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Veröffentlicht am 23.05.2019

Der Zweck heiligt nicht alle Mittel -- Mit seiner aggressiver Rhetorik konnte der Autor mich nicht erreichen

CHANGE!
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Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil mich der Klappentext angesprochen hat. Ich bin auch der Meinung, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann und einiges verändert werden sollte. Nachhaltigkeit ...

Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil mich der Klappentext angesprochen hat. Ich bin auch der Meinung, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann und einiges verändert werden sollte. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind schon lange Themen, die mich interessieren.

Graeme Maxton ist Ökonom und daher dachte ich dass das Wirtschaftssystem im Vordergrund steht. Für mich sind das Geld- und Wirtschaftssystem mit dem dauernden Zwang zu Wachstum, ein Hauptgrund für unsere Probleme. Der Autor schießt sich aber in diesem Buch nur auf den Klimawandel ein und seine radikalen Lösungsansätze führen in Richtung einer Regierung nach chinesischem Vorbild.

Ein Satz aus dem Buch:

„Das Interesse der Allgemeinheit muss Vorrang haben gegenüber den Rechten einzelner, auch in Fällen, in denen dies dem demokratischen Gedanken zu widersprechen scheint.“

Für mich stellt sich bei solchen Aussagen die Frage, ab wann fängt die Diktatur an?

Für Herrn Maxton ist das Bevölkerungswachstum ein riesiges Problem und da wird es für mich schon sehr heikel, wenn er von Steuerung bzw. Abbremsen des Bevölkerungswachstum spricht. Mit welchen Mitteln und nach welchen Auswahlkriterien?

Er ist ein Kritiker des Kapitalismus, schlägt dann aber kommerzielle Modelle vor, in denen jeder Person weltweit, jährlich eine bestimmte Zahl an Flugmeilen zusteht. Diese 'Flugmeilen' könnten über eine Marktplatz/Börse gehandelt werden. So können sich Vielflieger die benötigten Meilen einfach von „armen“ Menschen kaufen, die eh nicht das Geld für einen Flug haben. Wie hilft das aber dem Klima?

Fazit: Man kann das Buch durchaus lesen um zu verstehen mit welchen Hintergrundgedanken manche Diskussionen geführt werden. Echte Lösungsansätze habe ich darin nicht gefunden.

Es gibt einige Vordenker wie z.B. Michael Braungart mit seinem 'Cradle to Cradle' – Konzept, das viel mehr Aufmerksamkeit verdienen müsste und wirklich ansprechende Lösungsansätze bietet.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Kommt bei weitem nicht an "Die Geschichte der Bienen" ran

Die Geschichte des Wassers
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Ich kenne die "Geschichte der Bienen" und bin mit einer gewissen Erwartungshaltung in dieses Hörbuch gestartet. Leider konnte mich Frau Lunde mit dieser Geschichte überhaupt nicht überzeugen. Sie verwendet ...

Ich kenne die "Geschichte der Bienen" und bin mit einer gewissen Erwartungshaltung in dieses Hörbuch gestartet. Leider konnte mich Frau Lunde mit dieser Geschichte überhaupt nicht überzeugen. Sie verwendet diesmal 2 Zeitebenen, wobei die Umweltaktivistin Signe sehr viel von ihrer Kindheit und Jugend erzählt. Daher könnte man fast von 3 Zeitlinien sprechen.


Die Handlung ist recht einfach. Signe, eine 70jährige Norwegerin, kämpft mit ihren Mitteln schon ihr ganzes Leben für den Erhalt der Gletscher. Im Jahr 2017 sind die Gletscher nicht nur vom Klimawandel bedroht, sondern auch findige Geschäftsmänner haben eine exclusive Verwendung für dieses kostbare Eis. Mit ihrem Segelboot reist sie nach Frankreich für eine persönliche Abrechnung. Während der Reise blickt sie auf ihre persönliche Geschichte zurück.

Der zweite Handlungsstrang spielt im Jahr 2041 in Frankreich und dabei geht es um den jungen Vater David, der mit seiner Familie als Klimaflüchtling nach Norden zieht. Auf der Strecke hat er seine Frau und seinen Sohn verloren und hofft, die beiden in einem Auffanglager zu finden. Zusammen mit seiner Tochter Lou schöpft er neue Hoffnung als er in einem Garten ein Boot findet. Das alte Boot von Signe.

Ich habe mir von diesem Buch eine Geschichte über das Wasser mit seinen vielfältigen Eigenschaften gewünscht. Eine Reise von der Quelle zum Meer und an welchen Stellen das Wasser in seiner Reinheit und Qualität bedroht ist, so was hätte mir gefallen.

Hier waren die persönlichen Schicksalsschläge der Protagonisten viel mehr im Vordergrund und haben dadurch die Erzählung sehr schwermütig gemacht.

Verlust, Trennung und Enttäuschung waren präsenter als die Sorge um das Wasser.

Die Erzähler haben sich bemüht und vor allem Shenja Lacher als Sprecher von David, hat mir gegen Ende des Hörbuches recht gut gefallen.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Das Phänomen Greta

Ich will, dass ihr in Panik geratet!
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*Wer wirklich was für die Umwelt machen möchte, kann sich dieses Buch sparen und lieber zu einem Buch über Wasserqualität, Plastikvermeidung, ….. greifen.*

Durch Zufall ist mir dieses Buch, wobei Büchlein ...

*Wer wirklich was für die Umwelt machen möchte, kann sich dieses Buch sparen und lieber zu einem Buch über Wasserqualität, Plastikvermeidung, ….. greifen.*

Durch Zufall ist mir dieses Buch, wobei Büchlein treffender wäre, in die Hände gefallen. Die 62 Seiten sind flott gelesen und nach der Lektüre frage ich mich, ob es dieses Werk wirklich gebraucht hätte. Es sind 10 Reden, die Greta zwischen September 2018 ( Klimamarsch Schweden) und März 2019 ( Verleihung der Goldenen Kamera Berlin) gehalten hat und ein Facebook Statement von ihr. Wenn man die Reden zusammenfassen würde, käme man auf ca. 2 DIN-4 Seiten schätze ich. Der Verlag hat die Reden chronologisch abgedruckt und jegliche Bearbeitung unterlassen. Was durchaus im Sinne des Buches ist.

Inhaltlich finde ich die Reden zu aggressiv und das Thema Klima wird zum Kampfbegriff. Es gibt nur schwarz und weiß für sie und wenig Raum für Diskussionen

Obwohl es im Buch bestritten wird, denke ich, dass ein größerer Apparat hinter Greta steht und der Hype um Greta sehr geschickt ausgenutzt wird. Der Vermerk auf der Rückseite des Buches – Familie Thunberg-Ernman spendet die aus der Veröffentlichung des Buches hervorgehenden Einnahmen an gemeinnützige Organisationen - ist für mich nichts wert. Wer verfolgt den schon wohin das Geld geht.

Ich wünsche mir mehr Ruhe um die Person Greta, damit sie nicht als „Kinderstar“ verheizt wird und eine nachhaltige Energie- und Umweltpolitik, die mehr zu bieten hat, als CO2 Zertifikate.