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Veröffentlicht am 16.09.2016

mein neuer Stern am Autorenhimmel

Die Entscheidung
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Inhalt:

Zusammen mit seinen Kindern möchte Simon einfach nur einen ruhigen und gemütlichen Winter in Südfrankreich verbringen. Doch auch als seine Kinder ihm plötzlich absagen und seine Freundin ihm den ...

Inhalt:

Zusammen mit seinen Kindern möchte Simon einfach nur einen ruhigen und gemütlichen Winter in Südfrankreich verbringen. Doch auch als seine Kinder ihm plötzlich absagen und seine Freundin ihm den Laufpass gibt, möchte er in bleiben und die Weihnachtsfeiertage dort in seinem Landsitz genießen.
Bei einem abendlichen Strandspaziergang begegnet er unvermittelt einer jungen Französin, die verängstigt zu sein scheint und bietet ihr seine Hilfe an. Mit dieser Entscheidung verwickelt er sich in gefährliche Machenschaften und wird in mörderische Situationen hineingezogen.


Meine Meinung: (Achtung: Spoiler)

Mein erster Roman der Autorin "Charlotte Link" und ich frage mich, warum ich nicht schon vorher zu einem Buch von ihr gegriffen habe. Denn von der ersten Minute an wusste ich bereits, dass ich einen Schatz in meiner Hand halte. Ich hatte Recht und wurde zu keiner Zeit auch nur eines anderen belehrt. Die Handlung im Buch, die Erzählstränge, die Verwicklungen, die Charaktere, die Landschaften, alles konnte ich mir bildlich vorstellen, jedes kleinste Detail wurde hervorragend ausgearbeitet und die Zeit verflog beim Lesen nur so dahin. Die Spannung konnte man förmlich in der Luft spüren und die Beziehungen vom Leser zu den Protagonisten waren nicht schwer zu vollziehen.

Ich kann gar nicht genau erklären, was mir persönlich am besten am Schreibstil der Autorin gefiel, aber sie hat eine Art und Weise, die einem nur gefangen nehmen kann. Die Angst, die Ivana oder auch Nadine zugeschrieben wurden, konnte ich praktisch am eigenen Körper spüren. Man glaubt selbst anwesend zu sein und die Situation mit eigenen Augen beiwohnen zu dürfen. Es ist extrem schwierig einem Leser solche Momente zu vergönnen und ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung. Ich selber bin wirklich anspruchsvoll und ich suche immer wieder nach Autoren, die meinen Vorstellungen gerecht werden können und ich habe mit "Charlotte Link" wieder jemanden entdeckt, von dessen Werke ich bitte alle lesen möchte.

Schön fand ich auch, dass nicht gleich schon zur Mitte hin die Spannung nachließ oder man sofort schon ahnen konnte, wo die Geschichte denn genau hinführen wird. Auch das typisches Happy End, das ja meist doch erwartet eintritt, habe ich nicht vermisst, denn schließlich wusste man am Ende immer noch nicht, ob Ninka je wieder nach Hause kommen würde. Ich liebe solche offenen Enden, aber sie müssen Raum für Spekulationen lassen. Sonst grübelt man nur unsinnig hin und her und bleibt mit ungelösten Fragen zurück und keineswegs mit einem befriedigenden Abschluss der Geschichte.


Fazit:

Eine neue Autorin, die mich begeistern konnte. Mit "Die Entscheidung" hat Charlotte Link es geschafft, für mich einen Roman zu schaffen, der einfach alles in sich trägt was mir bei einer guten Geschichte sehr wichtig ist. Der extrem lebhafte, leichte, aber dennoch anspruchsvolle und sehr spannende Schreibstil hat mich all die Seiten in kürzester Zeit verschlingen lassen. Eine glasklare Leseempfehlung von mir. Leider kann ich nur


5 Sterne !



vergeben, ...wie schade für solch einen gelungenen Kriminalroman...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was geschah denn nun um 16 Uhr 8?

Travis Delaney - Was geschah um 16:08?
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Inhalt:

Travis, dessen Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen, bemerkt an dessen Beerdigung einen mysteriösen Mann mit einer Knopflochkamera.
Ob seine Eltern von der Straße abgedrängt wurden, ...

Inhalt:

Travis, dessen Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen, bemerkt an dessen Beerdigung einen mysteriösen Mann mit einer Knopflochkamera.
Ob seine Eltern von der Straße abgedrängt wurden, denkt sich nun der 13jährige Junge und versucht selbst zu ermitteln.

Am Tag des Unfalls wollten Travis´ Eltern einen neuen Fall, den sie im Rahmen ihrer Detektei annahmen, nachgehen. Sicher sind sie auf etwas ungewöhnliches gestoßen und mussten deshalb sterben. Als Travis zu recherchieren beginnt, begibt er sich dabei bald in Lebensgefahr.


Meine Meinung:

Kevin Brooks hat einen sehr angenehmen, leichten und interessanten Schreibstil. Die Geschichte um Travis allerdings fand ich dahingehend weniger spannend, weil ich mir zum einem kaum vorstellen kann, dass ein 13jähriger Junge so reagieren mag und kann. Schon sich in solche Gefahr begeben würde und doch so rationell zu denken vermag. Zudem kommen noch einige ungeklärte Fragen des Falls, die sich mir bis zum Ende des Romans nicht erschließen konnten.

Die Story erinnert mich an die Abenteuer der Fünf Freunde, nur dass hier meist nur ein kleiner Freund, nämlich Travis, sich auf den Weg macht um das Rätsel seiner verstorbenen Eltern zu lösen. Völlig an den Haaren herbeigezogen das Auftauchen von Bashir und den MI5 oder CIA Leuten, ich dachte mir daher nur an manchen Stellen: Nun wird es aber ganz unglaubwürdig.
Schade, denn eigentlich hat, wie ich schon erwähnt habe, der Schreibstil von Kevin Brooks so viel Potenzial, nur müssten sich seine Geschichten mal ein wenig authentischer gestalten lassen.

Was genau geschah denn nun um 16 Uhr 8? Ich weiß es immer noch nicht und ich bleibe nicht gerne mit ungelösten Fragen zurück. Beim Zuschlagen eines Buches möchte ich ein gutes Gefühl haben und kein unbefriedigendes.
Hin zu kommen noch die vielen blassen Charaktere, die der Autor leider nicht annähernd so beschrieben konnte, dass man sich mal ein Bild von ihnen machen konnte. Auch über Travis weiß ich nur, dass er 13 Jahre jung ist, seine Eltern verlor und das war es schon. Was macht ihn aus? Wie sieht er aus? Was spielt er gerne? Ach so, ich vergaß, er muss ja auf Spurenjagd, da bleibt kaum Zeit für Hobbies.


Fazit:

Für mich ein kleiner Flop, da ungeklärte Fragen aufkamen, die Charaktere, gerade auch Travis sehr blass erschienen und die Story an sich absolut nichts ungewöhnliches bietet und zudem auch noch unglaubwürdig erschien. Da aber der Schreibstil von Kevin Brooks sehr angenehm und leicht zu lesen ist, vergebe ich noch

3 Sterne !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schlaflos in London

Miss you
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Inhalt:

Ein Augenblick, ein kleiner Moment des Lebens, in dem sich Tess und Gus begegnen und doch wieder aus den Augen verlieren.
Während Tess ihre Mutter verliert und sich um ihre kleine Schwestern kümmern ...

Inhalt:

Ein Augenblick, ein kleiner Moment des Lebens, in dem sich Tess und Gus begegnen und doch wieder aus den Augen verlieren.
Während Tess ihre Mutter verliert und sich um ihre kleine Schwestern kümmern muss, gibt sich Gus die Schuld am Ableben seines Bruders. Voll Kummer und Sorgen kommt ihnen das wirkliche Leben entgegen und sie müssen lernen ihren Weg zu meistern. Ob Tess und Gus je zueinander finden werden und wann sie wohl davon überzeugt werden, dass sie perfekt zusammenpassen? Denn wer zusammengehört, wird sich auch irgendwann finden, oder etwa nicht?


Meine Meinung: (Achtung Spoiler)

In dem Moment, als ich das Buch zugeklappt habe, war ich erstmal sprachlos. Ich war in Gedanken bei vielen Ereignissen, die mir selber passiert sind und ich war wirklich den Tränen nahe.
Die Geschichte um Tess und Gus, so unbedeutend sie vielleicht von einem neutralen Leser zu sein scheint, sah aus meiner Perspektive schon ganz anders aus. Ich konnte mich oftmals wirklich in Tess versetzen und ich weiß um den Schmerz darüber, wie es ist seine geliebte Mutter an Krebs zu verlieren und selber die Angst davor. Sich um jemanden zu sorgen und kümmern zu müssen, aber sich auch ungeliebt und alleine zu fühlen. Wie mir das doch so bekannt vorkommt.
Deswegen empfand ich unglaublich viel Sympathie mit der Protagonistin, aber auch Gus fand ich wirklich liebreizend, auch wenn er selber vielleicht kein unschuldiges Kerlchen war und viel Fehler beging.

Die ersten Worte der Autorin haben mich schon wissen lassen, dass dies sicher ein tiefgehendes und authentisches Werk von ihr sein würde und ich habe mich nicht getäuscht.

Wunderbarer Schreibstil, der an manchen Stellen wie Poesie klang, hat mich einfach in seinen Bann gezogen und obwohl die Handlung an sich teilweise gar nicht so besonders war, zumindest die meisten Abschnitte nicht, wurden sie durch die Worte der Autorin zu etwas ganz besonderem.
Mir gefiel die Art der Ausdrucksweise unheimlich gut, ich habe selten eine Geschichte so warmherzig und tiefgründig erzählt bekommen.

Das Leben von Tess hat mich am meisten berührt und ich musste einfach jedes Kapitel mit ihr mitfiebern, sie trösten, mit ihr lachen und sie einfach gernhaben. Gus hingegen und seine Erlebnisse waren mir nicht ganz so nah, aber ich habe auch diese Abschnitte sehr gerne gelesen.


Fazit:

Kate Eberlen besitzt einen herzlichen, tiefgründigen, poetischen Schreibstil, den man schon auf den ersten Seiten von "Miss you" bemerkt. Deswegen lesen sich die vielen Seiten einer eigentlich recht einfach gestrickten Geschichte dennoch sehr locker-leicht aber absolut authentisch und ins Herz gehend. Selten berühren mich Romane so tiefgehend und eindeutig und deswegen vergebe ich auch ganze

4,5 Sterne !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Angstmann geht um

Der Angstmann
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Inhalt:

November 1944, Dresden: Mitten im zweiten Weltkrieg, wo Furcht, Hunger und Bombenattacken täglich herrschen, treibt ein brutaler Frauenmörder, genannt der Angstmann, sein Unwesen.
Max Heller, ...

Inhalt:

November 1944, Dresden: Mitten im zweiten Weltkrieg, wo Furcht, Hunger und Bombenattacken täglich herrschen, treibt ein brutaler Frauenmörder, genannt der Angstmann, sein Unwesen.
Max Heller, Kriminalinspektor ermittelt mitten in den Trümmern der Stadt und das, obwohl ihm einige Steine in den Weg gelegt werden. Doch sein Gerechtigkeitssinn führt ihn immer weiter, näher an die Fersen des Mörders. Wird es ihm gelingen, den Angstmann zu stellen? Oder werden die Bombenanschläge alles verhindern?



Meine Meinung:

Ein historischer Roman gespickt mit vielen kriminalistischen Elementen und das zur Zeit des zweiten Weltkrieges muss ja mein Interesse wecken. Ich lese unheimlich gerne Kriminalromane, sowie historische Ereignisse und dass in einer Geschichte vereint hat mich einfach nur neugierig werden lassen. Und ich muss sagen, ich bin extrem positiv überrascht worden. Obwohl seitenweise doch die Frage aufkam, ob es einen Sinn ergibt einen einzelnen Mann zu jagen, der Frauen mordet und rundherum viele tausende Menschen durch den unsinnigen Krieg sterben.
Aber genau das macht den Unterschied zu gewöhnlichen Kriminalromanen. Und ich fand es großartig.


Auf der einen Seite Max Heller, der sich für Gerechtigkeit einsetzt, egal zu welchen Bedingungen, auf der anderen Seite die vielen emotionalen Geschehnisse um ihn herum. Man spürt förmlich die Angst, wenn Menschen flüchten müssen, wenn sie im Bunker eingesperrt sind und nur darauf warten, dass endlich wieder Entwarnung gibt. Die Trümmer der Stadt sah ich förmlich vor mir, die Emotionen konnte ich nachempfinden und ich kam mir vor, als wäre ich mitten im Geschehen.


Frank Goldammer hat es geschafft mich in seinen Bann zu ziehen und mit Sicherheit werde ich noch andere Werke von ihm lesen, sobald sie erscheinen. Der Schreibstil war flüssig, leicht, angenehm und nicht überdramatisch. So wie ich es mag.


Max Heller muss man einfach mögen und ihn zu begleiten hat viel Spaß bereitet, auch wenn man immer wieder aufschrecken musste, denn schließlich war der zweite Weltkrieg etwas ganz ganz furchtbares. Aber es geht hier ja eigentlich um die Erzählweise, um die logischen Schlussfolgerungen und um die Spannung und das hat der Autor wunderbar umgesetzt.



Fazit:

Ein richtig guter Kriminalroman zu historischen Zeiten. Logisch überdacht mit locker leichtem Schreibstil dringt man in die Zeit des zweiten Weltkrieges ein und begleitet den sympathischen und toughen Max Heller bei seiner Suche nach dem gefürchteten Frauenmörder. Für mich wie eine Zeitreise, die ich bewusst wahrgenommen habe und deswegen verdient "Der Angstmann" auch ganze

4,5 Sterne !!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Malone und seine Identitätssuche

Das verlorene Kind
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Inhalt:

Als Malone, ein kleiner Junge, ständig behauptet, dass er nicht bei seiner leiblichen Mutter lebe, glaubt ihm keiner, außer der Schulpsychologe Vasile. Ihm gelingt es nach und nach aus den Erinnerungsfetzen ...


Inhalt:

Als Malone, ein kleiner Junge, ständig behauptet, dass er nicht bei seiner leiblichen Mutter lebe, glaubt ihm keiner, außer der Schulpsychologe Vasile. Ihm gelingt es nach und nach aus den Erinnerungsfetzen des Jungen die Wahrheit zu finden.
Da verschwindet Vasile plötzlich spurlos und auch Malone gerät in Gefahr.


Meine Meinung: (Achtung Spoiler)

Michel Bussi und ich haben eine ganz merkwürdige Beziehung. Dies ist nun der dritte Roman des Autors, welche ich anfangs verschlungen habe, ab der Hälfte dann kaum noch mitkomme und am Ende schnell enttäuscht bin. Ich weiß nicht, wie dies zustande kommt. Denn seine Figuren, die Schauplätze, die psychologischen Irrgänge faszinieren mich immer. Obwohl die Charaktere nie wirklich ganz und gar beschrieben werden, bekommt man mit der Zeit einen Draht zu ihnen. Ich liebe die Art und Weise der Darstellung und Ausarbeitung der Protagonisten, genauso wie seine fixen Ideen, die einem schon erschaudern lassen. Aber dennoch habe ich jedesmal das Gefühl, dass Michel Bussi sich zuviel für seine Geschichten vornimmt. Auch dass unbedingt die Seiten noch mit viel Geschwafel gefüllt werden müssen. Wirklich schade, denn das hält mich immer davon ab das Ende ernst zu nehmen. Ich hätte gerne die ganze Faszination von Anfang bis Ende und nicht nur beim Beginn des Lesens.

Jedenfalls war "Das verlorene Kind" für mich diesmal noch verwirrender wie die anderen Romane von ihm. Zwar nicht unbedingt vorhersehbar wie das sonst jedesmal der Fall war, dafür aber so ein Hin und Her, dass ich kaum noch mitkam. Mal war Malone das Kind von Angie, dann wieder von Amanda, nein doch von Angie, nein von Amanda, nein auch nicht von Angie. Puh, anstrengend zu lesen und kaum noch wahrnehmbar. Auch hätte ich mir eine ganz andere Auflösung gewünscht und mehr von bestimmten Charakteren gelesen statt Informationen zu erhalten, die immens unwichtig erschienen.

Aber dennoch werde ich wieder zu einem Roman von ihm greifen, denn ich bin einfach neugierig wie Bussi jedes seiner Werke umsetzt und der Schreibstil gefällt mir sowieso.


Besonderheiten:

Mir gefielen die Geschichten des Kuschelbärs Gouti unglaublich gut. Ich fühlte mich in meine Kindertage versetzt und fand es sogar richtig schade, dass nicht alle 7 erzählt wurden. Denn diese Zwischenkapitel haben es mir wirklich angetan. An jedem Ende dieser nachdenklichen Episoden fand man wahrhaft wunderbare Anekdoten, die ich mir einfach notieren musste. Gerne zitiere ich mal: " Auch wenn die Menschen, die nett scheinen, es nicht immer sind, entscheide dich im Zweifelsfall immer dafür, nett zu sein. Den Bösen zum Trotz ist Nettigkeit das Vernünftigste. Sie siegt am Ende immer "


Fazit:

"Das verlorene Kind" ist für mich das bisher stärkste Werk von Michel Bussi. Wer sich gerne auf Identitätssuche begibt, einen leichten aber interessanten Schreibstil liebt und unbedingt gefesselt werden möchte, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Da ich Thriller-verwöhnt bin, konnte mich Malone und seine Geschichte nicht ganz umhauen, deswegen vergebe ich nur

4 Sterne !