auch dass Winter neben dem Thema der Genmanipulation weitere Themen wie Flucht oder den Umgang der Menschheit mit der Umwelt allgemein aufnimmt, habe ich als Pluspunkt empfunden.

Die Geschichte startet vielversprechend, man ist von Anfang an mitten im Geschehen, und es passiert ziemlich viel. Gleich zu Beginn wird eine Reihe von Figuren eingeführt, und es wird auch schnell deutlich, wo unsere Sympathien und Antipathien liegen sollen. Die gelungene Beschreibung der real existierenden Schauplätze lässt diese vor dem inneren Auge lebendig werden. Wissenschaftliche Hintergrundinfos sind geschickt in die Handlung eingewoben und – so weit ich das als Laie beurteilen kann – gut recherchiert. In einem mitreißenden Erzählstil baut Winter zügig einen Spannungsbogen auf und hält diesen zunächst gekonnt, was bei mir anfänglich zu der Bereitschaft führte, das ein oder andere Klischee, mit dem die Geschichte aufwartet, wohlwollend in Kauf zu nehmen.

Leider verliert sich dieser Spannungsbogen im weiteren Verlauf zuerst in immer abstruseren Handlungssträngen und verpufft schließlich in einer beinahe banalen Auflösung und einem im Zeitraffer erzählten Ende. Meine hiervon verursachte Enttäuschung konnte auch das lesenswerte und informative Nachwort nicht mehr wettmachen, so dass es insgesamt nur für eine mittelmäßige Bewertung reicht.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Gemischte Gefühle

Der Alchimist
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Dieses Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück.

Es enthält viele gute und bedenkenswerte Gedanken und Botschaften, z.B. dass Geschehnisse aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden können, ...

Dieses Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück.

Es enthält viele gute und bedenkenswerte Gedanken und Botschaften, z.B. dass Geschehnisse aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden können, was gerade bei unangenehmen Erfahrungen einen großen Unterschied machen kann. Auch um Träume und individuelle Lebenswege geht es sowie um das große Ganze, das hier Weltenseele genannt und sowohl religiös als auch esoterisch betrachtet wird.

Das könnte ganz viel Stoff zum Nachdenken sein, leider werden die Schlussfolgerungen im Text sehr oft gleich mitgeliefert, so dass der Raum für Interpretationen und das Lesen zwischen den Zeilen begrenzt ist. Außerdem ist die Geschichte an manchen Stellen überraschend engstirnig – da erwähnt der Protagonist eine bestimmte Sache nicht, weil „Araber daran nicht glauben“, und auch Lernen gelingt letztendlich nur auf eine ganz bestimmte Weise, und wer es auf andere Art versucht, scheitert irgendwann oder tritt auf der Stelle.

Die poetische Sprache hat mir gefallen, der Erzählstil ist jedoch eher distanziert, was ich generell weniger mag – ich bin gern nah dran an den Figuren, über die ich lese.

Dank des überschaubaren Umfangs war es so insgesamt eine nette kleine Geschichte. Wäre sie länger, hätte sie mich vermutlich irgendwann genervt.

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Mäßige Geschichte, die aber Lust auf eine Irlandreise macht

Songs of Emerald Hills
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Dieses Buch erzählt nicht nur eine Liebesgeschichte, es ist auch wie ein Liebesbrief an Irland. Die Beschreibung der grünen Insel macht Lust darauf, diese selbst einmal zu besuchen, und es sind einige ...

Dieses Buch erzählt nicht nur eine Liebesgeschichte, es ist auch wie ein Liebesbrief an Irland. Die Beschreibung der grünen Insel macht Lust darauf, diese selbst einmal zu besuchen, und es sind einige interessante Informationen über das Land und seine Geschichte geschickt in die Erzählung hineingewoben. Man merkt, dass die Autorin hier ihre echte Begeisterung einfließen lässt.

Das ist ein echter Pluspunkt, und auch die Betrachtung des gesellschaftlichen Umgangs mit dem Thema Trauer hat mir gut gefallen. Meine Begeisterung über die Geschichte selbst fällt leider deutlich schwächer aus. Die Protagonisten Caroline und Connor, immerhin in ihren Zwanzigern, verhalten sich doch so einige Male eher wie Teenager. Wiederholt gibt es Kommentare zu ihrer Gefühlswelt, die wohl ihren Entwicklungsprozess verdeutlichen sollen, mich auf Dauer aber eher genervt haben - da hätte ich lieber noch etwas mehr über die eine oder andere Nebenfigur erfahren. Auch die mehrfache Beschreibung ihrer körperlichen Reaktionen aufeinander hätte ich persönlich nicht gebraucht; da ich jedoch weiß, dass das in diesem Genre momentan quasi Bedingung für eine Veröffentlichung ist, kann ich es der Autorin wohl nicht anlasten. Von einer Szene abgesehen ist der erotische Inhalt glücklicherweise recht knapp gehalten.

Absolut unverständlich ist mir allerdings der Patzer in Bezug auf Carolines Familienverhältnisse. Da wird an einer Stelle behauptet, sie habe keine Geschwister, obwohl sowohl in der Handlung vorher als auch hinterher mehr als einmal von ihrer Schwester Lena erzählt wird. Mir ist schleierhaft, wie das sowohl der Schriftstellerin passieren kann, welche die Figuren immerhin erdacht hat, als auch dann noch im Lektorat übersehen werden kann. Da hat die Aufmerksamkeit, die sich in Bezug auf das wunderbare Setting völlig gelohnt hat, wohl nicht mehr so ganz für die Charaktere und die Handlung gereicht.

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