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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2025

Wichtig

Jetzt mal ehrlich?!: Meine Gefühle, mein Körper, meine Regeln! Ein wirksames Aufklärungsbuch für Kinder zur Prävention von sexuellem Missbrauch
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„Jetzt mal ehrlich?!“ ist ein Aufklärungsbuch für Kinder über sexualisierte Gewalt und deren Prävention; ein wichtiges und sensibles Thema, das hier beeindruckend kindgerecht aufgearbeitet wird.
Die Sprache ...

„Jetzt mal ehrlich?!“ ist ein Aufklärungsbuch für Kinder über sexualisierte Gewalt und deren Prävention; ein wichtiges und sensibles Thema, das hier beeindruckend kindgerecht aufgearbeitet wird.
Die Sprache ist klar, verständlich und für Kinder ab etwa 4–5 Jahren sehr gut geeignet. Auch die Illustrationen passen wunderbar zum Inhalt und unterstützen das Verständnis. Natürlich hängt es immer vom einzelnen Kind ab, ab wann das Thema passt, aber grundsätzlich ist das Buch sehr behutsam gestaltet.

Der Aufbau ist durchdacht: Zuerst wird vermittelt, dass jedes Kind einzigartig ist, genauso wie jeder Körper, auch wenn sie unterschiedlich aussehen. Danach wird erklärt, was Sex eigentlich ist, bevor es um Körper- und Gefühlswahrnehmung geht. Schritt für Schritt wird so eine Grundlage geschaffen, um das schwierige Thema sexualisierte Gewalt verständlich einzuordnen. Anschließend wird erklärt, was genau darunter fällt, wie Täter vorgehen, was Kinder tun können und an wen sie sich wenden dürfen.

Das Buch schafft den Spagat zwischen Ehrlichkeit und Sensibilität hervorragend. Es erklärt das Thema offen, ohne Tabus und ohne Scham, bleibt dabei aber immer kindgerecht.
Ein wirklich starkes und wichtiges Buch.

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Veröffentlicht am 23.09.2025

Gefällt mir gar nicht

Stachel und Stunk
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Stachel und Stunk erleben ihren ersten Tag im Kindergarten und schon der Einstieg missfällt mir. Stachel wird von der Erzieherin Frau Bär versehentlich an einen Baum gedonnert, eine Entschuldigung bleibt ...

Stachel und Stunk erleben ihren ersten Tag im Kindergarten und schon der Einstieg missfällt mir. Stachel wird von der Erzieherin Frau Bär versehentlich an einen Baum gedonnert, eine Entschuldigung bleibt natürlich aus. Kurz darauf erscheint Stunk: unhöflich, respektlos und mit einer endlosen Reihe von Pups-„Witzen“, die weder witzig noch charmant sind, sondern schlicht herablassend wirken.

Von da an geht es chaotisch weiter. Stunk macht die Musik so laut, dass alle genervt sind, und als die Kinder sich beschweren, pupst er so heftig, dass Frau Bär in Ohnmacht fällt. Pädagogisches Geschick? Fehlanzeige. Alles, was Frau Bär zu den Situationen beiträgt ist: „Vertragt euch“ oder „Kinder, was soll das?“. Von Konfliktlösung oder Fürsorge keine Spur.

Dann verschwinden Stachel und Stunk einfach in den Wald, werden plötzlich Freunde, umarmen sich und schlafen sogar ein. Was macht die Erzieherin derweil? Offenbar nichts. Entweder ist sie immer noch bewusstlos oder völlig uninteressiert daran, wo die Kinder sind.

Und dann kommt die Szene, die mich am meisten stört: Als die beiden von den anderen Kindern nebeneinander schlafend gefunden werden, ruft ein Eichhörnchen: „Guckt mal, die knutschen.“ Für ein Buch ab 4 Jahren ist das absolut unangemessen. Ein schöner Moment von Nähe und Freundschaft wird ins Lächerliche gezogen und mit Spott überzogen. Das vermittelt Kindern, dass Zuneigung etwas Peinliches ist und dass es in Ordnung sei, andere dafür auszulachen. Dass Frau Bär mal wieder nicht eingreift, passt leider ins Gesamtbild.

Hinzu kommt, dass die Kinder offenbar bis zur Abenddämmerung im Kindergarten bleiben und Stachel und Stunk dann gemeinsam nach Hause gehen. Werden die Kinder dort eigentlich nicht gebracht oder abgeholt? Die Geschichte wirkt unausgereift, inkonsequent und hinterlässt ein ungutes Gefühl.

Mein Fazit: Die beiden Neuen werden am ersten Tag sofort gehänselt, die Erzieherin ist komplett nutzlos und die Botschaften, die das Buch vermittelt, sind problematisch. Mir gefällt dieses Buch überhaupt nicht.
Das einzig Positive sind die Illustrationen, die ich ganz hübsch finde.

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Veröffentlicht am 21.08.2025

In jedem steckt eine Zauberkraft

Ein Einhorn namens Oktober
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"Ein Einhorn namens Oktober" ist ein wirklich tolles Kinderbuch. Die Texte auf den Seiten sind kurz und leicht verständlich, damit ideal zum Vorlesen. Die Illustrationen sind sehr süß, detailreich und ...


"Ein Einhorn namens Oktober" ist ein wirklich tolles Kinderbuch. Die Texte auf den Seiten sind kurz und leicht verständlich, damit ideal zum Vorlesen. Die Illustrationen sind sehr süß, detailreich und einfach ganz bezaubernd.
Auch die Geschichte gefällt uns gut. Das kleine Einhorn Oktober wartet sehnsüchtig darauf, dass sich seine Zauberkraft zeigt. Doch die Zeit vergeht und nichts geschieht. Daraufhin versuchen Oktober und sein Freund seine Zauberkraft zu finden. Obwohl die Zauberkraft augenscheinlich auf sich warten lässt, merkt man als Leser direkt, was Oktober so besonders macht.

Das Buch zeigt, dass in jedem eine besondere Zauberkraft steckt. Egal, ob man eine super Spürnase hat, fliegen kann, oder besonders freundlich ist.

Ein kleiner Kritikpunkt: Die letzten beiden Seiten wirken ein wenig überflüssig. Die eigentliche Geschichte ist da schon zu Ende, und dann kommt noch etwas Nachklang, dessen Sinn sich mir nicht ganz erschließt.

Insgesamt kommt das Buch bei meinen Kids aber richtig gut an und wir lesen es fast jeden Tag. Manchmal auch zweimal am Tag.

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Veröffentlicht am 19.08.2025

Toller Auftakt

These Ancient Flames 1: Awake
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Protagonisten:

Ich mochte Meiling auf Anhieb. Sie ist knallhart und wahrscheinlich die beste Kämpferin weit und breit. Das muss sie auch sein als zweite Offizierin der Leibwache von Kaiwen, der Fürstin ...

Protagonisten:

Ich mochte Meiling auf Anhieb. Sie ist knallhart und wahrscheinlich die beste Kämpferin weit und breit. Das muss sie auch sein als zweite Offizierin der Leibwache von Kaiwen, der Fürstin des ersten Kantons. Für die Menschen, die ihr etwas bedeuten – allen voran ihr bester Freund Tao – würde sie alles tun.
Wie Tao gehört sie dem Augurenclan an, also denjenigen, die Magie wirken und eine Verbindung zu Drachen eingehen können.

Raven ist ebenfalls magisch begabt. Er ist der Sohn von Fürst Ignació, dem Herrscher von Marviento. Er verkörpert den klassischen Badboy: düster, besitzergreifend und überzeugt davon, dass er nichts Gutes und niemanden verdient. Mit ihm wurde ich leider nicht so richtig warm, ich fand ihn eher anstrengend.
Als Meiling und Raven aufeinandertreffen, sprühen sofort die Funken. Die beiden wollen sich immer entweder an die Gurgel oder an die Wäsche.

Besonders ins Herz geschlossen habe ich Tao und Cole. Beide bringen viel Humor mit und sorgen für unterhaltsame Momente.

Story:

Meiling und Tao leben im ersten Kanton, der als Ursprung der Magie und der Drachenverbindungen gilt. Doch die Drachen sind vor langer Zeit verschwunden. Niemand weiß, warum. Früher galten sie als Gottheiten, heute verlieren viele Menschen den Glauben an sie.
Raven und Cole sind jedoch überzeugt, dass die Drachen noch existieren, und wollen sich auf die Suche machen. Wer wäre dafür besser geeignet die Drachen zu finden als der Fürstensohn des ersten Kantons und seine Freundin Meiling, die Drachen noch immer verehrt? Es muss also ein Plan her, wie Raven Meiling und Tao dazu bringen kann, sich ihnen anzuschließen.

Die Geschichte hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Es wurde nie langweilig, und ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn ich weiterlesen konnte. Besonders gut gefallen hat mir, wie die Autorin die magische Welt mit einer modernen, technischen Welt verbindet. Die Mischung aus Drachen, Magie und Handys hat mich zunächst überrascht, aber dann wirklich überzeugt.
Das Ende hingegen kam mir etwas zu abrupt und war für mich nicht ganz nachvollziehbar.

Schreibstil:

Der Schreibstil gefällt mir sehr. Ich bin locker und leicht durch die Seiten geflogen und die Charaktere werden sehr lebendig beschrieben.

Fazit:

Ein tolles Setting, spannende Handlung, vielfältige Charaktere und ein angenehmer Stil. Das Buch hat mir richtig gut gefallen. Und der versteckte Farbschnitt ist optisch ein echtes Highlight.

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Veröffentlicht am 04.06.2025

Wichtiges Thema, schönes Buch, kleine Schwächen

tiptoi® Abenteuer Großwerden - Liv geht aufs Töpfchen
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Das Buch gefällt uns insgesamt richtig gut – so wie die meisten Tiptoi-Bücher bisher. Das Thema Töpfchen ist für jedes Kind irgendwann relevant und hier wird es auf sehr kindgerechte, vielfältige Weise ...

Das Buch gefällt uns insgesamt richtig gut – so wie die meisten Tiptoi-Bücher bisher. Das Thema Töpfchen ist für jedes Kind irgendwann relevant und hier wird es auf sehr kindgerechte, vielfältige Weise erzählt. Besonders schön finde ich, dass jede Seite eine andere Situation zeigt: Mal muss Liv, mal ihre Schwester, mal ein Hund, mal klappt es gut, mal geht etwas in die Hose. So wird auf eine natürliche Art vermittelt, dass alles zum Lernprozess dazugehört.

Besonders gut gefallen mir die vielen Reime im Buch. Sie machen das Zuhören nicht nur unterhaltsam, sondern helfen Kindern auch beim Sprachverständnis und beim Mitsprechen. Dazu kommen zwei schöne Lieder und – wie man es von Tiptoi kennt – viele kleine Geräusche und Erklärungen zum Entdecken.

Was mir persönlich weniger gefällt, sind die beiden Kindergarten-Seiten: Dort ist Liv im Badezimmer – zusammen mit vielen anderen Kindern, die dabei sind, wenn sie aufs Töpfchen geht. Das finde ich ehrlich gesagt etwas problematisch. Es vermittelt ein fragwürdiges Bild von Privatsphäre und Intimsphäre, gerade in einem so sensiblen Bereich. Außerdem ähneln sich die beiden Seiten inhaltlich stark – etwas mehr Abwechslung wäre schön gewesen.

Schade ist auch, dass es – anders als bei vielen anderen Tiptoi-Büchern – kein Spiel gibt.

Insgesamt ein sehr liebevoll gemachtes, kindgerechtes Buch mit einem wichtigen Thema, schönen Reimen und viel zu entdecken. Nur bei der Darstellung im Kindergarten hätte man etwas sensibler vorgehen können.

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